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„Was ich zum Wachsen brauche…“ Kinder heute erziehen und begleiten Kinder brauchen Grenzen!

„Was ich zum Wachsen brauche…“ Kinder heute erziehen und begleiten Kinder brauchen Grenzen!. Ablauf: - Einführung - Erziehungsziele - Warum Grenzen? - Wer hat die Verantwortung? - Wie viele Grenzen sind sinnvoll? - Wie setze ich Grenzen? - Wie setze ich Grenzen durch?. Erziehungsratgeber.

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„Was ich zum Wachsen brauche…“ Kinder heute erziehen und begleiten Kinder brauchen Grenzen!

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Presentation Transcript


  1. „Was ich zum Wachsen brauche…“Kinder heute erziehen und begleitenKinder brauchen Grenzen! Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  2. Ablauf: - Einführung - Erziehungsziele - Warum Grenzen? - Wer hat die Verantwortung? - Wie viele Grenzen sind sinnvoll? - Wie setze ich Grenzen? - Wie setze ich Grenzen durch? Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  3. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  4. Erziehungsratgeber Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  5. Alle wissen, wie ich mein Kind erziehen soll… Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  6. Bei Anderen geht es doch auch… Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  7. Also setzen wir Grenzen… „Na gut, wenn Du aufhörst zu weinen, bekommst Du dein Eis…“ Vielen Eltern fällt es heute schwer, Konflikte auszuhalten und konsequent zu sein. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  8. Früher war alles einfacher….! ??? Die Einstellung zu Kindern und zur Erziehung hängt von den umgebenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab und ist ständiger Änderung unterworfen. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  9. Bevölkerung insgesamt Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  10. Eltern bis 44 Jahre Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  11. Eltern bis 44 Jahre Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  12. Was Kinder im Vorschulalter können und worüber sie Bescheid wissen sollen "Bitte" und "Danke" sagen "Mein" und "Dein" unterscheiden Grüßen und einen Gruß nett erwidern Mit dem Essen nicht spielen. Beim gemeinsamen Essen warten, bis alle anfangen Bei Tisch sitzen bleiben, bis alle fertig sind Vor dem Essen Hände waschen Beim Husten oder Gähnen die Hand vor den Mund halten Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  13. Was Kinder im Grundschulalter können und worüber sie Bescheid wissen sollen Andere im Gespräch ausreden lassen Bei Missgeschicken um Entschuldigung bitten "Du" und "Sie" bei der Anrede von Erwachsenenunterscheiden können Fremden höflich Auskunft geben, aber sich nichtausfragen lassen In öffentlichen Verkehrsmitteln für ältere oder behinderte Menschen sowie für Eltern  mit Kleinkindern aufstehen Pünktlich sein bei Verabredungen Beim Essen das Besteck richtig führen und eineServiette verwenden Möglichst geräuschlos und ohne Schmatzen undSchlürfen essen Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  14. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  15. 81 Prozent beklagen, dass junge Eltern sich heute zu wenig Zeit fürihre Kinder nehmen. Das meint nicht materielle Verwahrlosung, sondern eher den Mangel an Zuwendung und damit auch an praktischer und theoretischer Wertevermittlung. Der zweite Hauptvorwurf, dass Eltern ihre Kinder zuviel fernsehen und mit dem Computer spielen ließen (78 Prozent), schließt daran an. Dabei richten sich die Hauptvorwürfe bei dieser Frage sowohl gegen eine falsch verstandene Kinderliebe, die durch ein Übermaß von materiellen Zuwendungen (64 Prozent) falsche Vorstellungen erzeugt, wie auch gegen eine scheinbare Liberalität, die keine Grenzen in der Erziehung kennt (64 Prozent), hinter der aber viele eine Vermeidungsstrategie vermuten: Man nimmt sich zuwenig Zeit für das Kind, vermeidet praktische Erziehungsarbeit. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  16. Grenzen zu setzen und konsequent einzuhalten, ist für viele Eltern die wichtigste Aufgabe, aber auch die größte Herausforderung in der Erziehung. Kinder und Jugendliche sind geborene Meister, wenn es darum geht, die Geduld und Konsequenz der Eltern zu prüfen. Kinder brauchen Grenzen aus zweierlei Gründen: Zum einen zum Schutz vor Gefahren im und außer Haus. Zum anderen geben sinnvolle und übersichtliche Regelungen dem Kind Sicherheit. Manchmal fällt es Erwachsenen schwer, gegen den Willen von Kindern zu handeln. Doch für Eltern und Kinder ist es auf lange Sicht einfacher, wenn sie wissen, wo ihre Grenzen sind. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  17. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  18. "Pflege und Erziehung des Kindes sind das natürliche Recht der Eltern und die ihnen zuvörderst obliegende Pflicht", heißt es in Art. 6 II 1 GG. In der UN Kinderrechtskonvention Artikel 5steht: Die Vertragsstaaten achten die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Eltern […] , das Kind bei der Ausübung der in diesem Übereinkommen anerkannten Rechte in einer seiner Entwicklung entsprechenden Weise angemessen zu leiten und zu führen. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  19. Ein Bergführer kennt sich aus, geht auf dem Gebirgspfad vorn und weist auf mögliche Gefahren hin. Es gibt gefährliche Stellen, da sind genaue Ansagen wichtig und Regeln, die ohne Diskussion befolgt werden müssen. An anderen Stellen wird es möglich sein, sich frei zu bewegen und auf Entdeckungstour zu gehen. Auf dem Weg durch das Leben kennen sich die Eltern solange die Kinder jung sind besser aus. Sie gehen vorn, machen die Ansagen, geben die Regeln vor und schützen die Kinder vor möglichen Gefahren. Sie ermöglichen altergemäße Freiräume für Entdeckungen. Kinder werden oft damit überfordert, Entscheidungen zu treffen, deren Konsequenzen sie gar nicht überblicken können. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  20. Erstellen Sie - wenn Sie in einer Partnerschaft leben, möglichst mit Ihrem Partner - eine eigene, familieninterne Wertetabelle. Wann und welche Regeln Sie aufstellen, können sie als Eltern nur selber entscheiden. Achten Sie darauf, dass die aufgestellten Regeln alters- und situationsgerecht sind und stellen Sie nicht zu viele Regeln auf einmal auf, sondern versuchen sie eine schrittweise Einführung. Fangen Sie mit einem einzigen Punkt an, mit dem Sie Ihre Konsequenz trainieren wollen. Regeln machen nur dann Sinn, wenn ich bereit bin, sie auch gegen Widerstand durchzusetzen! Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  21. Ein guter Gradmesser, ob Sie an dieser oder jener Stelle überhaupt eine Grenze setzen möchten, sind folgende Überlegungen: • In welchen Situationen reagiere ich immer wieder genervt oder wütend auf etwas, das mein Kind macht oder nicht macht ? • Weiß mein Kind, was genau ich in dieser Situation von ihm erwarte ? • Welche Regeln kann ich aufstellen? Welche Vereinbarung können wir treffen? • Bin ich konsequent, wenn es darum geht, dass die Regel auch eingehalten wird? • Was tue ich, wenn mein Kind die Regel bricht? Welche Konsequenzen ziehe ich und weiß mein Kind, was es dann erwartet? Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  22. Wichtig ist, dass Regeln immer wieder daraufhin überprüft werden, ob sie noch zu der aktuellen Familiensituation passen oder aufgrund von Lebensveränderungen angepasst werden müssen. Wiederkehrende Konflikte am selben Punkt sind oft ein Indiz dafür, dass die Kinder wieder etwas mehr Eigenverantwortung brauchen. Es genügt oft schon eine Kleinigkeit zu ändern, damit das gesamte Familienleben wieder besser funktionieren kann. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  23. Das Wichtigste beim Grenzen setzen ist, dass Eltern es sich vornehmen, „durchziehen“, die Grenze selber einhalten und konsequent bleiben. Vor allem für kleine Kinder ist eine kurze und knappe Formulierung besser als umständliche Erklärungen. Sinnvolle Folgen eines Regelverstoßes sollten altersgerecht und der Situation angemessen sein. Die Eltern sollten sich beim Aufstellen von Regeln absprechen und „mit einer Stimme sprechen“. Keine Angst vor Machtkämpfen! Kinder lernen dabei Strategien, wie sie ihre Wünsche durchsetzen können und sie lernen auch, dass sie ihren Willen nicht immer bekommen können. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  24. Klassische Fallen:Es gibt eine Reihe typischer Verhaltensweisen, die genau nicht das bewirken, was sie bewirken sollen sondern eher dazu führen, dass Kinder nicht zuhören, ihre Eltern nicht ernst nehmen, nicht gehorchen... Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  25. 1. Fragen, bitten, betteln. „Meinst du nicht auch, dass Du genug Süßigkeiten gegessen hast?“ „Glaubst Du nicht, dass Du genug ferngesehen hast?“ „Findest Du nicht, dass Kinder in Deinem Alter um diese Uhrzeit ins Bett müssen?“ Hinter diesen Fragen steht in der Regel eine klare elterliche Vorstellung davon, was denn angebracht ist. Um nicht autoritär zu erschienen, geben sie ihren Kinder aber nicht die klare Botschaft sondern die Frage, weil sie insgeheim hoffen, dass die Kinder zustimmen und dass dadurch ein möglicher Konflikt vermieden wird. Hilfreicher und Erfolg versprechender ist eine klare Botschaft: „Ich möchte, dass Du aufhörst, zu naschen. Du hast genug Süßes gegessen.“ „Stell bitte den Fernseher aus!“ „Es ist spät genug. Ich möchte, dass du jetzt ins Bett gehst!: Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  26. 2. Aufforderungen aus dem Hintergrund Während die Kinder mit irgendetwas beschäftigt sind (spielen, basteln, fernsehen, streiten...) kommen die elterlichen Aufforderungen aus dem Hintergrund, d.h. aus einem anderen Raum, ohne Kontakt, vor allem ohne Blickkontakt zu den Kindern aus der Küche, dem Keller usw.„Räumt jetzt auf! „Häng Deine Jacke auf“ „Hört auf zu streiten“... Kinder haben eine verständliche Tendenz, unangenehme Dinge zu überhören und zu ignorieren, weil ihre Aufmerksamkeit dem aktuellen Tun gewidmet ist. Außerdem können Kinder gut einschätzen, wie „ernst“ die Aufforderung aus dem Hintergrund ist und ob es „gefahrlos“ möglich ist, sie zu überhören. Hilfreicher und Erfolg versprechender ist, Kontakt herzustellenGerade bei unangenehmen Forderungen heißt dies: Kontakt herstellen (zum Kind hingehen, auf Augenhöhe gehen, evt. Anfassen) und klar und eindeutig sagen, was zu sagen ist. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  27. 3. Zu schneller Kontaktabbruch In der Hektik des Alltages verhalten sich Eltern häufig nach folgendem Muster:Die Aufforderung („Häng bitte Deine Jacke auf!“) wird dem Kind gesagt, dann wendet sich der Erwachsene ab und geht wieder einer anderen Tätigkeit nach und wundert sich dann, wenn die Jacke noch da liegt und das Kind verschwunden ist. Hilfreicher und Erfolg versprechender ist,zu warten, bis das Kind reagiert.Auf das Beispiel bezogen heißt dies, dass der Erwachsene nach der Aufforderung:(„Häng bitte Deine Jacke auf!“) stehen bleibt und wartet, bis das Kind der Aufforderung nachkommt. Damit wird die Eindeutigkeit und Bedeutung der Aufforderung klarer, gleichzeitig bietet es die Gelegenheit, angemessen zu reagieren, d.h. zu loben, wenn das Kind der Aufforderung nachkommt oder die Aufforderung zu wiederholen, wenn das Kind ihr nicht nachkommt. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  28. 4. Verbote, statt Anweisungen Hört auf, zu streiten!Hample nicht so rum!Schmier nicht so! Erwachsene sagen Kindern häufig, was sie nicht tun sollen, was sie lassen sollen, was unangemessen ist, was stört. Sie lenken damit die Aufmerksamkeit auf die negative Seite der Verhaltensmöglichkeit.Die Kinder bekommen aber durch diese Form noch keine klaren Hinweise, was denn von ihnen erwartet wird. Hilfreicher und Erfolg versprechender ist, positiv formulierte klare Erwartungen zu äußern.Überlegt Euch, wie Ihr das regeltSetz Dich bitte hin!Iss bitte mit dem Löffel, statt mit den HändenDie Kinder bekommen einen klaren Hinweis darüber, was von ihnen erwartet wird. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  29. 5. Anordnungen ohne Vorwarnungen Auf der Stelle hörst Du auf!Sofort kommst Du hierher! Kinder sind in der Regel sehr intensiv mit den Dingen beschäftigt, die ihnen am Herzen liegen.Sie können nicht so schnell umschalten, wie Erwachsen gerne möchten und brauchen eine „Vorlaufzeit“ Hilfreicher und Erfolg versprechender ist,Vorlaufzeiten einzuplanen..In 5 Minuten essen wir, spielt schon mal zu Ende.In 10 Minuten müssen wir los.Wenn Du zu Ende gespielt hast, fang nichts Neues an, wir müssen gleich zum Zahnarzt. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  30. 6. Warum-Fragen Warum hast Du dies gemacht? Warum weinst Du jetzt schon wieder? Warum hast Du mich belogen? Warum streitet ihr schon wieder? Warum-Fragen dienen nicht tatsächlich der Ursachenforschung, sondern haben den Zweck, dass Kinder Schuldgeständnisse ablegen und Fehlverhalten zugeben. Sie fühlen sich häufig in die Ecke gedrängt und versuchen mit Ausflüchten („Weiß ich nicht“), die Situation zu überstehen, manövrieren sich aber oft in weitere aussichtslose Positionen: („Wieso weißt Du das nicht?“). Das Ganze endet für Eltern und Kinder unbefriedigend. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  31. 6. Warum-Fragen Hilfreicher und Erfolg versprechender ist, nach Lösungen zu suchen.Bring das bitte wieder in Ordnung.Was könnt ihr tun, damit ihr miteinander zurechtkommt.Hast du eine Idee, wie du das Problem lösen kannst.Seht ihr eine Möglichkeit, wie ihr ohne Streit die nächste Stunde miteinanderverbringen könnt. Die Kinder geraten nicht in die Defensive sondern werden unterstützt beim Versuch, Probleme zu lösen, statt sie zu ergründen. Außerdem wird unterstellt, dass sie dazu in der Lage sind. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  32. 7. Appelle an die Einsicht Du musst doch einsehen, dass dieser Film nichts für dich ist. Mit langatmigen wiederholten Appellen versuchen Erwachsen Kinder zu bewegen, die Sicht der Erwachsenen zu übernehmen, ohne zu akzeptieren, dass Kinder aus ihrem Erleben heraus anders wahrnehmen und empfinden als Erwachsene. Hilfreicher und Erfolg versprechender ist, klar zu erklären, was man als Erwachsener erwartet und dies auch zu begründen. Ich möchte, dass du den Fernseher ausstellst, weil ich der Meinung bin, dass dieser Film für dich nicht geeignet ist. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  33. 8. Androhung von unrealistischen Strafen Wenn du den Fernseher nicht ausschaltest, bekommst du 6 Wochen Hausarrest. Wenn du nicht pünktlich nach Hause kommst, nehmen wir dich nicht mit in den Urlaub. Wenn du den Teller nicht leer isst, bekommst du nichts mehr zu essen. Durch solche oder ähnliche Drohungen werden Kinder entweder verängstigt und verunsichert oder sie durchschauen, dass die Erwachsenen leere und damit wirkungslose Drohungen aussprechen. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  34. 8. Androhung von unrealistischen Strafen Hilfreicher und Erfolg versprechender ist, realistische und angemessene Konsequenzen aufzuzeigen. Wenn du den Fernseher anmachst, obwohl wir es untersagt haben, darfst du deine Lieblingssendung an dem Tag nicht sehen. Wenn du nicht pünktlich nach Hause kommst, machen wir uns Sorgen, wo du bist. Du musst dann am nächsten Tag zuhause bleiben. Wenn du keinen Hunger hast, brauchst du es nicht aufzuessen, Du bekommst allerdings auch keine Süßigkeiten nach dem Essen Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  35. So jedenfalls nicht! Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  36. Strafen und Konsequenzen Überschreitet ein Kind festgelegte Grenzen, sollten Erwachsene eindeutig und einheitlich reagieren. Kinder wissen, woran sie sind, wenn die Regeln von Mutter, Vater und anderen an der Erziehung Beteiligten in wesentlichen Punkten ähnlich sind, auch wenn sie auf unterschiedliche Art und Weise erziehen. Manchmal genügt ein eindeutiges "Nein" oder eine Ermahnung nicht. Sind konsequente Maßnahmen nötig, dann sollten sie in direktem Zusammenhang zur Situation stehen. Kinder begreifen "logische Strafen" meist gut. Auch Eltern müssen sich in der Erziehung an Grenzen halten. Tabu sind alle Formen der Gewalt. Dazu gehören nicht nur Schläge, sondern auch seelische Gewalt wie das Verweigern liebevoller Zuwendung. Keine Regel ohne Ausnahme. Eine Regel aufzugeben, weil sie nicht sinnvoll war, oder auf eine veränderte Situation anzupassen, bedeutet nicht das Ende der Erziehung. Kinder und Jugendliche verlieren nicht gleich den Respekt vor elterlichen Grenzen, wenn sie einmal länger aufbleiben dürfen. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  37. Besonders, wenn im Alltag häufige Situationen auftauchen, in denen Eltern strafen, sollten sie sich fragen, wie ihre eigene psychische Verfassung ist. Die meisten Strafen verhängen Eltern nämlich dann, wenn sie selbst gestresst sind. Das heißt, dass die Frage, ob ein Kind bestraft wird oder nicht, in hohem Maße vom elterlichen Gemütszustand und erst danach vom tatsächlichen (Fehl)verhalten des Kindes bestimmt wird. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  38. Beispiel:Stellen Sie sich folgende Situation vor:Seit 1 Woche ist schlechtes Wetter. Sie haben an ihrem Auto einen langen Kratzer entdeckt. Mit ihrem Partner/ihrer Partnerin haben Sie in den letzen Wochen viele Auseinandersetzungen gehabt, gerade haben Sie Post bekommen, dass Sie viel Steuer nachzahlen müssen, über Nacht ist die Kühltruhe kaputtgegangen...... In diesem Moment wirft ihr 3–jähriges Kind aus Versehen ein Glas Orangensaft auf den Fußboden. Wie werden Sie wahrscheinlich reagieren? Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  39. Stellen sie sich die Situation nun so vor: Draußen ist wunderschönes Wetter. Sie haben unerwartet eine Steuerrückzahlung bekommen. Mit ihrem Partner/ihrer Partnerin haben Sie sich in den letzen Wochen so gut verstanden, wie lange nicht. Sie freuen sich auf eine Veranstaltung, zu der sie unerwartet noch eine Eintrittskarte bekommen haben.... In diesem Moment wirft das gleiche 3–jährige Kind aus Versehen das gleiche Glas Orangensaft auf den Fußboden. Wie werden Sie wahrscheinlich reagieren? Wenn Sie auch unter Berücksichtigung all dieser Faktoren von der Notwendigkeit einer Strafe überzeugt sind, beachten Sie Folgendes: Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  40. Strafen, die wirksam sein sollen, haben möglichst einen Sinnzusammenhang mit dem Vergehen, erfolgen möglichst unmittelbar im Anschluss und nicht irgendwann, sind für das Kind berechenbar, sind vorher abgesprochen, sind dem Vergehen angemessen, richten sich nicht gegen das Kind, sondern gegen seinTun, kommen nie ohne Vorwarnung. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  41. Wenn Eltern von der Notwendigkeit von Strafen überzeugt sind, sollten sie außerdem folgende Empfehlungen beherzigen: Erwachsenes Verhalten – auch bei der Erziehung von Kindern in Krisensituationen – ist gekennzeichnet durch Respekt u. Würde Affektkontrolle, Besonnenheit, Gelassenheit. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  42. Wenn Strafen einen Sinn haben sollen, sind dementsprechend folgende Grundsätze zu beachten: Ich behandle mein Kind so. wie ich selbst auch behandelt werden möchte! (Respekt und Würde) Bevor ich strafe, atme ich 5 mal tief durch und zähle bis 20 (Affektkontrolle) Ich denke daran, dass ich erwachsen bin. (Besonnenheit) Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  43. Was immer Eltern auch tun, sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass willkürliche, unbedachte, unangemessene Strafen die Beziehung zu den Kindern vergiften. Sie sollten daran denken, dass sie auch Kinder waren und wie es ihnen ergangen ist, wenn sie von ihren Eltern gestraft wurden. Manchmal hilft es, sich bewusst zu machen, was man selbst als Kind in vergleichbaren Situationen statt der Strafen der eigenen Eltern tatsächlich gebraucht hätte, was wirklich gut und hilfreich gewesen wäre. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  44. Kompetente Eltern sind weder nachgiebig noch überstreng. Kinder erwarten zu Recht von ihren Eltern Lenkung und Leitung, Orientierung und Halt. Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

  45. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Klaus Roes – Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen-Anhalt

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