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Gliederung. Einf?hrungHypothesen der StudieMethodeErgebnisseBedeutung der BefundeLiteratur. 1. Einf?hrung. ab einem Gestationsalter von 30 Wochen reagieren Feten auf auditive Stimuliin Studien blieb bis dahin offen, ob die fetale Unterscheidung von Sprache bereits genetisch vorgelagert ist
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1. Friedrich-Schiller-Universitt JenaFakultt fr Sozial- und VerhaltenswissenschaftenInstitut fr PsychologieSeminar: Kompetenzen in der frhen KindheitDozent: Dr. M. ReitzleReferentin: Katy Grothe Kisilevsky et al. (2003):
Effekte auf das Wiedererkennen von Stimmen aufgrund der Erfahrung der Feten
2. Gliederung Einfhrung
Hypothesen der Studie
Methode
Ergebnisse
Bedeutung der Befunde
Literatur
3. 1. Einfhrung
ab einem Gestationsalter von 30 Wochen reagieren Feten auf auditive Stimuli
in Studien blieb bis dahin offen, ob die fetale Unterscheidung von Sprache bereits genetisch vorgelagert ist oder ob diese durch Erfahrungen mit Stimmen im Mutterleib beeinflusst wird
Frage:
Sind Feten in der Lage, die Stimme ihrer Mutter zu erinnern und wieder zu erkennen? Knnen sie zwischen vertrauten und fremden Stimmen unterscheiden?
4. 1. Einfhrung um zu erfahren, ob Feten mtterliche und fremde Stimmen unterscheiden knnen: Messung der Herzfrequenz und der Bewegungen
jeder Fetus wurde je einer Bedingung ausgesetzt
1. Bedingung: Aufzeichnung der Mutter, wie sie eine
Textpassage vorliest
2. Bedingung: Aufzeichnung einer fremden weiblichen
Stimme, die vorliest
fr die Untersuchung wurde ein Lautsprecher ber den Bauch der Mutter gehalten
5. 2. Hypothesen der Studie
H1Herzfrequenz:
Die Feten in der Gruppe, welche ein Tonband der eigenen Mutter vorgespielt bekommt, unterscheiden sich beim Hren in ihrer Herzfrequenz von der Gruppe, die die Textpassage von einer fremden Frau auf Tonband vorgelesen bekommen. Sie sind damit in der Lage, die Stimme der Mutter zu erinnern und zu erkennen.
H0Herzfrequenz:
Die beiden Gruppen unterscheiden sich nicht hinsichtlich ihrer Herzfrequenz. Sie erkennen und erinnern die Stimme ihrer Mutter nicht.
6. 2. Hypothesen der Studie H1Krperbewegungen:
Bei Feten in der Gruppe, welche ein Tonband der eigenen Mutter vorgespielt bekommt, treten Krperbewegungen beim Hren auf. In der Gruppe, die die Textpassage von einer fremden Frau auf Tonband vorgelesen bekommt, ist dies nicht der Fall. Feten sind damit in der Lage, die Stimme der Mutter zu erinnern und zu erkennen.
H0Krperbewegungen:
Die beiden Gruppen unterscheiden sich nicht hinsichtlich ihrer Bewegungen. Sie erkennen und erinnern die Stimme ihrer Mutter nicht.
7. 3. Methode
Stichprobe:
60 Feten (durchschnittl. Gestationsalter: 38 Wochen) Chinesischer Frauen
nur Einzelschwangerschaften, keine Risikoschwangerschaften
Geschlechter der Feten noch nicht bestimmt
Material:
2-mintige Sprachstimuli: Tonbandaufnahme, auf welcher die Mtter ein Gedicht vorlasen
fortlaufende Herzfrequenz wurde aufgezeichnet (bpm)
Krperbewegungen wurden ber ein Ultraschallgert beobachtet und aufgezeichnet
8. 3. Methode Durchfhrung:
Dauer des Untersuchungsvorgangs: 6 Minuten
Feten wurden einer Bedingung ausgesetzt
drei 2-mintige Perioden: kein Stimulus Stimulus (Mutter/Fremde) kein Stimulus
immer dasselbe Gedicht
eine Gruppe: Tonbandaufzeichung ihrer eigenen Mutter
andere Gruppe: jeweils die Mutter des vorher untersuchten Fetus
Lautsprecher ca. 10cm ber den Bauch der Mutter
Herzfrequenz und Krperbewegungen der Babys fortlaufend aufgezeichnet
9. 4. Ergebnisse
Krperbewegung:
Vergleich zwischen den ersten 5 Sek. nachdem die jeweilige Stimme auf Tonband abgespielt wird und den 5 Sek., bevor Band einsetzt
keine Unterschiede zwischen diesen beiden Intervallen
? Verwerfen der H1Krperbewegungen :
es konnten keine signifikanten Effekte bezglich der Krperbewegungen gefunden werden
10. 4. Ergebnisse
Herzfrequenz des Fetus:
Analyse: Beschleunigung der Herzfrequenz innerhalb der ersten 10 Sek. nachdem der Stimulus eingesetzt hat
? keine signifikanten Effekte gefunden
auerdem: Untersuchung der Effekte der Stimme auf die Herzfrequenz in einer lngeren Zeitspanne ? 3 Zeitpunkte:
1. 90 Sek. bevor die Stimme vorgespielt wird
2. die ersten 90 Sek. nach dem Einsetzen der Stimme
3. die ersten 90 Sek. nachdem die Stimme aussetzte
11. 4. Ergebnisse
Analyse der HF-Daten fr Zeitspanne 1: Varianzanalyse ? keine signifikanten Vernderungen in dieser Zeitspanne
Zeitspanne 2: Differenz zw. der Bedingung fremde/mtterliche Stimme? signifikante Interaktion zw. Zeit und Stimme
(getestet auf 5%-Niveau ? p < .05)
diese Differenz bis zum Ende der Tonbandaufnahme
Periode nach dem Stimulus (3): Haupteffekt der Stimme
12. 4. Ergebnisse
durchschnittl. HF war bei Feten, die die Stimme ihrer Mutter hrten, bereinstimmend ber der Basisfrequenz
dagegen bei der Stimme der Fremden: HF war bereinstimmend unter der Basisfrequenz
Differenz in der durchschnittlichen HF zw. beiden Gruppen bevor der Stimulus einsetzte: -3,06 bis 3.16 bpm
whrend Tonband lief: 2,25 bis 8,02 bpm
13. 4. Ergebnisse
Prfung der Wahrhaftigkeit dieser Resultate: Betrachtung der maximalen und minimalen HF whrend des Stimulus und der Kontrollperioden vor dem Stimulus:
21 von 30 Feten in der Bedingung Stimme der Mutter hatten ein erstaunlich greres HF-Maximum whrend des Stimulus als in der Kontrollperiode
signifikanter Effekt (p< .05)
21 von 30 Feten hatten in der Bedingung Stimme der Fremden ein geringeres HF-Minimum whrend des Stimulus als in der Kontrollphase
ebenfalls p< .05
14. 4. Ergebnisse
Ergebnisse untersttzen in-Uterus-Spracherfahrungs-Hypothese
Feten, die der Stimme ihrer Mutter ausgesetzt waren: Erhhung der Herzfrequenz um 5-bpm whrend der ersten 20 Sek., in denen Stimme zu hren war
? blieb so bis zum Ende dieser Periode
Stimme der Fremden: Abnahme der Herzfrequenz um 4 bpm (bis zum Ende der Phase)
15. 4. Ergebnisse
Besttigung der H1Herzfrequenz:
Feten in der Gruppe, welche ein Tonband der eigenen Mutter vorgespielt bekommt, unterscheiden sich beim Hren in ihrer Herzfrequenz von der Gruppe, die die Textpassage von einer fremden Frau auf Tonband vorgelesen bekommen
sind damit in der Lage, die Stimme der Mutter zu erinnern und zu erkennen
16. 4. Ergebnisse
dieses Ergebnis lsst annehmen, dass Feten die Charakteristika der Stimme ihrer Mutter erinnern und wieder erkennen knnen
Untersttzung fr theoretische Modelle ber die Wahrnehmung von Sprache, dass der Grundstein fr Sprachwahrnehmung und Spracherwerb bereits vor der Geburt gelegt wird
passt am besten in ein epigenetisches Modell:
geht von Interaktion zwischen dem genetischen Ausdruck der neuronalen Entwicklung und Spezies-spezifischer Erfahrung aus
17. 4. Ergebnisse
wiederholtes Aussetzen der Feten der mtterlichen Stimme setzt vermutlich einen Mechanismus in Gang, der zu anhaltenden Erinnerungen fhrt
ab ca. der 30. Woche (GA) knnen Feten Tne wahrnehmen ? bei Geburt knnten spezif. neuronale Netzwerke bereits geformt sein ? dank der verschiedenen Stimuli im Uterus
Annahme: Erinnerung und Lernprozesse der Feten
18. 6. Bedeutung der Befunde
fr zuknftige Forschung wichtige Befunde
und fr Theorien frher Sprachwahrnehmung und Spracherwerbs
? Grundstein dafr mag schon vor der Geburt gelegt sein
Erfahrung der Feten im Mutterleib wichtige Rolle bei sehr frhen Sprachvorgngen bei Neugeborenen und Kleinkindern
es gibt Zeichen der Wahrnehmung, Erinnerung und Aufmerksamkeit, die einen Einbezug hherer Gehirnstrukturen in der vorgeburtlichen Phase annehmen lassen
19. 7. Literatur
Kisilevsky, B. S., Hains, S. M. J., Lee, K., Xie, X., Huang, H., Ye, H.H., Zhang, K. & Wang, Z. (2003). Effects of experience on fetal voice recognition. Psychological Science, 14, 220-224.