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Versuch einer Definition

Ethik. Versuch einer Definition. A. Dilch. Was ist Ethik?. Der Mensch ist seiner Natur nach ein Gemeinschaftswesen. Das Ich kann nur über das Du zur Entfaltung kommen. (M. Buber 1979).

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Presentation Transcript


  1. Ethik Versuch einer Definition A. Dilch

  2. Was ist Ethik? Der Mensch ist seiner Natur nach ein Gemeinschaftswesen. Das Ich kann nur über das Du zur Entfaltung kommen. (M. Buber 1979). Die Ethik versucht Kriterien für richtiges und falsches Handeln und richtige und falsche Handlungswahl zu definieren. Eine ethisch richtige und somit moralisch gute Handlung hat das Wohl der menschlichen Gemeinschaft zum Ziel.

  3. Begriffserklärung Ethik leitet sich vom griechischen WortEthos her - In 2 Schreibweisen und Bedeutungen gebräuchlich: eqoz - Gewohnheit, Sitte, Brauch hqoz - Charakter, Tugend Im Lateinischen: Mos/Mores - Sitte, als auch Charakter und Tugend

  4. Begriffserklärung Deutscher Sprachgebrauch: Moral: Sitte - bezeichnet gewachsene Lebensformen, die die Wertvorstellungen einer Handlungsgemeinschaft widerspiegeln (eqoz) Moralität: Sittlichkeit - bezeichnet die Qualität eines Handelns als gut oder schlecht (hqoz) Die Adjektive - moralisch und sittlich - sowohl im Sinne von eqoz, als auchhqozverwendet.

  5. Begriffserklärung Ethik - bezeichnet die philosophische Untersuchung des Problembereiches Moral/Moralität. Gegenstand der Ethik ist die Moral(Sitte) und die Moralität(Sittlichkeit). Das Adjektiv ethisch wird sowohl in der traditionellen Ethik, als auch in der Umgangssprache synonym mitmoralisch - sittlichgebraucht.

  6. Begriffserklärung Ethikfragt nach Kriterien zur Beurteilung von Handlungen, die Anspruch auf Moralität erheben. Ethikreflektiert über Moral und Moralität - fällt aber keine moralischen Urteile über einzelne Handlungen - sondern analysiert wie moralische Urteile über Handlungen beschaffen sind. Der Ethikerhandelt nicht moralisch, sondern reflektiert über die Moral und das Moralische aus der kritischen Distanz des Wissenschaftlers.

  7. Der Begriff Moralumfasstalle teils naturwüchsig entstandenen, teils durch Traditionen überlieferten aus gegenseitigen Anerkennungsprozessen hervorgegangenen Ordnungs- und Sinngebilde - sie regeln in Form eines Katalogs von Normen und Wertvorstellungendas Zusammenleben menschlicher Gemeinschaften.

  8. Normenkatalogesind relativ. Ihr Gültigkeitsbereich beschränkt sich immer nur auf die Gruppe innerhalb derer sich die jeweilige Moral als natürlich gewachsen herausgebildet hat. Normenkatalogesind nicht allgemeingültig, sondern können sich mit der Entwicklung des Freiheitsverständnisses der Gesellschaft, die sie geschaffen hat, verändern - das heißt Moral ist geschichtlich veränderbar.

  9. Maßstab von moralischen Normen: Z. B. „Die goldene Regel“: „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg´ auch keinem anderen zu!“ oder positiv formuliert: „ Behandle deinen Mitmenschen so, wie du von ihm behandelt werden willst.“

  10. Moral ist ein Ordnungsbegriff. Ordnungsbegriffe fassen mannigfaltige Gegebenheiten und Tätigkeiten unter einem bestimmten Aspekt zu einem Sinnganzem zusammen. Ordnung setzt einen Sinn voraus, der einer Begründung bedarf. Die Begründung erfolgt durch Prinzipienbegriffe.

  11. Moralität ist ein Prinzipienbegriff. Moralitätist das zur Grundhaltung gewordene „Gutseinwollen“, basierend auf dem unbedingten Anspruch der Freiheit des Menschen. Der letzte Grund aller Gründe für Moralität ist das Freiheitsprinzip im Sinne von Autonomie: Freiheit, die sich um der größtmöglichen Freiheit aller Willen an Normen und Werte bindet - „Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit des Mitmenschen beginnt.“

  12. Moralität stellt sich freiwillig unter die Pflicht von Verantwortung und Rechtfertigung, nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegenüber seinen Mitmenschen. Wer sich Moralität zum Prinzip seines Handelns gemacht hat, wird seine Handlungsstrukturen so durchsichtig wie möglich machen, um Irrtümern und Schuld möglichst wenig Raum zu geben. Moralität ist das Prinzip aller Moral(en).

  13. Moral und Moralitätweisen wechselseitig aufeinander. Moralkann sich nur im Rückgriff auf das Prinzip der Moralität rechtfertigen. Moralitätist zur Erfüllung seines Anspruches auf eine Moral angewiesen, in der sie sich konkretisiert und als handlungsbegründendes Prinzip wirksam wird. Der zentrale Gegenstand der Ethik ist das Wechselverhältnis von Moral und Moralität, das die menschliche Praxis als eine humane Praxis fundiert.

  14. Weitere Begriffsbestimmungen Moralisches Empfinden: Mit dem Reifungsprozess wächst nach und nach die Empfindsamkeit für für die moralische Qualität von Handlungen und damit auch die Wirksamkeit moralischer Regeln. Tugenden: Sind als eine Disposition zu richtigem überlegtem Handeln unter Abwägung aller Vor-, Nachteile und Risken zu sehen. Sie sind nicht angeboren, sondern werden durch Erfahrung eingeübt und entwickelt.

  15. Treffen ethischer Entscheidungen Konkurrenz und Konflikt sind wie Zusammenarbeit in einer Gesellschaft unerlässlich – eine wohlgeordnete Gesellschaft muss auf sie ausgleichend und regulierend wirken – Es gilt vor allem geeignete Methoden zu entwickeln, auf deren Basis gemeinsame Entscheidungen, die von allen Beteiligten respektiert und getragen werden können möglich sind. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Beteiligten die zugrundeliegende moralische Basis verstehen und zu würdigen wissen.

  16. Medizinethik: Fragen, die es zu klären gilt Was verstehen wir unter dem Wohl des Menschen? Welche Eigenschaften bedingen den hohen Wert des Mensch - Seins und rechtfertigen seine ethisch-moralische Vorzugsstellung gegenüber anderen Lebewesen. Wann beginnt menschliches Leben – ab welchem Zeitpunkt besitzt ein sich entwickelndes menschliches Wesen einen moralisch-ethischen Anspruch auf Leben?

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