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Teil 7

Teil 7. Grundlagen Logik. Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich. Alle Pinguine sind schwarz-weiß. Einige alte TV-Shows sind schwarz-weiß. Einige Pinguine sind alte TV-Shows. Was ist Logik?.

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Teil 7

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Presentation Transcript


  1. Teil 7 Grundlagen Logik

  2. Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich. Alle Pinguine sind schwarz-weiß. Einige alte TV-Shows sind schwarz-weiß. Einige Pinguine sind alte TV-Shows. Was ist Logik? • etymologische Herkunft: griechisch λογος bedeutet „Wort, Rede, Lehre“ (s.a. Faust I…) • Logik als Argumentation: ✔ Warum? ✖ • Definition für diese Vorlesung:Logik ist die Lehre vom formal korrekten Schließen.

  3. Warum formal? • Automatisierbarkeit! Eine „Rechenmaschine“ für Logik!! G. W. Leibniz (1646-1716):

  4. Grundbegriffe der Logik Interpretation Modell Erfüllbarkeit Folgerung Ableitungsregel Term Satz Proposition Formel Domäne Atom Entscheidbarkeit Deduktionskalkül Individuum Semantik Syntax Diskursuniversum Tautologie Modelltheorie Widerspruch

  5. Wie funktioniert Logik? Alle Menschen sind sterblich.Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich. Logik ist die Lehre vom formal korrekten Schließen. • Was schließen wir woraus? • Beschreibende Grundelemente der Logik nennen wir Sätze.

  6. Wie funktioniert Logik? Sätze und Schlussfolgerungen • Jede Logik besteht aus einer Menge von Sätzen zusammen mit einer Schlussfolgerungsrelation (entailment relation). Letztere liefert die Semantik (grch. σημαντικος – zum Zeichen gehörend). süß rot gelb süß-sauer ² sauer giftig hellgrün grün ²

  7. Folgerung und Äquivalenz von Sätzen Formal: L := (S, ²) mit ²2 2S£S Dabei bedeutet für • eine Menge µS von Sätzen und • einen Satz 2S  ²  „Aus den Sätzen  folgt der Satz “ oder auch „  ist eine logische Konsequenz aus .“ Gilt für zwei Sätze  und y, dass sowohl {} ²y als auch {y} ², dann sind diese Sätze (logisch) äquivalent und man schreibt auch y´.

  8. Konstruktor oder Junktor Wie funktioniert Logik? Syntax. Syntax (von grch. συνταξις – Zusammenstellung, Satzbau) erschließt sich über die Frage • Was ist ein „richtiger“ Satz? D.h. wie wird die Menge der Sätze einer Logik definiert? Nutzung von „Erzeugungsregeln“ zur Definition (Konstruktion) von wohlgeformten Sätzen, z.B.: Grundelemente: grün Syntax-Regel: „Wenn  und y Sätze sind, dann auch -y“ rot süß süß süß-sauer sauer sauer gelb

  9. Wie funktioniert Logik? Ausdrucksstärke. Tradeoff: Logiken mit vielen Ausdrucksmitteln (Konstruktoren/Junktoren) sind: • komfortabler in der Verwendung (verschiedene und komplexe Sachverhalte sind einfach auszudrücken), aber • schwieriger (meta)mathematisch zu handhaben (Beweisen von Eigenschaften der Logik umständlicher). Möglicher Ausweg: Einschränkung der Sätze auf Teilmenge, die für jeden Satz der Logik einen logisch äquivalenten Vertreter enthält (vgl. Normalformen, minimale Junktorenmengen…) und Definition der anderen Sätze/Junktoren als „syntactic sugar“. Wird eine Logik über dieses Maß hinaus eingeschränkt, erhält man ein Fragment der ursprünglichen Logik mit geringerer Ausdrucksstärke.

  10. Interpretationen Sätze süß ist Modell von sauer ² süß-sauer rot hellgrün gelb grün giftig Wie funktioniert Logik? - Modelltheorie Eine Möglichkeit, die Schlussfolgerungsrelation zu definieren besteht über Interpretationen bzw. Modelle.

  11. Interpretationen ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² Wie funktioniert Logik? - Modelltheorie Sätze, für die jede Interpretation ein Modell ist, heißen allgemeingültig oder Tautologien (grch. ταυτολογία). Sätze süß süß sauer süß-sauer rot hellgrün gelb grün giftig

  12. Interpretationen Wie funktioniert Logik? - Modelltheorie Sätze, für die keine Interpretation ein Modell ist, heißen widersprüchlich oder unerfüllbar (auch: kontradiktorisch). Sätze süß sauer süß-sauer rot hellgrün gelb grün giftig giftig

  13. Interpretationen ² ² Wie funktioniert Logik? - Modelltheorie Eine Sätze, die (mindestens ein) Modell haben, heißen erfüllbar (auch: kontingent). Sätze süß sauer süß-sauer rot hellgrün hellgrün gelb grün giftig

  14. Interpretationen ² ² Wie funktioniert Logik? - Modelltheorie Eine Möglichkeit, die Schlussfolgerungsrelation zu definieren besteht über Interpretationen bzw. Modelle. Sätze süß sauer süß-sauer rot hellgrün hellgrün gelb grün giftig

  15. Interpretationen ² ² Wie funktioniert Logik? - Modelltheorie Eine Möglichkeit, die Schlussfolgerungsrelation zu definieren besteht über Interpretationen bzw. Modelle. Sätze süß sauer süß-sauer rot hellgrün hellgrün gelb grün grün giftig

  16. Interpretationen Wie funktioniert Logik? - Modelltheorie Eine Möglichkeit, die Schlussfolgerungsrelation zu definieren besteht über Interpretationen bzw. Modelle. Sätze süß sauer süß-sauer rot hellgrün hellgrün gelb ² grün grün giftig

  17. ² ² ² Wie funktioniert Logik? Semantik entlang der Syntax Häufiges Prinzip bei Definition von Interpretationen: • Interpretation von Grundelementen wird festgelegt • Interpretation von zusammengesetzten (konstruierten) Sätzen wird auf die Interpretation der Teile zurückgeführt, z.B.: Semantik-Regel: „Die Modelle von -y sind genau die Interpreta-tionen, die Modelle sowohl von  als auch von y sind.“ süß-sauer süß sauer

  18. Beweistheorie • Zurück zu Leibniz: Rechenmaschinefür Logik • Aber: Möglichkeit, direkt mit allen möglichen Interpretationen zu arbeiten, oft eingeschränkt • Daher: Versuch, Schlussfolgerungsrelation durch rein syntaktische Verfahren zu beschreiben/berechnen ²

  19. Entscheidungsverfahren/Entscheidbarkeit n • Entscheidungsalgorithmus: • input: Menge {1,…, n} von Sätzen und Satz  • terminiert nach endlicher Zeit • output: • „Ja“, falls {1,…, n} ²  • „Nein“ sonst • Gibt es einen solchen Algo-rithmus für eine Logik, dannnennt man sie entscheidbar. 1 1 1  ² -o-mat JA/NEIN

  20. Aufzählungsverfahren/Semientscheidbarkeit n • Aufzählungsverfahren: • input: Sätze {1,…, n} • output: Sätze , für die gilt {1,…, n} ²  • jeder solche Satz wird (irgendwann) ausgegeben 1 1 1 ² -semi-o-mat • Gibt es einen solchen Algorithmus für eine Logik, dann nennt man sie semientscheidbar. 

  21. y -y Deduktionskalkül • kann gesehen werden als spezielle Form eines Aufzählungsverfahrens • besteht aus Ableitungsregeln, z.B.: y {,y, w,.......}  y -y

  22. Deduktionskalkül Ein Satz  ist aus einer Menge  von Sätzen ableitbar (geschrieben:  ` ), wenn sich  durch wiederholtes Anwenden der Ableitungsregeln eines Deduktionskalküls aus  „erzeugen“ lässt. Deduktionskalkül ist korrekt (engl. sound), wenn aus  `  immer  ²  folgt, d.h. alle ableitbaren Schlüsse auch wirklich logisch folgen. Deduktionskalkül ist vollständig (engl. complete), wenn aus  ² immer  ` folgt, d.h. alle logischen Konsequenzen auch abgeleitet werden können. In einem korrekten und vollständigen Deduktionskalkül gilt:²= `und man kann es als Aufzählungsverfahren verwenden. Achtung! Es gibt Logiken, für die nachweislich kein solches Deduktionskalkül existiert (Gödel 1931).

  23. Weitere interessante Eigenschaften von Logiken: • Monotonie • Kompaktheit • Algorithmische Komplexität für Entscheidungsverfahren • …und jede Menge anderes…

  24. Aussagenlogik • auch: propositionale Logikboolesche Logik • schon bei den Stoikern voll ausgearbeitete Junktorenlogik • George Boole (1815 – 1864)„An Investigation of the Laws of Thought“ (1854) • syntaktische Grundelemente:atomare Sätze / Propositionen / Aussagen(p, q,…, p1,p2,…) • Können als natürlichsprachliche Aussagen gedacht werden: „Es regnet.“…

  25. Aussagenlogik – Syntax • Erzeugungsregeln für Sätze: • alle atomaren Propositionen sind Sätze ( p , q ,…) • ist φ ein Satz, dann auch :φ • sind φ und ψ Sätze, dann auch(φ ∧ ψ) , (φ ∨ ψ), (φ → ψ) und (φ ↔ ψ) • Klammern können ggf. weggelassen werden; Präzedenzen (bei uns): : vor Æ,Ç vor !, $. • Zusätzliche Klammern machen es trotzem oft lesbarer…

  26. Aussagenlogik – Syntax

  27. Interpretationen ² Aussagenlogik – Modelltheoretische Semantik • Was sind die Modelle der Aussagenlogik? Sätze : p ² p p ! q ² ² p Æ(:p ! q) q p Ç q

  28. Aussagenlogik – Modelltheoretische Semantik • Formal: Interpretationen I sind Abbildungen von der Menge der atomaren Propositionen in die Menge {wahr, falsch}, d.h. jeder dieser Propositionen p wird ein Wahrheitswert WWI(p) zugeordnet. • Daraus bestimmt man Modelle für zusammengesetzte Sätze über Semantik-Regeln • IModell von :φ genau dann, wenn Ikein Modell von φ • IModell von (φ ∧ ψ) genau dann, wenn I Modell von φ und von ψ • IModell von (φ ∨ ψ) genau dann, wenn IModell von φ oder von ψ • IModell von (φ→ ψ) genau dann, wenn Ikein Modell von φ oderIModell von ψ • IModell von (φ↔ ψ) genau dann, wenn IModell für jeden oder keinen der beiden Sätze ist.

  29. Interpretationen Aussagenlogik – Modelltheoretische Semantik • Beispiel für Tautologie in der Aussagenlogik. Sätze : p ² p ! q ² p Ç:p ? ? ? ? ² (tertium non datur) p Æ q ² p Æ (p ! q)

  30. Interpretationen Aussagenlogik – Modelltheoretische Semantik • Beispiel für Kontradiktion in der Aussagenlogik. Sätze : p ² p ! q ² p Æ:p ? ? ? ? ² p Æ q ² p Æ (p ! q)

  31. Aussagenlogik – einige logische Äquivalenzen φ!ψ´: φÇψ φ$ψ´ (φ!ψ) Æ (ψ !φ) :(φÆψ) ´:φ Ç:ψ :(φÇψ) ´:φÆ:ψ :: φ´φ φÇ (ψÆω) ´ (φÇψ) Æ (φÇω) φÆ (ψÇω) ´ (φÆψ) Ç (φÆω) φÆψ´ψÆφ φÇψ´ψÇφ φÆ (ψÆω)´(φÆψ) Æω φÇ (ψÇω)´(φÇψ) Çω φÆφ´φ φ Çφ´φ φÆ (ψÇφ)´φ φÇ (ψÆφ)´φ

  32. Aussagenlogik – Normalformen & vollständige Junktoren aus diesen Äquivalenenzen folgt: • zu jeder Formel gibt es eine logisch äquivalente Formel, die nur die Junktoren Æ und : enthält. • zu jeder Formel gibt es eine Formel in konjunktiver Normalform, d.h. • nur einfache Negation direkt vor atomaren Propositionen (sog. Literale) • Formel ist Konjunktion von Disjunktionen von Literalen • Bsp.: (p Ú:q Ú r Ú :s) Ù (:p Ú q Ú s) Ù (q Ú :r Ú s)

  33. Aussagenlogik – Entscheidungsalgorithmus • Aussagenlogik ist entscheidbar • nützliche Eigenschaft dabei: {1,…, n} ²  gilt genau dann, wenn (1Æ…Æn)! eine Tautologie ist • Entscheidung, ob Satz Tautologie ist, über Wahrheitswerttabelle • im Prinzip: Überprüfung aller Interpretationen (nur die Wahrheitswerte der vorkommenden atomaren Propositionen fallen ins Gewicht)

  34. ? ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² Aussagenlogik – Entscheidungsalgorithmus Modus Ponens: {, }² p p ! q q ² (p Æ(p ! q))! q (p Æ(p ! q))! q p ! q p Æ(p ! q) (p Æ(p ! q))! q

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