E N D
1. Temperament & Persnlichkeit Referentinnen: Arila Feurich & Katharina Jabs
2. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 2 Einleitung
Persnlichkeit & Temperament
Big Five
Anlage-Umwelt-Problem
Modelle zur Erklrung der Geschlechterdifferenz
Meta-Analyse
Praktisches
Gliederung
3. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 3 Bei manchen Aspekten Ihrer Persnlichkeit
haben Sie so wenig eine Wahl wie bei der
Form Ihrer Nase oder der Gre Ihrer Fe.
Psychologen bezeichnen diese biologische,
angeborene Dimension der Persnlichkeit als
Temperament.
Einleitung
4. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 4 Persnlichkeit:
Jene Charakteristika einer Person, die fr konsistente Erfahrungs- und Handlungsmuster verantwortlich sind
Temperament:
Sammelbegriff fr die Charakteristik, wie ein Mensch mit seiner Umwelt in Verbindung tritt
Als angeborene Eigenschaft der menschlichen Persnlichkeit betrachtet, die sich in bestndigen Verhaltensweisen uern.
Beispiele fr Charakterstrukturen:
Phlegmatiker, Choleriker, Sanguiniker, Melancholiker Persnlichkeit & Temperament
5. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 5 Fnf Hauptdimensionen, die die Persnlichkeit bedingen
Entwicklung bereits in den 1930er Jahren
Heute gibt es verschiedene Modelle, die unterschiedlich viele Dimensionen beinhalten, zusammengefasst aber auf die Big Five hinauslaufen
Big Five: Openess (Offenheit f. Erfahrungen)
Conscientiouness (Gewissenhaftigkeit)
Extraversion
Agreeableness (Verlsslichkeit)
Neuroticism (Neurotizismus) The Big Five
6. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 6 Beschreibt interpersonelles Verhalten
Gegenpol dieser Dimension: Introversion Extraversion
7. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 7 Beschreibt ebenfalls interpersonelles Verhalten
Verlsslichkeit
8. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 8 Gewissenhaftigkeit
9. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 9 Neurotizismus Spiegelt individuelle Unterschiede in der emotionalen Stabilitt wider
Biologische Basis wird angenommen
Erfassung mithilfe eines Fragebogens
Art & Weise wie Emotionen, v.a. negative, erfasst werden
10. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 10 Interesse und Ausma der Beschftigung mit neuen Erfahrungen, Erlebnissen und Eindrcken werden untersucht Offenheit fr neue Erfahrungen
11. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 11 Anlage: Wie man ist, wird vererbt und ist vorprogrammiert
Dafr sprechen: Zwillingsstudien, Gene und Hormone
Bsp.: Minnesota-Zwillingsstudie (Jim&Jim), Phineas Gage
Umwelt: Die Erziehung, der Lebensraum, der kulturelle
Kontext sowie kritische Ereignisse formen die Persnlichkeit
Dafr sprechen: Bindungsstudien (Van den Boom, 1994) und Studie zu alleinerziehenden Mttern mit verhaltensaufflligen Shnen (Martinez & Forgatch, 2001) Anlage-Umwelt-Problem
12. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 12 Untersucht getrennt aufgewachsene ein- und zweieiige Zwillinge
Ist die direkteste Methode, um die Erblichkeit eines Persnlich-keitsmerkmales zu schtzen
Beispiel: Jim & Jim
Die Zwillinge Jim Lewis und Jim Springer wurden im Alter von 4 Wochen getrennt und trafen sich zum ersten Mal wieder als sie 39 Jahre alt waren. Ihre ersten Ehefrauen hieen beide Linda und ihre zweiten Betty; ihre Shne hatten sie jeweils James Alan bzw. James Allan genannt; ihre Hunde hieen Toy. Beide arbeiteten als Teilzeit-Hilfssheriffs in zwei verschiedenen Stdten und ihr grtes Hobby war Tischlern. Als Kinder mochten sie beide Rechnen gern, Rechtschreibung dagegen gar nicht; als Erwachsene glichen sie sich in ihren Rauch- und Trinkgewohnheiten. (Rowe,D.:Genetik und Sozialisation, S.49)
Zufall?? Anlage Bsp.: Minnesota-Zwillingsstudie
13. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 13 Vermutung, dass die unterschiedliche Konzentration mnnlicher und weiblicher Geschlechtshormone zu jeweils mnnlichen bzw. weiblichen Verhaltensweisen fhren
Wurde in mehreren Studien belegt!
z.B.: Mdchen mit angeborener vergrerter Nebenniere sind geschlechtsuntypischer hoher Konzentration von Androgen ausgesetzt
Vernderter Hormonspiegel?vernderte Verhaltensweisen
2.Bsp.: Progesteron zur Wehenhemmung eingesetzt
Anlage Hormone (biologische Einflsse)
14. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 14 1848 Vorarbeiter bei einer Eisenbahngesellschaft und wird Opfer eines Unfalls. Bei einer Sprengung im Zuge der Schienenverlegung bohrt sich eine 6kg schwere, 1,98m lange und 3cm dicke Eisenstange mit einer 6mm langen Spitze unterhalb des linken Wangenknochen bis zu den vorderen Schdelknochen durch seinen Schdel und fliegt danach noch 30m weiter. Er hat eine 4-5cm lange kraterfrmige Wunde. Die ganze Zeit ist er bei Bewusst-sein und kann von dem Unfall berichten und berlebt ihn.
Seine Verletzung heilt innerhalb von zwei Monaten, sein linkes Auge verliert er. Die rzte stellen keine Beeintrchtigung von Wahrnehmung, Gedchtnisleistung, Intelligenz, Sprachfhigkeit und Motorik fest. Anlage Bsp.: Phineas Gage
15. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 15 Anlage Phineas Gage
16. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 16 Allerdings zeigt er massive Persnlichkeitsvernderungen.
Zuvor: als verantwortungsbewusst, besonnen, ausgeglichen und freundlich beschrieben
Danach: Wird er allmhlich immer mehr ungeduldig, launisch, wankelmtig und respektlos. Des weiteren trifft er Entscheidungen, die seinen Interessen offensichtlich zuwider laufen und er kann seine Zukunft nicht mehr vernnftig planen.
Er erleidet in Folge dieser Vernderungen einen beruflichen und sozialen Abstieg.
Zusammengefasst: er nahm aufgrund der Verletzung der Hirnregion, falsche emotionale Bewertungen vor und sein Planungsverhalten war gestrt.
Schlussfolgerung: Persnlichkeitsmerkmale sind im Gehirn vorgegeben
Anlage Phineas Gage
17. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 17 Van den Boom (1994):
Bindungssichere Kinder entwickeln sich in kognitiver und sozialer Hinsicht kompetenter als unsicher gebundene.
Konnte nachweisen, dass mithilfe von gesteigerter einfhlsamer mtterlicher Ansprechbarkeit, temperamentsmig schwierige Kinder sich effektiv und nachhaltig in die Richtung einer sicheren Bindung zu ihren Mttern entwickeln konnten.
Martinez & Forgatch (2001):
Geschiedene Mtter mit verhaltensschwierigen Shnen durchliefen ein Elterntraining
Positivere Mutter-Sohn-Beziehung wirken frderlich auf die Kooperationsbereitschaft und Regelakzeptanz der Jungen. Umwelt Bindungsstudien
18. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 18 Zur Erklrung der Geschlechtsunterschiede in der Persnlichkeit schlug Allan Feingold 3 Modelle vor:
Biologisches Modell
Geschlechtsunterschiede in der Persnlichkeit sind biologisch bedingt
Soziokulturelles Modell
Geschlechtsunterschiede in Persnlichkeit kommen von Rollenerwartungen, Stereotypen und/oder sind Artefakte
Biosoziales Modell
Biologische und soziokulturelle Faktoren sind Ursachen fr Geschlechterunterschiede in Persnlichkeit
Modelle zur Erklrung der Geschlechterdifferenzierung
19. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 19 Glass (1976) machte Meta-Analyse populr
2 Studien mit insgesamt 4 Meta-Analysen zur Untersuchung von Geschlechterunterschieden in Persnlichkeit wurden durchgefhrt:
Studie 1:
Maccoby & Jacklin (1974) Studien
Halls Orginal Meta-Analyse (1984)
Halls Wiederholung der Meta-Analyse
Studie 2:
Analyse der Normwerte von standardisierten Persnlichkeitstests
Meta-Analyse Feingold
20. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 20 Selbstwertgefhl
interne Kontrollberzeugung
ngstlichkeit (Hall macht Unterscheidung zwischen genereller und sozialer Angst)
Durschsetzungsfhigkeit (Dominanz) Untersuchte Variablen
21. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 21 Selbstwertgefhl: Keine generellen Unterschiede, weil Effektgren zu klein
Interne Kontrollberzeugung: kein genereller Unterschied in Persnlichkeitsskalen; bei Verhaltensmessung hherer Wert bei Mnnern
ngstlichkeit: Frauen ngstlicher als Mnner
Durchsetzungsfhigkeit (Dominanz): auf Persnlichkeitsskalen haben Mnner hhere Werte als Frauen, aber bei Kindern kein Unterschied Ergebnisse Maccoby & Jacklin
22. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 22 Original Befunde Halls:
Kein Unterschied in Selbstwertgefhl und Durchsetzungsfhigkeit
Frauen ngstlicher und haben geringere Kontrollberzeugung als Mnner
Befunde der Wiederholung Halls:
Mnner sind durchsetzungsfhiger und haben etwas hhere Werte in Selbstwertgefhl
Frauen sind allgemein etwas ngstlicher, aber kein Unterschied bei sozialer ngstlichkeit
Keine Unterschiede in Kontrollberzeugung Ergebnisse Hall
23. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 23 Mnner haben hhere Werte im Selbstwertgefhl, in Dominanz und in interner Kontrollberzeugung, sind aber weniger ngstlich als Frauen
Selbstwertgefhl und Dominanz sind in allen Meta-Analysen gleich (konsistent)
Geschlechterunterschied in Generelle ngstlichkeit am grten
Interne Kontrollberzeugung unterscheidet sich nur in Halls Originalstudie, in der Mnner hhere interne Kontrollberzeugung haben als Frauen Zusammenfassung der 3 Meta-Analysen
24. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 24 Meta-Analyse Studie 2 Neurotizismus (ngstlichkeit, Impulsivitt)
Extraversion (Geselligkeit, Dominanz, Aktivitt)
Offenheit (Ideen)
Agreeableness (Vertrauen, tender-mindedness)
Gewissenhaftigkeit (Ordentlichkeit)
25. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 25 Keine Unterschiede bei Impulsivitt, Aktivitt, Ordentlichkeit & Ideen
Frauen haben etwas hhere Werte in Geselligkeit, ngstlichkeit & Vertrauen
Frauen sind tender-mindedness (frsorglich, hilfsbereit, empfindsamer)
Mnner sind dominater Ergebnisse
26. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 26 Mnner sind durchsetzungsfhiger und haben ein bisschen mehr Selbstwertgefhl als Frauen
Frauen haben hhere Werte in Extraversion, Angst, Vertrauen und speziell in tender-mindedness (z.B. Hilfsbereitschaft) erzielt als Mnner
Keine nennenswerten Geschlechtsunterschiede in sozialer Angst, Impulsivitt, Aktivitt, Ideen, Kontrollberzeugung und Ordentlichkeit
Geschlechtsunterschiede in Persnlichkeit waren konstant ber Generationen, Bildungslevel und Nation sowie ber Alter der Daten
Zusammenfassung Studie 1 & Studie 2
27. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 27 Befunde aus Meta-Analysen passen zu zur Theorie von Balkan (1966), dass Mnner instrumentellere und Frauen expressivere (Ausdrucksstarke) Charakterzge aufweisen
Befunde passen auch zu kognitiven, affektiven und physischen Geschlechtsunterschieden
Persnlichkeitsdimensionen, die am strksten zwischen Geschlechtern unterscheiden, sind Durchsetzungsfhigkeit und tender-mindedness Zusammenfassung Studie 1 & Studie 2
28. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 28 Wurde von Jackson (1974) entwickelt
Ist multivariater Persnlichkeitsfragebogen zur Beurteilung von Merkmalen, die fr psychologische Forschung und praktische Diagnostik von Bedeutung sind Persnlichkeitsfragebogen (PRF)
29. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 29 Dominanz
Hohe Merkmalsausprgung: Versucht, andere Leute zu beeinflussen oder zu lenken; kann spontan die Rolle des Anfhrers bernehmen
Niedrige Merkmalsausprgung: Hat wenig Neigung, Kontrolle ber andere auszuben, sie zu beeinflussen oder zu lenken; findet keinen Gefallen an der Rolle des Anfhrers
PRF - Auswertung
30. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 30 Anlehnungsbedrfnis
Hohe Merkmalsausprgung: Sucht hufig Rat, Hilfe oder Schutz durch andere; vertraut leicht Schwierigkeiten und Probleme verstndnisvollen Personen an
Niedrig Merkmalsausprgung: Wendet sich nur selten an andere mit der Bitte um Hilfe, Rat oder Schutz; versucht, seine Probleme mglichst eigenstndig ohne die Untersttzung anderer zu lsen PRF - Auswertung
31. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 31 Impulsivitt
Hohe Merkmalsausprgung: Neigt dazu, spontan aus der Laune des Augenblicks zu handeln; gibt seinen Gefhlen und Wnschen leicht nach
Niedrig Merkmalsausprgung: Handelt behutsam und bedchtig, nicht aus der Laune des Augenblicks heraus; bemht sich seine Gefhle und Wnsche unter Kontrolle zu halten PRF - Auswertung
32. 23.08.2012 Temperament und Persnlichkeit 32 Bourke, R. (2002): Gender Differences in Personality among adolescents. Psychology, Evolotion &Gender, 4, 31-41.
Feingold, A. (1994): Gender differences in personality: A meta-analysis. Psychological Bulletin, 116, 429-456
Lexikonredaktion (Hrsg.): Der Brockhaus Psychologie (2001)
Littauer, F.: Einfach Typisch! Die vier Temperamente unter der Lupe. 10.Auflage (1999)
Rowe, D.: Genetik und Sozialisation. Die Grenzen der Erziehung (1997)
Weber, H. und Rammsayer, T. (Hrsg): Handbuch der Persnlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie.
Band 2, (2005)
Zimbardo, Ph.: Psychologie. 5.Auflage
Internet:
http://www.temperamentenlehre.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_(Psychologie)
Quellen