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Motivationale Orientierung

Motivationale Orientierung. Iris Bode & Olga Tabbert 28.05.2002. Gliederung. Was ist Lernmotivation, welche gibt es? Theorien (Selbstbestimmungstheorie, goal theories) Wie kommt es zu Entwicklung einer motivationalen Orientierung? Gruppenarbeit - Pädagogische Implikationen

clarke
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Motivationale Orientierung

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Presentation Transcript


  1. Motivationale Orientierung Iris Bode & Olga Tabbert 28.05.2002

  2. Gliederung • Was ist Lernmotivation, welche gibt es? • Theorien (Selbstbestimmungstheorie, goal theories) • Wie kommt es zu Entwicklung einer motivationalen Orientierung? • Gruppenarbeit - Pädagogische Implikationen • Diskussion und Zusammenfassung • unsere Ziele

  3. Lernmotivation Interesse Erwartungs-mal-Wert Theorie Goal theories Flow-Theorie Selbstbestimmungstheorie

  4. Interesse - ist ein wichtiges Konstrukt zur Erklärung der Lernmotivation und steht in enger Verbindung zur motivationalen Theorie der Selbstbestimmung

  5. Interesse situationales individuelles

  6. Zieltheorien stehen in engem Bezug zur Leistungsmotivationsforschung hier haben eine Reihe von Autoren - unter Einbeziehung der Ansätze zur intr.Motivation - verschiedene Konzeptionen zur motivationalen Orientierung bezüglich des Lernens entwickelt.

  7. Was ist Lernmotivation, welche gibt es?

  8. Lernmotivation - Wunsch / Absicht bestimmte Inhalte oder Fertigkeiten zu lernen bzw. Aufgaben auszuführen.

  9. Lernmotivation intrinsische extrinsische Gegenstands- Bezogene (Interesse) Tätigkeits- Bezogene (tb Anreizen)

  10. Intrinsische Motivation - effektives Lernen ist auf intrinsische Motivation angewiesen - besteht dann, wenn eine Person eine Handlung um ihrer selbst Willen ausführt - intr. motivierte Handlungen sind der Prototyp des selbstbestimmten Verhaltens

  11. Extrinsische Motivation - Motivation, um positive Konsequenzen herbeizuführen oder negative Folgen zu Vermeiden - die Selbstbestimmungstheorie unterscheidet verschiedene Formen der extr. Lernmotivation

  12. Motivation Integrierte Regulation intrinsische extrinsische Externale Regulation Identifizierte Regulation Introjizierte Regulation

  13. Unterscheidung nach Deci & Ryan „externale Regulation“ - eine Handlung wird ausgeführt, um eine Belohnung zu erhalten oder eine Bestrafung zu vermeiden „introjizierte Regulation“ - Verinnerlichung externaler Faktoren, ohne sich jedoch mit ihnen zu identifizieren

  14. „identifizierte Regulation“- externale Einflüsse werden ins Selbst integriert und als eigene Ziele akzeptiert „integrierte Regulation“ - nicht nur Identifizierung mit bestimmten Zielen und Handlungen, sondern vollständige Integrierung in eigenen Selbstkonzept

  15. Motivation Integrierte Regulation Autonome Form intrinsische extrinsische Introjizierte Regulation Externale Regulation Identifizierte Regulation Kontrollierte Form

  16. Lernmotivation Interesse Erwartungs-mal-Wert Theorie goal theories Flow-Theorie Selbstbestimmungstheorie

  17. Selbstbestimmungstheorienach Deci & Ryan (1983) Intrinsische Motivation beruht nach der Selbstbestimmungstheorie auf den grundlegenden psychischen Bedürfnisse nach Selbstbestimmung und Kompetenz Extrinsische Motivation hängt auch von beiden Bedürfnissen ab und wird von den Autoren um das Bedürfnis nach „sozialer Bezogenheit“ ergänzt

  18. Lern- vs. Leistungsorientierung nach Dweck Der Ansatz hat seinen Ausgangspunkt in Untersuchungen zur gelernten Hilflosigkeit Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage: Wie kann unangepaßtes Bewältigungshandeln bei Schülern erklärt werden ?

  19. Unangepaßtes Bewältigungshandeln bedeutet: - die Person gibt bei auftretenden Hindernissen schnell auf und vermeidet schwierige, herausfordernde Aufgaben.

  20. Hilflosigkeits- vs. Bewältigungs-orientierte Schüler verfolgen unterschiedliche Ziele Hilflose Schüler - Leistungsziele Bewältigungsorientierte Schüler - Lernziele

  21. Verfolgen von Leistungszielen bedeutet: - Positive Bewertung der eigenen Kompetenz wird angestrebt und negative Bewertung vermieden.

  22. Verfolgen von Lernzielen bedeutet: - lernen neuer Fertigkeiten, um die bisherige Kompetenz zu erweitern.

  23. Ein wichtiger Aspekt der Theorie besteht in dem Versuch, unterschiedliche Zielorientierungen auf unterschiedliche implizite Intelligenztheorien zurückzuführen Lernzielorientierte Schüler sind der Ansicht, dass Intelligenz veränderbar ist Leistungsorientierte Schüler dagegen sind der Ansicht, dass Intelligenz eine im wesentlichen unveränderliche Größe darstellt

  24. Diskutiert wird, ob die Lernzielorientierung mit intrinsischer Motivation gleichgesetzt werden kann. Eine Position ist: das Ziel, neue Fertigkeiten zu lernen oder die eigene Kompetenz zu verbessern, kann, aber muss nicht intrinsisch motiviert sein.

  25. Wie kommt es aus der Perspektive der SBT zur Entwicklung einer motivationalen Orientierung? • Nur wenige familiale Untersuchungen (Wild u. Wild,1997) • Der elterliche Erziehungsstil könnte einen Einfluss haben; dabei scheint zu gelten: • Je mehr autonomieunterstützende, prozessorientierte Instruktionen die Eltern ihren Kindern geben, desto höher die intrinsische Motivation der Kinder • Je mehr kontrollierende, ergebnisorientierte direktive Instruktionen, desto höher die extrinsische Motivation

  26. 6 Möglichkeiten, Lernende zu demotivieren ‚Demotivation‘ heißt hier, daß vorhandene Lernmotivation durch fremde Eingriffe oder Maßnahmen reduziert oder negativ verändert wird, in der Regel ohne destruktive Absicht; eher in der Annahme für den Lernerfolg der Lernenden das Richtige zu tun

  27. 1. Die Verantwortung der Lehrenden und die Autonomie der Lernenden Verantwortung der Lehrenden für das erfolgreiche Lernen der Lernenden hat auch seine Tücken > Experiment von Deci & Ryan (1982): Probanden sollten Studierenden das Lösen eines komplexen Puzzles beibringen. UV: Instruktion der Pb, Experimentalgruppe: ‚Sie sind für den Lernerfolg Ihrer Gruppe verantwortlich‘ Kontrollgruppe: ‚Sie sollen den Lernenden helfen zu lernen, wie man dieses Puzzle lösen kann‘ AV: Lernerfolg der Studierenden

  28. demotivierend: zu enge Spielräume, detailliertes Vorschreiben, massive Kontrolle • motivierend: Bedingungen herstellen, die autonomes Lernen zulassen wie Wahlmöglichkeiten, Spielräume, Ermunterung

  29. 2. Struktur, Zieltransparenz und wahrgenommene Bedeutung Lernende sollten die Ziele der Lehrenden kennen. So können sie auch subjektive Bedeutungen bzw. Beziehungen des Lehrstoffs zu ihren eigenen Präferenzen herstellen

  30. demotivierend: gar keine Zielsetzungen oder nur solche, die vage, allgemein oder abstrakt formuliert werden > Orientierungsprobleme • motivierend: Transparenz und Strukturierung des Unterrichtsstoffs, Info über Lehr- und Lernziele > Zielexplikation

  31. 3. Anpassung der Lehre an das Niveau der Lernenden: Instruktionsqualität Allgemeine Maxime: der Lehrstoff soll einen ‚mittleren Schwierigkeits-grad‘ haben. ‘Schwierigkeit‘ kann in unterschiedlichem Kontext anderes bedeuten, je nachdem, ob sogenannte ‚höhere‘ Ziele (z.B.Verstehen) im Unterrichten angestrebt werden oder ‚niedrigere‘ (z.B. Faktenwissen, Grundfertigkeiten)

  32. demotivierend: das Lehren beschränkt sich auf das Lernen von Fakten und Einüben von grundlegenden Fertigkeiten > ‚niedrigere‘ Unterrichtsziele • motivierend: Betonung von Fragen, Anregen zum Nachdenken, Problemlösen > ‘höhere‘ Unterrichtsziele

  33. 4.Fehlendes Zutrauen und mangelnde Kompetenz - könnte sich auf einzelne Personen oder auch auf Gruppen auswirken. Z.B. kann das in Fachbereichen vorkommen, die traditionell wenig von Frauen frequentiert werden

  34. demotivierend: Lehrende bringen Lernenden kein Zutrauen entgegen, stellen ihre Kompetenz in frage • motivierend: Gleichbehandlung der Lernenden, egal welcher Gruppenzugehörigkeit, umfassendes konstruktives Feedback

  35. 5. Soziale Einbindung: gehören Lernende auch ‚dazu‘? Das ‚Dazugehören‘ hat motivational einen hohen Stellenwert und ist Voraussetzung für die Identifikation mit den Anforderungen

  36. demotivierend: Lernende fühlen sich zurückgesetzt und vernachlässigt • motivierend: Lernende fühlen sich - mindestens von Seiten der Lehrenden - akzeptiert und ‚dazugehörig‘; gemeinsames Handeln und Erarbeiten, kleine Gruppen

  37. 6.Was interessiert mich (die Lehrenden (!)) der Lehrstoff? Lehrende finden z.B. ihren eigenen Lehrstoff langweilig, haben evtl. das Gefühl, durch das Lehren an wirklich wichtigen Dingen (z.B. Forschen) gehindert zu werden; sie machen auch kein Hehl daraus. Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden findet auch in ihrer motivationalen Orientierung statt

  38. demotivierend: mangelndes Interesse der Lehrenden am Unterrichtsstoff, das Gefühl, die eigene Zeit hier zu vertun, wirkt ansteckend auf die Lernenden • motivierend: Mittel gegen Bazillus ‚Desinteresse am Lehrstoff‘: Lehrende sollen mit den Augen der Lernenden den Stoff betrachten > so läßt sich Interessantes entdecken

  39. Pädagogische Implikationen- Lehrende sollten: • das grundlegende Bedürfnis nach Autonomie unterstützen und fördern, indem sie Wahlmöglichkeiten, Spielräume, Ermunterung bieten • Anleitungen zum Lernen-an-sich vermitteln • So wenig kontrollierend wie möglich sein • nicht mit Bestrafung, Deadlines, Wettbewerb oder Evaluation drohen

  40. Feedback individuell und unmittelbar geben • auf Balance zwischen Anforderungen und Fähigkeiten achten • für Transparenz und Struktur des Unterrichtsstoffs sorgen • Lernziele setzen und diese so präzise wie möglich formulieren • sogenannte ‚höhere‘ Unterrichtsziele (z.B. Verstehen) gegenüber den ‚niedrigeren‘ (z.B. Faktenwissen, Grundfertigkeiten) betonen

  41. Lernende akzeptieren, sie ernst nehmen und dafür sorgen, daß sie auch ‚dazu‘ gehören • Lernende - bezogen auf Geschlecht, Herkunft.... - gleich behandeln • dafür sorgen, daß sie selbst ihren eigenen Lehrstoff interessant und spannend finden • dafür sorgen, daß sie für die Lernenden erreichbar und ansprechbar erscheinen • gelegentlich ihre eigene motivationale Orientierung überprüfen

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