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Friedrich- Schiller- Universität Jena Institut für Psychologie. Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie. Teil 3: Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Familie und Schule Prof. Dr. Noack.
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Friedrich- Schiller- Universität Jena Institut für Psychologie Pädagogische PsychologieVL Erziehung und Sozialisation in der Familie Teil 3: Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Familie und Schule Prof. Dr. Noack
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Geburt des zweiten KindesÜbergang von der Triade zur Tetrade • Veränderung der Interaktionen • Entwicklung neuer Positionen, Rollen und Normen • Zunahme der Offenheit des Systems Phasen des Übergangs (nach Kreppner) Problem der gerechten Verteilung von Aufmerksamkeit Etablierung der Geschwisterbeziehung Differenzierung zwischen den Generationen
0 . 8 Integration des neuen Familienmitglieds 9 - 16 Streben nach einer Neubalancierung der erweiterten Familie 17 - 24 Generationen- differenzierung Einführen des neuen Familienmitgtieds Verteilung der Aufmerksamkeit Einbeziehung des Vaters Aufrechterhalten einer spezifischen Beziehung der Eltern als Ehepartner Vermittlung von Regeln des sozialen Zusammenlebens Sanktionieren von Regelüberschreitungen Sprachtraining Regelung der Geschwisterrivalität Etablierung eines Eltern- und Kindsubsystems Individuelle Beziehungen zwischen den Eltern und beiden Kindern Bekräftigung individueller Interessen der Eltern Balancieren unterschiedlicher Interessen von Eltern und Kindern 8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Entwicklung von Familie und Kind während der ersten beiden Lebensjahre des zweiten Kindes Entwicklungsver. (Moute) lauf (entsprechend dem Drei-Phasenmodell Alter (K;Z) Veränderungen im Sozialisatorische Familiensysem Aufgaben
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Subjektive Beurteilungen elternschaftsbezogener Transitionen(Menaghan, 1982, zit. nach Wicki, 1997, S. 42) N = 11 06 Subjektive Beurteilungen (% Zustimmung) Mein Leben Mein Gefühle Ich fühlte änderte sich über mich mich ziemlich stark selbst bis sehr änderten sich belastet Geburt des ersten Kindes 78 53 30 Geburt eines späteren Kindes 57 36 28 Schulbeginn ältestes Kind 22 19 6 Schulbeginn jüngstes Kind 22 20 15 Ältestes Kind wird 13 J. 4 5 17 (Teenager) Jüngstes Kind wird 13 J. 5 5 12 Ältestes Kind verlässt 17 11 22 das Haus Jüngstes Kind verlässt 21 0 21 das Haus
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Geschwisterbeziehungen Besonderheiten • Häufigkeit und Ausmaß von Interaktionen • Erreichbarkeit • Dauerhaftigkeit • Funktionen und zugewiesene Rollen • gemeinsame Erfahrungen Funktionen • MediatorIn • KoalitionärIn • PionierIn • KontrolleurIn/RegulatorIn • Modell • LehrerIn/TutorIn • TherapeutIn • SpielpartnerIn • Referenzperson für Abgrenzung
Familienkonstellation Größe/Kinderzahl Geburtenrangplatz Altersabstand relatives Alter Geschlechterkonst Geschwisterbeziehung Wärme/Nähe Macht/Status Konflikthaftigkeit Rivalität Eltern-Kind-Beziehung Beziehungsqualität Management der G.-Bez. Individualmerkmale der Kinder kognitive Fähigk. Sozialverhalten Persönl.merkmale 8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Geschwisterbeziehungen im Familiensystem (nach Furman & Buhrmester, 1985)
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Konfluenzmodell (Zajonc): Schematische Darstellung der Intelligenz in Abhängigkeit von Familiengröße und Stellung in der Geschwisterreihe
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Intelligenz in Abhängigkeit von Familiengröße und Stellung in der Geschwisterreihe- alternative Erklärung - • Mütterliche Antikörper nehmen mit Geburten zu • Antikörper scheinen Lerndefizite wahrscheinlicher zu machen • Entsprechend müssten Nachgeborene (eher) kognitive Defizite haben • Prüfbar, wenn biologischer und sozialer Geburtsrang dekonfundiert werden können (z.B. Tod Erstgeborener)
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Intelligenz in Abhängigkeit von Familiengröße und Stellung in der Geschwisterreihe- alternative Erklärung - Kristensen & Bjerkedal (2007) ~ 250‘000 norwegische wehrpflichtige Männer
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Intelligenz in Abhängigkeit von Familiengröße und Stellung in der Geschwisterreihe- alternative Erklärung - Kristensen & Bjerkedal (2007) ~ 250‘000 norwegische wehrpflichtige Männer Der Effekt konnte repliziert werden. Er lässt sich jedoch nicht auf den biologischen Geburtsrang zurückführen, sondern dürfte soziale Ursachen haben.
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Wahrnehmung verschiedener Merkmale der Geschwisterbeziehung in Abhängigkeit vom Alter (Buhrmester & Furman, 1990)
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Einflüsse struktureller Merkmale der Geschwisterbeziehung auf deren wahrgenommene Qualität(Buhrmester & Furman, 1990) Alter: • Abnahme von Macht und Betreuung (bei großem Abstand) • Abnahme von Nähe, Wärme und Bewunderung • Abname von Konflikt und Rivalität Stellung in der Geschwisterreihe: • Dominanz älterer Geschwister • größere Intimität mit älteren Geschwistern • mehr Konflikte mit jüngeren Geschwistern Altersabstand: • mehr Dominanzerfahrungen bei kleinem Abstand • mehr emotionale Nähe, Bewunderung und prosoziales Verhalten bei großem Abstand (nicht: Intimität) • mehr Konflkt und Rivalität bei kleinem Abstand Geschlecht: • mehr Wärme, Verbundenheit und prosoziales Verhalten mit älterer Schwester als in anderen Konstellationen • mehr Wärme, Kameradschaft und Ähnlichkeitsgefühle unter Schwestern Allgemein: (1) Beziehungen werden egalitärer und verlieren Intensität mit Alter (2) die Konstellation spielt eine differentielle Rolle
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Interaktion älterer (5-10J.) und jüngerer (3-6J.) Gschwister in Abhängigkeit vom mütterlichen Verhalten, Geschwistertemperament und –alter (Stocker et al., 1989) Rivalität Mutter: differentielle Responsivität Kontrolle des älteren Kindes Temperament: Schüchternheit (ält.) Beruhigung nach Ärger (jüng.) Alter: jüngeres Kind Kooperation Mutter: differentielle Zuwendung Temperament: Soziabilität (jüng.) Intensität des Ärgers (jüng.) Alter: jüngeres Kind
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Inhaltliche Beeinflussung zwischen Geschwistern 1) Geschwistereinfluss? K1 K2 Elt Sozial.Vererbg. ? K1 K2 2) Identifikation oder De-Identifkation?
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Inhaltliche Beeinflussung zwischen Geschwistern z.B. Einstellungen zu Mathematik Wichtigkeit: .40 Nützlichkeit: .50 5.Klässler Geschwister Spaß: .20 Testleistung MaK + Schwierigkeit MaGSpaß MaK - (auch längsschnittliche Effekte) (abhängig von Geschlechterkonstellation und Stellung in Geschwisterreihe)
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Geschwistereinfluss auf Spaß an Mathematik eingangs der weiterführenden Schule Chi2 (63, N= 1228) = 96.11,p = .005, RMSEA = .02 Im Gruppenvergleich längsschnittlicher Einfluss nur bei älteren Geschwistern.
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Verhalten in Diskussionen von weiblichen Jugendlichen mit ihren Müttern, jüngeren Schwestern und Freundinnen (Pikowsky, 1992)
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen (Eineiige) Zwillinge – eine besondere Geschwistergruppe ? (Watzlawik & Clodius, 2007) Längsschnittliche Gegenüberstellung (3 Mp: 11, 12, 13J.) von - eineiigen Zwillingen (MZ) - zweieiigen Zwillingen, gleichgeschlechtlich (DZ) - zweieiige Zwillinge, gegengeschlechtlich (PZ) - gleichgeschlechtliche Geschwisterkinder (GLG) - gegengeschlechtliche Geschiwsterkinder (GG) bzgl. Beziehungsmerkmalen i.w.S. Ähnlichkeit Beziehungseinschätzung
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen (Eineiige) Zwillinge – eine besondere Geschwistergruppe ? (Watzlawik & Clodius, 2007) Beziehungsmerkmalen i.w.S. t1, t2: MZ > andere t3: MZ > DZ, GLG > GG, PZ (außer Schule: DZ, PZ > GG, GLG)
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen (Eineiige) Zwillinge – eine besondere Geschwistergruppe ? (Watzlawik & Clodius, 2007) Ähnlichkeit Beziehungseinschätzung alle Mp sign. jeweils MZ > andere(t3: MZ > PZ, GG)
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen (Eineiige) Zwillinge – eine besondere Geschwistergruppe ? (Watzlawik & Clodius, 2007) MZ-Konstellation ist besonders! - höhere Urteilsähnlichkeit nicht notwendig genetisch bedingt - nicht wegen besonderer emotionaler Nähe, eher wegen Ähnlichkeitswunsch und -wahrnehmung - offenbar leicht abnehmende Tendenz mit Alter
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Entwicklungsaufgaben der Geschwisterbeziehung (Goetting,1986) Kindheit. Adoleszenz • Kameradschaft, wechselseitige emotionale Unterstützung, • Versorgung jüngerer Geschwister • direkte Hilfestellung, Gefälligkeiten, Dienstleistungen (z.B. Koalitionen gg.über Dritten) frühes und mittleres Erwachsenenalter • Kameradschaft, wechselseitige emotionale Unterstützung • Kooperation bei der Versorgung pflegebedürftiger Eltern • materielle Auflösung des Elternhauses • direkte Hilfestellung, Gefälligkeiten, Dienstleistungen (bes. in Krisensituationen) höheres Erwachsenenalter • Kameradschaft, wechselseitige emotionale Unterstützung • gemeinsame Erinnerungen • Klärung und Validierung früherer Ereignisse • Lösung von Rivalitäts- u.a. Beziehungsproblemen • direkte Hilfestellung, Gefälligkeiten, Dienstleistungen (bes. bei Krankheit, finanz. Engpassen etc.) = phasenspezifische Entwicklungaufgaben
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Geschwisterbeziehungen im ErwachsenenalterWittmann, Buhl & Noack (2000) junge mittlere ältere alte Erwachsene Erwachsene Erwachsene Erwachsene 21 - 33 Jahre 34 - 47 Jahre 48 - 61 Jahre 62 - 76 Jahre M= 26.48 M= 41.95 M= 54.78 M= 66.51 SO = 3.10, SO = 4.21 SO = 3.96 SO = 4.05 N= 129 N= 96 N= 162 N= 87
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Wärme/Nähe zum jüngeren vs. älteren Geschwister
8. Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Relative Macht gegenüber jüngeren vs. älteren Geschwistern
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Friedrich- Schiller- Universität Jena Institut für Psychologie • Pädagogische PsychologieVL Erziehung und Sozialisation in der Familie • Teil 3: • Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen • Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile • Familie und Schule • Prof. Dr. Noack 27
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile “Vom Befehls- zum Verhandlungshaushalt”Erziehungsziele 1962 vs. 1983(Allerbeck & Hoag, 1985) Welche Erziehung würden Sie bei Ihren Kindern für richtig halten? Eine Erziehung, bei der ... (A) ... Kinder sich nach dem Willen der Eltern zu richten haben. (B) ... auch Kinder manchmal ihren Willen durchsetzen dürfen. (C) ... Kinder weitgehend Freiheit bekommen.
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Rangreihe elterlicher Werthaltungen bzgl. Erziehung nach allgemeiner Wichtigkeit und Verhaltensrelevanz in kritischen Situationen (aus Weidenmann/Krapp) allgemeine Wichrtigkeit in kritischen Situationen ______________________________________________________________________________ 1 Ehrlichkeit 1 Ordnung 2 Glück 2 Gehorsam 3 Selbständigkeit 3 Selbstbeherrschung 4 Selbstbewußtsein 4 Verträglichkeit 5 Aufgeschlossenheit 5 Durchsetzungsvermögen 6 Zuverlässigkeit 6 Rücksichtnahme 7 Kritikvermögen 7 Stillsein 8 Durchsetzungsvermögen 8 Selbstbewußtsein 9 Aufgewecktheit 9 Sauberkeit 10 Zufriedenheit 10 Selbständigkeit 11 Einfallsreichtum 11 Zuverlässigkeit 12 Tüchtigkeit 12 Höflichkeit 13 Verantwortungsbewußtsein 13 Tüchtigkeit 14 Hilfsbereitschaft 14 Ehrlichkeit 15 Familiensinn 15 Ehrgeiz 16 Rücksichtnahme 16 Zufriedenheit 17 Sauberkeit 17 Hilfsbereitschaft 18 Selbstbeherrschung 18 Selbstbeschäftigung 19 Ordnung 19 Aufgeschlossenheit 20 sex. Unbefangenheit 20 Beliebtheit 21 Verträglichkeit 21 Respekt 22 Gehorsam 22 Aufgewecktheit 23 Höflichkeit 23 Verantwortungsbew. 24 Liebe 24 Kritikvermögen 25 Ehrgeiz 25 Familiensinn
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Kulturelle Unterschiede What are the most important things for children to learn in preschool? This question was asked of 300 Japanese, 240 Chinese, and 210 American preschool teachers , administrations, parents, and child- development specialists. Here are some of the their first choices.
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile “Timetables” von Müttern in den USA und Japanfür die ersten Lebensjahre (Hess et al.) Alter in Jahren < 4 4-6 6 < Emotionale ReifeJU weint nicht schnell beruhigt sich selbst bei Ärger FolgsamkeitJU folgt Ansprache verstößt nicht gegen Verbote HöflichkeitJU grüßt höflich SelbständigkeitJU bleibt alleine zuhause (1 Std.) achtet auf eigene Kleidung ißt ohne Hilfe Soziale KompetenzUJ empathisch ggü. anderen Kindern löst Konflikt ohne Raufen setzt sich durch Überreden durch initiiert Spiel mit anderen Verbale DurchsetzungsfähigkeitUJ äußert eigene Wünsche auf Nachfrage fragt im Zweifel nach Erklärung erklärt seine Überlegungen setzt sich für Rechte anderer ein (positiv korreliert mit SES, IQ (Mutter, Kind), Schulleistungen)
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile “Timetables” von deutschen Jugendlichen und ihren Eltern(13jährige Gymnasiasten) ___________________________________________________________ Altersvorstellung Bereich Jug. Mutter Vater ___________________________________________________________ mit eig. Geld umgehen können 12,6 13,9 14,2 Entscheidung Ausgehens-/ Heimkommenszeiten 15,4 17,0 17,1 alleine auf Reisen gehen 12,6 14,4 14,4 emotionale Unabh. v. Eltern 15,8 15,8 16,5 sich in Poltik auskennen 13,9 15,0 15,6 Berufsvorstellungen haben 15,7 16,2 16,8 realisitisches Selbstbild haben 12,4 14,5 15,4 erste/r feste/r Freund/in 14,5 15,8 15,9 ___________________________________________________________
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Erziehungswissen und instrumentelle Überzeugungen von Eltern • Eltern wissen offenbar um Anlage- und Umwelteinflüsse als Bedingungen der Persönlichkeit ihrer Kinder. Deren Wechselwirkung wird aber offenbar häufig nicht gesehen. • Eltern wissen um die Altersabhängigkeit von Veränderungen bei ihren Kindern und der eigenen Einwirkungsmöglichkeiten. • Eltern haben Vorstellungen von der Wirkung von Belohnung und Bestrafung. Seltener wird Löschung als Einflußmöglichkeit gesehen. (Allerdings beruht diese Einschätzung auf älteren Daten. Das Wissen dürfte sich inzwischen verbessert haben)
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Erziehungsstil Als Erziehungsstil wird eine Gruppe von merkmalen des Erziehungsverhaltens bezeichnet, in welcher größere gemeinsame Merkmalsvarianz herrscht, als nach der Variabilität aller merkmale zufällig zustandekommen könnte, und welche Gruppe die Eigenarten in diesem Stile Erzogener genauer vorauszusagen erlaubt als Einzelmerkmale. Eyferth (1966)
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Erziehungsstiltypologie nach Baumrind Kontrolle / Anspruch - + - (unengagiert autoritär Wärme vernachläss.) Rationalität Resonsivität + permissiv autoritativ
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Erziehungsstiltypologie nach Steinberg /Dornbush Wärme Verhaltens- Gewährung Engagement kontrolle psych. Autonomie ______________________________________________ autoritativ + + + autoritär 0 / - + - permissiv + - + vernachläss. - - - ______________________________________________
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Faktorenladungen (>= .40) von Ratings des elterlichen Verhaltens in Familieninteraktionen mit Grundschulkindern(Dekovic & Janssens) ___________________________________________________________________________ Mutter Vater Verhalten I II I II ___________________________________________________________________________ Pos. Bermerkungen - Person .40 .49 Unterstützung .71 .66 Vorschläge .74 .85 Pos. Bemerkungen - Aufgabe .69 .49 .82 Information .59 .55 .76 Induktion .78 .69 Wärme .72 .52 -.69 Responsivität .75 .57 -.68 Anspruch .65 .52 -.49 Pos. non-verbal .42 -.54 Neg. Bemerkungen - Person .51 .67 Verbote .77 .63 Neg. non-verbal .58 .60 Befehle .75 .74 Neg. Bemerkungen - Aufgabe .74 .70 Durchsetzung .71 .73 Restriktivität .73 .85 ____________________________________________________________________________
Ehebeziehung Soziales Netzwerk Persönlichkeits- merkmale (K) Entsicklungs-geschichte (E) Persönlichkeits-merkmale (E) Erziehungs-verhalten Entwicklung (K) Beruf (E) 9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Elterliches Erziehungsverhalten im Zusammenspiel individueller und kontextueller Faktoren
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Psychosoziale Anpassung Jugendlicher in Abhängigkeit vom elterlichen Erziehungsstil (querschnittliche Analysen)(Lamborn et al.) ___________________________________________________________ Erziehungsstil Anpass.merkmal a.tativ a.tär perm. vernachl. ___________________________________________________________ Selbstvertrauen 3.09 2.96 3.03 2.98 Arbeitshaltung 2.88 2.802.742.67 Soziale Kompetenz 3.06 2.88 3.11 2.92 Schulnoten 2.86 2.76 2.682.57 Schulorientierung 2.97 2.85 2.75 2.67 Schulkompetenz 2.92 2.74 2.81 2.71 Psych. Symptome 2.36 2.46 2.43 2.65 Somatische Symptome 2.09 2.04 2.17 2.21 Fehlverhalten (Schule) 2.16 2.26 2.38 2.43 Drogenkonsum 1.41 1.38 1.69 1.68 Delinquenz 1.15 1.17 1.20 1.24 _____________________________________________________________
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Reinterpretation des Monitoring-Konzepts (Kerr & Stattin, 2000) Monitoring positiv verbunden mit psycho-sozialer Anpassung Jugendlicher • konzeptualisiert als Überwachen • operationalisiert als Wissen um tägliche Aktivitäten Studie N = 1186 14-Jährige (Schweden), Eltern und Lehrer "Monitoring": elterliches Wissen über Aufenthaltsorte und Aktivitäten Quellen elterlichen Wissens • Kind-Disclosure, z.B. "Das Kind spricht darüber, was in der Schule passiert" • Elterliche Informationssuchen, z.B. "Eltern initiieren Gespräche über die Freizeit des Kindes„ • Elterliche Kontrolle, z.B. "Es wird vom Kind verlangt, seine abendlichen Aktivitäten zu erläutern"
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile _______________________________________________________ "Monitoring„ _______________________________________________________ Externale Fehlanpassung Delinquenz -.45 Schulprobleme -.46 Internale Fehlanpassung depress. Verstimmung -.24 geringer Selbstwert -.24 Versagensängste -.25 Deviante Freunde auf Straße rumhängen -.29 von Polizei erwischt -.28 fam. Disharmonie mit Mutter -.48 mit Vater -.41 _______________________________________________________ Bivariate Korrelationen (p <.001)
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile K-Disclosure E-lnf.suche E-Kontrolle _________________________________________________________________________ Externale Fehlanpassung Delinquenz -.38 .17 Schulprobleme -.47 Internale Fehlanpassung depress. Verstimmung -.28 geringer Selbstwert -.34 .14 Versagensängste -.32 -.11 Deviante Freunde auf Straße rumhängen -.24 von Polizei erwischt -.31 fam. Disharmonie mit Mutter -.53 mit Vater -.42 _________________________________________________________________________ Beta aus Multipler Regression (p <.01), Mädchen
Psychologische Kontrolle: Liebesentzug Kritik Unterbinden psych. Eigenlebens 9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Psychologische Kontrolle:Effekte elterlicher Erziehung ? (Albrecht et al., i.Dr.) Probleme intern. extern. Ängstlichkeit physische Aggr negative Stimmg. relationale Aggr. Hier: 530 12-19j. (M=15.7J.) Kanada Fragebogen 2-Jahreslängsschnitt
Intern. Probleme 9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Psychologische Kontrolle:Effekte elterlicher Erziehung ? (Albrecht et al., i.Dr.) Intern. Probleme Psych. Kontr. Vater Psych. Kontr. Vater Psych. Kontr. Mutter Psych. Kontr. Mutter ~ physische, relationale Aggression Jeweils kontrolliert für Alter & Geschlecht
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile t1 t2 t3 t4 Geschlecht .21 .32 Delin- quenz .54 Delin- quenz .51 Delin- quenz .43 Delin- quenz -.22 Schultyp -.13 -.21 Aut‘tive Erziehung .65 Aut‘tive Erziehung .58 Aut‘tive Erziehung .68 Aut‘tive Erziehung -.18 .30 Region -.20 Chi2 [42] = 41.0 GFI = .93, AGFI = .89 RMSEA = .01 Noack & Kracke, 2003)
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile t1 t2 t3 t4 Geschlecht -.24 .-.26 -.33 -.32 .31 Gewalt-. bereits. .41 Gewalt- Bereits.. .42 Gewalt- bereits. .65 Gewalt- bereits. -.19 -.23 -.24 Schultyp -.14 -.24 Aut‘tive Erziehung .54 Aut‘tive Erziehung .59 Aut‘tive Erziehung .69 Aut‘tive Erziehung -.22 .28 Region -.16 Chi2 [36] = 28.8 GFI = .95, AGFI = .91 RMSEA = .00 Noack & Kracke, 2003)
Erstbefragung: 1975 N = 570 Alter der Kinder: 9 - 14 Jahre Alter der Eltern: 26 - 59 Jahre Follow up: 1992 n = 100 Alter der Kinder: 26 - 31 Jahre (ca. 1/3 mit eigenen Kindern) Alter der Eltern Allgemeine Befunde zu Veränderungen bei Erziehungsmerkmalen Ziele Selbständigkeit Konformität Leistungsehrgeiz religiöse Orientierung Einstellungen Nachgiebigkeit autoritäre Haltung Gefühlsausdruck Praktiken Zuwendung körperliche Bestrafung eingeschränktes Lob 9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile 1992er Follow-up der “Eltern und Kinder”-Studie (Schneewind)
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Veränderungsaspekte beim Erziehungsziel Selbständigkeit/Emanzipation für Töchter(Schneewind, 1994) Items: (A) Was wollen Sie? (Mutter, 1975, aktuell) (B) Was würden Sie wollen? (Mutter, 1992, aktuell) (C) Was würde Ihr Kind heute wollen / will Ihr Kind heute? (Mutter, 1992, aktuell) (D) Was wollte Ihre Mutter damals? (Tochter, 1992, retrosp.) (E) Was wollen Sie heute? (Tochter, 1992, aktuell) Veränderungsaspekte: 1. Zeiteffekt M (B - A) + 0,30 2. Generationeneffekt M/T (E - B) + 0,42 = i. zugestandener Generationeneffekt M (C - B) + 0,23 + ii. zusätzl. beanspr. Generationeneffekt T (E - C) + 0,19 3. Zeit- u. Generationeneffekt M (C - A) + 0,53 4. Zeit- und Generationeneffekt T (E - D) + 0,52 5. Perspektiven-/Erinnerungseffekt M/T (D - A) + 0,20
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Zeit- und Generationeneffekte für unterschiedliche Erziehungsmerkmale(Schneewind, 1994) _________________________________________________________________ Erziehungsmerkmal Effekte Dyade Zeit Generation _________________________________________________________________ Ziele Vater-Sohn .19 .49 Mutter-Tochter .33 .54 Einstellungen Vater-Sohn .15 .25 Mutter-Tochter .10 .19 Praktiken Vater-Sohn .12 .39 Mutter-Tochter .39 .44 Erziehung, allg. Vater-Sohn .15 .41 Mutter-Tochter .27 .39 _________________________________________________________________
9. Erziehungseinstellungen, -ziele und -stile Stabilität von ErziehungsmerkmalenKorrelation: Kind als Elt., aktuell - Kind über Elt., retrosp.(Schneewind, 1994)