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Analyse und Konfiguration betrieblicher Abläufe unter Revisionsaspekten Diplom-Wirtschaftsinformatiker Certified Information Systems Auditor Mathias Philipp
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Analyse und Konfiguration betrieblicher Abläufe unter Revisionsaspekten • Diplom-WirtschaftsinformatikerCertified Information Systems Auditor • Mathias Philipp • Institut für WirtschaftsinformatikFachbereich WirtschaftswissenschaftenJohann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. Erstgutachter: Professor Dr. Gerriet MüllerZweitgutachter: Professor Dr. Andreas Oberweis
Vortragsaufbau • A. Grundlagen • 1. Forschungsgegenstand und Begriffe • 2. Problemstellung und Zielsetzung • 3. Verwendete KI-Methoden • 4. Rechnungslegungsrelevante betriebliche Abläufe • B. Methodischer Ansatz • 1. Ergebnisorientierte Anforderungen • 2. Erweiterung um ablauforientierte Anforderungen • 3. Erweiterung um Unsicherheit • C. Diskussion • Ergebnisse der Arbeit
A.1 Forschungsgegenstand Informationssystemgestützte betriebliche Abläufe Künstliche Intelligenz Wirtschafts-informatik Forschungs-gegenstand Revision
A.1 Begriffe • Ablaufanalyse:- Aufgabenzerlegung - Abhängigkeiten zwischen Arbeitsschritten- Alternative Arbeitsschrittfolgen=> Ursache-Wirkungs-Beziehungen => Gründe für Ursache-Wirkungs-Beziehungen • Ablaufkonfiguration:Generierung und Adaptation von Arbeitsschrittfolgen => Aktionsnetze • Ablaufprüfung:- Analyse der Arbeitsschrittfolgen=> Externe Anforderungen
A.2 Problemstellung und Zielsetzung • Integration von Spezialisten-Welten- Verschiedene Spezialisten- Verschiedene Wissenswelten • Flexibilisierung der Gestaltung von Abläufen- Schnelle Reaktion auf Änderungen- Verkürzung der Innovationszyklen von Produkten u. Normen- Verkürzung der Lebenszyklusphasen von Abläufen • Wissensmanagement des Wissens über Abläufe- Speicherung- Weiterverarbeitung für Planung, Realisierung und Kontrolle • Am Beispiel- betrieblicher Spezialist und externer Spezialist (Revisor)- rechnungslegungsrelevante betriebliche Abläufe
A.3 Verwendete KI-Methode • Nicht-linearer Handlungsplan Linearer Handlungsplan
Formalismus:Nicht-linearer Handlungsplan P(S, C, L) Schritt P(S, C, L) L Menge aller Erzeuger-Verbraucher-Abhängigkeiten bzgl. Merkmal Q; S Menge aller Schritte Si C Menge der Ordnungs-Constraints mit Begründung G (Halbordnung) C = {S1<S3[G1]; S1<S2[G2]; S1<S4[G3]; S3<S4[G4]; S2<S4[G5]}
{S2<S3[Kontrolle]} Formalismus:Nicht-linearer Handlungsplan P(S, C, L) Schritt P(S, C, L) L Menge aller Erzeuger-Verbraucher-Abhängigkeiten bzgl. Merkmal Q; S Menge aller Schritte Si C Menge der Ordnungs-Constraints mit Begründung G (Halbordnung) C = {S1<S3[G1]; S1<S2[G2]; S1<S4[G3]; S3<S4[G4]; S2<S4[G5]}
Aufbau eines Schrittes Si : Name Schritt = Instanz einer Aktion A
Aufbau eines Schrittes Zielzustand StartzustandS0 Si : Name
A.4 Rechnungslegungsrelevante betriebliche Abläufe: • Bundesministerium der Finanzen 7.11.95, AO-Kartei, (GoBS 1995):„In einem DV-gestützten Buchführungssystem sind auch solche Prozesse zu berücksichtigen, in denen außerhalb des eigentlichen Buchhaltungsbereiches buchführungsrelevante Daten erfaßt, erzeugt, bearbeitet und/oder übermittelt werden.“ elektronische Archivierung Scannen EDI, Internet Dokumenten-ManagementWorkflow
(i) (ii) (iii) (iv) Ergebnisorientierte Anforderungen an betriebliche Abläufe z.B. Belegfunktion zu einem Geschäftsvorfall(GoBS Tz. 2.2.5): “Unabhängig von der Art der Erfüllung der Belegfunktion müssen zum Buchungsvorgang die folgenden Inhalte belegt werden: — hinreichende Erläuterung des Vorganges, — zu buchender Betrag oder Mengen- und Wertangaben, aus denen sich der zu buchende Betrag ergibt, —Zeitpunkt des Vorganges (Bestimmung der Buchungsperiode), — Bestätigung des Vorganges (Autorisation durch den Buchführungspflichtigen).”
Ablauforientierte Anforderungen an betriebliche Abläufe Nationale und internationale Normen: - GoBS 1995, Tz. 4: “Internes Kontrollsystem” - FG 1/1988,Kap. D: “Grundsätze für die Prüfungsdurchführung” - ISA 400: International Standards on Auditing - SAS 55+78: Statements on Auditing Standards (USA) Integration eines Internen Kontrollsystems in betriebliche Abläufe => betrieblicher Ablauf = “Vermaschtes Netz ausBearbeitungs- und Kontrolltätigkeiten” (Leffson 1992)
Vortragsaufbau • A. Grundlagen • 1. Forschungsgegenstand und Problemstellung • 2. Zielsetzung und Begriffe • 3. Verwendete KI-Methoden • 4. Rechnungslegungsrelevante betriebliche Abläufe • B. Methodischer Ansatz • 1. Ergebnisorientierte Anforderungen • 2. Erweiterung um ablauforientierte Anforderungen • 3. Erweiterung um Unsicherheit • C. Diskussion • Ergebnisse der Arbeit
B. Methodischer Ansatz • Betrieblicher Plan P(S, C, L) • Integration ergebnisorientierter Anforderungen: P’ • Erweiterung um ablauforientierte Anforderungen: P’’ • Erweiterung um Unsicherheit: P’’’ Mittels SPAPrüfung+Sukzessive Plan-adaptationen+Wissens-integration
Betrieblicher Plan P(S, C, L) • A. Systematic Plan Adaptor (SPA) • 1. Generierung von Handlungsplänen: Input: Startzustand, Zielzustand, Aktionenmenge Output: Menge von zulässigen nicht-linearen Schrittfolgen • 2. Adaptation von Handlungsplänen Input: nicht-lineare Schrittfolge P(S,L,C), Änderungen in S, L, C, Output: Menge von adaptierten nicht-linearen Schrittfolgen
B. Wissensmanagement • 3. Speicherung:Wissen über P(S,L,C) in den Mengen S,L,C gespeichert => Wissensbasis • 4. Weiterverarbeitung:“Reasoning about actions and plans” => Nachvollziehbarkeit u. Beweisbarkeit (z.B. Losrückverfolgung) Begründbarkeit von Schrittfolgen Begründbarkeit von Abhängigkeiten => automatisierte Prüfbarkeit Mengen S, L, C als Prüfungsobjekt
Betrieblicher Plan P(S, C, L) • Integration ergebnisorientierter Anforderungen: P’(S,C,L) • Erweiterung um ablauforientierte Anforderungen • Erweiterung um Unsicherheit Planadaptation durch Zielrevision mit SPA
Ansatzpunkt: • Methoden zur Behandlung von Unsicherheit zur Planungszeit • Zielrevision(Hammond 1986)=> Unsicherheit im Zielsystem- Löschen von Zielen- Hinzufügen von Zielen- Verfeinern von Zielen
Mit SPA umgesetzte Konzepte 1. Beispiel: Übergang Belegfunktion zur Urkunden-funktion bei EDI-Rechnungen 2. Beispiel: Zielkonflikt HGB und BDSG
Beispiel 1: Anerkennung von VSt bei EDI-Rechnungen 1.§ 257 (3) 1 HGB: Belegfunktion => inhaltliche Wiedergabe (Datensatz) genügt i.V.m. FAMA 1/1995 => EDI-Format ausreichend 2. Abschn. 185 UStR i.V.m. § 14 (1) 2 UStG: Urkundenfunktion (Datenfernübertragungserlaß): - Jede Rechnung ausdrucken + Unterschrift - Sammelrechnung + Unterschrift - Protokoll der übertragenen Dateiinhalte + Unterschrift => Urkunde(n) versenden
Beispiel 1: Anerkennung von VSt bei EDI-Rechnungen 1.§257(3) HGB: Belegfunktion2. Abschn.185 UStR i.V.m §14 UStG: Urkundenfunktion
1. , i 2. Ziel hinzufügen 1. Zielrevision des handelsrechtlichen Zielsystems2. Hinzufügen des steuerrechtlichen Ziels i 3. Adaptation von P(Belegfunktion) zu P(Urkundenfunktion)
1. Zielrevision des handelsrechtlichen Zielsystems2. Hinzufügen des steuerrechtlichen Ziels i3. Adaptation von P(Belegfunktion) zu P(Urkundenfunktion) , i
1. Zielrevision des handelsrechtlichen Zielsystems2. Hinzufügen des steuerrechtlichen Ziels i3. Adaptation von P(Belegfunktion) zu P(Urkundenfunktion) , i
1. Zielrevision des handelsrechtlichen Zielsystems2. Hinzufügen des steuerrechtlichen Ziels i3. Adaptation von P(Belegfunktion) zu P(Urkundenfunktion) , i
Mit SPA umgesetzte Konzepte 1. Beispiel: Übergang Belegfunktion zur Urkunden-funktion bei EDI-Ausgangsrechnungen 2. Beispiel: Zielkonflikt HGB und BDSG
Löschen = Ändern Logisches Löschen im Datensatz Physisches Löschen Sperren im Index 2. Beispiel: Zielverfeinerung zur Konfliktauflösung Zielwiderspruch: Handelsrecht und Bundesdatenschutzgesetz Problem bei WORM-Archivierung: (write once read many)* § 239(3) HGB: verlangt Unveränderlichkeit (elektronisches Radieren) => WORM stellt dies sicher * § 35(2) BDSG: verlangt Löschbarkeit personenbezogener Daten => WORM macht dies unmöglichLösung durch Zielverfeinerung beim BDSG-Ziel:
Betrieblicher Plan P(S, C, L) • Integration ergebnisorientierter Anforderungen: P’(S,C,L) • Erweiterung um ablauforientierte Anforderungen: P’’(S,C,L) • Erweiterung um Unsicherheit Integration eines Internen Kontrollsystemsunter Sicherheit zur Ausführungszeit
IKS unter Sicherheit zur Ausführungszeit • Mit SPA umgesetzte Konzepte:
IKS unter Sicherheit zur Ausführungszeit • Mit SPA umgesetzte Konzepte: 3. Beispiel: Warenabruf
{ not(S3<S2[Kontrolle]) ) } 3. Beispiel: Unzulässige Aktionsfolgen Erweiterung der Constraint-Menge C um zusätzliche logische Bedingung:
Betrieblicher Plan P(S, C, L) • Integration ergebnisorientierter Anforderungen: P’(S,C,L) • Erweiterung um ablauforientierte Anforderungen: P’’(S,C,L) • Erweiterung um Unsicherheit: P’’’(S,C,L) Internes Kontrollsystem bei Unsicherheit zur Ausführungszeit
IKS unter Unsicherheit zur Ausführungszeit • Mit SPA umgesetzte Konzepte
IKS unter Unsicherheit zur Ausführungszeit • Mit SPA umgesetzte Konzepte
Vortragsaufbau • A. Grundlagen • 1. Forschungsgegenstand und Problemstellung • 2. Zielsetzung und Begriffe • 3. Verwendete KI-Methoden • 4. Rechnungslegungsrelevante betriebliche Abläufe • B. Methodischer Ansatz • 1. Ergebnisorientierte Anforderungen • 2. Ablauforientierte Anforderungen • 3. Erweiterung um Unsicherheit • C. Diskussion • Ergebnisse der Arbeit
C “Zielrevision” • Integration von Spezialisten-Welten • Wissensmanagement des Wissens über Abläufe • Flexibilisierung der Gestaltung von Abläufen • Am Beispiel betrieblicher Abläufe
Ergebnisse • Prüfung als immanenter Bestandteil der Analyse und Konfiguration betrieblicher Abläufe => “proaktive Prüfung” • Inkrementeller Ansatz zur Analyse, Konfiguration und Prüfung betrieblicher Abläufe • Integration von ergebnis- und ablauforientierten Wissenswelten • Konforme Berücksichtigung des Internal-Control-Gedankens • Erweiterung um Unsicherheitsaspekte