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Lernen in Gruppen Gruppenbildung (Anika Brinkmann)

Lernen in Gruppen Gruppenbildung (Anika Brinkmann). Gliederung - Definition „Gruppe“ - Schüler im Klassenverband - Schüler in Kleingruppen / Gruppenarbeit - Gruppenbildung (Praxisbeispiele) - Teamförderung (Praxisbeispiele). Definition einer „Gruppe“.

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Lernen in Gruppen Gruppenbildung (Anika Brinkmann)

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Presentation Transcript


  1. Lernen in GruppenGruppenbildung(Anika Brinkmann)

  2. Gliederung- Definition „Gruppe“- Schüler im Klassenverband- Schüler in Kleingruppen / Gruppenarbeit-Gruppenbildung (Praxisbeispiele)- Teamförderung (Praxisbeispiele)

  3. Definition einer „Gruppe“ „Eine Gruppe ist ein organisiertes System von zwei oder mehr Individuen, die so miteinander in Beziehung stehen, dass das System eine Funktion erfüllt, einen Standardsatz von Rollenbeziehungen zwischen seinen Mitgliedern besitzt sowie Normen beinhaltet, welche die Funktion der Gruppe und jedes Mitglieds in ihr regulieren“ (Baus, Jacoby 1976, 40)

  4. Soziologische Merkmale zur Klassifikation von Gruppen (Baus, Jacoby 1976) Soziologische Merkmale zur Klassifikation von Gruppen

  5. Schüler im Klassenverband

  6. Ist die Klasse eine Gruppe im sozialpsychologischen Sinn? • Nach der Definition her ja, aber • andererseits macht das Erreichen eines gemeinsamen Ziels auf ökonomische Art und Weise den Gruppencharakter aus. Jedes Mitglied ist auf die funktionsgerechte Mitarbeit Anderer angewiesen → trifft auf Klasse kaum zu • Betrachtung Gruppenmerkmale uneindeutig: formelle Sekundärgruppe, kann Groß- oder Kleingruppe sein, kann aufgaben- und sozial-emotionalorientiert sein, phasenweise Arbeitsgruppen

  7. Wichtiger ist die Kenntnis und Berücksichtigung bedeutender Elemente, die für die Wechselwirkung von Schulklasse und Individuum von Bedeutung sind:Leistung, Urteilsbildung, Selbstkonzept

  8. Bedeutung der Schulklasse für den einzelnen Schüler • Leistung • Struktureller Widerspruch: schulisches Erziehungsziel Erstellen, Benoten individueller Leistungen -- Tatsache, dass diese in kollektiver Situation erbracht werden müssen! • Leistung ist in der Klassensituation manchmal schwieriger zu erbringen als in einer Individualsituation • Leistung in/von Gruppe dann optimal, wenn Gruppe kooperiert (arbeitsteiliges Vorgehen) und wenn Gesamtergebnis der Gruppe entscheidend ist

  9. - Lernen wird nicht grundsätzlich durch Klassenarrangement beeinträchtigt; auch Lernen durch Beobachtung, Lernen von Kommunikationsfähigkeit, kreative Problemlösungen, soziales Lernen…..

  10. Urteilsbildung • In Schulklassen häufig Gruppendruck, v.a. in Phasen psychischer und sozialer Instabilität (Sekundärgruppen spielen dann große Rolle im Prozess der Identitätsfindung) - Neigung zur Urteilsangleichung an Mehrheitsmeinung (umso stärker je größer das Gefälle im sozialen Status und je ausgeprägter bestehende Hierarchien)

  11. Selbstkonzept • Gruppen große Bedeutung bei Bildung des Selbstkonzepts • Gilt in besonderem Maße für Klasse, die für viele Jahre soziales Bezugssystem bleibt: Möglichkeiten der Fremd- und Selbstbewertung • Lehrer als Interaktionspartner ist Modellperson und „Reibungsfläche“, kann zur Herausbildung eines positiven Selbstkonzepts beitragen • → KlasseistChance und Belastungsprobe zugleich

  12. Folgerungen für die schulische Arbeit !!! Entscheidend sind Ich-starke Schüler in einer angstfreien, angenehmen Arbeitsatmosphäre !!! … denn „Schüler sind dem sozialpsychologischen „Zwangsaggregat“ Klasse ausgeliefert, müssen ihre soziale Rolle darin finden und spielen, ihren Status erarbeiten und erhalten. Sie sind auf Anerkennung und Akzeptanz in der Klasse angewiesen und erbringen ihre individuellen Leistungen unter den Augen der Anderen und im Vergleich oder gar Wettbewerb mit ihnen.“ (G.Trenz)

  13. Die Fachkompetenz entwickelt sich besser in einer Gruppe von Ich-starken Menschen, die einander vertrauen und Verbindlichkeit pflegen ICH → WIR → SACHE

  14. Erwerb von zentralen Kompetenzen für die Arbeit in Gruppen : • Sich wahrnehmen und ausdrücken: mündig und selbstbewusst werden • Andere (be)achten, anderen (aktiv) zuhören • Anderen Rückmeldungen geben • Konflikte konstruktiv austragen • Gruppen bilden, sich solidarisieren • In Gruppen arbeiten, notwendige Funktionen kennen und anwenden, Unterschiede nutzen • Ergebnisse für den/die Einzelne/n sichern und beurteilen

  15. Beispiele für die Praxis (5./6.Klasse) • - Kennenlernspiele • - viele Wahrnehmungsübungen • Partnerklasse /Paten • Sitzkreis wöchentlich • Blitzlicht • Beschwerdepuppe • Fragebogenerhebungen (zu Schularbeiten) • Übungen zur förderlichen Kommunikation • Erarbeiten gemeinsamer Klassenregeln • Lern- und Entspannungstechniken • Klassenmaskottchen • Klasse künstlerisch gestalten • Verbales Zusatzzeugnis Positive Rückmeldungen....

  16. Schüler in Kleingruppen (aufgabenorientierten Gruppen)/Gruppenunterricht

  17. 7 Vorteile von Gruppenunterricht(nach Gudjons) • In der höheren Interaktionsdichte unterrichtlicher Kleingruppen liegt gute Voraussetzung für Erwerb kommunikativer Kompetenzen • Die Kommunikation kann sich wegen des Wegfalls der permanenten Lehrersteuerung offener, individueller und kreativer gestalten • Die Gruppenmitglieder sind auf Selbststeuerung angewiesen und können so wichtige Fähigkeiten wie Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Konfliktregulierung lernen

  18. Durch den geringeren Grad an „Öffentlichkeit“ kann sich initiatives Handeln gleichsam in einem „privaten“ Schonraum besser entfalten • Erhöhte Selbstlenkung ermöglicht ergebnisoffene Strategien • Die Kleingruppe ist Kindern und Jugendlichen als peergroup mit ihrem überschaubaren Beziehungsgefüge vertrauter als größere soziale Gebilde, die auch höhere Risiken des Misserfolgs, der Verunsicherung, des Scheiterns bieten

  19. Kooperationsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft, InitiativeimTeam sind heute unverzichtbare Qualifikationen in der beruflichen Welt

  20. Trotz solcher Potentiale geringer Einsatz in der Schule: • 2 – 11% Unterrichtszeit in Gruppen • 7% der Lehrer führen regelmäßig GU durch, 26% häufiger, die meisten selten oder nie (Daten: Hage u.a. 1985)

  21. Befürchtungen von Lehrern: • 1. Gruppenunterricht ist systemwidrig • - Historisch bedingt sind im System Schule Selbstständigkeit, Kreativität, Solidarität (immer noch) weniger hoch angesehen als Korrektheit, Pflichtbewusstsein, individuelles Vorwärtskommen, Fehlervermeidung, Anpassung • Schule ist mit Prinzip der Individualbenotung, der Auslese und der individuellen Fachleistung eher an Konkurrenz als an Kooperation und Solidarität ausgerichtet • → Im Rahmen der Schule ist Gruppenunterricht systemwidrig

  22. Bedenke: • Die Grundspannung, Schüler durch Anleitung zur Selbstständigkeit zu führen, kann in gruppenunterrichtlichen Phasen zumindest teilweise aufgehoben werden • Der Gruppenunterricht bietet einmalige Gelegenheiten zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen, metakognitiven Kompetenzen (Bewusstsein von den eigenen Lernpotenzialen oder deren Wachstumsbedingungen), Stärkung des Selbstwertgefühls (anderen helfen)u.v.m

  23. 2. Gruppenunterricht: Zwischen Kontrolle und Ohnmacht • Befürchtung, dass Ineffektivität und Disziplinprobleme den guten Willen der Lehrkraft zunichte machen • Schwer, die im Frontalunterricht praktizierte Rolle (Kontrollieren, Lenken, Alles-im Griff-haben) in GU-Phase abzulegen • Grundkonflikt Eingreifen vs. Nicht-Eingreifen • (Neigung zum schnellen Helfen, Kontrollieren, Überwachen: 70% intervenieren ohne dass Schüler Lehrer gefragt haben (invasiv))

  24. Eingreifen Nicht-Eingreifen Ich muss die Gruppe gezielt bilden Ich muss die Gruppe sich selbst zusammenraufen lassen Ich muss Aufgaben in den Gruppen Schüler müssen Aufgabenvertei- verteilen lung hinbekommen Ich muss Disziplin, Mitarbeit, Ergebnis Ich muss Gruppe selbstständig Kontrollieren arbeiten lassen Ich muss in Konflikte aktiv eingreifen Ich muss mich raushalten Ich muss Zeitplan einhalten Ich muss Schülern Zeit nach Bedarf geben Ich muss Auswertung nach meinen Vor- Ich muss Freiräume lassen Stellungen durchführen Ich muss Auswertung straff durchziehen Ich muss alle drankommen lassen

  25. Bedenke: • Präzise, verständliche Arbeitsaufträge und ggf. Arbeitsmaterial, was keine Fragen offen lässt • Erwartungen an die GA aufzeigen, Bewertung transparent machen • Mögliche Zusatzleistungen offen lassen um Unterforderungen zu vermeiden • Verständnissicherung vor der Arbeitsphase • SuS möglichst wenig stören, zunächst Rückzug, Beobachten • Häufiger Nicht-Eingreifen

  26. Ressourcen der Arbeitsgruppe mobilisieren statt eigene Vorstellungen auszuführen • keine Berichte über den Stand von noch nicht abgeschlossener Gruppenarbeit (Gruppe sieht Aufgabe als erledigt an, verfällt in Nebentätigkeiten)

  27. 3. Keine Front zum Frontalunterricht • Sorge, dass gruppenunterrichtliche Verfahren ausgespielt würden gegenüber einem instruktionsorientierten Unterricht, der damit sine Berechtigung verliere • Für den Erwerb inhaltlichen Wissens sind variable, flexibel eingesetzte Formen der direkten Instruktion (mit vorgegebenen Zielen, abgestimmt auf den Fähigkeitsstand der SuS, stofflich in kleinen Schritten zerlegt, den Lernfortschritt kontrollierend) besser geeignet als der (unspezifische, relativ kurzfristige) Gruppenunterricht

  28. Bedenke: • Gruppenunterricht ist i.d.R. eingebettet in den Frontalunterricht (z.B. inhaltlich wenn sich aus einem Thema eine vertiefende Gruppenarbeit anbietet, Kontroversen analysiert, Probleme gelöst, Fertigkeiten vertieft und eingeübt werden sollen oder methodisch, wenn im Rahmen einer frontalunterrichtlichen Phase Arbeitsaufträge gestellt und erklärt werden, Ergebnisse dem Plenum vorgestellt werden, diskutiert werden, in größere Zusammenhänge eingeordnet werden) • !!! Think-pair-share (Denken-Austauschen-Vorstellen) • (Gibt den Schülern Sicherheit: In EA-Phase in Ruhe nachdenken, in GA austauschen) • An welcher Stelle setzte ich den GU ein, welche Ziele verfolge ich (Passung Inhalt-Methode) • Sind grundlegende Bedingungen des GU erfüllt kann der GU dem Frontalunterricht auch beim Erwerb inhaltlichen Wissens überlegen sein

  29. Für den Erwerb lebenspraktischen Anwendungswissens, Schlüsselqualifikationen, metakognitive Kompetenzen, Strategien des Lernen-Lernens ist GU angesagt • Erfolgreicher GU von Lehrkräften, die fachliches und pädagogisch-didaktisches Wissen mit einem reichen Repertoire an Handlungsmöglichkeiten verbinden konnten

  30. 4. Gruppenunterricht – komplex und störanfällig

  31. Bedenke: • Grundlegende Prozesse der Gruppendynamik laufen in jeder Gruppe ab und sind durch Interventionen nicht einfach zu „beseitigen“ • Deshalb sind Phasen der Metakommunikation (Betrachtung und Reflexion abgelaufener GU-Phasen, speziell eingesetzte Übungen und Trainingselemente zur Förderung aufgabenbezogener Interaktionen) hilfreich und nützlich • kontraproduktiv ist ein perfekt geordnetes und streng einzuhaltendes Regelwerk der Kleingruppenkommunikation: bremst die kreative Spontaneität • Besser Lernen aus Erfahrungen

  32. Erfolg des GU entscheidend dadurch bestimmt, wie Gruppenergebnisse dem Plenum vermittelt werden und verarbeitet werden (in weiteren Unterricht einbinden) • möglichst viele an der Ergebnispräsentation beteiligen • (dadurch kann auch ein „Untertauchen von SuS in der Gruppe vermieden werden, denn jeder ist an Gruppenpräsentation beteiligt) • Unterschiedliche Formen der Präsentation wählen (Expertenbefragung, Ausstellung, Referat…) • Die Ergebnisse der Gruppen in größere Zusammenhänge einordnen, Verbindungen zwischen den einzelnen Gruppen herstellen • Bei der Ergebnissicherung zentrale Aspekte von den SuS rekapitulieren lassen

  33. Positives soziales Lernklima fördern /Teamförderung (Anhang) • dem Bedürfnis der SuS nach Kommunikation wird durch Kooperation Rechnung getragen (weniger Störungen)

  34. !!!Gruppenunterricht muss sachkundig eingeführt und vorbereitet werden, d.h. der Lehrer muss über Kompetenzen verfügen, GU überzeugend anzuleiten, zu beraten, zu begleiten und ihn in den Gesamtverlauf des Unterrichts didaktisch sinnvoll einzubetten!!!

  35. !!! Und nicht vergessen: Nur was die Lehrkraft durch Erfahrung selbst gelernt hat kann sie als soziale Kompetenz an Schüler weiter geben! → Soziales Training ist Voraussetzung für die Vermittlung von sozialen Fähigkeiten an SuS, die gerade im GU gebraucht werden!

  36. Was ist eine effektive Gruppe? Ein Team ist eine Gruppe von Schülern, die aufeinander bezogen auf das Erreichen eines Zieles oder die Vollendung einer Aufgabe hinarbeiten. Die Mitglieder kommen zusammen, einigen sich auf ein Ziel und stimmen darüber ein, dass der einzige Weg, dieses Ziel zu erreichen, darin besteht, zusammenzuarbeiten (Johnson&Johnson 1995)

  37. Teams können von anderen Gruppen durch bestimmte Merkmale unterschieden werden: • Positive Interdependenz • Gruppenmitglieder arbeiten zusammen um Ressourcen zu teilen, sich gegenseitig Unterstützung zu geben, zu helfen und ihren gemeinsamen Erfolg zu feiern • Individuelle Verantwortungsübernahme • In einem produktiven Team ist jedes Mitglied persönlich verantwortlich für seinen Anteil an der Arbeit und die Beiträge aller Gruppenmitglieder werden regelmäßig bewertet

  38. 3. Verarbeitung in Gruppen Effektive Arbeitsgruppen müssen sich Zeit nehmen, um ihre Ergebnisse zu reflektieren und einzuschätzen, ob ihre Mitglieder effektive Arbeitsbeziehungen aufrecht erhalten 4. Fähigkeit zur Arbeit in Kleingruppen und interpersonale Fertigkeiten Führungsqualitäten, Entscheidungsfähigkeit, Fähigkeiten zur Vertrauensbildung, zur Kommunikation und zum Konfliktmanagement 5. Direkte Interaktion Teammitglieder müssen regelmäßig interagieren und die Zusammenarbeit einbezogen werden

  39. Aktivitäten zur Gruppenbildung Da Teamarbeit beinhaltet, dass SuS miteinander interagieren, ist es möglich hier den Boden für komplexere Aufgabenbearbeitungen zu bereiten, indem man sie kooperative Interaktion durch Aktivitäten erleben lässt. Ein interaktiver und erfahrungsorientierter Ansatz bewirkt effektives Lernen!

  40. Aktivitäten zur Gruppenbildung

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