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Interdisziplin res Zentrum f r Palliativmedizin

Amyotrophe Lateralsklerose. degenerative Erkrankung des 1. (zentralen) und des 2. (peripheren) Motoneuronsklinisch keine sensiblen, vegetativen oder kognitiven St?rungenInzidenz 2/100.000/Jahr, Pr?valenz 8/100.000Mittl. Erkrankungsalter 58 J., progredienter Verlauf, mittl. Lebenserwartung 3-5 Jah

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Presentation Transcript


    3. Amyotrophe Lateralsklerose degenerative Erkrankung des 1. (zentralen) und des 2. (peripheren) Motoneurons klinisch keine sensiblen, vegetativen oder kognitiven Strungen Inzidenz 2/100.000/Jahr, Prvalenz 8/100.000 Mittl. Erkrankungsalter 58 J., progredienter Verlauf, mittl. Lebenserwartung 3-5 Jahre

    5. ALS-bedingte Symptome Primr atrophische Paresen Faszikulationen,Crampi Spastik Dysarthrie Dysphagie Dyspnoe pathol. Lachen/Weinen Sekundr psychische Strungen Schlafstrungen Obstipation Pseudo-Hypersalivation Verschleimung Hypoventilationssymptome muskuloskel. Schmerz

    6. Verlusterfahrungen bei ALS Physische Verluste Gehfhigkeit Schreiben Autofahren Arbeiten Eigene Krperpflege Schlucken Sprechen Atmen Kommunikation (locked-in) Psychosoziale Verluste Emotionale Kontrolle Unabhngigkeit Soziale Rolle Rolle in der Familie Intimsphre Wrde Hoffung Glauben Lebenssinn Damit stellt diese unheilbare Krnakheit neben krperlichen Symptomen .... Eine extreme psychische Belastung fr den Erkrankten dar Kann somit als eine schwerwiegende Ursache von sog. UNERTRGLICHEM LEID betrachtet werden Das Auftreten von Todeswnschen und dem Verlangen nach Sterbehilfe erscheinen daher unausweichlichDamit stellt diese unheilbare Krnakheit neben krperlichen Symptomen .... Eine extreme psychische Belastung fr den Erkrankten dar Kann somit als eine schwerwiegende Ursache von sog. UNERTRGLICHEM LEID betrachtet werden Das Auftreten von Todeswnschen und dem Verlangen nach Sterbehilfe erscheinen daher unausweichlich

    7. When you think that you've lost everything, you find out you can always lose a little more. Bob Dylan, Trying To Get To Heaven

    8. Palliativmedizin bei ALS: Warum? praktisch alle Symptome therapierbar Verbesserung der Lebensqualitt Lebensverlngerung (nicht primres Ziel)

    9. Palliativmedizin bei ALS: wer macht mit? rzte Angehrige Deutsche Ges. fr Muskelkranke Ditisten Ergotherapeuten Hospizmitarbeiter Krankengymnasten Logopden Pflegekrfte Psychologen Schlucktherapeuten Seelsorger Sozialarbeiter

    10. Palliativmedizin bei ALS: Ablauf Aufklrung

    11. Palliativmedizin ist Betreuung fr die letzte Lebensphase, nicht nur in der letzten Lebensphase

    12. >50% nicht oder unzureichend aufgeklrt Grnde fr Unzufriedenheit: unverstndliche Erklrung der Diagnose keine ehrlichen Aussagen ber den Krankheitsverlauf keine Information ber Hilfsmglichkeiten Mangel an Empathie Umfrage bei ALS-Patienten (Borasio et al, J Neurol Sci 1998)

    13. Aufklrungsregeln vom Patienten erwnschte Information darf nicht vorenthalten werden vom Patienten unerwnschte Information darf nicht aufgezwungen werden der Arzt mu sich an den Reaktionen des Patienten orientieren

    14. Wenn wir jemandem helfen wollen, mssen wir zunchst herausfinden, wo er steht. Sren Kierkegaard

    16. Dysphagie Probleme Aspirationsgefahr, Malnutrition Pseudo-Hypersalivation Manahmen Vernderung der Speisenkonsistenz Einben von Schlucktechniken medikamentse Speichelreduktion Amitriptylin, Scopolaminpflaster, Glycopyrrolat frhe perkutane Entero-Gastrotomie (PEG)

    18. Ca. 10 Sek. Ca. 10 Sek.

    19. Ca. 20 Sek. Ca. 20 Sek.

    20. retrospektive Untersuchung (n = 33) erfolgreiche Anlage einer endoskopischen Gastrostomie in allen Fllen, nur unter NIPPV, Sauerstoffgabe und Sedierung keine Intubation Ca. 20 Sek. Ca. 20 Sek.

    21. Dyspnoe Durchbrechen des Teufelskreises Dyspnoe-Angst-Dyspnoe (Lorazepam s.l. 1-2,5 mg) Atemgymnastik, Oberkrper-Hochlagerung bei Zeichen der nchtlichen Hypoventilation: Aufklrung ber nichtinvasive Heimbeatmung

    22. Symptome der chronischen respiratorischen Insuffizienz Ein- und Durchschlafstrungen, Alptrume Mdigkeit und Einnicken am Tage morgendlicher Kopfschmerz, Abgeschlagenheit Leistungsabfall, Konzentrationsstrungen Nervositt, Hyperhidrosis, Tremor Depressionen, Angstzustnde Tachykardie und Tachypnoe Einsatz der auxiliren Atemmuskulatur Dyspnoe, Stimmvernderungen hartnckige Bronchial-verschleimung rezidivierende respirat. Infekte Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust rezidivierende Gastritiden persistierende deme Kopf-, Nacken- und Gliederschmerzen Sehstrungen, Schwindel, Synkopen Zyanose

    23. Aufklrung ber Ateminsuffizienz, Terminalphase und knstliche Beatmung bei ersten Symptomen der Atemnot, Symptomen der nchtlichen Hypoventilation oder deutlich VK zur Vermeidung von Erstickungsngsten: Beschreibung des Hyperkapnie-induzierten Komas zur Vermeidung ungewollter Intubationen: Diskussion des erwnschten Procedere in der Terminalphase, schriftliche Fixierung (Arztbrief, Patientenverfgung) Hinweis auf nicht-invasive Maskenbeatmung

    26. Nicht-invasive Heimbeatmung bei ALS (Schlamp et al., Nervenarzt 1998) 24 Patienten (20 Mnner, 4 Frauen, 28-75 J.) Beatmungsdauer 1-73 Monate (Mittel 15 Monate) keine schweren technische Probleme oder Komplikationen gute bis sehr gute Symptomlinderung auch im Beatmungsintervall bei 17/24 Patienten (70%)

    27. Lebensqualitt beatmeter ALS-Patienten in Deutschland 52 Fragebogen-Paare (>50% Rcklauf) 31 nichtinvasiv, 21 Tracheostoma Aufklrung ber Ateminsuffizienz: NIV 91% Trach. 33% p<0.001

    28. Lebensqualitt - Patienten

    29. Lebensqualitt: Angehrige NIV (n=31) Trach. (n=21) wrden den Pat. erneut zur Beatmung raten 97% 75% p=0.008 wrden die Beatmung fr sich selbst whlen 94% 50% p<0.001 eigene LQ < Pat.-LQ 3% 30% p=0.013

    30. Schlussfolgerungen Nicht- invasive Heimbeatmung: Hohe Akzeptanz und gute LQ bei Patienten und Angehrigen Invasive Beatmung: gute LQ der Patienten, aber hohe Belastung fr die Angehrigen Verbesserung der Aufklrungspraxis und der Pflegeversorgung notwendig zur Beurteilung der LQ in der Palliativmedizin ist die Einbeziehung der Familie essentiell

    33. Patienten (n=33) Partner (n=29) Bedeutung 44% 44% Zufriedenheit 44% 44% Verbesserung der Beziehung insgesamt 60% 44% Verbesserung der sexuellen Beziehung 20% 11% Sexualitt bei ALS (Wasner et al, J Neurol 2004)

    34. Was ist eigentlich Lebensqualitt? The third instrument was the SEIQol-DW. It was developed in the early nineties at the department of psychiatry at the Royal College of Surgeons in Ireland by OBoyle and co-workers. It is based on the premise that QoL is individual in nature. This is summed up by 0Boyle: QoL is whateverThe third instrument was the SEIQol-DW. It was developed in the early nineties at the department of psychiatry at the Royal College of Surgeons in Ireland by OBoyle and co-workers. It is based on the premise that QoL is individual in nature. This is summed up by 0Boyle: QoL is whatever

    36. Quality of life is whatever the patient says it is Prof. Ciaran OBoyle, Dublin The third instrument was the SEIQol-DW. It was developed in the early nineties at the department of psychiatry at the Royal College of Surgeons in Ireland by OBoyle and co-workers. It is based on the premise that QoL is individual in nature. This is summed up by 0Boyle: QoL is whateverThe third instrument was the SEIQol-DW. It was developed in the early nineties at the department of psychiatry at the Royal College of Surgeons in Ireland by OBoyle and co-workers. It is based on the premise that QoL is individual in nature. This is summed up by 0Boyle: QoL is whatever

    37. Was ist den Patienten wirklich wichtig? Familie Gesundheit LQ-relevanter Bereich 100% 53% wichtigster Bereich 73% 18%

    39. Entscheidungen fr das Lebensende bei ALS Die Prioritten fr die Lebensqualitt und die Einstellung zu lebensverlngernden Manahmen knnen sich bei ALS-Patienten ber einen Zeitraum von 6 Monaten ndern (Silverstein et al. 1991; Neudert et al. 2001) Religiositt und Spiritualitt beeinflussen die Entscheidun-gen am Lebensende (Murphy et al. 2000; Robbins et al. 2001) und weisen wichtige transkulturelle Unterschiede auf (Albert et al. 2007) Palliativpatienten zeigen eine Verschiebung ihrer Wert-vorstellungen hin zu altruistischen Werten (Fegg et al., 2005)

    40. Die Terminalphase bei ALS (Neudert et al, J Neurol 2001) 171 Pat. (57% m, mittl. Alter 64 Jahre) Todesursachen: Ateminsuffizienz 86%, Herzversagen 6%, Pneumonie 5% Terminalphase: 91% friedlich, 4% mig gelitten, 1% qualvoll, 4% nach Reanimation, 1% Selbsttod kein Patient ist zu Tode erstickt

    41. Terminalphase bei ALS: Medikation Angst ? Lorazepam s.l. Midazolam s.c. Dyspnoe ? Morphin Hypoxie ? Sauerstoff (selten ntig)

    43. telephonische interviews mit 128 Angehrigen 48% der Patienten hatten Palliativbetreuung 34% Sterbewunsch, 8% Bitte um Lebensverkrzung 1 Suizid, 6 Versuche, 3 Flle von Euthanasie

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