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*abgewandeltes Zitat aus „Matrix“ (1999)

"Es ist die Frage, die uns keine Ruhe lässt. Es ist die Frage, die Euch hergeführt hat. Ihr kennt die Frage, genau wie wir." "Was ist die Matrix? Oder viel eher: Was ist die Grid-Technik?" *. *abgewandeltes Zitat aus „Matrix“ (1999). Repertory-Grid-Technik. Dozent: Joachim Wutke

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*abgewandeltes Zitat aus „Matrix“ (1999)

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Presentation Transcript


  1. "Es ist die Frage, die uns keine Ruhe lässt. Es ist die Frage, die Euch hergeführt hat. Ihr kennt die Frage, genau wie wir." "Was ist die Matrix? Oder viel eher: Was ist die Grid-Technik?" * *abgewandeltes Zitat aus „Matrix“ (1999)

  2. Repertory-Grid-Technik Dozent: Joachim Wutke Referenten: Barbara Schlemmer, Tom Oehlert Seminar: Persönlichkeitsdiagnostik WS 09/10

  3. Gliederung Theoretische Grundlagen – Die Theorie persönlicher Konstrukte von Kelly (1955) Allgemeine Angaben zur Grid-Technik Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung und Auswertung Testgütekriterien

  4. Die Theorie persönlicher Konstrukte – George A. Kelly (1955)

  5. Grundannahmen der Theorie Kellys Menschenbild: „Mensch als Wissenschaftler“ Jedes Individuum nimmt die Welt einzigartig wahr, interpretiert sie einzigartig und fasst sie in eigene Begriffe, die sog. persönlichen Konstrukte. Ein Mensch ist daher nur zu verstehen, wenn man das Konstruktsystem erfasst und übernimmt, das er als „Wissenschaftler“ entworfen hat (→ Grid-Technik).

  6. Funktionen persönlicher Konstrukte Antizipation zukünftiger Ereignisse: Personen antizipieren zukünftiges Geschehen auf der Grundlage ihrer Konstrukte (vgl. Basispostulat). Reduzierung des Inputs auf ein kognitiv verarbeitbares Maß: Persönliche Konstrukte sind kein direktes Abbild der Realität, sondern vielmehr Abstraktionen derselben.

  7. Zur Erinnerung… • Kelly beschreibt seine Theorie in einem Grundsatz (Basispostulat) und 11 Hilfssätzen (Korollarien). • Dichotomiehilfssatz: Die persönlichen Konstrukte sind dichotom/ bipolar aufgebaut. • Individualitätshilfssatz: Menschen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie Ereignisse konstruieren, d.h. wie sie ihre Konstrukte bilden.

  8. Veränderbarkeit persönlicher Konstrukte Personen antizipieren zukünftiges Geschehen auf der Basis ihrer Konstrukte. Tritt ein Ereignis nicht, oder anders als erwartet ein, kann das zur Veränderung von persönlichen Konstrukten führen → kontinuierlicher Validierungsprozess

  9. Worin unterscheidet sich Kellys Theorie von anderen Persönlichkeitstheorien, wie z.B. Big Five (NEO-FFI)? • Idiographisch statt nomothetisch: In Kellys Theorie steht das Individuum im Mittelpunkt, d.h. für ihn gibt es nicht die 5 Faktoren, mit denen sich die Persönlichkeit eines jeden Menschen beschreiben lässt. • Jeder Mensch besitzt seine eigene implizite Persönlichkeitstheorie, die sich aus den individuell unterschiedlichen Konstrukten zusammensetzt. Interindividuell unterschiedliche Anzahl an Dimensionen möglich!

  10. Wie bekommt man nun Zugang zu den persönlichen Konstrukten eines Menschen? → Grid-Technik

  11. Gliederung Theoretische Grundlagen – Die Theorie persönlicher Konstrukte von Kelly (1955) Allgemeine Angaben zur Grid-Technik Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung und Auswertung Testgütekriterien

  12. Bibliographische Angaben zur Grid-Technik Repertory Grid Technik (RGT), Hogrefe (1991) Testautor: Rainer Riemann in SULB und Testothek erhältlich Testmappe enthält: Protokollbögen für einen Gridtest, Auswertungs- programm (auf Diskette), Vorlagen für eine graphische Darstellung der Auswertungen Preise?

  13. Die Grid-Technik online… http://scivescoweb.eac-leipzig.de/

  14. Was ist die Grid-Technik? Begriffsbestimmung: Unter der Bezeichnung „Repertory Grid Technik“ (RGT) wird eine Klasse von Verfahren zusammengefasst, mit denen individuelle Dimensionen subjektiver Erfahrung (→ persönlichen Konstrukte) erfasst werden sollen. RGT ist ein Verfahren, dass nicht zur standardisierten, routinemäßigen Erfassung von psychologischen Merkmalen geeignet ist!

  15. Anwendungsfelder Persönlichkeitsdiagnose (Diagnosezwecke, Evaluation therapeutischer Maßnahmen) Psychosomatik (Diagnose von Körper und Krankheitserleben) Marketing/Marktforschung (Konsumentenbefragung) Informationstechnologie (Softwareentwicklung) Organisation/Management (Qualitätskontrolle, Konfliktlösung, Teamentwicklung, Innovationsforschung, ...)

  16. Gliederung Theoretische Grundlagen – Die Theorie persönlicher Konstrukte von Kelly (1955) Allgemeine Angaben zur Grid-Technik Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung und Auswertung Testgütekriterien

  17. Filmausschnitt

  18. Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung, Auswertung

  19. Vorbereitung • muss auf zu untersuchende(n) Person(enkreis) zugeschnitten sein • darf nicht zu weit gefasst und nicht zu differenziert formuliert sein • Bsp.: Frage nach Dimensionen der Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung 1. Formulierung der Untersuchungsfrage

  20. Vorbereitung • qualitativ orientierte Untersuchungen:  vom Befragten selbst formulierte Elemente  Nachteil: Zeitaufwand; Vorteil: Qualität • quantitativ orientierte Untersuchungen: Elemente werden vorgegeben • Allgemein: Elemente herausarbeiten, die eine aussagekräftige Abbildung der Konstrukt-Systeme der Befragten ermöglichen 2. Bestimmung des Elementtyps

  21. Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung, Auswertung

  22. Durchführung • Elemente? → alle Begriffe, die sich vom Befragten beurteilen lassen (Personen, Produkte, Abteilungen, ...) • Zusammenstellung von Elementen die sich sinnvoll miteinander vergleichen lassen 1. Erhebung der Elemente

  23. Durchführung • am Beispiel Personen: • freies Nennen (qualitativ) der Personen, evtl. angeregt durch Fragestellungen, wie: • Mit welchen Personen haben Sie im Moment viel zu tun? • Über welche Personen denken Sie viel nach oder haben Sie früher viel nachgedacht? • Wen kennen Sie nur oberflächlich? 1. Erhebung der Elemente

  24. Durchführung • am Beispiel Personen: • freies Nennen (qualitativ) • durch vorgegebene Rollentitellisten (quantitativ), wie: • Mutter bzw. die Person, die die Rolle der Mutter im Leben des Probanden eingenommen hat. • Die intelligenteste Person, die der Proband persönlich kennt. 1. Erhebung der Elemente

  25. Durchführung • Anzahl der Elemente? • keine festen Grenzwerte, aber... • nach Scheer: zwischen 6 und 25 von Vorteil: „Zu wenige Elemente führen zu künstlicher Vereinfachung, zu viele zu redundanten Informationen.“ 1. Erhebung der Elemente

  26. Durchführung • Konstrukte? → Verweis auf Kellys Konstrukttheorie • Es sollten verschiedene Verfahren zur Erfassung der Konstrukte berücksichtigt werden (Triadenmethode, Dyadenmethode, ...) • Verfahren können auch kombiniert werden 2. Erhebung der Konstrukte

  27. Durchführung • erster Schritt: → mit Probanden über Themenbereich sprechen & Notizen machen von Konzepten, vagen Vorstellungen d. Probanden • → Notizen können dann als Konstrukte mit verarbeitet werden 2. Erhebung der Konstrukte

  28. Durchführung • erster Schritt → „darüber sprechen“ & Notizen • zweiter Schritt: → dem Probanden werden die vorher erarbeiteten Elemente dargeboten (z.B. auf Karten) → der Proband soll unterscheidende subjektive Einschätzung bzgl. der Elemente formulieren 2. Erhebung der Konstrukte

  29. Durchführung • Vielzahl von Methoden zur Unterscheidung der Elemente • meist: Triadenmethode & Dyadenmethode • Stets vor nächstem Konstrukt: → Bezeichnungen direkt in das Gitter eintragen → Einschätzungen unmittelbar vornehmen 2. Erhebung der Konstrukte

  30. Durchführung • Triadenmethode: → 3 zufällig ausgewählte Elemente → Ähnlichkeit 2er Elemente → Unterschied der 2 Elemente zum 3. Element 2. Erhebung der Konstrukte

  31. Durchführung • Triadenmethode: → Vorteil: Probanden beherrschen Methode meist nach wenigen Durchgängen → Nachteil: Probanden verfügen nicht immer über notwendige Dimensionen; lange Bearbeitungszeit 2. Erhebung der Konstrukte

  32. Durchführung • Dyadenmethode: → Vergleich von nur 2 Elementen → auf Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit 2. Erhebung der Konstrukte

  33. Durchführung • Dyadenmethode: → Vorteil: für Kinder und Unterbegabte, geringe Bearbeitungszeit, kommt dem üblichen Denken näher → Nachteil: Begriffe, die nicht zwischen Elementen differenzieren, können genannt werden (selten) 2. Erhebung der Konstrukte

  34. Durchführung • Bildung von Gegensatzpaaren • Beispiel: chaotisch  Gegensatz? 2. Erhebung der Konstrukte

  35. Durchführung • Bezeichnungen der Elemente in Spalten • Bezeichnungen der Konstrukte in Zeilen • Bewertung über Rangordnungsverfahren (z.B. 1-15 Ränge) → Problem bei vielen E. oder Ratingskalierung (1-6 oder -3 bis +3) • Bearbeitungszeit bei 12 Elementen und 15 Konstrukten: ca. eine Stunde 3. Bewertung der Elemente

  36. Durchführung 3. Bewertung der Elemente

  37. Durchführung Puuh, erstmal geschafft...

  38. Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung, Auswertung

  39. Auswertung • viele Möglichkeiten der Auswertung • von alleiniger Interpretation der Daten bis hin zu komplexen, mathematischen Verfahren • Prinzipiell: Erfassung von Zusammenhängen und wechselseitigen Beziehungen zwischen Elementen und Konstrukten zueinander, als auch untereinander

  40. Auswertung • Hierfür können Ähnlichkeitskoeffizienten bestimmt werden (z.B. Phi-Koeffizient oder Spearmans Rangkorrelationskoeffizient) • ...meist nur ein Zwischenschritt • oft wird gleich eine der folgenden Auswertungsmethoden verwendet: • → Clusteranalyse, nonmetrische Multi-dimensionale Skalierung, formale Begriffs-analyse, Hauptkomponentenanalyse

  41. Auswertung • Hauptkomponentenanalyse: → HKA über die Daten rechnen → Umrechnung in Koordinaten • → Elemente und Konstrukte können dann in Koordinatensystem eingezeichnet werden → ihre wechselseitige Bezogenheit kann geografisch (über Distanzen) gedeutet werden

  42. Auswertung Repräsentation durch HKA, Quelle: Manual

  43. Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung, Auswertung

  44. Gliederung • Theoretische Grundlagen – Die Theorie persönlicher Konstrukte von Kelly (1955) • Allgemeine Angaben zur Grid-Technik • Repertory Grid: Vorbereitung, Durchführung und Auswertung • Testgütekriterien

  45. Wie steht es mit Objektivität, Reliabilität und Validität der Grid-Technik?

  46. Objektivität Auswertungsobjektivität: gegeben bei Verwendung der statistischen Verfahren (z.B. Faktorenanalyse), die auch auf der „Auswertungsdiskette“ enthalten sind Durchführungsobjektivität? Interpretationsobjektivität? vgl. Fromm (1995)

  47. Reliabilität Kellys Theorie postuliert, dass persönliche Konstrukte weder stabil sind, noch dass sie an unterschiedlichen Zeitpunkten identisch formuliert werden könnten. Retest-Reliabilität: hohe Werte sind nur in bestimmten Fällen zu erwarten, z. B. wenn es um zentrale Konstrukte oder Strukturen des Konstruktsystems geht vgl. Fromm (1995)

  48. Reliabilitätsschätzungen Stabilität der Nennung der Elemente: mittlere Übereinstimmung von 72% nach zwei Wochen (Fjeld & Langfield, 1961) Stabilität der Nennung von Konstrukten: Übereinstimmung zwischen 59% und 75% Im Mittel ca. 70% der Konstrukte ähnlich (Hunt, 1951); bei einem Intervall von einer Woche Interne Konsistenz der Struktur der Elemente: gute Stabilität gegenüber einer zufälligen Auswahl von Konstrukten (z.B. Riemann, 1981) Zeitliche Stabilität der Struktur der Elemente: zufrieden stellende Stabilität über kürzeren Zeitraum; nur mäßige Stabilität über längeren Zeitraum

  49. Validität Riemann (1983): „Mit Hilfe der Gridtechnik können individuelle kognitive Strukturen durchaus valide erfasst werden.“ Inhaltsvalidität: hohe Inhaltsvalidität möglich, wenn einige Punkte bei der Konstruktion des Gridtests beachtet werden, z.B. repräsentative Auswahl an Elementen Kriteriumsvalidität: erhobene persönliche Konstrukte liefern valide Informationen über Person (Payne, 1956) Konstruktvalidität: schwer zu erfassen; geeignete Verfahren belegen recht gute Konstruktvalidität

  50. Korrelationen mit anderen Persönlichkeitstests Studie von Klein (1996): Fremdbeurteiler sind in der Lage, aufgrund der Kenntnis des Konstruktsystems einer Person eine Beurteilung der Persönlichkeit dieser Person abzugeben, die in bedeutsamer Weise mit ihrer (Persönlichkeits-) Selbsteinschätzung korreliert.

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