1 / 20

Wahlen und Wahlverfahren

Wahlen und Wahlverfahren. PD Dr. Silvia von Steinsdorff Vorlesung: Demokratien, Autokratien, Grauzonenregime. Die politischen Systeme in Ost- und Südosteuropa 05. Juni 2007. Fazit zu den Grundstrukturen der neuen Regierungssysteme .

junius
Télécharger la présentation

Wahlen und Wahlverfahren

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Wahlen und Wahlverfahren PD Dr. Silvia von SteinsdorffVorlesung: Demokratien, Autokratien, Grauzonenregime. Die politischen Systeme in Ost- und Südosteuropa 05. Juni 2007

  2. Fazit zu den Grundstrukturen der neuen Regierungssysteme Systemwechsel in MOE als Modellfall für „institutional engineering“ • Versuch, Vorteile verschiedener Demokratiekonzepte zu verbinden • Frage der Übertragbarkeit von Institutionen / institutioneller Logik Drei große Bereiche des „engineering": • Präsidentialismus oder Parlamentarismus"klassische" Debatte der Politikwissenschaft  Grundfrage: Systemstabilität versus Regierungsstabilität (Zentral-)Europa traditionell parlamentarisch geprägt Idee der Mischformen (Semipräsidentialismus?) • Konkurrenzdemokratie oder Konsensdemokratie • Verhältnis- oder/und Mehrheitswahlrecht PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  3. Gliederung 0. Konkurrenz- oder Konsensdemokratie • Wahlverfahren im Überblick 1.1Grundargumente des Wahlrechts- „Engineering“ 1.2 Wahlsystemtypen in MOE 2. Wahlen als Gradmesser der Demokratiequalität 2.1 Allgemein 2.2 Frei 2.3 Fair PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  4. Konkurrenz- oder Konsensdemokratie? • Grundsätzlich: Konkurrenzdemokratie galt lange als effizienteste Form der Demokratie (Westminster-Modell) • „Konkordanzdemokratie“ nur dann, wenn Konkurrenzmodell aus ethnischen, religiösen oder sonstigen gesellschaftlichen Gründen nicht funktionieren kann (z.B. Schweiz, Niederlande, Österreich) PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  5. Merkmale von Konkurrenz- und Konsensdemokratie PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  6. Entscheidungs- versus Implementationskosten Veto-Spieler-Ansatz  nicht nur die positive Macht zum Entscheiden ist wichtig, sondern auch die Macht, Entscheidungen zu verhindern je größer die Zahl der Vetospieler, desto größer der Zwang zum Kompromiss/Konsens Entscheidungskosten steigen ABER: Studien von Arend Lijpardt zeigen:Konsensdemokratien z.T. sehr leistungsfähig hohen Entscheidungskosten stehen geringere Implementationskosten gegenüber PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  7. Vor- und Nachteile PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  8. Konkurrenz oder Konsens in MOE (1)? Voraussetzungen: • Tiefe gesellschaftliche Konfliktlinien (Postkommunismus/Antikommunismus, Arbeit/Kapital, Stadt/Land, modern/traditionell) • ethnische Minderheiten • Unklare/ungleiche gesellschaftliche Interessenvertretungen (fluide Parteiensysteme etc.) PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  9. Konkurrenz oder Konsens in MOE (2)? (Vorläufiges) Ergebnis: Konsensorientierung als Erfolgskriterium für demokratische Konsolidierung Beispiele: • Zweidrittelgesetze in Ungarn • Zweite Parlamentskammern in unitarischen Staaten (Polen, Tschechien) • Inklusive Parlamente (Slowakei, Slowenien) • Starke Verfassungsgerichte (Ungarn, Polen) PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  10. Grundargumente des Wahlrechts-“engineering“ Wahlrecht als Dorado der „institutional engineers“  (falsche) Vorstellung von dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen Wahlrecht und Parteiensystem  Teilweise extrem komplizierte, gemischte Wahlsysteme in MOE Grundentscheidung: • „wahrhaftes Wählen“ versus „strategisches Wählen“ • Mehrheitssicherung versus Repräsentativität PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  11. Einflussfaktoren auf die Wahlrechtsgestaltung • Politische Beratung durch externe Akteure (z.B. electoral assistance unit der UNO, KSZE, Europarat, International Foundation for Electoral Systems, deutsche Parteistiftungen) • Machtpolitische Konstellation des Systemwandels (paktierter Übergang, Implosion etc.) • „Vorgründungswahlen“ vor den eigentlichen Founding Elections? PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  12. Wahlsystemtypen (1) Verhältniswahl in Mehrpersonenwahlkreisen: • Bosnien-Herzegowina • Estland • Kroatien (seit 2000) • Lettland • Makedonien (seit 2002) • Polen • Rumänien • Russland (ab 2007) • Serbien • Slowakei • Slowenien • Tschechien PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  13. Wahlsystemtypen (2) Verhältniswahl (nur) nach nationaler Liste: • Bulgarien • Moldova Grabensysteme: • Kroatien (bis 2000) • Litauen • Makedonien (1996 bis 2002) • Russland (bis 2007) • Ukraine (1998 bis 2006) PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  14. Wahlsystemtypen (3) Kompensatorische Wahlsysteme: • Albanien • Ungarn Absolute Mehrheitswahl: • Makedonien (bis 1996) • Ukraine (bis 1998) • Weißrussland PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  15. Wahlsystemtypen (4) • Kein Land mit relativer Mehrheitswahl • Extrem häufige Änderungen des Wahlverfahrens (z.B. Kroatien, Ukraine) • Lerneffekte offensichtlich (Überwindung des Grabensystems!) • Verhältniswahl in Mehrpersonenwahlkreisen mit Sperrklauseln (zwischen 3% und 5%) als „Norm“ PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  16. Besonderheiten in MOE • Sehr komplizierte Verfahren (Beteiligungsquoren, Verrechnungsverfahren für Reststimmen, qualifizierte Mehrheiten) • Gestaffelte Prozentklauseln (für Wahlbündnisse)  Institutional engineering hat nur sehr begrenzt funktioniert! PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  17. Wahlen als Gradmesser der Demokratiequalität • Allgemeine, gleiche, geheime und freie Wahlen in allen Verfassungen verankert • Genauere Regelungen meist in eigenen Gesetzen (leichter zu ändern  ständiger Wandel des Wahlrechts in einigen Ländern; Demokratiedefizit oder demokratischer Lerneffekt?) PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  18. Allgemeine Wahlen • De jure fast überall gewährleistetProblemfälle: Estland und Lettland exklusive Staatsbürgerschaft (Diskriminierung der ethnischen Russen) • De facto überall dort problematisch, wo ethnische Konflikte bzw. Sezessionsbestrebungen existieren (Bosnien, Serbien, Moldova) PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  19. Freie Wahlen • In allen Staaten der ehemaligen Sowjetunion und des ehemaligen Jugoslawien sowie in Polen: zunächst halbfreie „Vorgründungswahlen“  entscheidende Weichenstellungen bereits vorab vollzogen • De jure: seither überall freie Wahlen verankert • De facto: Beeinträchtigungen ex-ante (Behinderung von Oppositionskandidaten, Parteiverbote etc.) und ex-post (Fälschungen) nehmen zu: Weißrussland, Ukraine, Russland als BeispieleABER: besondere Sensibilität der Bevölkerungen! PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

  20. Faire Wahlen Größtes Problem, da Verstöße oft nur schwierig zu messen/nachzuweisen Häufige Mängel: • Ungerechte Wahlkampffinanzierung • Ungleicher Medienzugang • Missbrauch des „Amtsbonus“ • Beeinflussung der Wähler (Geschenke, Militär in den Wahllokalen etc.) ABER: Unterscheidung zwischen „technischen“ Mängeln (mangelnder Erfahrung) und bewusster Verletzung der Fairness PD Dr. Silvia von Steinsdorff Demokratie, Autokratien, Grauzonenregime

More Related