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Ita Kloss. 2. Referat: Bindung, Sprache, Temperament. Sprache ist ein bedeutender Meilenstein in der kognitiven und emotionalen Entwicklung des KindesSprache wird in der Psychoanalyse und in Bowlbys Theorie als Fenster zu inneren psychischen Strukturen betrachtettrotzdem schenkte die empirische
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1. Ita Kloss 1 Referat: Bindung, Sprache, Temperament BINDUNG UND SPRACHE IN DER ENTWICKLUNG
Modelle von Sprache, Spracherwerb und Bindung in der Bindungsforschung
Die Rolle der verbalen Konversation bei der Bildung symbolisch reprsentierter interner Arbeitsmodelle
2. Ita Kloss 2 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Sprache ist ein bedeutender Meilenstein in der kognitiven und emotionalen Entwicklung des Kindes
Sprache wird in der Psychoanalyse und in Bowlbys Theorie als Fenster zu inneren psychischen Strukturen betrachtet
trotzdem schenkte die empirische Bindungsforschung dem Thema Sprache zunchst vergleichsweise wenig Beachtung
Mittlerweile mehren sich empirische Studien zu diesem Thema, jedoch ohne klares Bild zu ergeben
3. Ita Kloss 3 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Die wesentlichen empirischen Befunde lassen sich wie folgt zusammenfassen
empirischen Studien zur Beziehung zwischen Spracherwerb und Bindung bezogen sich auf die Wechselbeziehung zwischen Bindungssicherheit und die verschiedenen Parameter der sprachlichen Kompetenz des Kindes
Sie erbrachten keine klaren Beziehungen zwischen Bindungssicherheit und grammatischer oder phonologischer Entwicklung
? Es wurde herausgefunden, dass Bindungssicherheit mit einer greren durchschnittlichen uerungslnge und mit einem greren und vielgestaltigeren Vokabular einhergeht
4. Ita Kloss 4 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Meins hat in Ihrer empirischen Studie eine positive Beziehung zwischen Bindungssicherheit und Vokabularentwicklung festgestellt
unsicher gebundene Kinder nutzen hufiger frozen phrases = nicht analysierte Redewendungen
Gebundene Kinder verfgen eher ber eine analytische Sprachgebrauchsweise
Die Erkenntnisse sind zum Teil widersprchlich
grammatische Entwicklung ist anscheinend gegen Umwelteinflsse abgesichert
? der Gebrauch, den Kinder von ihren wachsenden Kompetenzen machen, scheint dagegen beeinflussbar zu sein
5. Ita Kloss 5 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Dies wird belegt durch zahlreiche Befunde zum Zusammenhang von Bindung und Kommunikation in der Entwicklung
? Main u.a. (1985) zeigten:
Sicher gebundene Kinder im Alter von sechs Jahren uerten sich offener, flssiger und kohrenter ber das Thema Trennung und brachten verschiedene Perspektiven dazu zur Sprache
? Bretherton u.a. (1990) stellten fest:
Narrative von drei Jahre alten sicher gebundenen Kindern waren thematisch kohrenter, als von unsicher gebundenen Kindern
6. Ita Kloss 6 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Diese Studien folgen einem impliziten Verstndnis von Sprache und Bindung:
Die Studien gingen von einer direkten Beziehung zwischen Bindung und Sprache aus.
These: ein Kind, das Sicherheit, Untersttzung und Selbstwirksamkeit erfhrt, sollte eher in der Lage sein, die kognitiven Herausforderungen des Spracherwerbs zu leisten
Elizabeth Meins Konzept des mind-mindedness fhrt diese Annahme aus, indem sie diese als Motor der Ausbildung von Sprache und internem Arbeitsmodell bezeichnet
? Durch Erwerb seines Sprachschatzes, erfhrt ein Kind die Vielfalt der Perspektiven der Welt
7. Ita Kloss 7 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Unsicher gebundene Kinder sind weniger aktiv in der Exploration
Die Mutter wird weniger als sichere Basis genutzt auch fr das explorieren der Sprache (Sprachschatz und Grammatik)
Meins stellte fest:
? sicher gebundene Kinder mit 31 Monaten nehmen Perspektiven der Erwachsenen wahr und integrieren diese in ihr symbolisches Spiel
? sicher gebundene Kinder mit 5 Jahren konnten bei einer Bildunterscheidungsaufgabe einzelne Perspektiven besser differenzieren als unsicher gebundene Kinder
8. Ita Kloss 8 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Das unterschiedliche Verhalten sicher und unsicher gebundene Kinder geht auf das Kommunikationsverhalten der Mutter zurck
? Mtter sicher gebundener Kinder verwenden hufiger
- Ausdrcke fr seelische Zustnde
- Sie benennen hufiger Gegenstnde
- Sind eher auf den Aufmerksamkeitsfokus des Kindes ausgerichtet
- Ziehen Objekte as Thema der Gesprche vor
- Mtter sind selbst-reflektierter
9. Ita Kloss 9 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Andere Studien untersuchen die Entsprechungen zwischen Bindungssicherheit, offener Kommunikation und kohrenten Narrativen
Konzentration auf die dialogische interpersonelle Natur der Kommunikation und der internen Arbeitsmodelle
Annahme:
pr-verbal etablierte internale Arbeitsmodelle bilden die Grundlage fr die non-verbale und die verbale frhe Kommunikation
Kommunikationsprozesse unterscheiden sich, wenn Gesprchspartner verschiedene interne Arbeitsmodelle des Selbst und des Anderen entwickelt haben
10. Ita Kloss 10 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Unsicher und sicher gebundene Kinder und Erwachsene entwickeln unterschiedliche internale Arbeitsmodelle und unterscheiden sich daher in ihrem Kommunikationserhalten
Kommunikation ist geprgt von vorangegangenen Erfahrungen und den daraus abgeleiteten Erwartungen
Die Gesprchsanalyse (Levinson 1992) legte dar, dass alle vorgngig etablierten Schemata erst im Prozess des Gesprchs gestaltet und wirksam werden
? Kommunikation ist offen aufgrund der Aushandlungsprozesse der Gesprchspartner
11. Ita Kloss 11 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Gesprche zwischen sicher und unsicher gebundenen Kindern mit ihren Mttern
Lngsschnittuntersuchung
? 25 Kinder im Alter von 17, 23, 30 und 36 Monaten und ihre Mtter
? 14 Jungen, 11 Mdchen
? zehnmintige Videoaufnahmen von Mutter-Kind-Interaktion mit kurzer Trennung
Die Reibungslosigkeit der Gesprchsorganisation und die thematischen Prferenzen wurden untersucht
12. Ita Kloss 12 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Unterschiede der thematischen Prferenz bei sicher und unsicher gebundenen Kindern:
? Bei unsicher gebundenen Kindern war der Anteil der vokalen und verbalen uerungen zum Thema Trennung signifikant hher als bei sicher gebundenen Kindern
? Bei sicher gebundene Kindern war der Anteil an objektbezogenen uerungen hher als bei unsicher gebundenen Kindern
? unsicher gebundene Kinder produzierten im Interaktionsprozess des freien Spiels mehr auf symbolisches Spiel bezogene uerungen als sicher gebundene Kinder
13. Ita Kloss 13 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Interpretation der Ergebnisse:
sicher gebundene Kinder und ihre Mtter stellen Trennung weniger in den Mittelpunkt ihrer Gesprche
schnellere Einigung ber das Weggehen der Mutter, weniger lange Verhandlungen
Sicher gebundene Kinder konzentrieren sich hufiger auf objektbezogene als auf personenbezogene Themen
Unsicher gebundene Kinder sprechen hufiger und intensiver ber die Trennung, weil sie nicht so gut die Bedeutung des Ereignisses Trennung verstehen und sich weniger gut ber die Bedeutung der Konsequenzen klar werden
14. Ita Kloss 14 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Die Interpretation des Materials bezieht sich auf die allgemeinen Annahmen ber diesen Diskurstyp:
Trennung von der Mutter ist ein belastendes Ereignis
das Kind will nicht, dass die Mutter weggeht
entgegen gesetztes Interesse der Mutter, sie muss das Kind kurz allein lassen
Diese konflikttrchtige Struktur (entgegen gesetzte Interessen, verschiedene Perspektiven im Bezug auf die Trennung) kann durch verbale Verhandlungen gelst werden.
15. Ita Kloss 15 Referat: Bindung, Sprache, Temperament
Es werden von Mutter und Kind die verschiedenen Sichtweisen und Gefhle zum Ausdruck gebracht.
Dadurch wird ein Weg gefunden, die unterschiedlichen Perspektiven und Interessen wechselseitig zu akzeptieren.
Dadurch wird es mglich, ein Kompromiss einzugehen, jedoch mssen beide gedanklich die Trennung und das sich Wiedersehen vorwegnehmen.
16. Ita Kloss 16 Referat: Bindung, Sprache, Temperament
Der Erfolg hngt von der Feinfhligkeit der Mutter bei der verbalen Verhandlung ab und wie sie auf die Antworten des Kindes eingeht.
Das Kind muss ebenfalls bereit sein, seine Sicht der Trennung zu artikulieren, damit die Mutter darauf adquat eingehen kann.
Beide Interaktionspartner mssen auf die Signale des des anderen reagieren, um einen Erfolg dieser Strategie zu erzielen.
17. Ita Kloss 17 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Die Rolle der verbalen Konversation bei der Bildung symbolisch reprsentierter interner Arbeitsmodelle
Nach Nelsons, Tomasellos und Karmiloff-Smiths Theorie der kognitiven und sprachlichen Entwicklung kann die erste Phase des Spracherwerbs noch nicht als symbolisch, sondern als handlungsorientierte Phase des Sprachgebrauchs verstanden werden.
? Sprache ist in interpersonelle Aktivitten eingelassen und situationsgebunden.
? In Sprache werden interne Arbeitsmodelle des Selbst und des Anderen auf praktische Ziele bezogen handelnd umgesetzt.
18. Ita Kloss 18 Referat: Bindung, Sprache, Temperament
Die Art der symbolischen Reprsentationen, die spter entwickelt werden, wird durch die verbale Konversation dieser Phase geprgt.
Eine wichtige Differenz zur vorsprachlichen Kommunikation wird kennen gelernt
? der Bezug der Kommunikation auf ein drittes Element:
Die Welt der Bedeutungen, die mit sprachlichen Mitteln verhandelt werden kann. Es kann in Frage gestellt, besttigt oder modifiziert werden.
19. Ita Kloss 19 Referat: Bindung, Sprache, Temperament
Mittels der Ammensprache werden kindliche uerungen verdeutlicht, umgestaltet oder differenziert.
Eltern zeigen so ihren Kindern, dass Sprache ein Mittel ist, die eigenen Ziele und Intentionen mitzuteilen; mit anderen zu teilen.
? dieses Mitteilen setzt eine Differenz von Selbst und Anderem voraus.
20. Ita Kloss 20 Referat: Bindung, Sprache, Temperament Kinder erfahren beim verbalen kommunizieren den Unterschied des Selbst und des Anderen, auch wenn sie sie noch nicht reprsentieren.
Die Qualitt der frhen verbalen Verhandlungen ist entscheidend fr die sptere Entwicklung.
? Kinder knnen erfahren, dass Sprache ein Mittel zur Lsung von Konflikten ist
? Es kann ein Grundvertrauen in Sprache geschaffen werden.
? Dies kann zur Ausbildung flexibler intrapsychischer Kommunikation und kohrenter interner Arbeitsmodelle beitragen.