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VL Einführung in die Pädagogische Psychologie (Schule, Lehren, Lernen) - Gliederung -

VL Einführung in die Pädagogische Psychologie (Schule, Lehren, Lernen) - Gliederung - 1. Einleitung 2. Grundlagen 3. Schule, Lehren, Lernen. 4. Lernen und Wissenserwerb jenseits von Schule 5. Anwendungsperspektiven a) Berufsfelder b) Diagnostik und Evaluation c) Beratung

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  1. VL Einführung in die Pädagogische Psychologie (Schule, Lehren, Lernen) - Gliederung - 1. Einleitung 2. Grundlagen 3. Schule, Lehren, Lernen 4. Lernen und Wissenserwerb jenseits von Schule 5. Anwendungsperspektiven a) Berufsfelder b) Diagnostik und Evaluation c) Beratung 6. Spezielle Fragen und Rückblick 1

  2. Diagnostik und Treatment Diagnostik bezieht sich auf unterschiedliche Phasen des praktischen Vorgehens: treatment-vorbereitende Diagnostik treatment-begleitende Diagnostik treatment-abschließende Diagnostik Diagnostik hat unterschiedliche Gegenstände In Abhängigkeit vom Treatment : Modifikation Selektion Person Umwelt 3

  3. Standardisierte Tests Hintergrund: zumeist klassische Testtheorie (Obj., Rel., Val.) selten fortgeschrittenere statistische Grundlage aber!: Selbst hochvalide Tests sind in ihren Ergebnissen abhängig vom Handlungszusammenhang Eignungs- schwelle Selektionsschwelle 4

  4. Standardisierte Tests • Entwicklungstests • Lernvoraussetzungstests Schulreife Intelligenz spezifische Fähigkeiten / Defizite • Ausbildungseignungstest • … 9

  5. Zeugnisse, Noten = Leistungsbewertung • Rückmeldung für Schüler (Eltern, Lehrer) • Selektion und Zuweisung (auch: Berechtigung) • Sozialisierung • Anreiz • Disziplinierung • Chancenausgleich • . . . 11

  6. Bewerten und Vergleichen Leistungsbewertungen setzen einen Bewertungs- d.h. Vergleichsmaßstab voraus Gängige Vergleichsmaßstäbe sind: - festes Kriterium ? - Personen einer Vergleichsgruppe ? - eigene Person in der Vergangenheit ? 12

  7. Bewerten und Vergleichen In der schulischen Leistungsbewertung ist eine Mischung aus sozialer Bezugsnorm- Orientierung und kriterialen Normen vorherrschend Schüler selbst orientieren sich in ihrer Selbsteinschätzung nicht zuletzt an der Leistung der anderen Schüler ... ob dies durch Noten erleichtert wird, oder Sonnen-, Wolken- und Regenbilder gestempelt werden, Smileys oder … oder Verbalbeurteilungen gegeben werden 13

  8. Realität der Ziffernzensuren Schüler nehmen Zensuren als Abbild der Realität, als objektive Rückmeldung ... jedenfalls als gute Annäherung 14

  9. Eltern als Interpreten der Realität Selbstkonzept als Funktion der zugeschriebenen Kompetenz Kompetenz MutterMu Mathematik- note Kompetenz VaterVa .22 -.59 -.52 .23 Kompetenz KindMu Kompetenz KindVa -.14 .37 .28 Kompetenz KindKi 17

  10. Realität der Ziffernzensuren ... und unter diagnostischer Perspektive? Vergleichbarkeit über Fächergrenzen Vergleichbarkeit über Klassenstufen 18

  11. Realität der Ziffernzensuren ... und unter diagnostischer Perspektive? Vergleichbarkeit über Klassen / Schulen hinweg? z.B. Mathematik: Noten in 34 6. Klassen und stand. Leistungstest (Valtin, 2002) Testbeste Klasse: 6 x 2, 10 x 3, 4 x 4 = 2,9 Testschlechteste Klasse: 7 x 2, 11 x 3, 3 x 4, 1 x 5 = 2,9 19

  12. Realität der Ziffernzensuren ... und unter diagnostischer Perspektive? Vergleichbarkeit über Klassen / Schulen hinweg? z.B. Mathematik: Noten in 34 6. Klassen bei gleicher Testleistung Alle 4er und 5er Schüler hätten in anderer Klasse eine 3, alle 1er Schüler auch eine 2 erhalten können. Es gibt sogar Testwerte, die bei Kindern mit jeder Zensur zwischen 1 und 5 gemessen wurden. 20

  13. Realität der Ziffernzensuren ... und unter diagnostischer Perspektive? Zusammenhänge Leistungstest - Note? Korrelationen 3., 4. Klasse (Maier, 2001) Mathematik .61 Deutsch .53 Sachunterricht .61 Mathematik, Thüringen, Ende 4. Klasse: .52 21

  14. Realität der Ziffernzensuren ... und unter diagnostischer Perspektive? Zusammenhänge Leistungstest - Note? Eine Korrelation von .50 ~ 25%, von .60 ~ 36% Überschneidung 22

  15. Realität der Ziffernzensuren ... und unter diagnostischer Perspektive? Zusammenhänge Leistungstest - Note? Allerdings ! : Hohe Übereinstimmungen innerhalb einer Schulklasse .60 - .90 (ggü. .50 - .60) 23

  16. Realität der Ziffernzensuren ... und unter diagnostischer Perspektive? Übergangsempfehlung Prim. / Sek.? ~ 50% N-Gym Gym IGLU - Testleistung d.h. andere als Leistungsfaktoren selektiv 24

  17. Realität der Ziffernzensuren ... und unter psychosozialer Perspektive? Soziale Bezugsnorm Individuelle Bezugsnorm Stabilität der Leistungsrückmeld. Veränderliche Leistungsrückmeld. Internal - variable Zuschreibung Internal - stabile Zuschreibung Motivation Motivation 25

  18. Realität der Ziffernzensuren ... und unter psychosozialer Perspektive? Systematische Unterschiede (Valtin, 2002): • teilweise höhere Leistungsängste • teilweise höhere Furcht vor Misserfolg • mehr extrinsische Leistungsmotivation • Empfinden höherer Anforderungen … aber keine Unterschiede in - Lernfreude - Fähigkeitsselbstkonzept - Schulleistungen 26

  19. Realität der Ziffernzensuren ... und unter psychosozialer Perspektive? Abschließend: eine Ironie der Verkehrung Sozialkognitive Entwicklung im Kindergartenalter Urteil Urteil nach Effekt nach Absicht Urteil Urteil nach Absicht nach Effekt Beurteilungserfahrung in der Schule 27

  20. Realität der Ziffernzensuren … aber mitunter ist die Grundschule die etwas bessere Schule … nicht nur nach messbarer Leistung - IGLU - geringere Bedeutung sozialer Bezugsnormen - erhebliche Ausgleichsmöglichkeiten - umfassendere Kenntnis der Schüler - konkurrenzmildernde Strategien 28

  21. Welt der Verbalbeurteilungen … ist seltenes Ziel der wissenschaftlichen Entdecker jedenfalls ungleich seltener als Noten Soweit sich bislang beurteilen lässt: deutlich geringere Übereinstimmung mit Leistungstests .18 - .30 (ggü. .50 - .60) … aber ist das die Funktion ? 29

  22. Welt der Verbalbeurteilungen Funktionen der Verbalbeurteilung - Differenzierte Rückmeldung v.a. Dimensionen > Fachkompetenz > Arbeits- und Lernverhalten > Sozialverhalten - Ermutigung und Förderung von Motivation sowie realistischer Selbsteinschätzung - Initiierung von Kommunikation zwischen Lehrern, Eltern und Schülern 30

  23. Welt der Verbalbeurteilungen Verbalbeurteilung als Kuschelverfahren? - Mehrheitlich Aussagen zu Fachkompetenzen (2/3 +) - Überwiegen individueller und kriterialer Bezugsnormen (D, M: kBn > iBn) - Keine allgemeine Tendenz zur Beschönigung (im Vergleich zu Noten) 31

  24. Welt der Verbalbeurteilungen Verbalbeurteilung als Kuschelverfahren?Vergleich hinsichtlich Milde und Strenge 32

  25. Welt der Verbalbeurteilungen Akzeptanz von Berichtszeugnissen ? In methodisch einigermaßen akzeptablen Studien besser als öffentlich diskutiert Allerdings votieren mehr Schüler und Eltern für ein reines Noten- als für ein reines Berichtszeugnis, häufig wird eine Kombination gewünscht, von Schülern mehr als von Eltern Lehrkräfte sind eher zwiespältig wegen Problemen; soweit untersucht überwiegt Ablehnung ggü. Zustimmung 33

  26. Welt der Verbalbeurteilungen Probleme von Berichtszeugnissen Erheblicher Aufwand Keine vollständige Information(nicht durchweg alle Dimensionen) Ansatzweise Individualisierung, floskelhafte Formulierungen Fehlende Anleitung, Handreichungen Fehlende Integration in Lehrkonzept, pädagogisches Verständnis, Unterrichtsgestaltung 34

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