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Kapitel Problembereich

Kapitel Problembereich. 01. Betrachtungsweisen Wachstum 02. Methoden Verteilung 03. Zielanalyse Vollbeschäftigung 04. Mittelanalyse Geldwertstabilität 05. Trägeranalyse Soziale Sicherheit 06. Politische Ökonomie Schutz vor ausl. Konkurrenz

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Kapitel Problembereich

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  1. Kapitel Problembereich 01. Betrachtungsweisen Wachstum 02. Methoden Verteilung 03. Zielanalyse Vollbeschäftigung 04. Mittelanalyse Geldwertstabilität 05. Trägeranalyse Soziale Sicherheit 06. Politische Ökonomie Schutz vor ausl. Konkurrenz 07. Wohlfahrtstheorie Umweltschutz 08. Ordnungsanalyse Währungssysteme 09. Ordnungskonzeption Freiheit versus Sicherheit 10. Ordnungsdynamik West-Ost-Konflikt

  2. Kapitel 9. ORDNUNGSKONZEPTIONENdargestellt anhand der Freiheitsziele

  3. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  4. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  5. Frage 01: Auf welche Fragen versuchen Ordnungs-konzeptionen eine Antwort ? • Die Grundfrage jeder Ordnungskonzeption lautet: • Wie werden die Ziele gewichtet ? • Welche Maßnahmen sind erlaubt ? • Welchen Trägern werden die politischen Aufgaben übertragen ? • Die Problemanalyse soll anhand des Zielkonfliktes: Freiheit versus Sicherheit und Verteilung diskutiert werden. • Die Hauptunterschiede der einzelnen Konzeptionen liegen • in der unterschiedlichen Gewichtung der Ziele, • in einer unterschiedlichen Definition der Ziele und • in einer unterschiedlichen Beurteilung der Effizienz.

  6. Fazit 1: • Die einzelnen Ordnungskonzeptionen unterscheiden sich vor allem in der Frage • der Gewichtung der Ziele, • der Definition der Ziele, • der Beurteilung der Effizienz der einzelnen Ordnungssysteme.

  7. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  8. Frage 02: Welche Zielvorstellungen wurden vom Laisser-faire-Liberalismus entwickelt ? • Vertreter waren vor allem A. Smith und J. St. Mill. • Als wichtigstes Ziel galt die individuelle Freiheit, und zwar Freiheit im Sinne von Entscheidungsfreiheit. • Die Freiheit wird vor allem durch den Staat bedroht. • Der Markt gilt effizient im Hinblick auf die Konsumen-tenwünsche. • Das Ziel der sozialen Sicherheit ist untergeordnet und wird nur zur Sicherung des Existenzminimums akzep-tiert. • Der Markt regelt im Prinzip auch Sicherungsprobleme, allerdings ergänzt durch Fürsorgeeinrichtungen. • Es bestehen Zweifel, ob eine Bürokratie mehr Sicherheit bringen kann. • Als Kritik gilt ein zu großes Vertrauen in den Markt.

  9. Fazit 2: • Der Laisser-faire-Liberalismus (A. Smith u. a.) sieht die indivi-duelle Entscheidungsfreiheit vom Staat bedroht. • Er geht davon aus, dass nur der Markt einen funktionierenden Koordinationsmechanismus kennt, um die Produktion an den Konsumentenwünschen auszurichten. • Sozialpolitische Ziele werden nur soweit anerkannt, als es um die Bekämpfung von Armut geht. • Die Möglichkeiten von Marktmängeln werden in zu geringem Maße berücksichtigt.

  10. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  11. Frage 03: Welche Zielvorstellungen wurden vom Ordo-Liberalismus entwickelt ? • Vertreter waren W. Eucken, die Freiburger Schule. • Freiheit wird nicht nur durch den Staat bedroht. • Es ist notwendig, den Wettbewerb durch staatliche Maß-nahmen zu erhalten! • Es bedarf auch staatlicher Sicherungssysteme. • Kritik am Ordoliberalismus: • Der Staat ist oftmals durch seine Protektionspolitik für die Marktmängel selbst verantwortlich.

  12. Fazit 3: • Der Ordo-Liberalismus (Freiburger Schule) sieht die Gefährdung der individuellen Entscheidungsfreiheit nicht nur durch den Staat, sondern auch durch private Interessengruppen. • Deshalb ist es Aufgabe des Staates, nicht nur eine Wettbe-werbsordnung herzustellen, • sondern diese Ordnung auch stets durch aktive Wettbewerbspo-litik zu verteidigen. • Der Neoliberalismus fordert einen starken Staat, der sich aller-dings auf marktkonforme Maßnahmen beschränkt. • Es wird vernachlässigt, dass die Macht privater Interessengrup-pen oftmals auf eine fehlerhafte Wettbewerbspolitik zurückge-führt werden muss.

  13. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  14. Frage 04: Welche Zielvorstellungen wurden vom Volkskapitalismus entwickelt ? (1) • Vertreter waren insbesondere die Christlichen Soziallehren. • Die marktwirtschaftliche Ordnung sichert die individuel-le Freiheit. • Sozialpolitisch besteht allerdings ein Korrekturbedürfnis. • Mittel zur Realisierung sozialpolitischer Ziele sind folgende: • Es wird eine breite Eigentumsstreuung gefordert. • Der Arbeitnehmer erhält auf diese Weise zusätzlich ein Zinseinkommen. • Durch Eigentum erfolgt auch eine Absicherung gegenü-ber den sozialen Risiken. • Als Miteigentümer erhält der einzelne Arbeitnehmer eine Integration in den Betrieb.

  15. Frage 04: Welche Zielvorstellungen wurden vom Volkskapitalismus entwickelt ? (2) • Kritik: • Die Rolle des Kapitals wird überschätzt. • Einrichtungen der sozialen Sicherung sind effizienter als Miteigentum. • Die Einkommensverteilung wird nicht nachhaltig verän-dert. • Die Risikobereitschaft der Arbeiter wird überschätzt.

  16. Fazit 4: • Auch der Volkskapitalismus bejaht die Marktwirtschaft, da diese die individuelle Entscheidungsfreiheit sichert. • Aus sozialpolitischen Gründen wird jedoch eine Reform der Ei-gentumsordnung angestrebt, die in einer breiteren Streuung des Vermögens beruht. • Verfügen auch die Arbeitnehmer über Vermögen, so verbessert sich die Einkommensverteilung zugunsten der Arbeitnehmer, • der einzelne ist mit seinem Vermögen gegen die sozialen Risiken abgesichert, • gleichzeitig wird der Arbeitnehmer als Miteigentümer in die Un-ternehmungen integriert. • Insgesamt wird allerdings die Rolle des Privateigentums zur Lö-sung der Sicherungs- und Verteilungsprobleme überschätzt.

  17. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  18. Frage 05: Welche Zielvorstellungen wurden vom Versorgungsstaat entwickelt ? • Vertreter waren vor allem die schwedischen Sozialdemokra-ten. • Die Allokation wird dem freien Markt überlassen. • Es sind allerdings zur sozialen Sicherung zahlreiche Wohlfahrtseinrichtungen notwendig. • Kritik: • Dieses Konzept ist nur bei extrem hoher Steuerbelastung zu realisieren! • Es erfolgt ein weitgehend ineffizienter Einsatz der Pro-duktionsfaktoren.

  19. Fazit 5: • Nach der Konzeption des Versorgungsstaates (Schweden der Nachkriegszeit) wird die Allokation dem freien Markt überlassen, • Verteilungs- und Sicherungsprobleme werden im Rahmen groß-zügiger Wohlfahrtseinrichtungen angegangen. • Der schwedische Wohlfahrtsstaat scheiterte an der Überforde-rung der Wirtschaft aufgrund einer zu hohen Steuerlast, • sowie an der Ineffizienz der bürokratischen Sicherungssysteme.

  20. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  21. Frage 06: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept der Globalsteuerung entwickelt ? (1) • Vertreter war vor allem Karl Schiller. • Die Allokation erfolgt über den freien Markt. • Gesamtwirtschaftliche Ziele werden nur über staatliche Interventionen erreicht. • Der Kapitalmarkt hat versagt. • Der Markt verfehlt die Gleichheit von Ersparnis und Investition. • Die Folge ist ein Rückgang von Produktion und Beschäf-tigung. • Es ist deshalb eine staatliche Beschäftigungspolitik notwendig.

  22. Frage 06: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept der Globalsteuerung entwickelt ? (2) • Weiterhin besteht die Gefahr einer Inflation: • Die Notenbank ist ineffizient gegenüber dem Stabilitäts-ziel. • Die Geldpolitik muss ergänzt werden durch eine fiskal-politische Stabilitätspolitik. • Als drittes wird in einer Marktwirtschaft auch kein opti-males Wachstum automatisch realisiert. • Es besteht deshalb ebenfalls die Notwendigkeit einer Wachstumspolitik.

  23. Frage 06: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept der Globalsteuerung entwickelt ? (3) • Kritik: • Die Arbeitslosigkeit ist nicht immer keynesianischer Natur (nachfragebedingt). • Die Politiker tragen selbst zur Instabilität bei. • Es besteht ein crowding out in der Fiskalpolitik, wonach die Fiskalpolitik Wirkungen hervorruft, welche die Effi-zienz der Fiskalpolitik mindern. • Private Investitionen werden verdrängt, da das Auftreten des Staates auf dem Kapitalmarkt zu Zinssteigerungen führt.

  24. Fazit 6: • Entsprechend dem Konzept der Globalsteuerung (K. Schiller) bleibt die Allokation dem freien Markt überlassen. • Der Markt versage jedoch vorwiegend aufgrund von Mängeln des Kapitalmarkts bei der Lösung der gesamtwirtschaftlichen Pro-bleme. • Deshalb habe der Staat Beschäftigungs-, Stabilitäts- und Wachs-tumspolitik zu betreiben. • Diese Konzeption lässt jedoch außer Acht, • dass Arbeitslosigkeit nicht immer aufgrund zu geringer Güter-nachfrage auftritt, • dass gerade die staatliche Konjunkturpolitik konjunkturelle In-stabilität auslösen kann und • dass eine staatliche Defizitpolitik daran scheitern kann, dass sie private Investitionen verdrängt.

  25. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  26. Frage 07: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept der Planifikation entwickelt ? (1) • Vertreter waren vor allem die Gaullisten. • Es werden Zweifel an der Allokationseffizienz des Marktes geäußert. • Es bestehen Marktunvollkommenheiten in Form von Marktversagen und anomalem Angebot sowie von Marktmängeln aufgrund von Vermachtungserscheinungen und externen Effekten. • Es wird deshalb eine indikative Planung gefordert. • Die individuelle Freiheit in Form von freien Investiti-ons- und Produktionsentscheidungen soll zwar erhal-ten bleiben. • Der staatliche Plan zeigt jedoch die Produktionsmög-lichkeiten an.

  27. Frage 07: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept der Planifikation entwickelt ? (2) • Diese Politik setzt gleichzeitig Zuckerbrot und Peitsche ein, • das Zuckerbrot besteht darin, dass die privaten Interessen-gruppen an der Aufstellung der staatlichen Pläne beteiligt werden, • als Peitsche hat die versteckte Drohung des Staates zu gel-ten, für den Fall eines Nichterfolges dieser Politik Unterneh-mungen zu sozialisieren.

  28. Fazit 7: • Die Planifikation der französischen Nachkriegszeit war geprägt durch Misstrauen gegenüber den Allokationsleistungen des Marktes. • Da man jedoch die individuelle Entscheidungsfreiheit erhalten wollte, überließ man das Marktangebot zunächst den Unterneh-mungen, • versuchte jedoch durch eine indikative Planung die Marktergeb-nisse zu beeinflussen. • Man erhoffte sich auch ohne staatlichen Zwang einen effektiven Einfluss dadurch, dass die Unternehmungen an der Aufstellung der Wirtschaftspläne beteiligt wurden und • dass bei Misserfolg eine Sozialisierung der Industrie drohte. • Der effektive Einfluss der Planifikation blieb gering.

  29. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  30. Frage 08: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept der Konzertierten Aktion entwickelt ? • Vertreter war Karl Schiller. • Das Ziel der Geldwertstabilität hat die Eigenschaft eines Kollektivgutes! • Es wird eine Konzertierte Aktion zur Überwindung des Kollektivgutdilemmas gefordert. • Es bleibt bei einem Einsatz marktkonformer Anreize! • Bei Scheitern der Konzertierten Aktion droht eine Ein-schränkung der Tarifautonomie. • Kritik: • Auch bei einer Konzertierter Aktion bleiben Fehlanreize bestehen. • Die Konzertierte Aktion beeinflusst die Struktur der Lohn-sätze negativ. • Die Interessengruppen sind in Massengesellschaften nur kurzfristig zu einem Verzicht bereit.

  31. Fazit 8: • Die Konzeption der Konzertierten Aktion (K. Schiller) ging von dem Kollektivgutdilemma aus, dass Geldwertstabilität zwar jedem Arbeitnehmer zugute komme, • dass die Lohnpolitik der Gewerkschaften trotzdem Geldwertsta-bilität in zu geringem Maße berücksichtige, da ein Lohnverzicht nur stabilisierend wirke, wenn alle Zurückhaltung üben. • Ähnlich wie in der Planifikation sollte auch im Rahmen der Kon-zertierten Aktion ein stabilitätskonformes Verhalten der Tarif-partner ausgelöst werden. • Dies sollte zum einen über eine Beteiligung der Tarifpartner an der Formulierung lohnpolitischer Orientierungsdaten erfolgen, • zum anderen über eine versteckte Drohung, die Tarifautonomie bei Nichterfolg einzuschränken. • De facto gingen jedoch von der Konzertierten Aktion Fehlanreize aus, die nach wie vor Trittbrettfahrerverhalten begünstigten.

  32. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  33. Frage 09: Welche Zielvorstellungen liegen der Verstaat-lichung der Schlüsselindustrien zugrunde ? (1) • Vertreter waren die Sozialdemokraten vor dem Godesberger Programm. • Es wird von einem generellen Marktversagens ausgegangen. • Es bestehen allgemeiner Zweifel an der Effizienz des Mark-tes. • Der Staat hat die Allokationsziele zu bestimmen. • Die Demokratie sorgt für die Ausrichtung am Bedarf. • Die staatliche Bürokratie muss allerdings begrenzt werden. • Daher wird nur eine Verstaatlichung der Schlüsselindustrien (Energie und Stahl, sowie Banken) gefordert. • Durch die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien ist eine Lenkung aller Märkte garantiert, da die gesamte Industrie von Energie und Stahl als Rohstoff abhängt. • Jede Produktion setzt weiterhin Kredite voraus.

  34. Frage 09: Welche Zielvorstellungen liegen der Verstaat-lichung der Schlüsselindustrien zugrunde ? (2) • Kritik: • Die Möglichkeit von Politikmängeln wird übersehen.

  35. Fazit 9: • Das Konzept der Verstaatlichung von Schlüsselindustrien (SPD vor Godesberger Programm) geht von allgemeinen Marktmän-geln aus und überträgt die Lenkung der Volkswirtschaft staat-lichen Bürokratien, die durch das Parlament kontrolliert werden sollen. • Man beschränkt sich allerdings auf die Verstaatlichung einiger weniger Schlüsselindustrien (Stahl, Energie und Banken), • da auf diesem Wege die gesamte Industrieproduktion kontrolliert werden könne, und • da man bei einer totalen Verstaatlichung aller Industrien eine ge-genüber dem Parlament zu starke Bürokratie befürchtete. • Die Möglichkeit, dass Politikversagen größer ist als Marktversa-gen, wird nicht berücksichtigt. • Gleichzeitig wird die Ineffizienz eines bürokratischen Systems übersehen.

  36. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  37. Frage 10: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept des Konkurrenzsozialismusentwickelt ? • Vertreter war vor allem O. Lange. • Ausgangspunkt: • Idealtypisch garantiert der Markt eine optimale Allo-kation. • In der Realität bestehen jedoch Marktunvollkommenhei-ten. • Die Lösung dieses Dilemmmas liegt in Folgendem: • Ziel bleibt die Konsumentensouveränität. • Das Produktionskapital liegt in Händen des Staates. • Für Produzenten gilt die Regel: Preis = Grenzkosten. • Kritik: • Fast alle Koordinationsprobleme werden vernachlässigt. • Der Informationsstand der Politiker wird überschätzt.

  38. Fazit 10: • Entsprechend dem Konzept des Konkurrenzsozialismus (O. Lange) würde der Markt unter idealtypischen Bedingungen opti-male Ergebnisse liefern. • In der Realität müsse jedoch mit Marktunvollkommenheiten ge-rechnet werden. • Als Lösung wird vorgeschlagen, das Erwerbsvermögen zu ver-staatlichen und die Produktionsleiter anzuweisen, sich so zu ver-halten, wie sich die Unternehmer unter Konkurrenzbedingungen verhalten würden. • Die Preise werden hierbei nicht durch den Markt ermittelt, son-dern vom Staat festgesetzt. • Wie alle planwirtschaftlichen Konzepte vernachlässigt auch die-ses Konzept alle Koordinationsprobleme, die innerhalb bürokra-tischer Systeme entstehen. • Vor allem bleibt unklar, wie die staatliche Bürokratie Knapp-heitspreise eruieren kann (Informationsproblem extrem groß).

  39. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  40. Frage 11: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept des Jugoslawischen Modells entwickelt ? (1) • Vertreter war das Nachkriegs-Jugoslawien unter Tito. • Der Grundgedanke bestand in Folgendem: • Die Mängel des Monopolkapitalismus lassen sich durch eine Überführung des Produktionskapitals in die Hände der Be-legschaft überwinden. • Man vertraut weitgehend auf die Wirksamkeit der Märkte. • Marktunvollkommenheiten lassen sich durch indikative ge-samtwirtschaftliche Pläne und durch eine staatliche Subven-tionspolitik überwinden.

  41. Frage 11: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept des Jugoslawischen Modells entwickelt ? (2) • Kritik: • Die Ausschaltung des Kapitalmarktmechanismus führt zu einem ineffizientem Einsatz der Ressourcen. • Es wird übersehen, dass die Belegschaft die Interessen der arbeitslosen Arbeitnehmer nicht vertreten kann.

  42. Fazit 11: • Das im Nachkriegs-Jugoslawien realisierte Ordnungsmodell ver-sucht die Mängel des Monopolkapitalismus dadurch zu überwin-den, dass das Produktionskapital in die Hände der Belegschaft gelegt wird. • Man vertraut weitgehend auf die Marktkräfte, die durch indika-tive Planung und durch staatliche Subventionspolitik korrigiert werden. • Kritisch muss angemerkt werden, dass von diesem System Fehl-anreize ausgehen. • Die Ausschaltung des Kapitalmarktmechanismus führt zu ineffi-zientem Einsatz von Kapital. • Gleichzeitig stehen die Interessen der Belegschaft in Konflikt mit den Interessen der Arbeitslosen.

  43. Gliederung: 01. Einführung 02. Der Laisser-faire-Liberalismus 03. Der Ordo-Liberalismus 04. Der Volkskapitalismus 05. Der Versorgungsstaat 06. Die Globalsteuerung 07. Die Planifikation 08. Die Konzertierte Aktion 09. Die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien 10. Der Konkurrenzsozialismus 11. Das Jugoslawische Modell 12. Die Zentralverwaltungswirtschaft

  44. Frage 12: Welche Zielvorstellungen wurden vom Konzept der Zentralverwaltungswirtschaft entwickelt ? • Vertreter waren die Kommunisten im ehemaligen Ostblock. • In den westlichen Staaten wurde allerdings eine Zentralver-waltungswirtschaft in Kriegszeiten ebenfalls verwirklicht. • Es findet eine imperative Planung aller Güter durch die staatliche Bürokratie statt. • Es erfolgt eine Zuteilung von Konsumgütern z. B. über Lebensmittelkarten. • Später wurde eine begrenzte Konsumwahl und Dezentrali-sierung der Planung zugelassen. • Kritik: • Das Problem der Koordinationsmechanismen innerhalb der Bürokratie wird völlig außerachtgelassen. • Lange Zeit bestanden Zweifel, inwieweit eine zentrale Planung überhaupt rational durchführbar ist.

  45. Fazit 12: • Die Zentralverwaltungswirtschaft (weitgehend in den Ostblock-staaten nach dem 2. Weltkrieg angewandt) sieht eine imperative Planung des gesamten Wirtschaftsprozesses durch staatliche Be-hörden vor. • Im Zuge des Systemwettbewerbes sahen sich die kommunisti-schen Staaten allerdings veranlasst, eine begrenzte Konsumwahl zuzulassen • und einen Teil der Planung dezentralen Planungsbehörden zu übertragen - bedingt durch die stark ineffiziente Produktions-weise zentraler Planung. • Auch hier gilt wiederum, dass der Kommunismus sich zwar in-tensiv mit den Mängeln des Marktes auseinandergesetzt, • aber alle Koordinationsprobleme im Zusammenhang mit zentra-len Planungen aus der Betrachtung ausgeklammert hat.

  46. Fragen zu Kapitel 9 (1): 01. Wie lauten die Grundfragen jeder Ordnungskonzeption? 02. Worin bestand die Grundkonzeption des Laissez-faire-Libera-lismus? 03. Worin unterscheidet sich der Ordo-Liberalismus vom Laissez-faire-Liberalismus? 04. Worin unterscheidet sich der Volkskapitalismus von den allge-meinen liberalen Vorstellungen? 05. Von welchen Zielvorstellungen ging die Idee des Versorgungs-staates aus? 06. Von welchen Überzeugungen ging die Konzeption der Global-steuerung aus? 07. Von welchen Überlegungen ging die Konzeption der Planifikati-on aus? 08. Warum war Karl Schiller der Auffassung, dass das Ziel der Geldwertstabilität den Charakter eines Kollektivgutes habe?

  47. Fragen zu Kapitel 9 (2): 09. Warum beschränkten die Sozialdemokraten während der Wei-marer Republik ihre Sozialisierungsforderung auf die Schlüssel-industrien? 10. Warum werden die ordnungspolitischen Vorstellungen Oskar Langes als Konkurrenzsozialismus bezeichnet? 11. Wodurch zeichnete sich das Jugoslawische Modell aus? 12. Worin liegen die Kennzeichen einer reinen Zentralverwaltungs-wirtschaft?

  48. Antworten zu Kapitel 9 (1): 01. Jede wirtschaftliche Ordnungskonzeption sucht die Frage zu beantworten, welche Ziele im einzelnen verfolgt werden, mit welchen Mitteln diese Ziele angestrebt werden und welchen Trä-gern diese wirtschaftspolitischen Aufgaben übertragen werden sollen. 02. Der Laissez-faire-Liberalismus ging von der Grundüberzeugung aus, dass der Markt alle wirtschaftlichen Probleme bestmöglich lösen könne und dass sich deshalb der Staat vollkommen aus der Wirtschaft heraushalten solle. 03. Der Ordo-Liberalismus sah die marktwirtschaftliche Ordnung nicht nur durch den Staat, sondern auch durch private Interes-sengruppen bedroht und sah es deshalb als wichtige Aufgabe des Staates an, die Wettbewerbsordnung durch ein Kartellverbot ständig zu erhalten.

  49. Antworten zu Kapitel 9 (2): 04. Der Volkskapitalismus war der Auffassung, dass die sozialen Mängel einer reinen Marktwirtschaft dadurch vermindert wer-den könnten, dass die Masse der Arbeitnehmer einen Zugang zum erwerbswirtschaftlichen Vermögen erhält. 05. Das Konzept des Versorgungsstaates sieht für die Produktion eine Lenkung durch den Markt vor, welche jedoch durch zahl-reiche Wohlfahrtseinrichtungen in sozialer Hinsicht ergänzt werden muss. 06. Entsprechend der Konzeptionder Globalsteuerung wird die Allokation optimal vom Markt gesteuert, der Kapitalmarkt versage jedoch, sodass die gesamtwirtschaftlichen Ziele der Voll-beschäftigung, der Geldwertstabilität sowie eines angemessenen Wachstums durch ein staatliches Eingreifen in den Markt ge-sichert werden müssen.

  50. Antworten zu Kapitel 9 (3): 07. Im Rahmen der Planifikation war man der Überzeugung, dass Marktmängel eine optimale Allokation verhindern. Um jedoch eine möglichst große Freiheit der Produzenten zu erhalten, be-schränkte man sich auf den Vorschlag einer indikativenPla-nung, bei der sich der Staat darauf beschränkt anzuzeigen, in welche Richtung die Investitionen gehen sollten. Durch Beteili-gung der Privaten an den staatlichen Plänen und aufgrund einer versteckten Androhung, bei Misserfolg die Industrie zu verstaat-lichen, versuchte man, den Erfolg dieser Politik zu garantieren. 08. Karl Schiller sprach im Zusammenhang mit dem Ziel der Geld-wertstabilität von einem Kollektivgut, da auf der einen Seite Geldwertstabilität zwar jedem Bürger zugutekomme, da es jedoch auf der anderen Seite für einen Bürger nur dann vorteil-haft wäre, sich konform diesem Ziel gegenüber zu verhalten, wenn er damit rechnen könnte, dass auch fast alle anderen Bürger ein stabilitätskonformes Verhalten an den Tag legten.

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