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Empirisch-vergleichende Sozialstrukturanalyse Europas: Einführung. Franz Rothenbacher. Übung für Fortgeschrittene „Empirisch-vergleichende Sozialstrukturstrukturanalyse Europas“. 2006. „Europa“ als Einheit der Analyse Methoden der vergleichenden Sozialstrukturanalyse
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Empirisch-vergleichende Sozialstrukturanalyse Europas:Einführung Franz Rothenbacher Übung für Fortgeschrittene „Empirisch-vergleichende Sozialstrukturstrukturanalyse Europas“ 2006
„Europa“ als Einheit der Analyse • Methoden der vergleichenden Sozialstrukturanalyse • „Europa“ in der soziologischen Theorie • Datenquellen der europäischen Sozialstrukturanalyse • Elemente der europäischen Sozialstruktur • Literatur
„Europa“ als Einheit der Analyse • Das sozialwissenschaftliche Konzept „Europa“ • Keine eindeutige Definition Europas möglich, da die Definition je nach den verwendeten Kriterien anders ausfällt. Beispiele: • Europa ist das christliche Abendland: dann gehört der byzantinische Osten nicht zu Europa • Europa ist durch die christliche Religion definiert: dann sind Albaner, Kosovo-Albaner, Bosnier und Türken keine Europäer • Zu Europa gehören alle Ethnien, welche eine indogermanische Sprache sprechen: dann sind die Basken keine Europäer und die Iraner, Inder, etc. wären Europäer • Zu Europa gehören alle Länder, welche von Europäern besiedelt wurden: dann gehörten weite Teile Amerikas, Australien, Neuseeland etc. zu Europa. (Tatsächlich gehören zur Europäischen Union auch überseeische Gebiete in der Karibik und im Indischen Ozean) • Europa sind die Territorien der griechisch-römischen Zivilisation: dann gehörte Nordafrika und Anatolien zu Europa.
„Europa“ als Einheit der Analyse (fortg.) • Deshalb ist es notwendig, „Europa“ als Prozeß zu betrachten, dessen Grenzen offen sind • Welche Staaten in Zukunft die Europäische Union bilden werden, ist nicht absehbar • Einige europäische Länder sind nicht Mitglied der Europäischen Union • Die Europäische Union ist weder eine Nation (definiert durch Sprache und gemeinsame Kultur) noch ein Staat (definiert durch Autonomie): • Keine Hoheit nach innen und außen (keine europäische Polizei und kein europäisches Militär, keine Steuerhoheit (eigene Steuern) • Keine europäische Sprache • Keine europäische Religion • Gleichheitsgrundsatz wird nicht angewandt, da viele Rechtsbereiche (wie. z.B. Bildung, soziale Sicherheit, nationales Recht, etc.) nationalstaatlich geregelt sind
2. Methoden der vergleichenden Sozialstrukturanalyse • Grundlegende Unterscheidung zwischen zwei Methoden: • Nationale Fallstudien • Ein Fall, aber viele Variablen • Vorteil: Zusammenhänge werden besser „verstehbar“ • Nachteil: Kausalanalyse im strikten Sinne unmöglich • Internationaler Vergleich • Viele Fälle, aber wenige Variablen • Vorteil: Anwendbarkeit des statistischen Instrumentariums zur Kausalanalyse • Nachteil: Institutionelle und andere Randbedingungen, welche nicht quantifizierbar sind, bleiben außen vor • Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Methoden des Vergleichs: • Binärer Vergleich • Zwei Fälle, viele Variablen • Vorteil:Hypothesengenerierung möglich
2. Methoden der vergleichenden Sozialstrukturanalyse (fortg.) • Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Methoden des Vergleichs (fortg.): • Vergleich von Extremfällen • Zwei oder mehr Fälle, viele Variablen • Vorteil:Hypothesengenerierung möglich • Vergleich gleichartiger Fälle • Zwei oder mehr Fälle, viele Variablen • Vorteil:Hypothesengenerierung möglich • Intertemporaler Vergleich • Zwei oder mehr Fälle, viele Variablen • Vorteil:Hypothesengenerierung möglich
3. „Europa“ in der soziologischen Theorie • DieModernisierungstheorie beschreibt und erklärt den Wandel von traditionalen Gesellschaften zu modernen und post-modernen Gesellschaften. • Dieselben Prozesse sollen in allen Gesellschaften stattfinden • Die Theorie nimmt an, daß früher oder später alle Gesellschaften hinsichtlich ihrer Strukturen konvergieren („Konvergenzthese“) • Diese Annahme hat sich jedoch als nicht realistisch erwiesen: • Strukturen haben ein auffälliges Beharrungsvermögen • Die Geschwindigkeit des sozialen Wandels ist unterschiedlich • Diffusionsprozesse sind nicht absolut prognostizierbar • Zur Beschreibung und Erklärung der europäischen Unterschiede wird eine Theorie benötigt, welche die Strukturunterschiede in ihrer „historischen“ Entstehung thematisiert. • Dies ist der Ansatz von Stein Rokkan, wohl die einzige Theorie, welche die Strukturunterschiede in Europa historisch und systematisch zu erklären versucht.
4. Datenquellen der europäischen Sozialstrukturanalyse • Es gibt im Wesentlichen zwei Datenquellen für die empirisch-vergleichende (quantitative) Analyse europäischer Sozialstrukturen: • Amtliche Statistik als Aggregatstatistik • National: Daten der statistischen Ämter • Europäisch: Daten von EUROSTAT und internationalen Organisationen wie OECD, UN, Weltbank, IMF, etc. • Soziale Surveys • National: Surveys der amtlichen Statistik und der Sozialwissenschaften • Europäisch: Surveys der amtlichen Statistik (EUROSTAT) oder wissenschaftliche standardisierte internationale Kooperationen
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur • Die Sozialstruktur aus der Makroperspektive (Querschnitt) • Die europäischen Gesellschaften sind „alte“ Gesellschaften mit Geschichte und keine „new nations“ (Lipset) wie z.B. die USA • Grundstrukturen lassen sich an historischen Ereignissen bzw. Prozessen festmachen (z.B. Ost- und Westkirche, Reformation, Wanderung und Sprachverbreitung, etc.) • Zentrum und Peripherie in Europa historisch bedingt: sukzessive Verlagerung des Zentrums von Süd nach Nord und Nord-West; Peripheralisierung des Südens, Südostens, des Ostens, später auch der atlantischen Regionen • Handelswege und regionale Wirtschaftsentwicklung (Nord-Süd-Achse von der Lombardei über die Schweiz, das Rheintal nach London)
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur • Die hauptsächlichen Entwicklungstendenzen der Sozialstruktur (Längsschnitt) • Bevölkerungsrückgang und Immigration. Folge: multiethnische Gesellschaften • Privatheitsstruktur: Pluralisierung und Monopolverlust der bürgerlichen Kleinfamilie • Erwerbsstruktur: Tertiarisierung und Schrumpfen des Mittelstandes • Qualifikationsstruktur: Bildungsexpansion bei Fortdauer der Chancenungleichheit • Geschlechterverhältnis: Minderung der Ungleichheiten; „positive Privilegierung“ (EU-Terminologie) • Materielle Lebensbedingungen: Wohlstandsanstieg bei Fortdauer der Ungleichheit • Doch: Abschwächung des Wirtschaftswachstums durch Standortwettbewerb („Globalisierung“) • Der Wohlfahrtstaat stößt an seine Grenzen • Die Nationalkulturen lösen sich nicht auf: • Ethnische Pluralität nimmt zu • Entkirchlichung, aber keine fundamentale Abnahme der religiösen Bindungen; teilweise Wiederzunahme der Kirchenbindung • Langsame Zunahme der Mehrsprachigkeit, aber keine europäische Sprache erlangte bislang Dominanz
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Die hauptsächlichen Entwicklungstendenzen der Sozialstruktur (Längsschnitt) (fortg.) • Die nationalen Identitäten sind ebenfalls sehr stabil: • „Europäische Identität“ bleibt unterentwickelt. Nationale und regionale Identitäten dominieren • „Europäische Werte“ wie Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, Gleichheit vor dem Gesetz jedoch breiten sich aus • „Postmaterialistische Werte“ (nicht genuin europäisch) jedoch zunehmend • Die Entwicklung der Zivilgesellschaft zeigt widersprüchliche Entwicklungen: • Abnahme der Gewerkschaftsmitgliedschaft • Engagement in Assoziationen (Vereinen, etc.) steigt nicht wesentlich
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Einzelne Bereiche der europäischen Sozialstruktur (Übersicht 1) (Lattes 2005, 14) • Die „europäische“ Bevölkerung • Trends • Langfristiger Bevölkerungswandel durch erste und zweite demographische Transition • Bevölkerungswachstum, dann Schrumpfen der Bevölkerung • Geburtendefizit (für Bestandserhaltung der Bevölkerung und daher Alterung der Bevölkerung) und deren Konsequenzen für andere soziale Subsysteme wie z.B. das System der sozialen Sicherheit (Rentensystem) und den Arbeitsmarkt • Einwanderung • Nationale Variationen • Nord-Süd-Gefälle des Bevölkerungswachstums • Innereuropäische Immigration kommt langsam zum Erliegen; Süd-Nord-Wanderung wird ersetzt durch Ost-West-Wanderung • Nord-Süd-Gefälle der Alterung der Bevölkerung
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Die „europäische“ Familie • Trends • Von der erweiterten zur Kernfamilie • Zunahme der familialen Instabilität durch starkes Wachstum von Trennungen und Scheidungen; „lone parenthood“, alleinerziehende Personen • Bedeutungsschwund der „Normalfamilie“ und bürgerlichen Ehe durch Normenwandel, Wandel in anderen Bereichen der Sozialstruktur und deren Effekte wie z.B. Entkirchlichung, Bedeutungsverlust religiöser Normen, Dominanz von Normen der Selbstverwirklichung • Neue Formen des Zusammenlebens wie Ehe ohne Trauschein, gleichgeschlechtliche Paare, etc. • Nationale Variationen • „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“, „Von der Konvergenz zur Divergenz“: während traditionelle Familienformen konvergieren (Verschwinden der erweiterten Familie, Dominanz der Kernfamilie), wächst die Divergenz bei den „neuen“ Familienformen (unvollständige Familien durch Scheidung, unverheiratetes Zusammenleben, etc.)
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Berufsstrukturen in Europa und der europäische Arbeitsmarkt • Trends • Langfristiger Wandel der Erwerbs- und Beschäftigungsstruktur • Drei-Sektoren-Modell: Vertreter sind Colin Clark, Jean Fourastié, Vasma-Projekt unter der Leitung von Walter Müller. Wandel der Berufsstruktur: von der Agrargesellschaft über die Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft. Ursachen dieses Wandels: unterschiedlicher Produktivitätsfortschritt in den drei Sektoren • Baumol: persönliche Dienstleistungen wie Unterrichten oder Kranke pflegen oder Musizieren im Orchester lassen sich nicht oder nur schwer durch Maschinenarbeit ersetzen • Also Tertiarisierung als globaler Prozeß • Schrumpfen des selbständigen Mittelstandes durch Wandel der Betriebsformen und der Betriebsgrößen
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Berufsstrukturen in Europa und der europäische Arbeitsmarkt (fortg.) • Nationale Variationen • Unterschiedliches Gewicht der Wirtschaftssektoren in Europa (z.B. Landwirtschaft) • Für manche Länder hat das Drei-Sektoren-Modell keine Gültigkeit, da sie die Industrialisierungsphase übersprungen haben und sofort in die Dienstleistungsgesellschaft übergegangen sind (bes. manche südeuropäische Länder) • Daraus folgt eine große Schwäche des Arbeitsmarkts in nicht-industrialisierten Ländern (bes. Südeuropa, aber auch Ost- und Ostwesteuropa) • Schwächung des Arbeitsmarkts durch internationalen Standortwettbewerb („Globalisierung“) • Hochlohnniveauländer geraten unter Druck durch Niedriglohnländer
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Soziale Ungleichheit und soziale Mobilität in Europa • Trends soziale Ungleichheit • Simon Kuznets: umgekehrte U-Hypothese. Agrargesellschaft: Einkommens- und Vermögensungleichheit gering. Hochindustrialisierung: Einkommens- und Vermögensungleichheit steigt. Industriegesellschaft mit entwickeltem Wohlfahrtsstaat: Einkommens- und Vermögensungleichheit geht zurück und ist geringer. • Neue Tendenz in den beiden letzten Dekaden: Wiederanstieg der Einkommensungleichheit. • Armut: historische Persistenz der Armut, aber Wandel der Armenpopulationen. Historisch: z.B. Rentner, kranke Menschen, Erwerbslose; heute: Familien mit Kindern, kinderreiche Familien, Alleinerziehende • Nationale Variationen soziale Ungleichheit • Nord-Süd-Gefälle und West-Ost-Gefälle der sozialen Ungleichheit • Süd-Nord-Gefälle und Ost-West-Gefälle der Armut
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Soziale Ungleichheit und soziale Mobilität in Europa (fortg.) • Trends Klassen und Schichten • Von der Klassengesellschaft zur geschichteten und entschichteten Gesellschaft • Klassenmodelle und Schichtungsmodelle als Typisierungen von historischen Gesellschaftsstrukturen • Neue Formen der sozialen Ungleichheit wie „soziale Milieus“ und „Lebensstile“ • Nationale Variationen Klassen und Schichten • Klassengesellschaft bedeutender in Ländern mit großer Einkommensungleichheit
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Soziale Ungleichheit und soziale Mobilität in Europa (fortg.) • Trends Soziale Mobilität • Soziale Abstiegs- und Aufstiegsprozesse. Ursache: soziale Mobilisierung durch Entgrenzung • Bildungsexpansion und sozialer Aufstieg • Deklassierung von Berufsgruppen durch den sozialen und politischen Wandel • Nationale Variationen Soziale Mobilität • Große Unterschiede zu Beginn des 20. Jahrhunderts; gewisse Konvergenz
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Der „europäische“ Wohlfahrtsstaat • Trends Wohlfahrtsstaat • Langfristiges Wachstum des Wohlfahrtsstaats als Überbegriff für die Ausdehnung der sozialen Sicherung • „Wachstum an Grenzen“ • Aktuelles Problem: Umbau des Sozialstaats als Reaktion auf die Alterung der Bevölkerung und den starken Anstieg der Gesundheits- und Rentenausgaben • Nationale Variationen Wohlfahrtsstaat • Qualitativer Vergleich der Institutionenstrukturen, sowohl historisch wie international äußerst schwierig, da die nationalen Systeme der sozialen Sicherheit trotz „scheinbarer“ Ähnlichkeit stark differieren • Modelle des Wohlfahrtsstaats nach dem Grad der „Dekommodifizierung“ und des Abbaus vertikaler Ungleichheiten. • Egalitär: skandinavisches Modell, starke vertikale Umverteilung zwischen Schichten wie auch horizontale Umverteilung zwischen den Geschlechtern • Korporatistisch: horizontale Umverteilung und Äquivalenz • Liberal: Grundsicherung, Bedeutung der Freiwilligkeit • Rudimentär: Südeuropa (z.B. keine Familienpolitik)
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Der „europäische“ Wirtschaftsraum • Trends Wirtschaftsentwicklung • Stagnierendes Wirtschaftswachstum • Deindustrialisierung • Hohe Produktivität, aber geringe Beschäftigungsnachfrage • Nationale Variationen Wirtschaftsentwicklung • Entstehung von Zentren und Peripherien • große regionale Ungleichgewichte innerhalb der europäischen Länder und zwischen den europäischen Ländern • Wachstumsräume und strukturschwache Gebiete
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Der „europäische“ Kulturraum • Trends „europäischer“ Kulturraum • Kultur ist wesentlich definiert durch Sprache, Religion und ethnische Zugehörigkeit • Nationalsprachen bleiben erhalten trotz zunehmender Mehrsprachigkeit; keine dominante „europäische“ Sprache in Sicht • Entkirchlichung, aber Religionsstrukturen in Europa bleiben bestehen • Zunehmende Multiethnizität der europäischen Staaten • Nationale Variationen „europäischer“ Kulturraum • Bedeutung der Nationalsprachen in Europa unterschiedlich • Religion als Integrationsmechanismus oder Ausdruck nationaler Zugehörigkeit unterschiedlich stark • Multiethnizität unterschiedlich ausgeprägt
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Europäische Werte und Identitäten • Trends europäische Werte und Identitäten • Nationale Identität noch am wichtigsten • Dagegen regionale Identität rückläufig mit Ausnahme separatistischer Strömungen (z.B. Baskenland) • Europäische Identität gering entwickelt • Trend zum Post-Materialismus • Nationale Variationen europäische Werte und Identitäten • Unterschiede der Bedeutung der nationalen Identität • Post-Materialismus unterschiedlich stark ausgeprägt
5. Elemente der europäischen Sozialstruktur (fortg.) • Europäische Zivilgesellschaft und europäische Interessenorganisationen • Trends Zivilgesellschaft • Zunehmende Schwäche der Gewerkschaften durch Mitgliederschwund; Mancur Olson: Problem der Trittbrettfahrer • Wandel der Arbeitsbedingungen durch: Wiederausdehnung der Arbeitszeit, zunehmende Arbeitslosigkeit durch Verlagerung der Arbeitsplätze, Kosteneinsparung bei Löhnen und Gehältern (z.B. Beamte); Beschäftigungsabbau im öffentlichen Dienst • Mitgliedschaft in Assoziationen stagniert • Nationale Variationen Zivilgesellschaft • Große Unterschiede in der Gewerkschaftsmitgliedschaft • Nord-Süd-Gefälle bei Mitgliedschaft in Assoziationen
6. Literatur Lattes, Gianfranco Bettin and Ettore Recchi 2005: Introduction. In: Dies., eds., Comparing European Societies: Towards a Sociology of the EU. Bologna: Monduzzi Editore, 11-32.