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Margot Brandstetter, Psychotherapeutin Hirschgasse 44, 4020 Linz +43 732 778936 DW 39

Margot Brandstetter, Psychotherapeutin Hirschgasse 44, 4020 Linz +43 732 778936 DW 39 Email: brandstetterm@praevention.at Hompage: www.praevention.at Information, Unterrichtsmaterialien, Online-shop. Was ich Ihnen heute erzählen werde. Definition von Essstörungen

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Margot Brandstetter, Psychotherapeutin Hirschgasse 44, 4020 Linz +43 732 778936 DW 39

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Presentation Transcript


  1. Margot Brandstetter, Psychotherapeutin Hirschgasse 44, 4020 Linz +43 732 778936 DW 39 Email: brandstetterm@praevention.at Hompage: www.praevention.at Information, Unterrichtsmaterialien, Online-shop

  2. Was ich Ihnen heute erzählen werde • Definition von Essstörungen • Ursachen / Schutz / Risikofaktoren • BMI • Essstörungen Daten • Grundregeln im Umgang • Prävention im Kontext Schule Ansatzpunkte / Themen • Lebenskompetenzen • Entwicklungsaufgaben im Jugendalter • Kohärenzgefühl • Ernährung • Kommunikation

  3. Ursachen und Prävention von Essstörungen

  4. Bulimie Nervosa „ Ess-Brechsucht“ Merkmale: • Wiederkehrende Phasen von Heißhunger • Heimliche unkontrollierte Fressanfälle • Selbstinduziertes Erbrechen nach dem Essen • Furcht vor Gewichtszunahme, Unzufriedenheit mit Körper • Depressive Verstimmung • Missbrauch von Abführmittel Körperliche Folgeerscheinungen: • Gewichtsschwankungen • Schlafstörungen, Lustlosigkeit • Haarausfall, angegriffener Zahnschmelz • Menstruationsstörungen • Herzrhythmusstörungen • Geschwollene Lymphdrüsen • Verätzung der Speiseröhre

  5. Anorexie Nervosa „Magersucht“ Merkmale: • Gewichtsverlust selbst herbeigeführt • Vermeidung von hochkalorischen Speisen • Einteilung von „erlaubten“ „verbotenen“ NM • Angst vor Nahrungsaufnahme bis hin zur Verweigerung zu essen • Leiden am eigenen Aussehen • Verleugnung der Krankheit • Verdrängung von Gefühlen und Problemen • Sozialer Rückzug Körperliche Folgeerscheinungen: • Stoffwechselstörungen • Konzentrationsstörungen • Chronische Verstopfung • Niedrige Pulsfrequenz • Ausbleiben der Menstruation – bei Männern Potenzverlust • Beginnt Erkrankung vor der Pubertät – gehemmte und verzögerte Entwicklung

  6. Binge eating disorder Merkmale • Wiederkehrende Episoden von Heißhunger - Große Nahrungsmengen, Kontrollverlust • Heißhungeranfälle sind mit mindestens drei dieser Merkmale verbunden - schnelles Essen - es wird gegessen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl - ohne körperliches Hungergefühl - aus Schamgefühl wird alleine gegessen - nach dem Heißhungeranfall treten Gefühle von Depression, Ekel und Schuld auf • Starkes Unbehagen wegen der Heißhungeranfälle • Die Anfälle treten mindestens 2/Wo, über einen Zeitraum von 6 Monaten auf • Das Heißhunger – Essen tritt nicht in Verbindung mit Erbrechen, Fasten oder exzessiven Sport auf.

  7. Der Body Mass Index Berechnung: Körpergewicht in Kilogramm Körpergröße in Meter zu Quadrat Beispiel: 67kg/1,7m x 1,7m = 23,18 BMI • Pathologisches Untergewicht < 17,5 kg/m2 • Untergewicht < 20 kg/m2 • Normalgewicht 20 bis 24,9 kg/m2 • Übergewicht 25 bis 29,9 kg/m2 • Adipositas 30 und mehr kg/m2

  8. Behandlungsformen • Medizinische, biochemische Behandlung Hormontherapie (Hormone, Spurenelemente) Ernährungsberatung Chirurgische Eingriffe (Adipositas) • Psychotherapeutische Behandlung Je nach Lebenskonstellation des Patienten: Familientherapie, Paar-, Gruppen- und Einzeltherapie. Vor Beginn ist eine medizinische Abklärung notwendig • Stationäre BehandlungIst in jeder psychosomatischen Klinik möglich. Trifft zu wenn: massiver Gewichtsverlust, Suizidgefahr, totaler Kontrollverlust, Elektrolytentgleisung

  9. Grunddimensionen für körperliches Wohlbefinden (Frank 1991) • Zufriedenheit mit dem momentanen Körperzustand • Gefühle von Muße und Ruhe • Vitalität und Lebensfreude • Nachlassende Anspannung / angenehme Müdigkeit • Genussfreude- Fähigkeit / Lustempfinden • Konzentration- und Reaktionsfähigkeit • Gepflegtheit / Frische / angenehmes Körperempfinden

  10. Essstörungen Risikofaktoren Individuelle Ebene: • Mangelndes Selbstwertgefühl • Umbruchsituation – Pubertät, Trennung … • Unterdrückung aggressiver Impulse, Verdrängung von negativen Gefühlen … • Persönlichkeit wird nur über das Aussehen definiert Soziales Umfeld: • Starres Rollenbild der Frau • Wenig Anerkennung • Äußere Werte, wie Schönheit stehen im Vordergrund • persönliche Fähigkeiten sind sekundär, negieren von Gefühlen … • Grenzüberschreitungen, Gewalt und Missbrauch in der Familie od. soz. Umfeld Gesellschaftliche Ebene: • Übertriebene Schönheitsideale, überholte Rollenzuschreibungen und Familienideale, überschneidende Erwartungen an die Rolle der Frau – „Heilige versus Hure“ Ebene des Essens: • Strenge, zügellose oder unkontrollierte Essenskultur, verändertes Nahrungsangebot, Diätangebot

  11. Essstörungen Schutzfaktoren Individuelle Ebene • Selbstvertrauen und Selbstwahrnehmung • Positiven Körperbildes, reale Einschätzung Selbst- Fremdbild • Grenzen setzen, Konfliktfähigkeit, Problemstrategien erweitern • Gefühle zulassen, Eigeninitiative setzen Soziales Umfeld • Unterstützende Beziehungen und Vorbilder • Grenzen respektieren, Streitkultur leben, Konfliktfähigkeit fördern • Differenzierung männliche und weibliche Geschlechterrollen • Fördernde Kommunikationsstile, Wertschätzung, Erlebniswelt erweitern • Positive weibliche und männliche Vorbilder Gesellschaftliche Ebene • Rollenvielfalt zulassen, differenzierter Sprachgebrauch • Anerkennung verschiedener Lebensformen • Hinterfragen von Schönheitsidealen • Kritische Auseinandersetzung mit der Wirksamkeit von Medien Ebene des Essens • Esskultur entwickeln, Genussfähigkeit mit allen Sinnen

  12. Essstörungen / Daten Quelle: Netzwerk Essstörungen, Prof. Dr. Günther Rathner, UNI Klinik Innsbruck Da die Häufigkeit von Essstörungen in Österreich bisher noch nicht untersucht wurde, sind keine genauen Angaben verfügbar. Wenn wir annehmen, dass die in der westlichen Welt gefundene Häufigkeit auf Österreich übertragbar ist, ergibt sich folgende Grobschätzung (Bevölkerung 1991) 1% der 16 – 30 jährigen Frauen haben Anorexie 2 – 4% der 18 – 25 jährigen Frauen haben Bulimie Bezogen auf die österreichische Bevölkerung: 2.500 Mädchen, junge Frauen leiden an Anorexie (15-20jährige) 6.500 Mädchen, bzw. Frauen leiden an Bulimie (20-30jährige) 5.000 Mädchen, Frauen leiden an einer subklinischen Essstörung 600 Neuerkrankungen – Anorexie / Jahr 900 Neuerkrankungen – Bulimie / Jahr 200.000 Österreicherinnen erkranken zumindest einmal in ihrem Leben an einer Essstörung Jeder 10te Patient ist ein (junger) Mann

  13. Begegnung mit essgestörten Jugendlichen • Unterscheiden zwischen gestörtem „Essverhalten“ und „Essstörung“. Helfen, dass frühzeitige eine Diagnose gestellt wird. • Motivierende Gespräche um fachliche Hilfe anzunehmen. • Das Umfeld aufklären – Mitschüler/Innen, Pädagogen/Innen, Eltern – um Diskriminierung zu verhindern. Handlungen mit Kollegen/Innen absprechen um Überschneidungen zu vermeiden. • Gute Atmosphäre in der Klasse schaffen. Trägt zur Selbstachtung bei. • Den Betroffenen (Freunde/Innen, Mitschüler/Innen) klar machen, wie weit Sie sich engagieren können. • Die Tatsache, dass ein Problem angesprochen wird, ist ein ermutigendes Signal.

  14. Grundregeln für den Umgang mit Essstörungen • Die Heilung kann nicht in der Schule passieren. • Pädagogen/Innen können nicht die therapeutische Begleitung sein. Wichtig ist es, die Sensibilität zu haben um ein Problem früh genug zu erkennen. • Erstgespräch mit dem/der Schüler/In führen. Keine Schritte ohne Absprache mit dem/der Schüler/In. • Weiters die Eltern einladen – gemeinsame Gespräche führen. • Das Gespräch muss auf Fakten basieren, Beobachtungen ansprechen (Protokoll – Austausch mit Kollegen/Innen). Info über Hilfsangebote geben. Keine unnötigen Schuldgefühle hervorrufen. • Das richtige Ausmaß an Intervention erkennen: ignorieren versus Hilfsangebote eröffnen. Wird das Problem angesprochen, muss Verantwortung über das weitere Geschehen übernommen werden.

  15. Grundregeln für den Umgang mit Essstörungen Das Ziel im Elterngespräch: 1. Pädagogen/Innen sind nicht die „Therapeuten/Innen“. Sie sind verantwortlich für die Entwicklung (kognitiv und emotional) ihrer Schüler/In. Kommunizieren Sie ihre Grenzen und Möglichkeiten. 2. Es geht nicht um Schuldzuweisung sondern um eine Lösungen. Fragen Sie sich gemeinsam, was hilfreich im sein kann. Das Ziel ist die Gesundheit und das Wohl des Kindes. In diesem Sinne müssen Eltern Verantwortung übernehmen.

  16. Beobachtung Der „Gesamteindruck“ ergibt ein Bild! Beobachtungen und Eindrücke zusammenführen!

  17. Präventionsprogramm für Essstörungen – Schule • Grundsätzlich gilt, nicht das Symptom der Essstörung, wie Anorexie, in den Vordergrund zu stellen, zu thematisieren. Symptome haben immer etwas Anziehendes und Spannendes. Gibt es eine Betroffenheit in der Klasse, kann und soll es jedoch thematisiert werden. • Wichtig im Zusammenhang der Prävention ist die pädagogische Haltung. Die Förderung der sozialen und emotionalen Fähigkeiten, der „Lebenskompetenzen“. • Alle gesundheitsfördernden Maßnahmen im strukturellen Rahmen der Schule sind sinnvoll. • Themen langfristig, projektbezogen, fächerübergreifend erarbeiten.

  18. Ansatzpunkte zur Prävention von Essstörungen in der Schule Strukturell • Die Schule als Werbefläche? Erzeugtes Rollenklischee durch die Werbung ist kontraproduktiv! • Essen und Trinken in der Schule: Reduktion von stark zuckerhältigen Limonaden Angebot Wasserspender Reduktion (fett- zuckerhältig) von Snacks Alternativen anbieten (Obst …) • Schaffung von Bewegungsmöglichkeit • Fortbildung im Sinne der Prävention für Pädagogen/Innen • Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten bei Problemen Personenbezogen • Lebenskompetenzen stärken, Solidarität unter Schülern fördern, keine Ausgrenzung, Schwächen akzeptieren, Rollenklischees hinterfragen, Rollenbilder zulassen, Ernährungsthemen…

  19. Themen für die Unterrichtsgestaltung • Auseinandersetzung mit Medien – Wirkung • Auseinandersetzung mit westlichen Schönheitsidealen und anderen Kulturen • Frauen- Männerrolle im Wandel der Zeit • Biologische psychologische Aspekte der Pubertät. Unterstützung bei Identitätsfindung. • Ablösung vom Elternhaus • Ausbildung und Berufwahl • Ernährungsthemen, Essenskultur - Rituale • Selbstwert: Körperwahrnehmung, Kommunikation, Konflikt, Genuss, Selbstbehauptung, Umgang mit schwierigen Situationen • Positives Körperbild- Wahrnehmung fördern – Übungen anbieten

  20. Überblick über die Dimension der Lebenskompetenz • Selbstwahrnehmung bedeutet seiner eigenen Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigung zu erkennen. Gilt als Voraussetzung um Empathie – Einfühlungsvermögen – für andere zu entwickeln! • Kommunikation beruht auf der Fähigkeit sich verbal und nonverbal auszudrücken. Meinungen, Wünsche, Bedürfnisse äußern können ist Voraussetzung für Selbstbehauptung – Nein sagen können! • Umgang mit Stress und negativen Emotionen erfordert ein Wissen darüber was diese auslösen können. Unterstützung bei der Strategienauswahl geben! Entspannung anbieten. • Probleme lösen – kreatives und kritisches Denken. Ungelöste Probleme führen zu Stress. Probleme analysieren, Lösungsmöglichkeiten überprüfen auf Umsetzung. Entscheidungsalternativen abwägen, reflektieren. Aus Erfahrung lernen.

  21. Mädchen sind bis zum 10. Lebensjahr gesünder – dann kehrt sich das Verhältnis um. Mädchen verlieren in Pubertät an Selbstbewusstsein. Mädchen verarbeiten Spannungen, Stress eher im Inneren (psychosomatische Beschwerden). Mädchen sind häufiger unzufrieden mit sich. Mädchen akzeptieren Doppelbelastung von vornherein. Sozialisationsforschung

  22. Entwicklungsaufgaben im Jugendalter (Klaus Hurrelmann) • Bewältigung der körperlichen Entwicklung • Aufbau von Freundschaftsbeziehungen • Aufnahme von sexuellen Kontakten • Ablösung vom Elternhaus • Aufbau eines eigenen Wertesystems • Aufbau von Schul- und Berufskarriere • Aufbau selbständiger Konsummuster

  23. Übersituative Selbstwahrnehmung – Identität

  24. Salutogenese Aaron Antonovsky 1923/1994 Stellt sich die Frage, warum Menschen die positive Seite des „Gesundheits- Krankheits-Kontinuums“ unabhängig von ihrer derzeitigen/vergangenen Position sehen können. Gesundheit Die Förderung von Gesundheit steht im Mittelpunkt: Wie kommt Gesundheit zustande? Wie kann sie gefördert werden? „Salutogenese“ Abhängigkeit Die Vermeidung der Krankheit steht im Mittelpunkt: Wie es zu Suchtbildungen kommt und wie diese vermieden werden können? „Pathogenese“

  25. Kohärenzgefühl • Das Kohärenzgefühl ist der zentrale Begriff der Salutogene. Darunter versteht man eine „globale Orientierung“. Es drückt das Ausmaß aus, in dem jemand eine durchdringendes, überdauerndes und dynamisches Gefühl des Vertrauens hat. • Anforderungen aus der inneren und äußeren Erfahrungswelt sind im Verlauf des Lebens strukturiert, vorhersehbar und erklärbar. • Die Ressourcen sind verfügbar, die nötig sind um den Anforderungen gerecht zu werden. • Die Anforderungen sind Herausforderungen, die Investition und Engagement verdienen. • Das „Kohärenzgefühl“ ist kein affektives Gefühl sonder ein Einstellungsmuster, die Welt in einer bestimmten Weise zu sehen.

  26. Formung von Kohärenzgefühl • Verstehbarkeit: Wird geformt durch die Erfahrungen der Konsistenz. Reize sind nicht völlig willkürlich, widersprüchlich und unvorhersehbar. Sie können eingeordnet, zugeordnet und strukturiert werden. • Handhabbarkeit: Das Erleben von ausgewogener Belastung. Eine Balance zw. Über- und Unterforderung (richtiges Ausmaß). • Sinnhaftigkeit: Ist die Erfahrungen, durch eigene Gestaltung auf Situationen Einfluss zu haben (Selbstwirksamkeit).

  27. Jojo Effekt • Tritt bei radikalen Fastenkuren auf • Durch hungern stellt sich der Körper auf niedrige Energiezufuhr ein und funktioniert mit weniger Energie als er eigentlich braucht • Isst man wieder normal, wird überschüssige Energie sofort gespeichert, da der Körper auf verminderten Energieverbrauch eingestellt ist. Fazit: Man nimmt mehr zu als vor der Hungerkur! Körperfettanteil wird mehr. • Bei der Rückkehr zur normalen Ernährung, wird das Eiweiß nicht automatisch wieder regeneriert. Zusätzliche Kalorien werden stattdessen vermehrt in Fett umgewandelt • Ein starker Gewichtsverlust geht zulasten des Proteins, vor allem dem Muskelgewebe

  28. Setpoint Theorie • Jeder Mensch hat ein gewisses biologisches Gleichgewicht, ein Individualgewicht, das immer wieder angestrebt wird. • Nach einer Abmagerungskur hat der Organismus nichts Eiligeres zu tun, als Ihr Gewicht auf eben diesen Punkt wieder einzupendeln. • Reguliert wird das Gewicht, ähnlich wie Computerfunktionen, durch verschiedene biochemische Befehle, die vorgeben wie viel von der Nahrung als Fettgewebe eingelagert und wie viel als Energie verbrannt wird. • Unsere Stoffwechselvorgänge programmieren den Körper im Selbstregulierungsverfahren auf eine bestimmten Gewichtslevel – eben den Setpoint. • Setpoint stellt den Wert dar, der auf den Gleichgewichts-Kontroll-Mechanismus (GKM) eingestellt ist.

  29. Vor 100 – 200 Jahren kohlenhydratreich voluminös vorwiegend pflanzlich weitgehend unverarbeitet ballaststoffreich Heute eiweiß- und fettreich konzentriert, isoliert viele tierische Nahrungsmittel stark verarbeitet ballasstoffarm Änderung der Ernährung

  30. Kardinalfehler der Ernährung Wir essen zu viel zu isoliert zu süß zu salzig zu schnell zu viel Fett zu spät Fertiggerichte (Konserven, Instantprodukte, Tiefkühlkost) Zeitersparnis, längere Haltbarkeit, Konstanz im Geschmack, angereichert mit bestimmten Inhaltsstoffen, Entzug von bestimmten Inhaltsstoffen Preis dafür Nährstoffe werden zerstört Lebendigkeit fehlt Zusatzstoffe sind notwendig: Farbstoffe, Emulgatoren, Antioxidationsmittel, Konservierungsmittel „Lasst Eure Nahrung Eure Heilmittel sein“ Paracelsus

  31. mehr berufstätige Mütter kleinere Gemeinschaften, Single-Haushalte viel Zeit für Kochen aufwenden wird als Zeitverschwendung – nutzlos – empfunden beim Kochen Zeit sparen – ist Freizeitgewinn Kochen mit Convenience (Fastfood) Produkten (z.B. Tiefkühlpizza) gilt für junge Leute als selbst gemacht Kultur lehrt Essverhalten Essen als Belohnung Essen als Ersatzbefriedigung Reste-Essen Aversionen werden übertragen Ernährungsgewohnheiten im gesellschaftlichen Wandel Übernommenes Essverhalten

  32. Wird bestimmt von: inneren Signalen wie Hunger, Durst äußere Reize wie Familie, Freunde, Gesellschaft, Medien kognitive Steuerung: bewusst getroffene Entscheidung Hunger Geschmack Ökonomische Gründe Kultur Gewohnheit Tradition Stress Angebot Futterneid Gesundheitsüberlegungen Fitnessüberlegungen soz. Gründe soz. Status Abnehmen Verderb Neugier Krankheitserfordernis Ernährungsverhalten Motive für Nahrungsmittelauswahl

  33. Was für den Körper gut ist Sei großzügig bei: Gemüse, Obst, Salat, Vollkornprodukte und fettarmen Milchprodukten P L U S M I N U S Sei sparsam bei: Fett und Süßigkeiten

  34. Ernährungspyramide

  35. Umgang mit Fastfood • „Fast Food Restaurants“ liegen im Trend. Kinder und Jugendliche werden häufig fast magisch angezogen. Am Anfang ist die Attraktion oft nicht das „Angebot“, sondern die anderen Kinder, der Trend, der Einfluss der Werbung, das Marketing … • Tipps: Fast Food soll kein Ersatz für die richtige Mahlzeit sein. Nicht zu häufig ist die Devise. Den restlichen Tagesspeiseplan mit frischem Gemüse, Obst, Salat aufwerten. Der Besuch im Fast Food Restaurant kann etwas Besonderes sein. „Verbote“ sind kontraproduktiv.

  36. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! • Kinder werden mit Vorlieben geboren. Sie werden aber auch durch Vorlieben und Abneigungen der „Erziehenden“ geprägt. • Einen prägenden Einfluss auf das spätere Essverhalten haben die ersten Lebensjahre. • Je mehr Abwechslung in dieser Zeit geboten wird, desto größer ist später die Akzeptanz für unbekannte Lebensmittel. • Kinder haben einen hohen Energiebedarf, brauchen viel Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. • Ein generelles Verbot von Süßigkeiten ist kontraproduktiv. Mehr als 20% der gesamten Tagesenergie sollten diese aus Zucker und Fett (leere Energie) bestehenden „Leckerbissen“ (z.B. ein Eis, Schokoriegel, ein Stück Kuchen) nicht ausmachen.

  37. Gesundes Essverhalten fördern • Es kommt darauf an, wie wir es den Kindern verkaufen. Eine automatische Bewertung wie „gesund“ oder/und „ungesund“ können eine Ablehnung bzw. Anziehung ermöglichen. • Als Vorbild „Taten“ setzen. Nicht nur darüber reden. • Kleine Portionen auf den Teller geben. „Nachschöpfen“ anstatt „Stehen lassen“. „Den Teller lehren müssen“ sollte nicht vorkommen. Zwänge setzten sich unbewusst fest. Sie können zu schlechten Angewohnheiten im Erwachsenenalter führen. • Liebe und Verständnis sind viel wichtiger als Süßigkeiten. • Essen sollte nie als Trostspender, Belohnung oder Bestrafung missbraucht werden.

  38. Tipps für gesundes Essverhalten • Mehrer kleine Mahlzeiten decken den Altersentsprechenden Energiebedarf. • Ausgewogene Mischkost. Die entsprechende Menge soll den körperlichen Ansprüchen gerecht werden. • Naschen vor dem Essen verdirbt den Appetit. • Essen sollte auch optisch ansprechend sein. • Kinder und Jugendliche dazu animieren, beim Kochen mitzumachen. • Attraktive Pausengestaltung (Bewegungsmöglichkeit) und Pausenangebot (gesunde Jause) sind förderlich

  39. Energie tanken: Energie ist der Motor unseres Stoffwechsels. Ohne sie entfalten die Muskeln keine Kraft. Energiewert wird in Kalorien oder Joule gemessen. Energiebedarf und Faktoren: Alter Vererbung Geschlecht Bewegung Kalorien-Richtwert: Erwachsener (Durchschnitt): Frau 2.200 kcal/Tag Mann 2.600 kcal/Tag Den höchsten Energiebedarf haben Jugendliche Je älter, desto niedriger der Energiebedarf Essen im 3 Std. Takt Essen im Biorhythmus Gesunde Ernährung

  40. Mehr Vollkornprodukte: Vitamin B1, Stärke, pflanzliches Eiweiß, Ballast- und Mineralstoffe Reichlich Gemüse und Obst: zahlreiche Vitamine, vor allem Vitamin C, Folsäure und Kalium. Gemüse und Kartoffel sind nährstoffreich, fett- und kalorienarm. Ideal bei wenig körperlicher, jedoch hoher Anforderung an Konzentration. Fleisch als Beilage: Pro Tag – 200g Gemüse, 200g Kartoffel, Reis od. Vollkornnudeln 2-3 Stück Obst eine Schüssel Salat 100 g Fleisch Fett: 70-80g/Tag sind ausreichend Tatsächlich werden 95-125g konsumiert Versteckte Fette: Wurst, Nüsse, Chips, Süßigkeiten, Cremen, Schoko, Torten, Blätterteig, Plundergebäck Gesund und gut essen

  41. Eiweiß richtig kombinieren • Eiweiß (Protein) ist der wichtigste Aufbaustoff des Körpers (kommt vor in allen Zellen, Muskeln, in vielen Hormonen und Enzymen, in vielen Substanzen im Stoffwechsel) • Das Eiweiß der Lebensmittel wird von Magen und Darm in seine Bausteine (Aminsäuren) zerlegt. Aus ihnen baut der Organismus dann die Vielfalt der menschlichen Eiweißsubstanz auf. • Wichtigste Eiweißlieferanten: - Fleisch, Fisch, Eier - Brot, Getreideprodukte, Kartoffel, Hülsenfrüchte, einige Gemüsearten • Aus tierischem Eiweiß kann mehr körpereigenes Eiweiß aufgebaut werden. Trotzdem soll 2/3 der Kost aus pflanzlichem Eiweiß bestehen, weil dort mehr Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe vorhanden sind und weniger Fett, kein Cholesterin und weniger Purine (Gicht) enthalten sind.

  42. Trinken, aber das Richtige • Wasser hält den Flüssigkeitshaushalt aufrecht, verteilt die Nährstoffe bis in die feinsten Gefäße, scheidet die Endprodukte des Stoffwechsels aus. • 1,5l – 2l /Tag braucht ein Erwachsener • Als Durstlöscher sind am besten geeignet: Kalorienfreie Getränke, Mineral- und Leitungswasser, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees • Schlechte Durstlöscher: Limonaden und Cola enthalten sehr viel Zucker. Zucker schadet der Energiebilanz. Bier und andere Alkoholika sind Genussmittel – keine Durstlöscher.

  43. Genusstraining • Genuss hat einerseits mit den speziellen Inhaltsstoffen (Qualität) zu tun und andererseits mit der Art und Weise (Zeit, Atmosphäre, Attraktivität …) wie wir essen. • Essen mit allen Sinnen Für das Auge: Farbe, Dekoration, mit Liebe zubereitet und hergerichtet … Für die Nase: duftende Lebensmittel, das spezielle Produkt … Für die Zunge: süß, sauer, salzig, scharf, bitter … Für die Hände: Essen mit den Fingern … Für die Ohren: Lärm, Ruhe, Musik, Essen im Freien …

  44. Internetadressen / Webpages • www.praevention.at • www.1-2-free.at – Jugend • www.give.or.at – Info, Projekte … • www.netdoktor.at – Adressen, Links, Info … • www.frauensache.at - Frauen- und Mädchenspezifische Info, Adressen • www.nahrung.at – Ernährung • www.gesundheit.co.at – Gesundheitsthemen • www.ess-stoerungen.at

  45. Ebenen der Botschaft (Schulz von Thun) Jede Essstörung ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die aber heilbar ist Sachinhalt Übernimm Verantwortung für deine Gesundheit! Du bist mir wichtig! Bezie-hung Appell Nachricht Selbstoffenbarung Ich fühle mich verantwortlich für die als Schüler/In

  46. Ebenen der Kommunikation • Sachebene Sie stützt sich auf den genauen Wortlaut und enthält die Botschaft: Worüber ich dich informieren möchte. • Appellebene Diese Ebene beinhaltet die Information: Wozu ich dich veranlassen möchte. • Beziehungsebene Sie sendet die Botschaft: Was ich von dir halte. Wie wir zueinander stehen. • Gefühlsebene (Selbstoffenbarung) Wir geben unsere Emotionen preis. Sie drückt aus, was wir von uns offenbaren. Angst, Freude, Erstaunen, Rückzug …

  47. Das Gespräch • Ich-Botschaften sind Türöffner für ein gutes Gespräch. • Informieren Sie die Betroffene / den Betroffenen über ihre Besorgnis. • Sprechen Sie das Verhalten (Rückzug, Unkonzentriertheit, Depression) an. Fragen Sie nach Problemen die dahinter liegen können. • Vermeiden Sie das Gespräch über Essen, Gewicht und Figur. • Signalisieren Sie ihre Klarheit und Konsequenz. Unternehmen Sie nichts hinter dem Rücken des Jugendlichen. Treffen Sie verbindliche Vereinbarungen.

  48. Hilfsangebote in Oberösterreich • LNK Linz Abteilung Jugend – Prof. Dr. Doz. Leixnering • Kinderspital – Abteilung Dr. Gerstl – Dr. Merl • Linzer Frauen- und Gesundheitszentrum, Kaplanhofstr. 1, 4020 Linz, Tel.: 0732/774460 • Adresse ändern: 1) Familientherapie-Zentrum des Landes O.Ö. neue Adresse: Figulystraße 27, 4020 Linz, ftz.post@ooe.gv.at 2) Jugendservice des Landes O.Ö. neue Adresse: Bahnhofsplatz 1, 4020 Linz, jugendservice@ooe.gv.at

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