1 / 14

Forschungsfrage und Methodologie

Fürs Leben oder den Arbeitsmarkt lernen? Chancen und Grenzen der Capabilities - Formation in der überbetrieblichen Lehrausbildung . Jahrestagung der Kommission „ Qualitative Bildungs- und Biographieforschung “ der DGfE zum Thema „Bildungs- entscheidungen im Lebenslauf“

marcus
Télécharger la présentation

Forschungsfrage und Methodologie

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Fürs Leben oder den Arbeitsmarkt lernen? Chancen und Grenzen der Capabilities - Formation in der überbetrieblichen Lehrausbildung Jahrestagung der Kommission „Qualitative Bildungs- und Biographieforschung“ der DGfE zum Thema „Bildungs- entscheidungenim Lebenslauf“ Justus- Liebig- Universität Gießen, 28.9.2012 Ruth Kasper, FORBA (Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt) Wien

  2. Forschungsfrage und Methodologie Welche Ressourcen und Befähigungen brauchen junge Menschen, um für sie zufriedenstellende Entscheidungen zu fällen in Hinblick auf ihre Befähigung zu lernen, zu arbeiten und zur gesellschaftlichen Mitsprache und Partizipation und inwiefern werden sie dazu im Rahmen der überbetrieblichen Lehrausbildung gefähigt? Methodologie der Fallstudie • Analyse des institutionellen Rahmens Überbetrieblicher Lehrwerkstätten (ÜBA I) • 17 leitfadengestützte face-to-face Interviews mit Lehrlingen sowie Interviews mit Ausbildern, SozialpädagogInnen, Werkstättenleitung

  3. Begrifflichkeiten des Capability Approach Umwandlungsfaktoren IndividuellePräferenzen

  4. UMWANDLUNGSFAKTOREN (conversionfactors) beeinflussen, inwiefern das Individuum Ressourcen in Handlungsmöglichkeiten umsetzen kann (Empowerment Dimension). • Soziale („externe“) Faktoren: z.B. soziale Normen, sozio-kultureller Hintergrund, Schicht, Familie/Peers • Individuelle („interne“) Faktoren: z.B. Gender, Alter, • Eltern und „Peers“ als (potentiell) positive und negative Umwandlungsfaktoren

  5. Opportunity und processfreedom Entscheidungs- und Mitbestimmungsfreiheit bei der Realisierung von Handlungsmöglichkeiten: • Opportunityfreedom: Individuum verfügt über mehrere gleichwertige Handlungsalternativen • Processfreedom: Möglichkeit den „Prozess“, die Ausgestaltung (z.B. des Ausbildungswegs), zu beeinflussen

  6. Der institutionelle Rahmen der ÜBA – zentrale AkteurInnen und ihre Ziele

  7. Die „Befähigung“ zu lernen/Bildung (1/2) • Jugendliche erfahren großen Druck, Berufs-/ Bildungsentscheidungen rasch zu treffen und kontinuierlich zu verfolgen • Übergangsphasen werden – im Sinne potentieller “Lücken” im Lebenslauf – problematisiert, hinzu kommt Anforderung jede Lebensphase zu “labeln” • Übergangsphase gekennzeichnet durch Langeweile/Orientierungslosigkeit einerseits und Angst vor sozialem Ausschluss andererseits • potentieller “Freiraum” als Belastung erlebt • weitere Verengung der Entscheidungsspielräume durch „Anpassung an das Mögliche“ • „Opportunityfreedom“ de facto nicht gegeben!

  8. Die „Befähigung“ zu lernen/Bildung (2/2) • Jugendliche schätzen Arbeit mit konkretem, wertvollem „Material” und die Erfahrung eines sichtbaren, für sie und/oder andere nützlichen und bleibenden Endprodukts, in dem sich ihre Arbeit manifestiert • Jugendliche wollen Verantwortung übernehmen • Ausbilder haben als jene, die die eigene Leistung beurteilen, sowie als berufliche Vorbilder eine zentrale Rolle im Lernprozess der Jugendlichen • Lernräume sollen Struktur UNDFreiräume für die Entwicklung eigener Ideen bieten; sowie ausreichende Erholungsmöglichkeit

  9. Die Befähigung zu arbeiten Was bedeutet arbeiten bzw. die Befähigung zur Arbeit? „Fitmachen“ für den Arbeitsmarkt ODER Identifizierung mit der eigenen Tätigkeit/Beruf? • Erwerbsarbeit erfordert Anpassung • Erwerbsarbeit ist notwendig für ein „gutes Leben“/um zu „überleben“ – in materieller Hinsicht UND als sozialerIntegrationsfaktor (es gibt keine Alternativen) • Jugendliche haben klare Vorstellung von „guter Arbeit“ und betonen “gerechte” vs. funktionale Arbeitsteilung • Arbeit im Sinne von „tun“ schafft Sinn

  10. Die Befähigung zu Mitsprache und Partizipation („capabilityforvoice“) • Mitsprache/-bestimmung im Rahmen der ÜBA aus Sicht der Jugendlichen „kein Thema”; Möglichkeit, konkrete Änderungen herbeizuführen mithilfe vorhandener Strukturen (JVR) ist auf „banale” Themen beschränkt. • Arbeitsprozessgestaltung strikt vorgegeben • Fehlende Mitbestimmungsmöglichkeiten werden von manchen Jugendlichen gut geheißen? (Übergangscharakter der ÜBA, wenig konkrete Vorstellung von Mitbestimmungsmöglichkeiten) • Meinung, als (JugendlicheR bzw.) Kollektiv gesellschaftlich keinen Einfluss ausüben zu können.

  11. Was braucht es um lernen, arbeiten, mitbestimmen zu können? • (Wieder-) Entdeckung der eigenen Lernfähigkeit • Praktisches Tun mitkonkretemErgebnis und Nutzen fördern Lernen mit „Tun“ verknüpfen • Wichtige Funktion (beruflicher) Vorbilder • Räume für Austausch/Mitbestimmung schaffen • Freiräume in Biographien/Übergangsphasen als Möglichkeit und nicht als „Angstraum“ • Anbieten gleichwertiger Alternativen statt Anpassung „an das Mögliche“, Autonomie/Handlungsfähigkeit (wieder)herstellen • Betreuung der Jugendlichen in (möglichst) allen Lebensbereichen

  12. Implikationen auf politischer Ebene • Strukturelle Problempunkte im österreichischen Bildungssystem • Zu frühe Bildungsentscheidung • Umbruchsphasen im persönlichen Lebensverlauf koinziedieren mit beruflichen Orientierungsphasen • Übergangsphasen nicht „problematisieren“ • ÜBA als wichtiges Ausbildungsangebot für den Übergang Schule – Arbeit • Etablierung als dritte – gleichwertige - Ausbildungsalternative zu betriebl. Lehre / Schule • Höhere Lehrlingsentschädigung für ÜBA-Lehrlinge oder Stipendien im Bedarfsfall • Orientierungsperiode zu Beginn der ÜBA • Kleinere „Klassen“ oder mehr Betriebsmittel • Finanzierung der ÜBA durch Mittel des BM UKK, nicht durch AMS

  13. Bibliographie (Auswahl) • Oehme, Andreas/Beran, Christina/Krisch, Richard (2007), Neue Wege in der Bildungs- und Beschäftigungsförderung für Jugendliche, Wissenschaftliche Reihe des Vereins Wiener Jugendzentren, Band 4, Wien • Plomb, Fabrice (2001), Jugendliche – allergisch gegen Arbeit, in Bourdieu, Pierre (ed) Der Lohn der Angst. Flexibililisrung und Kriminaliserung in der „neuen Arbeitsgesellschaft“, UVK, Konstanz • Rosenthal, Gabriele/ Köttig, Michaela/ Witte, Nicole / Blezinger, Anne (2006), Biographisch-narrative Gespräche mit Jugendlichen. Chancen für das Selbst- und Fremdverstehen , Verlag Barbara Budrich, Opladen • Schittenhelm, Karin (2010), Statuspassagen zwischen Schule, Ausbildung und Arbeitswelt. Eine Analyse of der Basis von Gruppendiskussionen, in Bohnsack, Ralf/Przyborski, Aglaja/Schäffer, Burkhard (ed.2010), Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis, Verlag Barbara Budrich, Opladen, pp 93-109

  14. DANKE FÜR IHR INTERESSE! Mehr dazu auf unserer Website www.forba.atsowie auf der WorkAble- Projekthomepage www.workable-eu.org oder an kasper@forba.at. 14

More Related