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System „Landnutzung in Österreich“

System „Landnutzung in Österreich“. Ausgangspunkt; internationaler Kontext Peak Oil & Klimawandel verstärken Biomasse nachfrage Nachfrage nach Lebensmitteln wächst Flächenpotenziale sind limitiert Angenommene „Landreserven“ sind kritisch zu sehen

marli
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System „Landnutzung in Österreich“

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Presentation Transcript


  1. System „Landnutzung in Österreich“ Ausgangspunkt; internationaler Kontext • Peak Oil & Klimawandel verstärken Biomassenachfrage • Nachfrage nach Lebensmitteln wächst • Flächenpotenziale sind limitiert • Angenommene „Landreserven“ sind kritisch zu sehen • Intensivierung der Landnutzung z.T. problematisch, z.T. (z.B. Afrika) schwer umsetzbar • Nutzungskonflikte nehmen derzeit zu • Indirekte Effekte von PeakOil (Wachstumsrückgang, „Schrumpfung“, Produktivitätsminderung in Landwirtschaft) können Verteilungskonflikte intensivieren und den Aufbau erneuerbarer Systeme beeinflussen

  2. Die weltweite Ölförderung 1900 - 2050 Quelle: Zittel, Teilbericht 1

  3. Szenario 4: Output zu laufenden Preisen (nach peak-oil 2008; Quelle: Fleissner, Teilbericht 3

  4. Autonomie-Szenarien Erlauben eine Reduktion der Auslagerung von Nutzungskonflikten: ► weitgehende inländische Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln, NAWAROs, EE bis 2050 möglich ► ein mögliches Szenario unter folgenden Voraussetzungen: - starker Rückgang Konsum Tierprodukte - starke Steigerung der Recyclingraten - Konstanz des gesamten Materialverbrauchs - tw. Ersatz von Kunststoffen - 30%-ige Schrumpfung der Industrie - 80%-ige Schrumpfung des motorisierten Individualverkehrs Quelle: Schriefl et al., Teilbericht 6

  5. Zwillings-Herausforderung (1) Degrowth / Postwachstum ► wie kann das BIP schrumpfen ohne soziale Krise? ► wie kann zugleich der Aufbau erneuerbarer Systeme erfolgen? (2) Steady State / „Autonomie“-Szenario ► wie kann das BIP auf niedrigem Niveau langfristig konstant bleiben?

  6. Folgen von Peak Oil Grundlegende Auswirkungen ►Absolute, fortschreitende fossile Mengenbeschränkung ► Kurzfristige Verteuerung durch Angebotsrückgang ► MittelfristigeVerteuerung durch Produktionskostenanstieg ►Erhöhte Preisvolatilität

  7. Folgen von Peak Oil Unmittelbare Folgen ►Sinken des Wirtschaftswachstums, dann absoluter Rückgang des Outputs ► Steigende Lebenshaltungskosten, Verbrauchsbeschränkungen (soziales Konfliktpotenzial) ►Steigende Arbeitslosigkeit ►Steigende Staatsausgaben, fallende Staatseinnahmen ► Steigende Input-Kosten, Verbrauchsbeschränkungen (Profitabilitätsproblem) ►Politische Legitimitätsprobleme

  8. Folgen von Peak Oil Mittelbare Folgen ►Steigende Preise bzw. Verknappung fossiler Stoffe führt zu steigenden Nahrungsmittelpreisen ►verstärkte Nachfrage nach Biomasse kann dies verschärfen ►Ölabhängigkeit des Transports kann Versorgung mit Inputs und Lebensnotwendigem gefährden ►Fossile Abhängigkeit der Stromversorgung kann Infrastrukturen gefährden ► Rezession erschwert/verunmöglicht Finanzierung der E-Wende ►Steigende Input-Kosten verteuern EE-Systeme ► Steigende Konkurrenz und soziale Unruhe erschweren Anpassung

  9. Peak Oil und „Steady State“? Grundlegende Zusammenhänge ►Alle Infrastrukturen, Erwartungshaltungen und Institutionen haben sich mit steigendem E-Konsum koevoluiert ► Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist kein stabiles System, sondern durch Instabilität gekennzeichnet Daraus folgt ►Eine Konstanz oder gar Reduktion des E-Inputs ist mit der Funktionsweise des Systems nicht verträglich

  10. Verknappung von Schlüsselressourcen bzw. Erdöl ►Historisch beobachtbare Reaktionstypen: (1) Räuberischer Militarismus: Japan 1918-1945 Aggressiver Imperialismus (2) Totalitäre Schrumpfung: Nordkorea nach 1989 Hungerkatastrophe, Kollaps (3) Sozio-ökonomische Anpassung: Kuba nach 1989 Soziale Strukturänderung, freiwilliges Postwachstum (4) Langfristige Stagnation: US-Süden 19.Jhdt.-Mitte 20.Jhdt. Keine rasche „Energiewende“ trotz guter Voraussetzungen Quelle: Friedrichs, 2010, Energy Policy 38

  11. Erfolgsbedingungen Kuba • Starke Gemeinschaftsorientierung/Solidarität • Geringe soziale Disparitäten • Niedriges Verbrauchsniveau • Persistenz traditioneller Landwirtschaft/Subsistenz • Rasche Graswurzel-Initiativen (Bio-Landbau) • Flexibler Staat, der Rahmenbedingungen anpasst • ►Nicht direkt mit Peak Oil vergleichbar, das global eintritt • ►Nicht direkt mit Gesellschaft im globalen Norden vergleichbar

  12. Möglichkeit „Kollaps“ „If a mix of substitute fuels can be found, and if alternate technologies are developed in time, this may mitigate the impact of peak oil and postpone the decline of overall world energy consumption for a while. But there is always another time, as infinite growth on a finite planet is impossible. At some point, industrial society will start crumbling and free trade will begin to disintegrate. This is certainly not a cosy world to imagine. Most of us would prefer fossil-fuelled industrial society to continue unabated, although perhaps mitigated to avoid the worst effects of climate change (...). But even though we may not like the idea of a global energy crunch, it would be utterly imprudent not to take the spectre of peak oil very seriously.“(Friedrichs 2010, Energy Policy 38: 4569)

  13. Möglichkeit „Kollaps“ „Je nach Zeitpunkt des Peaks und dem Abhängigkeitsgrad der betroffenen Gesellschaft ist es möglich, dass die globalen Konsequenzen zu derart grundlegenden Verwerfungen führen, dass eine isolierte Betrachtung einzelner Wirkzusammenhänge nicht mehr möglich ist. Die schweren systemischen Auswirkungen des Peak Oil würden jenseits eines sogenannten ‚Tipping Points‘ nur noch einige grundlegende Aussagen ermöglichen.“(Zentrum für Transformation der Bundeswehr, Dezernat Zukunftsanalyse, 2011: Peak Oil – Sicherheitspolitische Implikationen knapper Ressourcen)

  14. Möglichkeit „Kollaps“ Wie sieht die Entwicklung nach Peak Oil aus? (1) linearer Rückgang von E-Input und Wirtschafts-Output? (2) oszillierender Rückgang? (3) systemischer Kollaps? Kollaps = rasche Reduktion von Komplexität und nicht-linearer Übergang in einen neuen Systemzustand

  15. Kollaps verändert alles „Once collapse begins we will lose the tools and infrastructure we would need to manage the collapse. The Myth of Potency. We may look at our complex civilisation and say ‘We did this, and if we did this, we surely can do almost anything!‘ However we did not do this intentionally, with a plan that was executed, it is a self- organised system. The complexity is beyond our comprehension or ability to manage. Control. Governments do not control their own economies, neither does civil society. The corporate or financial sectors do not control the economies within which they operate. That they can destroy the economy should not be taken as evidence that they can control it (...). Lock-in. We are trapped in the current system.“ (FEASTA, 2010: Tipping Point)

  16. Destabilisierende Rückkoppelungen • (1) Finanzsystem • bei schwerer Rezession werden Schulden nicht mehr bedient; Zusammenbruch von Banken und Zahlungsverkehr, Produktion • (2)IKT, Transportsystem • bei einem Zusammenbruch des Finanzsystems werden notwendige Importe eingeschränkt und Wartungsarbeiten beeinträchtigt; Transportketten werden unterbrochen • Ernährungssystem • Unterbrechung von Transportketten und Zusammenbruch des Finanzsystems reduzieren Nahrungsmittelproduktion • (4) Energiesystem • Nachfrageeinbruch und Zahlungsunterbrechungen reduzieren Energiebereitstellung und behindern E-Wende

  17. Optionen Workshop 2 – Land- /Forstwirtschaft (1) Landnutzung lokal: - Flächeneffizienz, angepasste Raumordnung - kohärente Erfassung von Umweltauswirkungen - Regionale und dezentrale Strukturen stärken - Möglichst viel landwirtschaftliche Fläche in Nutzung lassen - Kreislauf von N und P schließen (2) „Kostenwahrheit“ - Standards bei Importen einhalten - CO2-Besteuerung (3) Internationales System: globale Landreform (4) Umstellung Ernährungsverhalten

  18. Optionen Workshop 2 – Volks- und Weltwirtschaft (1) Staatliche Marktintervention, Marktordnung (2) Sicherung landwirtschaftlicher Flächen (Raumordnung) (3) Limitierung Bodenspekulation (4) globale Commodity Agreements (5) Veränderung der WTO (6) E-Autonomie in der Landwirtschaft

  19. Optionen Workshop 2 – Soziale Bewegungen und Verhalten • (1) „Transition Towns“ ausbauen • (2) Strategische Bündnisse von Umwelt- und sozialen Bewegungen • (3) Top-down-Unterstützung für Bottom-up-Initiativen • (4) Lobbying verstärken, neue Medien • ► Kombination „Leidensdruck“ und „Vision“

  20. Zwillings-Herausforderung (1) Degrowth / Postwachstum ► wie kann das BIP schrumpfen ohne soziale Krise? ► wie kann zugleich der Aufbau erneuerbarer Systeme erfolgen? (2) Steady State / „Autonomie“-Szenario ► wie kann das BIP auf niedrigem Niveau langfristig konstant bleiben?

  21. Thesen Anpassung an Peak Oil (1) Landnutzung demokratisieren - Flächenallokation im Inland priorisieren (Ernährung) - „Flächenimporte reduzieren“ (Einfuhrbeschränkung) - Landnutzungs-Souveränität (globale Landreform) (2) Wachstumsabhängigkeit überwinden (a) unmittelbar – Außenabhängigkeit reduzieren - Krisenresilienz aufbauen („Produktionsautonomie“) (b) mittelfristig – Solidarische Ökonomien entwickeln - konkrete Bedarfsorientierung statt monetäre Überschüsse - konkurrenzbedingten Wachstumszwang überwinden - gesellschaftlich partizipative Allokation fossiler Ressourcen - gesellschaftliche Kontrolle von Produktionsentscheidungen

  22. 3 Thematische Kleingruppen • Zufallszusammensetzung:Durchzählen • Themengruppen: • ► (1) Soziale Bewegungen & Verhalten Seminarraum 3, 3. Stock • ► (2) Kommunale Ebene Seminarraum 4a, 4. Stock • ► (3) Staatliche und internationale Ebene Seminarraum 5, 5. Stock • Dauer: 10.30-12.45 (freie Pausen) • Modus: • ► Bei Bedarf Moderation aus der Gruppe wählen • ► Freier Wechsel der TN zwischen Gruppen • ► Präsentation der Ergebnisse (Stichwortkärtchen gruppieren)

  23. Fragestellung • (1) Welche Maßnahmen sind auf der jeweiligen Ebene notwendig, um auf Peak Oil zu reagieren (siehe Outputs WS2): • - unmittelbar (bis in 5 Jahren) • - mittelfristig (bis in 10 Jahren) • (2) Ist eine Demokratisierung der Landnutzung notwendig? Wenn ja, wie soll sie erfolgen; wenn nein: warum nicht? • (3) Ist die Wachstumsabhängigkeit zu überwinden? Wenn ja, wie soll dies konkret erfolgen; wenn nein: warum nicht? (4) Ist es notwendig, mit einem Kollaps zu rechnen? Wenn ja, was würde daraus für Maßnahmen und Strategien folgen?

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