1 / 39

Die monetäre Integration Europas: Der EURO

Die monetäre Integration Europas: Der EURO. Die monetäre Integration Europas: Der EURO. EURO: Währung der Europäischen Währungsunion Eingeführt am 1.1.1999 als „Buchgeld“. Seit 1.1.2002 auch als „Bargeld“. 18 Staaten der EU

pascha
Télécharger la présentation

Die monetäre Integration Europas: Der EURO

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Die monetäre Integration Europas:Der EURO

  2. Die monetäre Integration Europas:Der EURO • EURO: Währung der Europäischen Währungsunion • Eingeführt am 1.1.1999 als „Buchgeld“. Seit 1.1.2002 auch als „Bargeld“. • 18 Staaten der EU • Offizielle Währung in 24 Staaten (auch z.B. Vatikanstaat, Kosovo, Monaco etc.)

  3. Vorteile einer einheitlichen Währung • Durch die Einführung einer einheitlichen Währung entfallen die Unsicherheiten, die sich aus den Schwankungen von Wechselkursen ergeben. • Politische Zielsetzung: Die Einheit Europas soll durch eine einheitliche Währung vorangetrieben werden • Die Geldpolitik unter dem EURO berücksichtigt die Interessen aller Länder: „Große Länder“ wie z.B. Deutschland hatten in der „Vor-Euro“-Zeit die Geldpolitik ohne Rücksicht auf andere, insbesondere „kleinere“ Länder bestimmt.

  4. Zur Vorgeschichte des EURO

  5. Der Vorläufer: EWS • Die Entscheidung ein Europäisches Währungssystem (EWS) einzuführen, wurde 1978 vom deutschen Bundeskanzler Schmidt und dem französischen Präsidenten Giscard d‘Estaing vorangetrieben. • Beide waren durch die Störungen beunruhigt, die dem Ende des Bretton Woods System folgten. • Sie sahen die starken Bewegungen der Wechselkurse in Europa als eine Bedrohung des gemeinsamen europäischen Marktes an • Alle Währungen des EWS wurden mit einer Bandbreite von 2.25% um eine zentrale Parität fixiert • Das System war vollkommen symmetrisch: Keine Währung spielte eine dominante Rolle, im Gegensatz zur Dominanz des Dollars im Bretton Woods System

  6. Probleme mit dem EWS • Obwohl keine Währung als Ankerwährung bestimmt wurde, standen die Deutsche Mark und die Deutsche Bundesbank unzweifelhaft im Zentrum des EWS • Aufgrund ihrer relativen Stärke und einer Geldpolitik, die eine niedrige Inflationsrate zum Ziel hatte, mussten alle anderen Währungen dieser Vorgabe folgen. • Diese Situation führte zu Unzufriedenheit in den meisten Ländern, und war einer der wichtigsten Gründe für die Einführung einer Währungsunion (die letztlich zum Euro führte) • Insbesondere gelang es mit dem EWS nicht, dauerhaft stabile Wechselkursbeziehungen zu etablieren. Vor allem Italien, Spanien, Griechenland, Portugal aber auch Frankreich mussten zulassen, dass ihre Währungen gegenüber der DM, dem holländischen Gulden und dem österreichischen Schilling abgewertet werden mussten

  7. Ökonomische Gründe für einen großen Währungsraum

  8. Gründer der Theorie der optimalen Währungsräume • Robert A. Mundell, ein in Kanada geborener Ökonom erhielt den Nobelpreis für seine Forschung auf dem Gebiet der internationalen Makroökonomie • Er gilt als Fürsprecher einer einzigen „Weltwährung“

  9. Gründer der Theorie der optimalen Währungsräume • Ronald McKinnon (Stanford University) hat fundamentale wissenschaftliche Erkenntnisse zur internationalen Geldpolitik veröffentlicht • Er ist bekannt für seine kritische Einschätzung der Europäischen Währungsunion

  10. Gründer der Theorie der optimalen Währungsräume • Peter Kenen, (Princeton University) hat grundsätzliche Beiträge für unser Verständnis von internationalen Geldsystemen erbracht und war ein scharfer Beobachter der Europäischen Währungsunion

  11. Kriterien für einen optimalen Währungsraum: Arbeitsmobilität • Arbeitsmobilität (Mundell) • Die Idee von Mundell ist, dass die Kosten einer einheitlichen Währung durch volle Mobilität der Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital) über die Grenzen vermindert werden • Ökonomen sehen die Mobilität von Kapital in der Regel als gegeben an, die Mobilität von Arbeit stellt jedoch häufig eine große Hürde für eine optimale Währungsunion dar • Mundell-Kriterium: • Optimale Währungsräume sind dann gegeben, wenn die Arbeitskräfte innerhalb dieser Räume frei wandern können

  12. Kriterien für einen optimalen Währungsraum: Arbeitsmobilität

  13. Kriterien für einen optimalen Währungsraum: Arbeitsmobilität

  14. Arbeitsmobilität: Aktuelle Zahlen • Wanderungssaldo aus E/P/I/H nach Deutschland im Jahr 2012: 72000 • Zum Vergleich: Erwerbstätige Spanien17,8 Mio, Erwerbstätige Italien 22 Mio! • Wanderungssaldo reicht bei weitem nicht aus, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit signifikant zu reduzieren • Aber: Wanderungsströme aus osteuropäischen Ländern werden umgelenkt: • Sind vor der Wirtschaftskrise Arbeitskräfte aus den östlichen Beitrittsländern noch in die südlichen Euro-Länder gewandert (Spanien: Anstieg der ausländischen Arbeitnehmer steigt in den Jahren vor der Wirtschaftskrise von 2% auf 16%), • suchen sie heute Arbeit in D/AUT/NL. Z.B. Deutschland (z.B. 40 % der EU-Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien suchen Arbeit in D)

  15. Kriterien für einen optimalen Währungsraum: Produktionsdiversifikation • Produktionsdiversifikation • Asymmetrische Schocks sind eine Problemquelle innerhalb eines Währungsgebietes. Um zu einem Problem für eine Währungsunion zu werden, muss ein Schock groß und asymmetrisch sein. • Die Länder sind am stärksten von Schocks bedroht, die sich auf ein enges Güterspektrum spezialisiert haben. • Kenen-Kriterium: • Länder, deren Produktionsstruktur und Exporte weit diversifiziert sind und eine ähnliche Struktur aufweisen formen einen optimalen Währungsraum

  16. Kriterien für einen optimalen Währungsraum: Produktionsdiversifikation

  17. Kriterien für einen optimalen Währungsraum: Offenheit • Offenheit (McKinnon) • Ist ein Land relativ klein und sehr offen (d.h. besitzt es einen hohen Export- und Importanteil), dann hat es aufgrund seiner Größe nur wenig Möglichkeiten die Güterpreise auf den internationalen Märkten zu beeinflussen • In diesem Fall führt die Aufgabe einer eigenen Währung zu keinem Verlust für diese Volkswirtschaft (zumindest bei kleineren Schocks) • McKinnon Kriterium • Länder, die sehr offene Handelsbeziehungen aufweisen und sehr intensiv miteinander handeln formen einen optimalen Währungsraum

  18. Kriterien für einen optimalen Währungsraum: Offenheit • Die meisten europäischen Länder sind sehr offen, je kleiner diese Länder, umso höher der Anteil von Exporten und Importen am BIP. • Dies erklärt auch die Tatsache, dass die kleineren Länder die entschiedensten Befürworter einer Währungsunion waren • Die USA und Japan erscheinen insgesamt als relativ geschlossen (wie auch die EU insgesamt)

  19. Der Vertrag von Maastricht • Der Vertrag von Maastricht wurde in dem malerischen Ort im Dezember 1991 unterzeichnet und von allen Unterzeichnerländer in den nächsten eineinhalb Jahren in einem ereignisreichen Prozess ratifiziert • Die Einführung des EURO hat die Art des Integrationsprozesses in Europa auf viele Arten verändert • Der offizielle Name der Europäischen Gemeinschaft wurde in „Europäische Union“ verändert • Zwei neue Pfeiler- Außen- und Verteidigungspolitik, Rechtspolitik und innere Sicherheit – wurden zum ersten, dem ökonomischen Pfeiler, hinzugefügt • Die Macht des Europäischen Parlamentes wurde gestärkt • Allerdings blieben viele dieser ambitionierten Schritte unvollständig, was zu den Nachfolgeverträgen von Amsterdam und Nizza, und letztlich zum Ruf nach einer Europäischen Verfassung führte.

  20. Der Vertrag von Maastricht • Der Teil des Vertrages, der sich mit der einheitlichen Währung beschäftigte, wurde jedoch insgesamt umgesetzt, was zur unwideruflichen Entscheidung zur einheitlichen Währung am 1. Januar 1999 führte. • Der Vertrag beschrieb in großer Detailgenauigkeit wie das EURO-System ausgestaltet werden sollte, einschließlich der Statuten der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bedingungen unter denen die Währungsunion starten sollte.

  21. Ratifizierung des Maastricht Vertrages • Eine Klausel setzte fest, dass zur Einführung des Maastricht-Vertrages, alle Unterzeichnerländer den Vertrag ratifizieren mussten • Drei Länder hielten Referenda (Volksabstimmungen) bezüglich der Ratifizierung ab: Frankreich, Irland und Dänemark • Dänemark • 1992: Vertrag von Maastricht (Nein: 52% - Ja 48% - Wahlbeteiligung 83%) • 1993: Vertrag von Maastricht- verändert um die Möglichkeit des einseitigen Ausstiegs von Dänemark (Ja 57% - Nein 43% - Wahlbeteiligung 86%) • Frankreich • 1992: 51% Ja, Wahlbeteiligung 70% • Irland • 1992: 68,7% Ja, Wahlbeteiligung 57% • Der Vertrag von Maastricht trat am 1. November 1993 in Kraft

  22. Ratifizierung des Maastricht Vertrages • Deutschland • Das deutsche Verfassungsgericht wurde von Gegnern des Vertrages angerufen um eine Entscheidung bezüglich der Vereinbarkeit mit dem deutschen Grundgesetz herbeizuführen • Das Gericht benötigte einige Monate für seine Entscheidung und beschloss, dass der Vertrag der Deutschen Verfassung nicht widersprach • Dies wiederum erlaubte es dem Deutschen Bundestag, den Vertrag im Jahr 1993 zu ratifizieren (als letztem Land)

  23. Konvergenzkriterien • Deutschland war um die Preisstabilität besorgt und fürchtete, dass einige Teilnehmerländer noch nicht bereit waren, monetäre Disziplin zu wahren • Somit wurde ein Auswahlprozess gestartet um den Teilnahmeländern eine „Kultur der Preisstabilität“ zu bestätigen • Um an der Währungsunion teilnehmen zu können, musste jedes Land fünf Konvergenzkriterien erfüllen

  24. Konvergenzkriterien • Inflation • Um als Mitgliedsland der Währungsunion gelten zu können, durfte die Inflationsrate eines Landes den Durchschnitt der Inflationsrate der 3 Länder mit den niedrigsten Inflationsraten der EU-Mitgliedsländer nicht um mehr als 1.5 Prozentpunkte übersteigen • Die nächste Abbildung zeigt, wie die Länder des südlichen Europas es schafften, ihre Inflationsraten innerhalb der Toleranzgrenzen zu führen

  25. Konvergenzkriterien

  26. Konvergenzkriterien • Langfristiger Zinssatz • Der langfristige Zins sollte die durchschnittliche Rate der Zinsen der 3 Länder mit der niedrigsten Inflationsrate nicht um mehr als 2 Prozentpunkte übersteigen • Mitgliedschaft im EWS • Jedes Land muss wenigstens 2 Jahre am EWS teilgenommen haben ohne seine Währung abgewertet zu haben • Budgetdefizit • Auch hier setzte sich der deutsche Einfluss durch • Das Maastricht Kriterium erforderte, dass Budgetdefizite nicht mehr als 3 Prozent des BIP betragen durften

  27. Zinsen Staatschuldpapiere D-I (Ø)

  28. Konvergenzkriterien • Öffentliche Verschuldung • Zentraler Indikator einer dauerhaften fiskalischen Disziplin • Die Obergrenze wurde auf 60% des BIP festgelegt (Durchschnitt der Verschuldungsgrade der Teilnehmerländer bei den Verhandlungen im Jahre 1991 • Einige Länder hatten notwendigerweise höhere Verschuldungsgrade (z.B. Belgien mit 120%) • Auf Belgiens Verlangen wurde das Kriterium in vorsichtige Bedingungen umformuliert: Eine Verschuldung wurde demnach akzeptiert, die weniger als 60% des BIPs aufwies oder sich „in diese Richtung bewegte“

  29. ÖffentlicheVerschuldung

  30. Das Europa der zwei Geschwindigkeiten • Ein wichtiger Aspekt des Maastricht-Vertrages war, dass er zum ersten Mal bei einer größeren integrativen Maßnahme einige Länder nicht berücksichtigte • Großbritannien • Die damalige Premierministerin Thatcher war strikt gegen eine Währungsunion • Als Großbritannien realisierte, dass der Plan von anderen EU-Ländern mit großem Ernst vorangetrieben wurde, fand sich Großbritannien von einer Verhandlung abgeschnitten, die die Zukunft Europas entscheidend gestalten würde

  31. Das Europa der zwei Geschwindigkeiten • Dänemark • Das erste Land, das den Vertrag ratifizieren wollte • Mit einer knappen Mehrheit von der dänischen Bevölkerung in einem Referendum abgelehnt • Die dänische Regierung legte sich für diesen Fall selbst fest, sich auf das Recht zu berufen, nicht an der Einheitswährung teilzunehmen, ein Recht, das in einem speziellen Protokoll des Vertrages niedergeschrieben wurde • Dänemark ist derzeit Mitglied des EWS II

  32. Das Europa der zwei Geschwindigkeiten • Schweden • Die Schwedische Regierung machte von Anfang an klar, dass sie wenig enthusiastisch in Bezug auf eine Währungsunion war • Auch sie bat um eine Ausstiegsklausel, die ihr allerdings versagt wurde. • De facto wird Schweden wie Dänemark behandelt, mit einem selbst bestimmten Recht den Termin eines eventuellen Beitritts selbst zu bestimmen • Schließlich startete die Währungsunion mit 11 Mitgliedern

  33. EWS II • Die Annahme des EURO im Januar 1999 wurde vom Start eines neuen EWS begleitet (EWS II) • Es berücksichtigte die meisten Eigenschaften seines Vorläufers, doch gibt es einige Unterschiede: • Während das EWS-I symmetrisch auf einem Netz von gegenseitigen Paritäten aufgebaut war, werden im EWS-II die Paritäten nur zum EURO definiert • Die Teilnahme am EWS-II ist freiwillig • Die Paritäten blieben die gleichen wie im ursprünglichen EWS, d.h. 15 Prozent, jedes Land konnte jedoch ein engeres Band setzen (aktuell: Dänische Krone schwankt um 2.25%, Lats (Lettland) um 1%) • Das EWS-II wird auch als „Wartezimmer“ für die Wirtschafts- und Währungsunion der EU bezeichnet • Derzeitige Mitglieder: Dänemark, Litauen

  34. EU-Länder ohne EURO und EWS II • Bulgarien (Lew) • Seit 1999 im Verhältnis 1:1 an DM und somit im Verhältnis 1:1.95 an EURO gekoppelt • Aufgrund eines zu hohen Defizits derzeit kein Beitritt zu EWS II oder EURO geplant • Polen (Sloty) • Zunächst Beitritt zum EWS II für zwei Jahre erforderlich • Einführung des EURO nicht vor 2017 geplant • Rumänien (Leu) • Einführung des EURO nicht vor 2017 • Schweden (Krone) • Bisher: Ablehnende Haltung der Bevölkerung zum EURO (Volksabstimmung 2003) • Kein Beitritt zum EWS II um automatische EURO-Einführung zu verhindern (kein opt-out wie GB und DK) • Tschechien (Krone) • Beitritt laut Regierung „frühestens 2018“ (Zeman) geplant • Ungarn (Forint) • Hohes Staatsdefizit (10% des Bruttoinlandsprodukt in 2008), derzeit auf 4% gesenkt • Derzeit Inflationsprobleme und flexibler Wechselkurs zum Euro • Vereinigtes Königreich • Volksabstimmung geplant (derzeit laut Umfragen fast ¾ der Bevölkerung gegen EURO)

More Related