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Wie rational sind Märkte? Die Verhaltensökonomie von Finanzkrisen

Wie rational sind Märkte? Die Verhaltensökonomie von Finanzkrisen. Y-Projekt „sur le don“ Bern, 23. Oktober 2009. Prof. Dr. Henning Klodt Institut für Weltwirtschaft, Kiel. 1637 Niederlande: Tulpenzwiebelkrise 1857: Erste Weltwirt- schaftskrise 1873: Gründerkrise

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Wie rational sind Märkte? Die Verhaltensökonomie von Finanzkrisen

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Presentation Transcript


  1. Wie rational sind Märkte? Die Verhaltensökonomie von Finanzkrisen Y-Projekt „sur le don“ Bern, 23. Oktober 2009 Prof. Dr. Henning Klodt Institut für Weltwirtschaft, Kiel

  2. 1637 Niederlande: Tulpenzwiebelkrise 1857: Erste Weltwirt- schaftskrise 1873: Gründerkrise 1929: Große Weltwirt- schaftskrise 1980er: Lateinamerika- Krise 1990er: Japanische Bankenkrise 1997/98: Asienkrise 2000: Dot.com-Krise 2007: Subprime-Krise

  3. Grundmuster: Externer Schock: Neue Investitionschancen. Aufbruchstimmung. Euphorie: Risikobereit-schaft der Anleger steigt. Blase: Breite Schichten von Anlegern steigen ein. Crash: Insider steigen aus; erste Panikverkäufe; rette sich wer kann.

  4. Ursachen der Finanzkrise: • Extrem expansive Geldpolitik. • Implizite Staatsgarantien. • Versagen des Risiko-Managements im Finanzsektor. • Unreguliertes Investment-Banking und Offshore-Banking. Ninja-Loans CDO Subprime CDS

  5. Nie wieder? • Geldmengenexpansion ungebremst. • Globale Ungleichgewichte unverändert. • Pittsburgh: Keine wirksame Regulierung der globalen Finanzmärkte. • Längerfristige Perspektiven: Höhere Inflationsraten, höhere Steuern, weniger öffentliche Leistungen. • Nächste spekulative Blase baut sich schon auf.

  6. Der Homo Oeconomicus als Eckpfeiler • der modernen Wirtschaftstheorie • Die „Geldpumpe“: Transitive Präferenzordnung a > b, b > c, ? a > c • Effizienzmarkthypothese: Spekulation wirkt stets kursstabilisierend.

  7. Fallstrick 1: • Selbst-überschätzung • (Größenphantasie, self-service bias) Ergebnis: Riding the Bubble. Herdenverhalten.

  8. Fallstrick 2: • Selektive Wahrnehmung (post-decisional dissonance) Ergebnis: Warnsignale werden ausgefiltert. Kontrollsysteme werden ignoriert.

  9. Fallstrick 3: • Verlustaversion (endowment effect, status quo bias) Ergebnis: An Vermögenswerten wird festgehalten. Nach Erkennen der Krise wird zu spät oder gar nicht reagiert.

  10. Fallstrick 4: • Knew it all along-effect (hindsight effect) Ergebnis: Aus Fehlern wird nicht gelernt. Die vorige Krise wird schnell vergessen.

  11. Noch mehr Fallstricke: False consensus effect. Informationskaskaden. Gambler‘s fallcy. Geldillusion. Ankereffekt. Framing effect. Hyperbolic discounting.

  12. Was tun? • G8 / G 20: Umfassende Bankenaufsicht; Insolvenzregeln für Banken. • Geldpolitik: Auch „Asset Bubbles“ beachten. • Wirtschaftstheorie: Vom homo oeconomicus zum homo sapiens. • Jedermann: Auf die nächste spekulative Blase gefasst sein.

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