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FH Münster / Sommersemester 2012 - Bau- und Vertragsrecht - hier: Öffentliches Baurecht

Stefan Tysper, Münster, 23.05.2012. FH Münster / Sommersemester 2012 - Bau- und Vertragsrecht - hier: Öffentliches Baurecht. A. Historisches. Sachsenspiegel Ältestes und bedeutendstes Rechtsbuch des Mittelalters (1221–1224 ins Deutsche übertragen)

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FH Münster / Sommersemester 2012 - Bau- und Vertragsrecht - hier: Öffentliches Baurecht

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  1. Stefan Tysper, Münster, 23.05.2012 FH Münster / Sommersemester 2012 - Bau- und Vertragsrecht -hier: Öffentliches Baurecht

  2. A. Historisches • Sachsenspiegel • Ältestes und bedeutendstes Rechtsbuch des Mittelalters (1221–1224 ins Deutsche übertragen) • „Es darf niemand seine Traufe in eines anderen Mannes Hof hängen.“ • „Man soll kein Fenster nach eines anderen Mannes Hof haben.“

  3. A. Historisches • Preußisches Allgemeines Landrecht (1794) „In der Regel ist jeder Eigentümer seinen Grund und Boden mit Gebäuden zu besetzen oder seine Gebäude zu verändern wohlbefugt.“

  4. A. Historisches • Aus dieser Zeit stammen die ersten Fluchtliniengesetze, auf deren Grundlage Fluchtlinienpläne erlassen worden sind. • Pläne gelten z.T. noch heute!!! • Funktion: Freihaltung zukünftiger Straßen und Plätze in Fluchtlinienplänen

  5. A. Historisches • „Kreuzberg-Urteil“ • Preußisches Oberverwaltungsgericht (14. Juni 1882) • → (Bau)Polizei ist nur ermächtigt, Gefahrenfür die Allgemeine Sicherheit und Ordnung abzuwehren; keine allgemeine „Wohlfahrtspflege“.

  6. A. Historisches • Nach dem 2. Weltkrieg: • Aufbaugesetze der Länder und Bauordnungen der Länder • Seit 1960: • Bundesbaugesetz (BBauG) • 1987: umbenannt in Baugesetzbuch (BauGB)

  7. B. Abgrenzung BauplanungsR / BauordnungsR • Wesentlicher Unterschied: • BauplanungsR ist Bundesrecht • Ziel → Festlegung der Nutzbarkeit des Bodens, „Raumverteilung“ • BauordnungsR ist Landesrecht • Ziel → Gefahrenabwehr, Gestalterische Vorgaben, objektbezogen („Baupolizeirecht“)

  8. C. Planungsebenen der Bundesrepublik • 1. Ebene: Raumordnung des Bundes • Kein Raumordnungsplan auf Bundesebene • Raumordnungsgesetz (ROG)Rahmengesetz (bislang), • enthält lediglich Leitvorstellungen • Konkretisierung der Leitvorstellung durch die Länder • Ziele und Grundsätze der Raumordnung (§ 4 ROG)

  9. C. Planungsebenen der Bundesrepublik • Ziele und Grundsätze der Raumordnung • Ziele(§ 3 Abs. 1 Nr. 2, § 4 Abs. 1 ROG) • → strikter Verbindlichkeitsanspruch für nachrangige Planungsebenen; können nicht überwunden werden („zu beachten“). • Grundsätze(§ 3 Abs. 1 Nr. 3, § 4 Abs. 1 ROG) • → können überwunden werden („zu berücksichtigen“).

  10. C. Planungsebenen der Bundesrepublik • 2. Ebene: Landesplanung • Aufgabe: Land NRW und seine Bezirke zu entwickeln, zu ordnen und zu sichern. • Gesetzliche Grundlagen:Landesplanungsgesetz (LPlG) • Für ganz NRW: Landesentwicklungsprogramm (LEPro); Darstellung der landesweiten Ziele und Grundsätze; Rechtsnatur: Gesetz!

  11. C. Planungsebenen der Bundesrepublik • 3. Ebene: Regionalplanung • Regionalplan (für jeden Regierungsbezirk) • zuständig ist der Regionalrat (bei der BezirksR) • Festlegung der regionalen Ziele und Grundsätze der Raumordnung und Landesplanung • besteht aus textlichen und zeichnerischen Festlegungen (Textteil)

  12. C. Planungsebenen der Bundesrepublik • 4. Ebene: Bauleitplanung (zweistufig) • 1. Stufe: Flächennutzungsplan (FNP: § 6 BauGB) • 2. Stufe: Bebauungsplan (B-Plan: § 10 BauGB)

  13. C. Planungsebenen der Bundesrepublik • Flächennutzungsplan • enthält Darstellungen (textliche und zeichnerische) • gilt für das gesamte Gemeindegebiet • nur „vorbereitender Bauleitplan“ • keine parzellenscharfen Darstellungen, weil nur „grobe Ordnungsfunktion“

  14. C. Planungsebenen der Bundesrepublik • Bebauungsplan • enthält Festsetzungen (textliche und zeichnerische) • gilt nur für einen Teilbereich (Plangebiet) • verbindlicher Bauleitplan • Qualifizierter Bebauungsplan: Festsetzungen zur Art, zum Maß der baulichen Nutzung, zur überbaubaren Grundstücksfläche und Bauweise.

  15. D. Festsetzungen und BauNVO • Art der baulichen Nutzung • (§§2 bis 13 BauNVO) • BauNVO kennt verschiedene Baugebietstypen • Beispiel: • Mischgebiet (MI): § 6 BauNVOGewerbegebiet (GE): § 8 BauNVO

  16. D. Festsetzungen und BauNVO • Maß der baulichen Nutzung (§§ 16 bis 21 BauNVO) • Grundflächenzahl oder Größe der Grundflächen (§ 16 Abs. 2 Nr. 1 BauNVO) • Definition in § 19 Abs. 1 BauNVO

  17. D. Festsetzungen und BauNVO • Maß der baulichen Nutzung (§§ 16 bis 21 BauNVO) • Geschossflächenzahl (§ 16 Abs. 2 Nr. 2 BauNVO) • Definition in § 20 Abs. 2 BauNVO

  18. D. Festsetzungen und BauNVO • Maß der baulichen Nutzung(§§ 16 bis 21 BauNVO) • Zahl der Vollgeschosse (§ 16 Abs. 3 BauNVO)

  19. D. Festsetzungen und BauNVO • Bauweise (§ 22 BauNVO) • Offen = mit seitlichem Grenzabstand(Länge der Hausformen: 50 m) • Geschlossen = ohne seitlichen Grenzabstand

  20. D. Festsetzungen und BauNVO • Überbaubare Grundstücksfläche(§ 23 BauNVO) • Baulinien: Pflicht zum Anbau (Standort des Baukörpers wird zwingend festgelegt) • Baugrenzen: Grenze darf nicht überschritten werden, kann aber unterschritten werden.

  21. D. Festsetzungen und BauNVO (Planausschnitt)

  22. E. Planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben • geregelt in §§ 29 bis 38 BauGB • drei Tatbestände: • → Vorhaben im Geltungsbereich eines Bebauungsplans (§ 30 BauGB) • → Vorhaben im unbeplanten Innenbereich (§ 34 BauGB) • → Vorhaben im Außenbereich (§ 35 BauGB) • Vorrang des Fachplanungsrechts (§ 38 BauGB): • Flughäfen, Fernstraßen, Bahntrassen, etc.

  23. E. Planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben • § 30 Abs. 1 BauGB: • Vorhaben ist zulässig, wenn es den Festsetzungen des Bebauungsplans zur Art, zum Maß der baulichen Nutzung, zur Bauweise und überbaubaren Grundstücksfläche nicht widerspricht und die Erschließung gesichert ist.

  24. E. Planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben • § 34 Abs. 1 BauGB: • Vorhaben ist zulässig, wenn es sich hinsichtlich • Art der baulichen Nutzung, • Maß der baulichen Nutzung, • Überbaubaren Grundstücksfläche, • Bauweise • in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und • Erschließung gesichert ist.

  25. E. Planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben • Schwierigkeiten im Anwendungsbereich des§ 34 BauGB: • Bestimmung der „näheren Umgebung“ • Bestimmung des Bebauungszusammenhangs • Bestimmung der Eigenart der näheren Umgebung

  26. E. Planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben • § 35 BauGB: Bauen im Außenbereich • Grundsatz: Außenbereich ist von Bebauung freizuhalten • § 35 Abs. 2 BauGB: keine Beeinträchtigung öffentlicher Belange • Wann öffentliche Belange beeinträchtigt sind: • → Katalog des § 35 Abs. 3 BauGB (beispielhaft)

  27. E. Planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben • Privilegierte Vorhaben nach § 35 Abs. 1 BauGB • Beispiel: Windenergieanlagen, Biomasse- kraftwerke, Schweinemäster (stark emittierende landwirtschaftliche Betriebe), Jagdhütten, Skihütten • Teilprivilegierte Vorhaben: § 35 Abs. 4 BauGB • Beispiel: Erweiterung/Umnutzung landwirtschaftlicher Betriebe (Altenteilerhaus), etc.

  28. F. Bauordnungsrecht • Bauordnungsrecht • Formelles Bauordnungsrecht • Materielles Bauordnungsrecht

  29. F. Bauordnungsrecht • I. Formelles Bauordnungsrecht • Zuständigkeit der Baugenehmigungsbehörden • (§ 60 BauO NRW) • Genehmigungsverfahren • Aufsicht • Einschreiten gegen (illegale) Vorhaben • Regelungen über die beteiligten Personen

  30. F. Bauordnungsrecht • Baugenehmigungsbehörden • Bauordnungsrecht ist eine „Pflichtaufgabe“ des Landes, die die Kommune „nach Weisung“ zu erfüllen hat. • Zuständigkeit • des Bürgermeisters als Baugenehmigungsbehörde(mittelgroße, große kreisangehörige Städte, kreisfreie Städte) • des Landrats als Baugenehmigungsbehörde

  31. F. Bauordnungsrecht • Am Bau Beteiligte: § 56 BauO NRW • Bauherr (§ 57 BauO NRW) • Entwurfsverfasser (§ 58 BauO NRW) • Unternehmer (§ 59 BauO NRW) • Bauleiter (§ 59a BauO NRW)

  32. F. Bauordnungsrecht • Baugenehmigung: § 75 BauO NRW • GEBUNDENER ANSPRUCH: ist zu erteilen, wenn öffentlich-rechtliche Vorschriften nicht entgegenstehen (KEIN ERMESSEN) • Präventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt • feststellender Teil (Vereinbarkeit) und verfügender Teil (Baufreigabe) • § 63 Abs. 1 BauO NRW – genehmigungspflichtig: Errichtung, Änderung, Nutzungsänderung von baulichen Anlagen

  33. F. Bauordnungsrecht • Sonderfälle • „Entschlackung“ des Genehmigungsverfahrens (Beschleunigung und Deregulierung) • vereinfachtes Genehmigungsverfahren(§ 68 BauO NRW): „halbe Genehmigung“ • Anzeigeverfahren (§ 67 BauO NRW): es wird keine Baugenehmigung mehr erteilt.

  34. F. Bauordnungsrecht • Eingriffsbefugnisse der Bauaufsichtsbehörde: • Generalklausel:§ 61 Abs. 1 S.1 BauO NRW • Insbesondere: • Stilllegungsverfügung • Beseitigungsanordnung • Nutzungsuntersagung • daneben: allgemeine Bauüberwachung (§ 81 BauO NRW)

  35. F. Bauordnungsrecht • II. Materielles Bauordnungsrecht • Anforderungen an bauliche Anlagen • Grundsatz: keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung, insbesondere von Leib und Leben. • Anforderungen an Grundstück • Technische Anforderungen

  36. F. Bauordnungsrecht • Grundlegende Definitionen: § 2 BauO NRW • bauliche Anlage (Abs. 1) • Gebäude (Abs. 2) • Gebäude geringer Höhe (Abs. 3) • Geländeoberfläche (Abs. 4) • Vollgeschoss (Abs. 5) • Geschoss über Geländeoberfläche (Abs. 6) • Aufenthaltsraum (Abs. 7) • Stellplätze (Abs. 8) • Bauprodukte (Abs. 9)

  37. F. Bauordnungsrecht • Grundlegende materiell-rechtliche Vorschriften • Abstandflächen: § 6 BauO NRW • Von den Außenwänden von Gebäuden sind Abstandflächen von oberirdischen Gebäuden freizuhalten. • Keine Überdeckung von Abstandflächen. • Tiefe der Abstandfläche bemisst sich nach Wandhöhe; sie wird senkrecht zur Außenwand bemessen. • Unterschiedliche Faktoren zur Bestimmung (§ 6 Abs. 5 BauO NRW); mindestens: 3 m.

  38. F. Bauordnungsrecht

  39. F. Bauordnungsrecht

  40. F. Bauordnungsrecht

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