1 / 19

Vortrag zur Prüfung in „Neue Technologien elektrischer Energiewandler und Aktuatoren“:

Vortrag zur Prüfung in „Neue Technologien elektrischer Energiewandler und Aktuatoren“:. Elektrische Raumfahrtantriebe: Prinzipien und Anwendung. Inhalt: Definition und Überblick Funktionsprinzipien Vor- und Nachteile realisierte Antriebe Ausblick. Definition und Überblick.

sven
Télécharger la présentation

Vortrag zur Prüfung in „Neue Technologien elektrischer Energiewandler und Aktuatoren“:

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Vortrag zur Prüfung in „Neue Technologien elektrischer Energiewandler und Aktuatoren“: Elektrische Raumfahrtantriebe: Prinzipien und Anwendung

  2. Inhalt: • Definition und Überblick • Funktionsprinzipien • Vor- und Nachteile • realisierte Antriebe • Ausblick

  3. Definition und Überblick • Definition von elektrischen Raumfahrtantrieben: • Triebwerk erzeugt Schub durch gerichtetes Ausstoßen eines Stütz- • mediums mit hoher Geschwindigkeit unter Einsatz elektrischer Energie • Primärenergiequelle ist nicht unmittelbar an Vortriebserzeugung • beteiligt, sondern liefert lediglich Betriebsenergie • Grundlegender Unterschied zu chemischen Triebwerken: • Energie wird nicht im Triebwerk mitgetragen und durch • Verbrennung freigesetzt • Primärenergie - elektrisches Zwischenglied - kinetische Strahlenenergie

  4. Definition und Überblick Resistojet Elektrothermischer Antrieb [Lichtbogentriebwerk] Arcjet MPD-Eigenfeldtriebwerk Elektromagnetischer Antrieb [Plasmaantrieb, magnetogasdyn. ~] MPD-Fremdfeldtriebwerk Bombardement Hall-Ionentriebwerk Elektrostatischer Antrieb [Ionenantrieb] Radiofrequenz-Ionentriebwerk

  5. Funktionsprinzipien • Elektrothermischer Antrieb: • Aufheizen des Treibstoffes (z.B. • Wasserstoff) und Entspannen über Düse • Ausführung Arcjet: • Erhitzen des Treibstoffs (Hydrazin) • per Lichtbogen auf 10 000K • stabförmige Kathode in Brennkammer, • Düsenhalseinsatz dient als Anode • einfacher Aufbau • Strahlgeschwindigkeit nur bis • 10 000 m/s; Wirkungsgrad ca. 30% Abb 1. Arcjet

  6. Funktionsprinzipien • Elektromagnetischer Antrieb: • Ionisierung des Treibstoffes und Beschleunigung des • Plasmas durch Lorentzkräfte statt mittels Düse • Fremdfeldantrieb: • Ladungstrennung durch elektrisches Feld • senkrecht zum daraus resultierenden Strom liegt • ein Magnetfeld an, so daß Lorentzkraft wirkt und • Elektronen sowie Ionen in die gleiche Richtung • beschleunigt • Wirkungsgrad ca. 20%; hohe Schubdichte Abb 2. Elektromag- netischer Antrieb

  7. Funktionsprinzipien • Elektromagnetischer Antrieb: • Ionisierung des Treibstoffes und Beschleunigung des • Plasmas durch Lorentzkräfte statt mittels Düse • Fremdfeldantrieb: • Ladungstrennung durch elektrisches Feld • senkrecht zum daraus resultierenden Strom liegt • ein Magnetfeld an, so daß Lorentzkraft wirkt und • Elektronen sowie Ionen in die gleiche Richtung • beschleunigt • Wirkungsgrad ca. 20%; hohe Schubdichte

  8. Funktionsprinzipien • Elektromagnetischer Antrieb: • MPD-Eigenfeldbeschleuniger: • Ionisierung und Erhitzung des Treib- • stoffs durch Lichtbogen, der auch • Magnetfeld induziert • Lorentzkraft in (j x B)-Richtung • hat axiale Komponente, die mag- • netoplasmadynamischen Schubanteil • erzeugt • Wirkungsgrad ca. 50% Abb 3. MPD-Eigenfeldbeschleuniger

  9. Funktionsprinzipien • Elektrostatischer Antrieb: • Ionisierung des Treibstoffs z.B. durch Gasentladung • schwere Ionen werden extrahiert und beschleunigt • (kein neutrales Plasma) • nach Beschleunigung werden dem Ionenstrahl • wieder Elektronen zugeführt • Wirkungsgrad bis 90% • Strahlgeschwindigkeiten bis 100 000 m/s • Schub: • idealer Treibstoff: • hohes Atomgewicht, leicht ionisier- und verdampfbar •  Kompromiß: Xenon • (teuer, dafür keine Kontamination) Abb 4. Schema Ionenantrieb

  10. Funktionsprinzipien • Haupttypen der elektrostatischen Triebwerke: • Bombardment-Triebwerk: • Erzeugung des Plasmas durch Gleich- • stromentladung zwischen zentraler • Hohlkathode und Anodenring • Stoßwahrscheinlichkeit wird durch • aufspiralisierte Elektronenbahnen • (mittels Hilfsmagnete) erhöht • 2 löchrige Hochspannungselektroden • (Grids) beschleunigen erzeugte Ionen • bis 200mN Schub • hohe Wirkungsgrade • störanfällig • [USA, GB, Japan] Abb 5. Kaufman-Triebwerk

  11. Funktionsprinzipien • Haupttypen der elektrostatischen Triebwerke: • Radiofrequenz-Ionentriebwerk: • Neutrales Xenongas strömt geregelt • in Entladungskammer • Kupferspule um Kammer koppelt Hoch- • frequenzfeld ein  el. Wirbelfeld • In Kammer zündet elektrodenlose • HF-RingentladungTeilionisierung • Ionen werden aus Entladungskammer • extrahiert und gemäß regelbarer Potential- • differenz zwischen G1 und G3 beschleunigt • Neutralsisator führt eine dem Ionen- • strom entsprechenden Elektronenstrom zu • [Entwicklung an Uni Gießen] Abb 6. Aufbau RIT

  12. Funktionsprinzipien • Haupttypen der elektrostatischen Triebwerke: • Weitere Typen: • Feldemissionstriebwerk (FEEP) • Hall Ionen Triebwerk [Rußland, Frankreich] • Kontaktionentriebwerke

  13. Vor- und Nachteile • Nachteile: • keine kurzzeitige Bahn- oder Richtungsänderungen sind nicht möglich, elektrische Triebwerke arbeiten über sehr lange Zeiträume (Monate) • da Treibstoff nur Stützmasse statt auch Energieträger ist, wird Energie-quelle benötigt  Leistungsbegrenzung • elektrische Triebwerke arbeiten nur im Vakuum des Weltalls, • keine Starts von der Erde möglich • erhöhte Verweildauern im Strahlungsgürtel, bei Anheben auf höhere Bahn • Vorteile: • kein Stufenprinzip notwendig, bei dem nur Bruchteile der Startmasse am Ziel ankommen (Apollo-Mission 0,16%) • keine Umwege durch Swingby-Verfahren, wie bei chem. Raketen nötig • rund 10 mal höhere Strahlgeschwindigkeiten als chemische Raketen (max. 4 800 m/s),bei denen der spezifische Heizwert beschränkt ist

  14. Vor- und Nachteile • Vorteile: • bei gleichem Treibstoffanteil ergibt sich 10-faches Antriebsvermögen (~ Treibstoffgeschw.) gegenüber chem. Raketen • alternativ Einsparung von Treibstoff zugunsten der Nutzlast • Konsequenzen: • elektrische Triebwerke eignen sich nur für bestimmte Aufgaben • bei langen Missionen im schwerefreien Weltraum sind die Nachteile irrelevant • vorteilig kommt dagegen zum Tragen, daß sich hierbei die Nutzlast verdoppeln und die Flugzeit halbieren lassen • zur Kompensation von Bahnstörungen (Einfluß von Sonne, Mond) sind elektrische Triebwerke geeignet: • Korrekturimpuls = Treibstoffmasse mal Treibstoffgeschwindigkeit

  15. realisierte Antriebe • Artemis: • Nachrichtensatellit (ESA), der mit vier Ionenantrieben zur Nord-Süd-Bahnkorrektur ausgestattet wurde (Start 2001) • wegen Fehler in Ariane 5-Oberstufe in 31 000 km Höhe gestrandet • RIT-10-Ionentriebwerk wurde genutzt, um Satellit auf 5000 km höhere Bahn zu bringen (die beiden anderen fielen aus) • 20 kg Treibstoff reichten aus; wegen geringen Schub: 10 Monate Dauer • trotz ungeplanten Treibstoffverbrauch: 5 Jahre Operationszeit •  sonst Abschreiben des 700 M€ teuren Satelliten (unversichert) • RIT-10-Triebwerk: • Gewicht: 1,2 kg • Treibstoff: Xenon • Verbrauch: 0,3 mg/s • Schub: 10 mN • el. Leistung: 340W • massenspezifischer • Impuls: 31000 m/s • Wirkungsgrad: 53 %

  16. realisierte Antriebe • Deep Space 1 • erstmals mit Sonnenenergie gespeister Ionenantrieb • Solarzellen mit 23,4 % Wirkungsgrad und maximal 2,3 kW • Start am 24.10.98  Asteroid Braille (27.07.99)  Komet Borrelly (22.09.01) • Masse der Sonde: 486,3 kg • Treibstoff: 81,5 kg Xenon: 8000h Brenndauer • stufenlos drosselbares Kaufman-Triebwerk liefert 20-92mN Schub • Sonde wurde in 300 Tagen auf 13 000km/ h beschleunigt • 10 mal schneller als mit herkömmlichen Antrieb • hoher Wirkungsgrad (Antriebsimpuls pro Gramm Treibstoff) •  Treibstoffbedarf deutlich geringer als bei chem. Antrieb • (6-Tonnen-Triebwerk und 1000 kg Treibstoff)

  17. Ausblick • Smart-1-Mission : • Mondsonde (350 kg) der ESA mit Ionenantrieb • Hall-Ionen-Triebwerk PPS-1350 von SNECMA •  Schub von 70 mN; 1350 W Stromverbrauch • Bepi-Colombo: • Merkur-Orbiter der ESA • Start gegen Ende des Jahrzehnts • Transport von Orbiter + Landegerät mittels Ionentriebwerke

  18. Ausblick • Bisherige Anwendung elektrischer Antriebe: • bei der Lageregelung von Satelliten im geostationären Orbit bewährt • erste Sonden zu entfernteren Regionen im Sonnensystem mit Ionenantrieb • Plasmaquellen für die Simulation von Wiedereintrittsbedingungen (MPD) • elektrostatischer Antrieb hat den weitesten Entwicklungsstand erreicht: •  RIT-10-Aggregat von Prof. Löb: 20 000 h Volllast in Prüfstand • Künftige Verwendungsmöglichkeiten: • Marschantrieb für Bahnübergänge im Erdfeld (nach Start mit chem. Rakete) • interplanetare Flüge mit langen Missionszeiten und hoher Endgeschwindigkeit • Arcjet Triebwerke im Leistungsbereich von 5 bis 100 kW als Primärantriebe • für große Raumfahrtstrukturen (Universität Stuttgart) • regelmäßiger unbemannter Transport von Versorgungsgütern zum Mond • Beschränkung auf Spezialaufgaben, wo feine Schubsteuerung oder hohe Endgeschwindigkeiten von Interesse, hohe Schubbeschleunigung verzichtbar

  19. Ende

More Related