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Heinrich Böll

Heinrich Böll. Nicht nur zur Weihnachtszeit Ende einer Dienstfahrt Entfernung von der Truppe. Heinrich Böll Biographie Werke Nicht nur zur Weihnachtszeit Ende einer Dienstfahrt Entfernung von der Truppe Webtipps. Inhalt Aufbau/Struktur Sprache/Stil Entstehung/Rezeption

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Presentation Transcript


  1. Heinrich Böll Nicht nur zur Weihnachtszeit Ende einer Dienstfahrt Entfernung von der Truppe

  2. Heinrich Böll • Biographie • Werke • Nicht nur zur Weihnachtszeit • Ende einer Dienstfahrt • Entfernung von der Truppe • Webtipps • Inhalt • Aufbau/Struktur • Sprache/Stil • Entstehung/Rezeption • Interpretation

  3. Heinrich Böll: Biographie • geb. 1917 in Köln • Buchhändlerlehre in Bonn • 1939: Einberufung zur deutschen Wehrmacht • 1942: Heirat mit Annemarie Cech • 1945: Kriegsgefangenschaft • Studium der Germanistik und Klassischen Philologie in Köln • 1948: „Der Zug war pünktlich“  Karriere als Schriftsteller • Präsident des internationalen PEN-Clubs • 1972: Literaturnobelpreis • †1985 in Langenbroich

  4. Heinrich Böll: Werke 1949 Der Zug war pünktlich 1950 Wanderer, kommst du nach Spa… 1951 Wo warst du, Adam? 1952 Nicht nur zur Weihnachtszeit 1953 Und sagte kein einziges Wort 1954 Haus ohne Hüter 1955 Das Brot der frühen Jahre 1957 Irisches Tagebuch 1959 Billard um halb zehn 1963 Ansichten eines Clowns 1964 Entfernung von der Truppe 1966 Ende einer Dienstfahrt 1971 Gruppenbild mit Dame 1974 Die verlorene Ehre der Katharina Blum 1985 Frauen vor Flusslandschaft

  5. Nicht nur zur WeihnachtszeitInhalt Die Satire „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ wird aus der Sicht eines namenlosen Erzählers geschildert. Kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs erleidet Tante Milla einen Nervenzusammenbruch, da der Weihnachtsbaum, der ihr seit jeher viel bedeutet hat, mit Ende der Feiertage abgebaut werden soll. Kurzerhand entschließt man sich, den Weihnachtsbaum stehen zu lassen; von nun an wird Tante Milla zuliebe tagtäglich ein Weihnachtsfest inszeniert. Die Ereignisse, die der Erzähler, ein Neffe Tante Millas, schildert, werden im Laufe der Zeit immer absurder; langsam beginnt die Familie, an der täglichen Zwangsvorstellung zu zerbrechen.

  6. Nicht nur zur WeihnachtszeitAufbau/Struktur • Vorstellung der Personen, Klärung der verwandtschaftlichen Verhältnisse • Ursprung des Konflikts wird „rückwirkend“ ausgemacht • Erzählzeit wechselt wieder in die Gegenwart

  7. Nicht nur zur WeihnachtszeitSprache/Stil • einsträngige Handlung • Rückblenden und Erläuterungen • lange und komplizierte Sätze  verdeutlichen satirischen Charakter „In unserer Verwandtschaft machen sich Verfallserscheinungen bemerkbar, die man eine Zeitlang stillschweigend zu übergehen sich bemühte, deren Gefahr ins Auge zu blicken man nun aber entschlossen ist.“

  8. Nicht nur zur WeihnachtszeitHauptpersonen • Franz • Johannes • Lucie • Onkel Franz • Tante Milla

  9. Nicht nur zur WeihnachtszeitEntstehung/Rezeption • verfasst 1951 • zum ersten Mal veröffentlicht in einer deutschen Radiosendung von 1952 • gedruckt 1952 in „Nicht nur zur Weihnachtszeit“  erweitert 1966 • erschien allein bis 1975 in mindestens 23 deutschen und fremdsprachigen Anthologien • Verfilmung 1970

  10. Nicht nur zur WeihnachtszeitInterpretation • Katholizismus • Familie • Zweiter Weltkrieg - „historische Amnesie“ „Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, muss ich hier eine Tatsache erwähnen, zu deren Verteidigung ich nur sagen kann, dass sie wirklich eine ist. In den Jahren 1939-1945 hatten wir Krieg. “ „Das war an sich harmlos; sogar die Zähigkeit, mit der sie darauf bestand, dass alles ‚so sein sollte wie früher’, entlockte uns nur ein Lächeln.“

  11. Ende einer DienstfahrtInhalt Vor einem kleinen rheinischen Amtsgericht wird ein kurioser Fall behandelt: Der Kunsttischler Johannes Gruhl und sein Sohn Georg haben einen Jeep der deutschen Bundeswehr, mit dem Georg auf Dienstfahrt geschickt worden ist, in Brand gesteckt. Zweck der Dienstfahrt war es, den Tachometerstand des Wagens für die fällige Inspektion auf 5000 Kilometer zu bringen. Die Angeklagten sind voll geständig und bezeichnen die Tat als „Kunstwerk“, als „Happening“. Die Presse erscheint nicht zu dem Prozess, obwohl er Schlagzeilen machen könnte; offenbar wird die Angelegenheit aus Staatsinteresse klein gehalten.

  12. Ende einer DienstfahrtAufbau/Struktur • Gerichtsverhandlung: • Vernehmung der Angeklagten • Verlesung der Anklage • Vernehmung der Zeugen • Mittagspause • Vernehmung der Zeugen • Plädoyer des Staatsanwaltes • Plädoyer des Verteidigers • Urteil

  13. Ende einer DienstfahrtSprache/Stil • bürokratisches Gerichtsdeutsch (konjunktivischer Stil) „Er sehe alle Anklagepunkte als nachgewiesen an: Sachbeschädigung und grober Unfug. Beide Anklagepunkte seien vollauf bewiesen, sogar betont worden. […] Er beantrage […] – er stehe hier als Vertreter des Staates, der durch die Tat der Angeklagten sozusagen in seiner Wurzel getroffen sei – er beantrage zwei Jahre Gefängnis für Johann Heinrich Georg Gruhl, zweieinhalb Jahre für Georg Gruhl, vollen Schadenersatz, keine Anrechnung der Untersuchungshaft […].“ • Zeugen sprechen rheinischen Dialekt: „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dat Hännchen trink kein Milch im Kaffee – nur der Schorsch, aber du hass ja nur den Schorsch im Kopf“.

  14. Ende einer DienstfahrtHauptpersonen • Johann Gruhl • Georg Gruhl • Amtsgerichtsdirektor Dr. Stollfuss • Staatsanwalt Dr. Kugl-Egger

  15. Ende einer DienstfahrtEntstehung/Rezeption • Idee: „Provos“ in Amsterdam und Happenings (erreichten große Popularität in den 60er Jahren) •  Böll informierte sich über die Strafprozessordnung und besuchte zwei Kleinstädte mit einem Amtsgericht • „Ende einer Dienstfahrt“ wurde unter der Regie von Hans-Dieter Schwarze verfilmt und 1971 erstmals als Fernsehfilm gesendet

  16. Ende einer DienstfahrtInterpretation • Kunst und Gesellschaft • Verhalten der Gesellschaft der Kunst gegenüber „Der junge Tervel war gekränkt, weil es keinen Skandal gab, den es sogar in der nahe gelegenen Großstadt gegeben hätte.“ • Einfluss von Kunst auf die Gesellschaft • Happenings als Kunstform „Büren […] wolle betonen […], er sei kein Happening-Mann, habe sich aber mit dieser Kunst, die sich als Anti-Kunst deklariere, auseinandergesetzt und beschäftigt. Es sei […] ein Versuch, heilbringende Unordnung zu schaffen, nicht Ge-, sondern Entstaltung […]. In diesem Sinne sei der Vorgang […] ‚ohne den geringsten Zweifel‘ ein Kunstwerk […].

  17. Ende einer DienstfahrtInterpretation • Der deutsche Staat • Steuerpolitik „[…] Die Steuerpolitik laufe darauf hinaus, Ausgabeunkosten zu schaffen, wie sie von irgendeinem ethischen Standpunkt aus betrachtet als absurd erscheinen müssten; […] sogar abstrakt ethisch betrachtet sei an Gruhls Verhalten nicht verdammenswert, aber der Wirtschaftsprozess sei erbarmungs- und gnadenlos […].“ • Sinn des Bundesheeres „[…] Gruhl habe gelitten unter dieser ‚Quaternität des Absurden‘; Sinnlosigkeit, Unproduktivität, Langeweile, Faulheit, die er, Kuttke, geradezu für den einzigen Sinn einer Armee halte.“

  18. Ende einer DienstfahrtInterpretation • Möglichkeit der objektiven Rechtsprechung „[…] dass ihm als letzter Fall ein Fall gegeben worden war, der die Hilflosigkeit der menschlichen Rechtsprechung so deutlich zum Ausdruck bringe: das sei das schönste Abschiedsgeschenk jener Göttin mit verbunden Augen, die für ihn, Stollfuss, so viele unterschiedliche Gesichter gehabt habe […].“

  19. Entfernung von der TruppeInhalt Der Erzähler Wilhelm berichtet, während er Jahre nach dem Krieg in seiner Heimatstadt Köln umherwandert, rückblendend von verschiedenen Episoden seines Lebens: Wie er, trotz unzähligen Versuchen, untauglich zu werden, dennoch zum Militär muss, in dieser „Zwangsgemeinschaft“ seinen Freund Engelbert kennen lernt, schließlich dessen Schwester heiratet und so in die Familie Bechtold eintritt.

  20. Entfernung von der TruppeAufbau/Struktur • Erzähler berichtet rückblendend von seinem Leben • Erzählebene wird oft gewechselt • Schluss: Nachtrag des Autors

  21. Entfernung von der TruppeSprache/Stil • plaudernder, „feuilletonistischer“ Stil „Geduld, Geduld, wir sind noch nicht am Ende. […] Lassen wir mich zunächst mit meinen schmutzigen Fingernägeln, den blankgeputzten Schuhen für ein paar Minuten in der Straßenbahn Nr. 7 allein.“ • teilweise protokollierender Stil „Als ich am 22. September 1938 gegen vier Uhr fünfundvierzig nachmittags vor dem Kölner Hauptbahnhof eine Straßenbahn der Linie 7 bestieg, trug ich ein weißes Hemd, eine dunkelolivgrüne Hose, der jeder (damals) Eingeweihte sofort angesehen hätte, dass es eine Uniformhose war.“

  22. Entfernung von der TruppeSprache/Stil • Passagen in unterschiedlichen Stilrichtungen • Reportage „Da wir um die Ecke biegen, nähert sich auch schon die von zwei kräftigen Pferden heraufgezogene dampfende Feldküche. Es riecht nach Sauerkraut und Wellfleisch.“ • Aufzählung „Jedes Haus muss […] über einfache Luftschutzgeräte verfügen. 1. Wassereimer in möglichst großer Zahl. […] 8. Leine (lange, kräftige Wäscheleine).“ • Gedicht

  23. Entfernung von der TruppeEntstehung/Rezeption • veröffentlicht 1964

  24. Entfernung von der TruppeHauptpersonen • Wilhelm (Erzähler) • Engelbert

  25. Entfernung von der TruppeInterpretation • Einordnung - Dienst „Es wird dringend zur Entfernung von der Truppe geraten. Zur Fahnenflucht und Desertion wird eher zu- als von ihr abgeraten, ich sagte ja schon: Es gibt Idioten, die nicht nur zielen, auch treffen, und jeder muss wissen, was er riskiert.“ „Das Wort Dienst (‚Ich habe Dienst’. ‚Ich muss zum Dienst.’ ‚Ich bin im Dienst.’) hat mir immer Angst eingeflößt.“ • Das deutsche Militär - die deutsche Vergangenheit „Man sieht, wer seine Kinder unverzüglich zum Militär schickt, braucht nicht zu fürchten, es würde irgendwas vergessen. Wenn man bedenkt, dass im Speisesaal ein Schild hing mit der Aufschrift: „Arbeit macht frei“, so weiß jeder, dass sowohl für Lyrik wie für Weltanschauung gesorgt war“.

  26. Entfernung von der TruppeInterpretation • („rheinischer“) Katholizismus „Meine Schwiegermutter ist auf ihre reizende Art katholisch, ganz nach dem Kölner Motto: ‚Was hier katholisch ist, bestimmen wir hier selbst.‘“ „Wir Kerkhoffs […] sind immer Instinktkatholiken gewesen.“ • Unschuld – der rheinische Gulden „Die Aktualität des ‚rheinischen Guldens’ jedenfalls steht für mich außer Frage. Wer nähme schon den Apfel, wo jedes Kind weiß, dass man für einen Gulden wahrscheinlich hundert Äpfel kaufen könnte? Alle haben Schlachtens miteinander gespielt, waren nicht Kinder, und Unschuld ist keine Münze.“

  27. Webtipps: • http://www.heinrich-boell.de/ • http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_B%C3%B6ll • http://de.wikipedia.org/wiki/Happening

  28. Verständniskontrolle – Frage 1 Wer glaubt in Bölls Satire „Nicht nur zur Weihnachtszeit“, dass jeden Tag Weihnachten sei? • Onkel Franz • Tante Milla • Vetter Franz

  29. Verständniskontrolle – Frage 1 • Richtig! Tante Milla, seit jeher für ihre Vorliebe für die Ausschmückung des Weihnachtsbaumes bekannt, gerät schließlich in den Wahn, dass jeden Tag Weihnachten sei. nächste Frage

  30. Verständniskontrolle – Frage 1 • Falsch! Onkel Franz, der Ehemann von Tante Milla, gilt in der Familie als Vorbild eines „christlichen Kaufmanns“. Zurück

  31. Verständniskontrolle – Frage 1 • Falsch! Vetter Franz hat schon früh vor den Folgen des „an sich harmlosen“ Ereignisses gewarnt. Franz, dessen Frömmigkeit in der Familie als „inbrünstiges Getue“ bezeichnet wird, besucht als einziger die Weihnachtsfeiern nicht. Zurück

  32. Verständniskontrolle – Frage 2 Welcher Charakter aus „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ wird schließlich Kommunist? • Johannes • Lucie • Franz

  33. Verständniskontrolle – Frage 2 • Richtig! Johannes, ein erfolgreicher Rechtsanwalt, ist der Lieblingssohn von Onkel Franz. Er wird schließlich Kommunist und bricht alle Beziehungen zur Familie ab. nächste Frage

  34. Verständniskontrolle – Frage 2 • Falsch! Lucie, die Cousine des Erzählers, ist eine temperamentvolle, aber anfangs „normale“ Frau. Sie wandert schließlich mit ihrem Ehemann Karl in ein Land „nicht weit am Äquator“ aus. Zurück

  35. Verständniskontrolle – Frage 2 • Falsch! Franz, der von Beruf eigentlich Boxer ist, geht schließlich als Laienbruder in ein Kloster. Zurück

  36. Verständniskontrolle – Frage 3 Wo wurde „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ zum ersten Mal veröffentlicht? • in einer Zeitschrift • in einer Radioausstrahlung • in einer Kurzgeschichtensammlung

  37. Verständniskontrolle – Frage 3 • Falsch! „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ wurde erstmals in einer Radiosendung ausgestrahlt. Die Satire gehört zu den meist veröffentlichten Kurzgeschichten Heinrich Bölls. Zurück

  38. Verständniskontrolle – Frage 3 • Richtig! „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ wurde zum ersten Mal in einer deutschen Radioausstrahlung von 1952 veröffentlicht. nächste Frage

  39. Verständniskontrolle – Frage 3 • Falsch! „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ wurde zum ersten Mal in einer Radioausstrahlung veröffentlicht, dann in Bölls Sammlung „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ gedruckt. Zurück

  40. Verständniskontrolle – Frage 4 Warum wird Georg Gruhl in „Ende einer Dienstfahrt“ mit einem Jeep der Bundeswehr auf Dienstfahrt geschickt? • um ein Happening zu veranstalten • um den Wagen reif für die Inspektion zu machen • um Geheimakten der Bundeswehr zu überbringen

  41. Verständniskontrolle – Frage 4 • Falsch! Georg Gruhl und sein Vater gestalten das Verbrennen des Jeeps als Happening, um auf die Sinnlosigkeit der deutschen Bundeswehr aufmerksam zu machen. Zurück

  42. Verständniskontrolle – Frage 4 • Richtig! Georg Gruhl wird als guter Autofahrer auf Dienstfahrt geschickt, um den erforderlichen Tachometerstand der Jeeps für die Inspektion zu erreichen. nächste Frage

  43. Verständniskontrolle – Frage 4 • Falsch! Es ist nicht Georg Gruhls Aufgabe, Geheimakten der Bundeswehr zu überbringen. Zurück

  44. Verständniskontrolle – Frage 5 Wie heißt der Amtsgerichtsdirektor in „Ende einer Dienstfahrt“? • Dr. Grellber • Dr. Kugl-Egger • Dr. Stollfuss

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