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Seelsorge als Selbstsorge. Über die Pflicht, das eigene Leben schön zu machen

Seelsorge als Selbstsorge. Über die Pflicht, das eigene Leben schön zu machen. Prof. Dr. Antonio Autiero 05. 07. 2014. Gliederung Eine Prämisse: - Wozu die Provokation des Titels? I – Theologiegeschichtliche Sondierungen II – Philosophische Erkundungen III – Ethische Entfaltungen

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Seelsorge als Selbstsorge. Über die Pflicht, das eigene Leben schön zu machen

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Presentation Transcript


  1. Seelsorge als Selbstsorge. Über die Pflicht, das eigene Leben schön zu machen Prof. Dr. Antonio Autiero 05. 07. 2014

  2. Gliederung Eine Prämisse: - Wozu die Provokation des Titels? I – Theologiegeschichtliche Sondierungen II – Philosophische Erkundungen III – Ethische Entfaltungen Zum Schluss: – Ein theologisches Desiderat

  3. Prämisse: • A) Die Provokation: • Die Aufforderung klingt nach Egozentrik und Selbstkult • B) Das Wozu: • Das Miteinander von Theologie (bzw. Spiritualität und Seelsorge) und Psychotherapie plausibel zu machen

  4. I – Theologiegeschichtliche Sondierungen

  5. Eine Definition von „Seelsorge“: „Seelsorge ist ... der Inhalt und Methode umfassende, ausdrückliche und planerische Versuch, Menschen zu einer personalen Begegnung mit Gott zu führen und Glauben und Zeugnis durch Verkündigung, Sakramentenspendung und diakonischen Dienst lebendig zu erhalten und neu im Gang zu setzen“

  6. Kritische Fragen bei einer solchen Sichtweise: • Eine Bedeutungsverengung: • „Seel“-Sorg – hier ist nur die Seele gemeint. Und der ganze Mensch?

  7. b) Diesseits-Jenseits-Dialektik: Steht Seelsorge im leeren Raum, ohne Bezug auf Kontext und Geschichte?

  8. c) Die Akteure der Seelsorge: - hierarchischer Charakter - der Mensch (und das Volk) als „Objekt“ der Seelsorge

  9. II – Philosophische Erkundungen

  10. Die Wende zum Subjekt • in der Philosophie der Moderne: • Diese nimmt Gestalt in einer doppelten Valenz ein: • Autonomie(Deutscher Idealismus) Emanzipation(Frankfurter Schule)

  11. Wider die Apotheose des Individuums als „Monster“ der Moderne • – die Rede vom „porösen“ Ich für die Annahme der Fragilität des Menschseins • und Lösungsprozesse für deren Bewältigung

  12. c) Lebenskunst und Selbstverwirklichung

  13. Selbstverwirklichung – eine Begriffsumschreibung: „Das planmäßige und bewusste Bestreben, in seinem Leben ein Bündel von Zielvorstellungen zu verwirklichen, die in ihrem Miteinander eine vertiefte, noch nicht erreichte und daher noch angestrebte Übereinstimmung mit sich selbst durch Ausschöpfen der gegebenen Möglichkeiten bilden Peter LIppert

  14. Selbstverwirklichung – eine Begriffsumschreibung: • Den Begriff und den damit verbundenen gesamten philosophisch-ethischen Ansatz • gegen den Verdacht und Kritik absichern, • Man glorifiziere hier den Anspruch einer „Selbsterlösung“ des Menschen

  15. Selbstverwirklichung – eine Begriffsumschreibung: Der Begriff besitzt aber ein enormes Potential, um pädagogische, psychologische und ethische Prozesse in Gang zu setzten

  16. III – Ethische Entfaltungen

  17. Zum Gehalt der Lebenskunst zählen nach Wilhelm Schmid folgende Aspekte: • Selbstmächtigkeit • Gestaltung der Existenz • Persönliche Wahl • Sensibilität und Urteilskraft • Schönheit

  18. Ethik als Lebenskunst aus Sorge um sich – ein innovativer Gedanke des Michel Foucault „Ich habe mir vorgenommen ... Den Menschen zu zeigen, dass sei weit freier sind als sie meinen; dass sie Dinge als wahr und Evidenz akzeptieren, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte hervorgebracht worden sind, und dass man diese sogenannte Evidenz kritisieren und zerstören kann. Etwas in den Köpfen der Menschen zu verändern – das ist die Aufgabe des Intellektuellen“

  19. Die Sorge um sich, um die es den antiken Griechen und um die es Fouault geht, hat nicht mit egoistischen Selbstkult zu tun, sondern um eine Sorge, die, in dem sie sich um sich selbst sorgt, auch um den anderen und die anderen sorgt.

  20. Ethik als Pflichtenlehre? Eine Erfindung der Moderne – etwa mit Kant? Oder ein Erbe der Antike? z. B. Cicero, De Officiis – christlich rezipiert von Ambrosium, De Officiis clericorum.

  21. Auf Pufendorf (1632-1694) • geht die Dreiteilung der Pflichten zurück: • Gegen Gott • Gegen andere • Gegen sich selbst

  22. Von den Pflichten gegen sich selbst zur Sorge um das Selbst „Die Selbstsorge ist ein Feld, auf dem der christliche Glaube als Kraft zur Kritik und zur Distanz seine Relevanz für die Identität des Individuums unter Beweis stellen kann“ Stephan Goertz

  23. Zum Schluss - Ein theologisches Desiderat

  24. „Anders als manche Protagonisten der Selbstsorge aber insistiert christlicher Glaube darauf, dass es nicht nur klug, sondern begründeterweise und unbedingt gesollt ist, sich um die eigene Würde zu sorgen, wie um die der anderen, aller anderen“ Stephan Goertz

  25. In der Sicht einer theologischen Anthropologie erweist sich Selbstverwirklichung und Selbstsorge als zentrale Weise des Menschseins (GS 24, 41). • Bezugsgedanken dazu sind:

  26. Der Mensch ist „von Gott gewollt“, sich selbst anvertraut; • Das Leben ist nicht nur Gabe – es ist auch Aufgabe, • Die Welt und die Geschichte als Lebensraum, um hier und heute „Selbst“ zu werden;

  27. d) Heilsgeschehen beginnt hier und heute – als Gottesgeschenk und zugleich menschliches Wagnis. • Es beginnt mit der Gestaltung einer „bewohnbaren „ Welt und eines so gut wie möglich „gelungenen“ Lebens.

  28. Dies meint. • Realismus in der Betrachtung des Ist-Standes; • Offenheit für die Beseitigung der Defizite; • Bereitschaft zur Implementierung der Möglichkeiten

  29. Insofern kann Selbstsorge eine Pflicht – Ja Seelsorge sein

  30. Danke für die Aufmerksamkeit

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