1 / 73

PäDagogik der Vielfalt

PäDagogik der Vielfalt. Seminar: Soziokulturelle Deprivation Dozent: Prof. Dr. Peter Rödler Dirk Zühlke Diplompädagogik 10. Fachsemester Wintersemester 2010/2011 Universität Koblenz-Landau. Gliederung. Einleitende Gedanken Theorie von Gleichheit und Verschiedenheit

mauve
Télécharger la présentation

PäDagogik der Vielfalt

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. PäDagogik der Vielfalt Seminar: Soziokulturelle Deprivation Dozent: Prof. Dr. Peter Rödler Dirk Zühlke Diplompädagogik 10. Fachsemester Wintersemester 2010/2011 Universität Koblenz-Landau

  2. Gliederung Einleitende Gedanken Theorie von Gleichheit und Verschiedenheit Interkulturelle Pädagogik Feministische Pädagogik Integrationspädagogik Pädagogik der Vielfalt Kritik Literatur

  3. 1. Einleitende Gedanken

  4. Einleitenden Gedanken Pädagogisches Denken: anders = schlecht sein Führt zu Paria - (verharren) oder Parvenu -(aufsteigen) Positionen der Anderen Ziel der Pädagogik der Vielfalt: Alternativen zu diesem Dilemma aufzeigen

  5. Einleitenden Gedanken Die interkulturelle -, die feministische - und die Integrationspädagogik sind pädagogische Bewegungen die wissenschaftliche Konzeptionen nutzen, um bestimmte Probleme zu lösen, andere Probleme jedoch nicht berühren, ja nicht beachten.

  6. 2. Theorie von Gleichheit und Verschiedenheit

  7. Theorie von Gleichheit und Verschiedenheit Wilhelm Windelbrand: „Gleichheit ist ein Verhältnis worin Verschiedenes zueinander steht“  zwingende Koexistenz beider Begriffe Gustav Radbruch „Gleichheit ist immer nur Abstraktion von gegebener Ungleichheit“ Völlige Gleichheit entspricht Identität.

  8. Theorie von Gleichheit und Verschiedenheit Verschiedenheit hat viele Facetten von denen wir nur einige wahrnehmen. Verschiedenheit beinhaltet qualitative Differenzen.

  9. Theorie von Gleichheit und Verschiedenheit Monismus (Einheitslehre) versucht Hierarchien zu begründen. Versucht positive Verschiedenheit negativ darzustellen. Ziel: Rangpositionen etablieren. Gegenbegriff: Pluralismus

  10. Theorie von Gleichheit und Verschiedenheit Gleichheit und Verschiedenheit (Differenz) sind zentrale Begriffe um gesellschaftliche Ungleichheit zu legitimieren. Erst in Verbindung mit Wertschätzung der Verschiedenheit wird Gleichheit gültig. Gleichheit ist ein Zustand der Verschiedenheit.

  11. 3. Interkulturelle Pädagogik

  12. Interkulturelle Pädagogik • Angehörige verschiedener Kulturen und Ethnien partizipieren am deutschen Bildungswesen • Arbeitsmigranten • Asylsuchende Flüchtlinge • Osteuropäische Aussiedler • Sinti und Roma • Jüdische Gemeinden

  13. Interkulturelle Pädagogik • Historie • Multikulturalität mit Beginn der sechziger Jahre Wirtschaftswunder • Mitte der 70er erste pädagogische Auseinandersetzung mit der Problematik • Kulturelle Differenzen seit den 90ern (Wiedervereinigung, Flüchtlinge, ausbrechende rechtsradikale Gewalt) führen zur Fokussierung auf das gesellschaftliche Problem Multikulturalität. • Ziel pädagogische Antworten

  14. Interkulturelle Pädagogik • Ausländerpädagogik • Anfänglich informelle, humanistisch motivierte Initiativgruppen • Es folgen staatlich finanzierte Bildungs- und Forschungsprojekte im Bereich Schulpädagogik und Jugendarbeit • Institutionalisierung von Ausländerpädagogik an den Hochschulen • Praktische pädagogische Arbeit meist zeitlich begrenzt mit ungenügenden Personalansatz

  15. Interkulturelle Pädagogik • Ausländerpädagogik • Schulpflicht für Migranten • 1964 Kultusministerkonferenz legt Empfehlung zur Vorbereitung und sprachlicher Förderung fest  Teilnahme am Regelunterricht • 1971 Empfehlung zur Eingliederung in Regelklassen • 1976 Empfehlung Klassen mit Muttersprache und deutscher Sprache, oder Ausländerklassen mit Lehrplan der Regelklassen, Privatschulen (bis heute gültig) • Konform den Richtlinien der EG von 1977

  16. Interkulturelle Pädagogik Rotationsprinzip 2 Kulturen Option für Integration oder Rückkehr anfängliche Bildungskonzepte setzt voraus Integrationsprinzip n e g i e r t Anfang der 80er Interkulturelle Erziehung Migrationskultur Heterogenität der Migranten führt zu

  17. Interkulturelle Pädagogik • Hierarchisierung Entwertung des/der „Anderen“ biologische (Stände) und kulturelle (Minderwertigkeit anderer Kulturen) Ursprünge • Assimilationspädagogik Ausländerpädagogik, die nicht Reimigration als Ziel hatte (Pro: fördert Überlebenschancen; Kontra: monokulturelles Weltbild) • Segregationistische Pädagogik Ausländersonderpädagogik

  18. Interkulturelle Pädagogik pädagogischer Universalismus Überkultureller Gültigkeitsanspruch Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung der Persönlichkeit. Der menschliche Entwicklungsprozess führt über Abhängigkeit zur Selbstständigkeit. Kognitiv von Piaget , moralisch nach Kohlberg.

  19. Interkulturelle Pädagogik pädagogischer Kulturrelativismus • Bemühen um Anerkennung der Verschiedenheit und Gleichwertigkeit der Kulturen. • Einsicht, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. • Mängel der Ausländerpädagogik. • Internationaler Diskurs. • Kritik an Höherwertigkeitsstellung der abendländischen Kultur. • Akzeptanz der Entstehung von Mischkulturen als Subkultur.

  20. Interkulturelle Pädagogik pädagogischer Kulturrelativismus Mittel: • Mehrsprachiger Unterricht • Pädagogen mit Migrationshintergrund. • Gleiche Arbeit gleicher Lohn. • Wissen anderer Kulturen vermitteln. • Homogene Jahrgangsklasse auflösen.

  21. Interkulturelle Pädagogik pädagogischer Kulturrelativismus Problemfelder: Menschenrecht vor Kulturrecht (Beispiel: türkische Tochter) Akzeptanz der Verschiedenheit moralische Anerkennung

  22. 4. Feministische Pädagogik

  23. Feministische Pädagogik Aufklärungspädagogik Geschlechtertrennung Universelle Standards, vor allem Erziehung, sollen zu selbstständigen Denken und Handeln führen. Jedoch gilt dieses zunächst nur für Jungen. Mädchen erhalten restriktive Erziehung, mit dem Primat der Fähigkeit zur Selbstverleugnung. Rousseau: Sophie/Gattin; Campe: die Hausfrau; Pestalozzi: Mutter

  24. Feministische Pädagogik Schulwesen Ende 18. Jahrhundert Ablehnung außerhäuslicher nicht familienorientierter Allgemeinbildung Ende 19. Jahrhundert Schulbildung als Allgemeinbildung für Mädchen anerkannt Niedere Schulwesen kennt Koedukation mit ungleichen Zielen (2 Jahre kürzer, anderes Anforderungsniveau, viele Fehltage aufgrund von häuslichen Pflichten)

  25. Feministische Pädagogik Schulwesen Ab 1908 Abitur in ganz Deutschland möglich. (120 Mädchen) Zugang zu den Universitäten ab diesem Zeitpunkt Mitte 20. Jahrhundert gemeinsamer Unterricht im höheren Schulwesen (zum Teil erst ab den 60er Jahren) Mitte der 70er > 50% Abiturientinnen

  26. Feministische Pädagogik Ursprung: neue Frauenbewegung (erste Konferenzen im Juli 1976) Ziel: Lenkt die Aufmerksamkeit auf die patriarchalischen Strukturen des Bildungswesens Unterschiede in der Erziehung von Mädchen und Jungen Emanzipation der Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen

  27. Feministische Pädagogik Historie §218 Gruppen; Selbsterfahrungsgruppen; Frauenhausinitativen; Frauenzentren 1976 Berliner Sommeruniversität 1978 Kölner Verein Ende der 70er Frauenseminare Beginn der 80er AG Frauenforschung der GEW, EW/WB thematisiert Frauenthemen 12.4.1984 erste Frauendebatte im Bundestag

  28. Feministische Pädagogik Geschlechtscharaktere Aktivität Passivität Rationalität Emotionalität Geist Natur Vernunft Sinnlichkeit Stärke Schwäche Kreativität Plastizität Naturgegebene, komplementäre Eigenschaften Primat: Männlichkeit = Menschlichkeit

  29. Feministische Pädagogik Geschlechtscharaktere Entstanden mit dem bürgerlichen Haus Ökonomie, Staat und Bildung männlich dominiert. Hausarbeit wird nicht bezahlt und ist somit schlechter bewertet als außerhäusliche Arbeit. Hierarchisierung des Geschlechterverhältnis während Gleichheit zwischen Männern politisch angestrebt wird.

  30. Feministische Pädagogik Parlamentarische Demokratie versucht geschlechtsneutral zu sein. Grammatikalisch weiterhin männlich (z.B. man behauptet) Verständnis geht weiterhin vom Sonderfall Frau aus Menschheit die Geschichte des Mannes Universalismus kann fatale Auswirkungen haben (Piagets Kindesentwicklung negiert weiblichen Entwicklungsprozeß)

  31. Feministische Pädagogik Trotz scheinbarer Erfolge (>50% Abitur) entsteht Erkenntnis, dass Sexismus in der Schule weiterhin existiert. - Unterrichtsmaterialien - Veralten, Denken und Sprechen der pädagogisch Handelnden (Geschlechtsrollenstereotypen) - geschlechtshierarchische Arbeitsteilung (Führungspositionen)

  32. Feministische Pädagogik Parvenu Verhalten (öffentliche Ämter/männliche Kompetenzen) der feministischen Pädagogik. Ignoranz des weiblichen Lebenszusammenhangs und der dort ausgeprägten Kompetenzen. Gültigkeit des männlichen Wertes bleibt Erhalten. Assimilationspädagogik.

  33. Feministische Pädagogik sex (biologisches Geschlecht) versus gender (gesellschaftliches Geschlecht) Schlüsselthemen: Geschichte der Frauen, weibliches Arbeitsvermögen, w. Beziehungsformen, w. Denkformen, w. Körperlichkeit, Mütterlichkeit, Unterdrückung, Sozialisation Aufwertung der Weiblichkeit mit dem Risiko der Überbewertung des weiblichen (Umkehrung des gesellschaftlichen Bildes)

  34. Feministische Pädagogik Weibliche Symbolik der weite Strand (Mutter Kind mit Spielraum) Orientierung an Beziehung Androgynität Implementierung der Merkmale des anderen Geschlechts

  35. Feministische Pädagogik Gleichheit (Parvenu?) und Differenz (gesellschaftliche Anerkennung der Lebensweise von Frauen) Diskurs in der feministischen Pädagogik ist für diese Pädagogik negativ. Ziel: Synergien nutzen um Pluralität ohne Selbstaufgabe zu leben. Müttergruppen Stillstand; Gleichheit Gleichschaltung Postfeminismus möchte sich weg vom binärer Geschlechtlichkeit bewegen (Frau = Oberbegriff verschiedener Frauentypen)

  36. 5. Integrationspädagogik

  37. Integrationspädagogik Behinderung als Minderwertigkeit? Vernunft Unvernunft Aktivität Passivität Selbstbewusstsein Bewusstlosigkeit Selbstbeherrschung Ungesteuertheit

  38. Integrationspädagogik Ziel: gesellschaftliche Nichtaussonderung behinderter Menschen durch gemeinsames Leben. Kein gelegentliches Treffen. Aufgabe des Prinzips der homogenen Jahrgangsklasse.

  39. Integrationspädagogik Teamunterricht Kooperation zwischen Lehrkräften (Sonderschule/Grundschule/Sonderpädagogen) Abschaffen von Ziffernnoten  Berichtszeugnisse

  40. Integrationspädagogik Sonderschulen werden in Frage gestellt 10 Formen als eine Schulform Aufhebung von Kindersegration 3-gliedriges Schulsystem? Aussonderung der behinderten und subproletarischer Kinder

  41. Integrationspädagogik Geschichte 1770 Pariser Taubstummenanstalt Beginn der Sonderpädagogik als fördernde Pädagogik Ende des 19 Jhs. Hilfsschulen Reichsschulkonferenz Weimarer Republik erkennt Sonderschulen staatlich an

  42. Integrationspädagogik Geschichte Sonderanthropologie für Schwachsinnige (19..) Vermeintlicher Schutz der Regelschüler Minderwertigkeit, Negation menschlichen Entwicklungspotenzials, Bildungsunfähigkeit bis hin zu Negation des Menschseins (Nationalsozialismus) 60er Ausweitung der Sonderschulen (Leistungsgedanke) aber auch Schulpflicht für alle.

  43. Integrationspädagogik Geschichte Integrationsklassen seit Ende der 70er Jahre. Elterninitiative „gemeinsam leben – gemeinsam lernen) 1. Integrationsklasse in Berlin 1976 (Fläming Schule) Länderdifferenzen (gesetzliche Regelung über Versuch bis zu nicht vorgesehen) Zentraler Konfliktpunkt geistigbehinderte Kinder

  44. Integrationspädagogik Zentrale Probleme der Sonderpädagogik • Behinderungsbegriff • Ziele und Methoden der Spezialförderung • Institutioneller Separierung von Behinderung Zu 1. dauerhaft aber veränderbar, Begrifflichkeit führt zu Defekt-Attributierung von Behinderung Zu 2. Förderpläne von Experten versus Eigenaktivität Zu 3. Minimierung von Kontaktmöglichkeiten

  45. Integrationspädagogik Normalisierung • Normaler Tagesrhythmus • Trennung von Arbeit – Freizeit - Wohnen • Normaler Jahresrhythmus • Normaler Lebenslauf (Alter) • Respektierung von Bedürfnissen • Angemessene Kontakte zwischen den Geschlechtern • Normaler wirtschaftlicher Standard • Standards von Einrichtungen

  46. Integrationspädagogik Heterogenität versus Normalisierung Erfolge Gute Schulleistungen (Intellekt); gleichaltrige Miterzieher Positive psychosoziale Entwicklungen (Emotional) Veränderte Didaktik (Projekte, Wochenarbeit, Freiarbeit,Gesprächskreise) Individualisierung ohne äußere Differenzierung Individuelle Leistungsfortschritte

  47. Integrationspädagogik Integration nicht als Anpassung sondern Annäherung

  48. Integrationspädagogik 2 Modellvarianten A 75 % / 25 % 12 / 4 weiter Umkreis B 90 % / 10 % 18 / 2 lokal Ziel Integration in der Nachbarschaft Ambulatorien: sonderpädagogische Fachkräfte als Unterstützungspool

  49. 6. Elemente einer Pädagogik der Vielfalt

  50. Elemente einer Pädagogik der Vielfalt 1. Selbstachtung und Anerkennung des Anderen Gleiches Recht auf Lebensglück. Achtung jeder Persönlichkeit. Selbstachtung über Selbstwahrnehmung. Anerkennung der Vielfalt an Lernniveaus und Lerntempi.

More Related