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Internationales Gesundheitsmanagement Teil 1b

Internationales Gesundheitsmanagement Teil 1b. Steffen Fleßa Lst . für Allgemeine BWL und Gesundheitsmanagement Universität Greifswald. Gliederung. International Public Health 1.1 Grundlagen 1.2 Gesundheit und Entwicklung 1.3 Konzeptionen 2 Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen

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Internationales Gesundheitsmanagement Teil 1b

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Presentation Transcript


  1. Internationales Gesundheitsmanagement Teil 1b Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine BWL und Gesundheitsmanagement Universität Greifswald

  2. Gliederung • International Public Health 1.1 Grundlagen 1.2 Gesundheit und Entwicklung 1.3 Konzeptionen 2 Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen 3 Angebot an Gesundheitsdienstleistungen 4 Gesundheitssysteme und -reformen

  3. 1.3 Konzeptionen • Gliederung: 1 International Public Health 1.1 Grundlagen 1.2 Gesundheit und Entwicklung 1.3 Konzeptionen 1.3.1 Prävention 1.3.2 Primary Health Care 1.3.3. Gesundheitsförderung 1.3.4 Neuere Entwicklungen

  4. 1.3.1 Prävention • Inhalt: Vorbeugung • Arten der Prävention (Krankheitsverhütung) • Primärprävention: Aktivitäten der Krankheitsverhütung vor Eintritt einer fassbaren (biologischen) Schädigung. Primärziel ist die Reduktion der Neuerkrankungsrate. • Sekundärprävention: Maßnahmen zur Entdeckung symptomloser Krankheitsfrühstadien (Früherkennungsmaßnahmen, Gesundheits-Check up, Vorsorgeuntersuchungen), inkl. der Frühbehandlung entdeckter Fälle. Primärziel ist die Reduktion der klinischen Fälle. • Tertiärprävention: Maßnahmen zur Verhinderung einer erneuten Erkrankung, nachdem eine Krankheit kurativ behandelt wurde.

  5. Ansatzpunkte und Ziele • Ansatzpunkte der Prävention • Verhaltensprävention • Risikogruppen • Gesamtbevölkerung • Verhältnisprävention • Ziele der Prävention • Reduktion der Neuerkrankungen • Erhöhung der Lebensqualität • Equity (Gleichheit, Gerechtigkeit) • …

  6. Präventionsfelder • Kollektive Prävention • Impfung • Screening • Prävention für Kinder • Gesundheitsschutz • Ernährung und Ernährungszusätze • Trinkwasserkontrolle • Hygieneüberwachung • Fleischkontrollen • Bauliche Standards • Produktsicherheit • Arbeitsplatzbedingungen • Verkehrssicherheit

  7. Beispiel: Dengue Kontrolle • Dengue Fieber(DF) • Agent: Dengue Virus • Flavivirus (wie Gelbfieber, FSME) • vier Serotypen (DEN-1, DEN-2, DEN-3, DEN-4) • Vektor: Stechmücken [Aedes aegypti; Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke)] • Erkrankung: • Inkubationszeit: 7-10 Tagen • Infekt: 3-7 Tage wie grippaler Infekt • Immunität: nur gegen den jeweiligen Serotypen

  8. Beispiel: Dengue Kontrolle • Dengue-hämorrhagisches Fieber • Hämorrhagisches Fieber: Fieber mit Blutungsneigung • Verlauf: • grippeähnlich mit zwei-gipfeligem Fieber • beim zweiten Schub häufig starke Blutungen • Schocksyndom, Blutungen in allen Körperhöhlen, Tod • Entstehung: • umstritten • These: Infektion eines Menschen, der immun gegen einen Serotypen ist, mit einem anderen Serotypen

  9. Verbreitung • Endemiegebiet: 2,5 Milliarden Menschen • Inzidenz: einige 10 bis 100 Millionen • 95 % der Infizierten sind Kinder • Mortalität: • 2-5 %, primär Kinder und Jugendliche • Fatalität der Kinder < 1 Jahr: 30 %.

  10. Entwicklung

  11. Bekämpfung • Bekämpfung der erwachsenen Mücken • Mückenstaubsauger (mit Lockstoffen) • DDT-Besprühung der Hausinnenwände (1950-1960) • Problem: Resistenzbildung • Bekämpfung der Larven / Puppen • „Abate“ zur Wasserdesinfektion • Problem: Gesundheitsschäden • Bakterien gegen Larven • Chlorierung • Reduktion der Brutplätze • Trockenlegen von Sümpfen • Reduktion der Wasserbehälter in Siedlungen

  12. Beispiel: Dengue-Kontrolle in Venezuela und Thailand • Grundproblem: Wasserbehälter zur Wasserversorgung

  13. Lösung • Imprägnierte Vorhänge • Covers von Wasserbehältern

  14. Verteilung der Vorhänge

  15. Installation

  16. Zusammenarbeit mit Village Health Workers

  17. Erhebungsmethodik • Ovitraps: Eier • Larvenbestimmung

  18. Ergebnis: Venezuela Zahl der Wassercontainer pro 100 Haushalte, die Aedes Larven enthalten (Breteau index)

  19. Wirksamkeitslänge und relative Effizienz von ITC in Vergleich zur Standard-Spraying

  20. Folgen • Dengue ist primär kein medizinisches Problem • Dengue ist primär ein Problem der stabilen Trinkwasserversorgung • Wasserbau ist wichtiger als andere Maßnahmen

  21. 1.3.2 Primary Health Care1.3.3 Gesundheitsförderung • Siehe Buch!

  22. 1.3.4 Neuere Entwicklungen • World Development Report 1993 • Jährliche Weltentwicklungsberichte der Weltbank zu wechselnden Themen • Vorgänger: „Financing Health Care Services in Developing Countries – An Agenda for Reform“ (World Bank 1987) • 1993: „Investing in Health” • Inhalt: • Klare Orientierung an effizienten Interventionsmaßnahmen • Effizienzmessung mit Hilfe von DALYs • 12 US$ als Basisversorgung in LLDCs (33 % Prävention, 67 % Kuration) • Nachfolgedokument: Better health for Africa (1994)

  23. Millennium Development Goals • Halbierung der extremen Armut und des Hungers bis zum Jahr 2015 • Verwirklichung der allgemeinen Primarschulbildung • Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stellung der Frau • Senkung der Kindersterblichkeit • Verbesserung der Gesundheit von Müttern • Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Krankheiten • Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit • Aufbau einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft

  24. Commission on Macroeconomics and Health • Commission on Macroeconomics and Health • Gro Harlem Brundtland in Januar 2000 • Report: Dezember 2001 • Mitglieder: Jeffrey Sachs, Robert Feachem et al. • Ziel: Wege aufzeigen, wie die Millennium Development Goals erreicht werden können

  25. Ergebnisse I • Gesundheit als zentraler Produktionsfaktor • Investitionen in die Gesundheit sind rational • Bessere Gesundheit führt nicht zur Erhöhung der Geburtenrate • Bessere Gesundheit hat eine höhere Rendite als zahlreiche andere Investitionen  Investition in Gesundheit ermöglicht es, die Entwicklungsfalle zu überwinden!

  26. Ergebnisse II • Die Ausgaben für Gesundheit müssen auf 30-40 US$ pro Kopf und Jahr erhöht werden • Geberorganisationen müssen eine Differenz zu den derzeitigen Ausgaben von bis zu 30 US$ pro Kopf und Jahr bzw. 27 Milliarden US$ pro Jahr abdecken • Geberorganisationen müssen das derzeitige Investitionsvolumen in die Gesundheit verfünffachen

  27. Realitätsnähe? • Investitionssumme (jährlich): • 27 Milliarden, davon • 22 Milliarden zusätzlich??? völlig unrealistisch! • Aber: auch kleinere Investitionen rentieren sich • Beispiel: Kampf gegen Malaria, AIDS, TB

  28. Global Fund • Global Fund toFight AIDS, Tuberculosisand Malaria • GF gegründet von UN General Assembly (Kofi Annan) im Juni 2001 • GF als Finanzierungsinstrument, nicht als Implementierungsagentur • Ziel: 10 Mrd. US$ p.a. • Realität: ???

  29. Erklärung von Paris • 28.2-2.3.2005: Konferenz von Geber- und Partnerländern • Ziel: Steigerung der Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit, u.a. durch eine verbindliche Festlegung von Fortschrittsindikatoren

  30. Prinzipien von Paris für nachhaltige Entwicklung • Stärkung der Eigenverantwortung der Partnerländer (Ownership), • Ausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit auf die nationalen Entwicklungsstrategien, -institutionen und -verfahren (Alignment), • Harmonisierung der Geberaktivitäten (Harmonisation), • Einführung eines ergebnisorientierten Managements (Managing for Results) und • gegenseitige Rechenschaftspflicht (Mutual Accountability).

  31. Managing for Results: Beispiele • Indikatoren-Beispiele • Die Zahl der Partnerländer, die Entwicklungsstrategien vorweisen können, erhöhen • Den Prozentsatz der Leistungen, die gemäß einem vereinbarten Zeitplan im Rahmen einer jährlichen oder mehrjährigen Planung ausgezahlt werden, erhöhen • Den Prozentsatz der Leistungen, die im Rahmen programmgestützter Ansätze ausgezahlt werden, erhöhen

  32. Erklärung von Paris • Umsetzung (Beispiele) • Sector Wide Approach (SWAp) • Basket Funding • Output Based Aid • Elite-Training (ILT) • Problem: Rückkehr zu Eliten • Legitimation der Eliten durch Zivilgesellschaft als Problem • http://www.betteraid.org/

  33. Folgen von Paris • Providing for Health (P4H) (2007) • „P4H is aiming in particular to address the incapacity of poor people living in low- and middle-income countries to access quality health services.” • Initiative von EZ- und UN-Organisationen (u.a. WHO, WB, DiFID, GIZ, KfW) • Schwerpunkt: Soziale Sicherung • http://www.who.int/providingforhealth/about/en/ • International Health Partnership (2012) • Breitaufgestellt (WHO, European Commission, WB, UNAIDS, UNFPA, GAVI Alliance, UNICEF, Bill and Melinda Gates Foundation, African Development Bank, GFATM, UN DevelopmentGroup) Ziele (nichtnursozialeSicherung): • More inclusive national health planning and joint assessment (JANS) processes • More unified support to national plans through country compacts • One monitoring and evaluation platform to track strategy implementation • Greater mutual accountability • Improved civil society engagement • Harmonized financial management • http://www.internationalhealthpartnership.net/en/

  34. Business of Health • International Finance Corporation, The World Bank Group (2008): „The business of health in Africa“ • Inhalt: • Investitionen ins Gesundheitswesen Afrikas erfordern den privaten Sektor • Public-Private-Partnership • Private nicht nur für Reiche!

  35. Universal Health Coverage • WHO (homepage 2013) • Universal coverage (UC), or universal health coverage (UHC), is defined as ensuring that all people can use the promotive, preventive, curative, rehabilitative and palliative health services they need, of sufficient quality to be effective, while also ensuring that the use of these services does not expose the user to financial hardship. • … Universal Health Coverage. KfW August 2013

  36. UHC • … • Evans, Hsu & Boerma (2013) • Universal health coverage is the obtainment of good health services de facto without fear of financial hardship. • Kutzin (2013) • UHC is system-wide effective coverage combined with universal financial protection. Universal Health Coverage. KfW August 2013

  37. Elemente von UHC • Gesundheit • WHO Konstitution 1948 • “Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity”. • Alma Ata 1978: Health for All by the Year 2000 • “Health For All means that health is to be brought within reach of everyone in a given country. And by "health" is meant a personal state of well being, not just the availability of health services”. (H. Mahler 1981) • UHC ist keine Neuauflage von “Health for All” • Starke Konzentration auf die Gesundheitsversorgung und soziale Sicherung • Deutlich realistischer Universal Health Coverage. KfW August 2013

  38. Elemente von UHC • Coverage • Zugänglichkeit • Physische Zugänglichkeit • Finanzielle Zugänglichkeit • Akzeptabilität • Bereitschaft der Bevölkerung, die Dienste anzunehmen • Problem: soziale und kulturelle Barrieren • Effektive Gesundheitsdienste • Quantität der Gesundheitsdienste • Qualität der Gesundheitsdienste • Leistungsbreite und -tiefe der Gesundheitsdienste Universal Health Coverage. KfW August 2013

  39. Elemente von UHC • Universal • Wer wird abgedeckt? • Armutsgruppen? Fast-Arme im informellen Sektor? Fast-Arme im formellen Sektor? Mittelstand? Reiche? • Urbane und rurale Bevölkerung? • Arbeitnehmer, Arbeitslose, informeller Sektor, Familien? Universal Health Coverage. KfW August 2013

  40. Elemente von UHC • Universal • … • Welche Leistungen werden abgedeckt? • Gesundheitsförderung, Prävention, Ambulant, Stationär, Rehabilitation, Palliativmedizin?? • Infektionskrankheiten, chronisch-degenerative Krankheiten, …? • Kostengünstige oder ressourcenintensive Interventionen (z.B. ART and HAART? Dialyse?) • Welcher Anteil der Kosten wird abgedeckt? • Öffentliche Gesundheitsausgaben, Krankenversicherung, Out-of-Pocket? Universal Health Coverage. KfW August 2013

  41. Dimensionen von UHC Quelle: WHO 2011 Universal Health Coverage. KfW August 2013

  42. Aktuelle Diskussion • WHO-Resolution 58.33 im Jahr 2005 • “Universelle Absicherung und Soziale Krankenversicherung” • Weltgesundheitsbericht 2010 • “Health systems financing: the path to universal coverage” • Mexico City Political Declaration on Universal Health Coverage (4/2012) • Bangkok Statement on Universal Health Coverage (I/2012) • Tunis Declaration on Value for Money, Sustainability and Accountability in the Health Sector (I/2012) • UN-resolution “Transition of National Health Care Systems towards Universal Coverage” (12.12.2012) Universal Health Coverage. KfW August 2013

  43. Aktuelle Diskussion • Post-MDGs and Sustainable Development Goals (SDG´s) • Problems of MDGs (Literaturstand) • Mangelnde „Südbeteiligung“ bei der Zielauswahl • Wichtige Themen fehlen • Wenig ambitionierte Ziele, keine Differenzierung der Länder • Eindimensionale Armutsdefinition • Keine messbaren Ziele für den Norden • Verengtes Entwicklungsverständnis: VERTIKALER ANSATZ im GW Universal Health Coverage. KfW August 2013

  44. Aktuelle Diskussion • Post-MDGs and Sustainable Development Goals (SDG´s) • … • Post 2015 • UN-Sondergipfel zu MDG´s 2010: „Anerkennung“ der veränderten globalen Lage • Ban Ki-moon setzt UN Task Team zur Post-2015 Agenda ein • „Realizing the Future We Want for All” (2012) Universal Health Coverage. KfW August 2013

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