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Riech mal An der Nase herumgef hrt Von Duft und Gestank im Kulturvergleich

Gliederung. Die Sinne als Gegenstandsbereich der EthnologieGeruchsfallbeispielea) Religionb) Medizinc) Lebenszyklusd) Identit?tsbildunge) ErinnerungErgebnisse meiner Studie zur Bedeutung von Ger?chen bei K?lner StudentInnenZusammenfassung und Ausblick. Die Sinne als Gegenstandsberei

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Riech mal An der Nase herumgef hrt Von Duft und Gestank im Kulturvergleich

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Presentation Transcript


    1. Iris Kaebelmann M.A. Institut fr Vlkerkunde Riech mal! An der Nase herumgefhrt Von Duft und Gestank im Kulturvergleich

    2. Gliederung Die Sinne als Gegenstandsbereich der Ethnologie Geruchsfallbeispiele a) Religion b) Medizin c) Lebenszyklus d) Identittsbildung e) Erinnerung Ergebnisse meiner Studie zur Bedeutung von Gerchen bei Klner StudentInnen Zusammenfassung und Ausblick

    3. Die Sinne als Gegenstandsbereich ethnologischer Forschung ber die Sinneswahrnehmungen kommt das von Ethnologie untersuchte kulturelle Wissen zustande Jede Gesellschaft ordnet ihre Welt nach eigenen kultur-spezifischen Kriterien und daran sind die jeweiligen Sinne beteiligt Anzahl, Reihenfolge, Vokabular der Sinne drcken kulturelle Hierarchien aus Anordnung: Sehen, Hren, Riechen, Schmecken, Tasten nicht selbstverstndlich, sondern europisches Konstrukt Dem Riechen wurde und wird eher eine untergeordnete Bedeutung zugeschrieben

    4. Die Sinne und die frhe ethnologische Forschung Physiologisch geprgte Forschung (Anthropometrie) Europisches Sensorium wurde als Ma aller Dinge und als Merkmal der Zivilisation angesehen Koloniale und missionarische Absichten wurden mit der angeblich belegten Primitivitt indigener Gruppen legitimiert Sozialdarwinistischer Ansatz

    5. Ethnologie der Sinne Neuer Forschungsansatz der von einem kanadischen Forscherteam Anfang der 1990er begrndet wurde Zentrale Prmisse: Sinneswahrnehmungen sind physische und kulturelle Prozesse Erforschung der Auswirkungen von Wahrnehmungsstrukturen auf die verschiedenen Bereiche einer Gruppe u.u. Kulturvergleichende Studien knnen dann Aufschluss ber eventuelle Universalien der Wahrnehmung geben

    7. Geruchs-Fallbeispiele aus aller Welt Vokabular gibt Aufschluss ber Stellenwert eines Sinnes Kashinawa: Geruch ist der am strksten in der Sprache reprsentierte Sinn Anlo: Unterscheidung zwischen aktivem und passivem Riechen Gerche werden vom Menschen immer in das Gegensatzpaar gut/schlecht oder Duft/Gestank aufgeteilt Unterscheidung geht auf kulturell tradierte Werte zurck Blumen- und Verwesungsgerche sind universal gut bzw. schlecht konnotiert Prferenzen und Aversionen unterliegen kulturellem Wandel

    8. RELIGION Gerche werden zur Kommunikation mit Gttern und Ahnen genutzt (z.B. Weihrauch) Gute Gerche drcken Anwesenheit eines Gottes/Geistes aus (z.B. Rosenkranz) Durch Gerche knnen auch Geister angelockt werden bzw. werden umgekehrt gute Gerche zur Bekmpfung bser Geister eingesetzt

    9. Iris Kaebelmann M.A. Institut fr Vlkerkunde MEDIZIN Seit dem Neolithikum ist das Beruchern eine Form der Heilbehandlung Ruchern wurde auch genutzt um Krankheiten wie die Pest oder bse Geister zu vertreiben Gerche werden inhaliert, aromatische Stoffe auf den Krper aufgetragen (chinesische Medizin, Ayurveda)

    10. Iris Kaebelmann M.A. Institut fr Vlkerkunde LEBENSZYKLUS Gerche spielen bei Geburt, Heirat, Initiation und Tod eine wichtige Rolle symbolische Parallele zwischen dem unsichtbaren, nicht fassbaren Geruch und der Person, die sich in einem bergangszustand befindet Ongee: Geruchskalender, der zeitliche Orientierung am Geruch blhender Pflanzen bietet

    11. Iris Kaebelmann M.A. Institut fr Vlkerkunde IDENTITTSBILDUNG In Sozialisation wird Umgang mit eigenem Geruch und den Gerchen anderer erlernt Schlechte Gerche drcken Antipathien und Abweichungen von Regeln aus Gesellschaftliche Auenseiter (Bsp. Kriminelle, Bettler, Prostituierte) und Feinde gelten als stinkend Olfaktorische Kategorien bilden inter- und intrakulturelle Grenzen ab und erhalten sie Geruchsklassifikationen auch fr Alters- und Berufsgruppen, Frau und Mann und soziale Schichten Krpergeruch wird weltweit manipuliert

    12. Iris Kaebelmann M.A. Institut fr Vlkerkunde ERINNERUNG Aufgrund der Verknpfung von Geruchszentrum und Erinnerungszentrum im Gehirn (limbisches System) knnen mit der Wahrnehmung von Gerchen Erinnerungen wieder aufleben Proustian Phenomena (nur individuelles Erlebnis?) Geruchskalender ermglicht, dass Ereignisse mit bestimmten Gerchen verbunden werden Geruch von Heim/Heimat hat universell eine positive Bedeutung (smellscape)

    13. Ergebnisse meiner Magisterarbeit 30 StudentInnen zu guten und schlechten Gerchen befragt Free List ? Pile Sort ? Clusteranalyse ? multidimensionale Skalierung 159 gute und 168 schlechte Gerche werden insgesamt genannt Parfm bzw. Schweiss liegen an Position 1 Genannte Items im Vergleich zu einer italienischen Studie klar kulturspezifisch Gute Gerche werden nochmals in essbare und nicht essbare Gerche unterteilt Schlechte Gerche werden nochmals in natrliche und knstliche Gerche unterteilt

    14. Zusammenfassung und Ausblick Oppositionspaar von guten und schlechten Gerchen scheint in allen Kulturen eine Rolle zu spielen In den jeweiligen Extremen trifft die Bewertung von Gerchen auf groe kollektive bereinstimmung Eine wesentliche Rolle spielen Gerche von Nahrungsmitteln, was mit der engen Verbindung von Geruchs- und Geschmackssinn erklrt werden kann These, dass schlechte Gerche mit Krankheit und Bedrohung assoziiert werden, kann besttigt werden Geruchsschemata werden von jeder Kultur mit ihren eigenen Inhalten gefllt und durch Sozialisation weiter gegeben

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