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Einschulung - 01/2005 - Folie 01 Christoph Bräuer Jahrgang: 1954 Geburtsort: Steinfeld, Landkreis Vechta Wohnort: Wildeshausen Beruf: Diplom-Psychologe Arbeitsbereich: Seit ca. 25 Jahren Andreaswerk Vechta Leiter der Frühförderung seit ca. 20 Jahren Noch Fragen – nur zu!.

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Presentation Transcript


  1. Einschulung - 01/2005 - Folie 01Christoph BräuerJahrgang: 1954Geburtsort: Steinfeld, Landkreis VechtaWohnort: WildeshausenBeruf: Diplom-PsychologeArbeitsbereich: Seit ca. 25 Jahren Andreaswerk VechtaLeiter der Frühförderung seit ca. 20 JahrenNoch Fragen – nur zu!

  2. Einschulung - 01/2005 - Folie 03 / 01Vorbemerkungen:Die Fragestellung der Einschulung oder Zurückstellung lässt sich aus ganz verschiedenen Blickwinkeln betrachten.Humhrey Bogart sagte, als er den Kapitän Queek spielte:Es gib vier Methoden eine Sache zu erledigen:Die richtigeDie falscheDie üblicheMeineRaten Sie bitte, welche Methode ich heute wähle!

  3. Ich werde versuchen, die verschiedenen Sichtweisen einfließen zu lassen, allerdings werde ich in erster Linie die Sichtweise des Kindes vertreten.Die Positionen, die ich vertrete, sind wissenschaftlich begründbar, beziehen sich auf aktuelle Erkenntnisse aus der Medizin, der Neurobiologie, der Pädagogik und Psychologie.Ich werde aber keinen wissenschaftlichen Vortrag halten, sondern mich bemühen, ständig den praktischen Alltagsbezug zu wahren und mich allgemeinverständlich auszudrücken.Wenn ich mich dabei mitunter einer derben Ausdrucksweise bediene, so möchte ich mich schon jetzt vorab dafür entschuldigen. Oftmals bringe ich die Sache damit “auf den Punkt“. Betrachten sie es sozusagen als didaktisches Stilmittel, welches die Aufmerksamkeit erhöht und den Lernerfolg somit unterstützt.

  4. Einschulung - 01/2005 - Folie 04Schulreife – fähig für den Ernst des Lebens?Schulfähigkeit ist kein eindimensionales Merkmal. Viele Fertigkeiten und Eigenschaften sind hilfreich, um für die künftigen schulischen Anforderungen gut gerüstet zu sein.Je nach Einzelfall kommen den einzelnen Faktoren sehr unterschiedliche Wichtigkeiten zu.

  5. Einschulung - 01/2005 - Folie 05Grundlagen:EinschulungKinder die bis zum 30. Juni (dieses Datum verschiebt sich in den nächsten Jahren sukzessive bis auf den 30.September) des Jahres ihr 6. Lebensjahr vollendet haben gelten als schulpflichtig und werden in der Regel in die Grundschule eingeschult.Auch eine Einschulung in eine „Sonderschule“ ist möglich.SchulzurückstellungEs besteht die Möglichkeit ein Kind für ein Jahr von der Einschulung zurückstellen zu lassen.SchulkindergartenIn manchen Regionen ist für diese Kinder ein so genannter „Schulkindergarten“ eingerichtet. Auch wird mitunter der Begriff „Vorschule“ verwendet. Der Besuch des Schulkindergartens ist verpflichtend, da diese Kinder schon der Schulpflicht unterliegen. Sie gelten aber noch nicht als eingeschult , deshalb ist z.B. Frühförderung als Begleitung möglich.Vorzeitige EinschulungKinder die in den 6 auf den Stichtag folgenden Monaten 6 Jahre alt werden, können auf Antrag vorzeitig eingeschult werden; es sind so genannte „Kann-Kinder“.

  6. Einschulung - 01/2005 - Folie 06Stationen des EinschulungsverfahrensSchulanmeldungSchulpflichtige Kinder müssen von ihren Eltern bei der zuständigen Grundschule angemeldet werden. Der Zeitpunkt ist meist im Herbst und wird öffentlich gemacht.Dort findet neben der formalen Anmeldung auch eine Überprüfung des Sprachentwicklungsstandes des Kindes statt, um eventuell Sprachfördermaßnahmen einzuleiten.Schulärztliche UntersuchungDie Schuluntersuchung findet zumeist im letzten Halbjahr vor der Einschulung statt. Der Schularzt gibt daraufhin eine Einschulungsempfehlung ab.EinschulungsentscheidungDie Entscheidung über die Einschulung oder Zurückstellung trifft die Leiterin der zuständigen Grundschule.

  7. Andere Schulformen / SonderschulenEs besteht die Möglichkeit Kinder auch in andere Schulformen als die Grundschule einzuschulen. Dies muss beantragt, in einer sogenannten Förderkonferenz beratschlagt und vom Schulamt genehmigt werden (Einzelfallentscheide). „Lernen unter einem Dach“Dies ist eine neuere Form der Schulorganisation, die Grund- und Sonderschule zusammenfasst und Förderunterricht in den Stundenplan integriert.Hier bestehen noch unklare Entscheidungswege.IntegrationsklassenDiesegibt es in den Bereichen KB, GB, LB ; sie sind noch sehr selten.Einschulung in das erste Schuljahr

  8. Fragestellung und AuftragEin Kind daraufhin einzuschätzen, ob eine Erfolg versprechende Einschulung möglich ist, ob eine Schulzurückstellung notwendig erscheint oder ob eine andere Schulform als die Regel-Grundschule empfohlen werden sollte ist ein komplexes Geschehen.Eine systematische und methodische Informationssuche gibt Sicherheit und wird Fehleinschätzungen vermeiden helfen. Vorstellungsbild: Mosaik Folgende Informationsquellen stehen zur Verfügung und sollten auch ausgeschöpft werden.Das Kind (durch Beobachtung, Testung …)Die Eltern (Befragung, Einschätzskalen …)Der Kindergarten (Beobachtungen, …)Kinderarzt, HausarztSchularztTherapeuten, Frühförderung, Beratungsstelle, o.ä.Andere mit dem Kind befasste Personen (Großeltern, Vereine, etc.)

  9. Die Schulärztliche UntersuchungFolgende Beiträge kann die schulärztliche Untersuchung liefern: Erfassung des körperlichen Entwicklungsstandes Erkennen körperlicher Erkrankungen Sinnesüberprüfung (Sehen, Hören, Gleichgewicht, e.t.c.) Entwicklungsstand der Wahrnehmung Entwicklungsstand der Sprache Notwendigkeit eines medizinischen Förderbedarfes Veranlassung gesundheitsfördernder MaßnahmenEs besteht ein Anrecht auf die schulärztliche Untersuchung.Es ist eine Pflichtleistung des Gesundheitsamtes.Grundschulen sollten auf der Untersuchung aller Kinder bestehen.30%-40% der Kinder haben zeitweise die Vorsorgeuntersuchungen nicht mehr durchlaufen!Die Schuluntersuchung erfasst eine Vielzahl von weiteren Informationen.

  10. Einschulung - 01/2005 - Folie 13Um einschätzen zu können, ob ein Kind den Anforderungen der Schule gewachsen ist, muss man darüber informiert sein, was Schule an Grundvoraussetzungen erwartet, die Kinder mitbringen sollten.Ein Kind ist nicht schon dann schulreif, wenn es den Ranzen tragen kann!

  11. Einschulung - 01/2005 – Folie 14/2Folgende Fertigkeiten und Fähigkeiten werden oft als Minimalkatalog beschrieben:- Selbständiges An- und Ausziehen- Allein zur Toilette gehen können- Mehrere Stunden sich von den Eltern trennen können- 45 Minuten an seinem (Sitz-) Platz bleiben können- Anderen (Kindern und Erwachsenen) zuhören können- Bereitschaft zur Erfüllung fremd gestellter Aufgaben zeigen- Fähigkeit zur Konzentration besitzen (15-20 Minuten)- Gefühle angemessen ausdrücken und wahrnehmen können- Frustration aushalten können- Einfache Formen, Buchstaben und Zahlen nachmalen können- Weitestgehend fehlerfrei sprechen- Geschehnisse logisch und zeitlich geordnet korrekt erzählen- Mit Schere und Klebstoff umgehen können- Kontakt zu anderen Kindern herstellen können- Sich in eine Gruppe integrieren könnenEin Kind sollte bei der Einschulung die meisten der genannten Fähigkeiten besitzen. Einzelne Lücken sind unproblematisch.Kein Kind kommt „fertig“ zur Schule!

  12. Einschulung - 01/2005 - Folie 14Ein Kollegium der Grundschule wünscht sich:Einen Schulanfänger, der sich anziehen kann,die Schleife bindet wie ein Mann.Ein Buch, ein Heft von vorn beginnt,beim Zuhören die Ruh find`t.Die Schere sein, bringt nicht Gefahr,für ihn, für mich, für Nachbars Haar.Im Kreis zu sitzen macht ihm Spaß,den anderen erzählt er was.Auf seinem Stuhl, da sitzt er festund lauscht den Anweisungen zum Test.Ob ihm die Farben wohl bekannt?Jawohl: Gelb, rot, grün, lila sind benannt!Auch oben, unten, rechts und linkserkennt er klar und sicher – allerdings -Das Warten, bis er dran genommen und er die Antwort sagen kann,das übt er noch, der kleine Mann.

  13. Einschulung - 01/2005 - Folie 15In der Literatur findet man meist folgende Einteilung der Kompetenzen, denen in Hinblick auf schulisches Lernen besondere Bedeutung beigemessen wird:Schulfähigkeit: - Gesundheitliche Voraussetzungen- Motorik- Wahrnehmung- Sozial-emotionaler Bereich- Personale/Soziale Kompetenzen- Umgang mit Aufgaben- Elementares Wissen- Fachliche KompetenzenEine andere gängige Einteilung ist in körperliche, emotionale, soziale und intellektuelle Schulreife.

  14. Einschulung - 01/2005 - Folie 18Eltern sind neben den eigenen Beobachtungen eine wichtige Informationsquelle. Folgende Fragen sind geeignet, um über die Schulfähigkeit eines Kindes ins Gespräch zu kommen:- Wie geht ein Kind an eine neue Aufgabenstellung heran? Zeigt es Zuversicht und sucht es aktiv nach einer Lösung?- Wie ist es um die Ausdauer des Kindes bestellt- Wird eine begonnene Tätigkeit zu Ende geführt?- Holt das Kind sich Hilfe bei Problemen?- Zeigt es Bereitschaft sich auf fremd gestellte und angeleitete Aufgaben einzulassen? - Hat es Freude am eigenen Tun?- Kann das Kind zuhören?- Nimmt es Gefühle anderer angemessen wahr?- Drückt es eigene Gefühle angemessen aus?- Wie ist es um seine Selbstsicherheit bestellt?- Wie ist sein Selbstwertgefühl?- Will das Kind in die Schule? !!!- Wie steht es schulischen Dingen wie Buchstaben, Schreiben, Zahlen etc. entgegen? Zeigt es Interesse, Lust und Eifer daran?

  15. Einschulung - 01/2005 - Folie 21Klarheit in der Rolle haben!Die Entscheidung über Einschulung liegt beim Schulleiter der zuständigen Grundschule.Die Eltern haben ein gewichtiges Mitspracherecht; der Rechtsweg ist nicht ausgeschlossen (aber selten).Aufgabe der Pädagogen ist eine gute Information zu geben und eine Beratung anzubieten.

  16. Kriterien für eine Schulzurückstellung:Wenn ein Kind in mehreren der Entwicklungsbereiche gravierende Schwächen aufweist – erst dann ist eine Schulzurückstellung zu erwägen.Ganz wichtig: Nur wenn für das nächste Jahr eine reguläre Einschulung mit guten Erfolgsaussichten prognostiziert werden kann, ist die Schulzurückstellung gerechtfertigt.Ein Kind, das aller Voraussicht nach auch im nächsten Jahr nicht grundschulreif sein wird, sollte nicht zurückgestellt werden. Dann ist u .U. eine andere Schulform anzuraten.

  17. Ungerechtfertigte ZurückstellungEin häufig zu beobachtender Irrtum, ist die Annahme, mit der Schulzurückstellung sei man „auf der sicheren Seite“, weil man mit einem zusätzlichen Vorschuljahr ja keinen Schaden anrichten würde. Eine nicht gerechtfertigte Zurückstellung kann ähnlich schwerwiegende Negativfolgen haben wie eine zu frühe Einschulung. Oft verlieren die Kinder viel Motivation durch die schnell aufkommende Unterforderung. Sie verlernen schließlich, sich anzustrengen und finden nur schwer zur alten Leistungsbereitschaft zurück, wenn ein Jahr später die Schule beginnt.

  18. Einschulung - 01/2005 - Folie 22Diagnostische Möglichkeiten bei der EinschulungsfrageVorweg der vielleicht wichtigste Grundsatz für das diagnostische Vorgehen:Suche nie nach einer Antwort,solange Du die Frage nicht kennst?Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die sorgfältige Formulierung der Fragestellung Voraussetzung für eine korrekte Antwort ist. Zum anderen kann es als Hinweis aufgefasst werden, nicht in „Testwut“ zu verfallen und unreflektiert Daten zu erheben in der Hoffnung „Da wird uns schon was auffallen!“.

  19. Einschulung - 01/2005 - Folie 23Übersicht über einige gängige VerfahrenGöppinger Sprachfreier SchuleignungstestDiagnostische Einschätzskalen für Erzieherinnen zur Beurteilung der Schulfähigkeit (DES)Duisburger Vorschul- und Einschulungstest (DVET)Kieler Einschulungsverfahren (KEV)Farbiger Matrizen-Test (CPM) zur Intelligenzdiagnostik

  20. Einschulung - 01/2005 - Folie 24Diagnostische Einschätzskalen für Erzieherinnen zur Beurteilung der Schulfähigkeit (DES)Körperliche SchulfähigkeitGrobmotorikKörperbeherrschung, Gleichgewicht, Koordination, BewegungsplanungFeinmotorik, Visuomotorische Koordination, Finger- und HandgeschickSprachlich-kognitive LernvoraussetzungenSensorische Integration:auditiv-motorische Integration (auditives Sequenzgedächtnis), Graphästhesie (Hautzeichnung)Gestalt-Formauffassung: Visuell-motorische Integration)Phonematische Diskriminationsfähigkeit: Auditive IntegrationMengenerfassungOptische DifferenzierungsfähigkeitLautsyntheseVisuelle Figur-Grund-ErfassungArtikulationsfähigkeitVisuelles Gedächtnis, SymbolfolgegedächtnisSprachgedächtnis, auditive MerkfähigkeitHandlungsplanung, SequenzgedächtnisSprachliche Ausdrucksfähigkeit, WortschatzKonkrete Denkoperationen, asymetrische Seriation, ordinale Zuordnung, Zahlerhaltung

  21. Soziale, emotionale und motivationale Voraussetzungen(Zwei Beurteiler vorgeschlagen)KontaktfähigkeitKonfliktverhaltenKooperationasverhaltenKonzentrationsfähigkeit und AusdauerAufmerksamkeit (Zuhören, Interesse)Befolgen von Anweisungen und AufforderungGefühlsstabilität und emotionale ZuwendungfähigkeitFlexibilität des VerhaltensAndere bedenkenswerte Einflussgrößen (unsystematisch)Zu erwartende KlassengrößeHändigkeit (Hilfen für Linkshänder)Ablenkbarkeit (visuell; akustisch; intern)HyperaktivitätADSSoziales Umfeld (Welche häusliche Unterstützung ist da?)GeschwisterkonstellationenAußergewöhnliche Lebensereignisse (bevorstehender Umzug, Bau, Krankheit, Tod)Emotional „eingefärbte“ Entscheidungen? Trennungsängste bei den Eltern?

  22. Einschulung - 01/2005 - Folie 25Basisfähigkeiten, die Kindern in allen!!! Lern- und Entwicklungsbereichen Vorteile bringen:Selbstbewusstsein SelbstwertgefühlSelbstvertrauenVertrauen in andereMutKeine Angst vor Fehlern habenLebensfreudeHohe Eigenaktivität, NeugierverhaltenAusdauerFrustrationstoleranzGesundheitKörperliche Fitness

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