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Das Interview mit Kindern und Jugendlichen

2. Gliederung. Theoretischer HintergrundAAI Weitere InterviewbeispieleZusammenfassung. 3. Theoretischer Hintergrund I. Interviewstile (Cox et.al., 1981):ResonanzstilPsychotherapiestilStrukturierter StilKombination strukturierer und aktiv-psychotherapeutischer Stil. 4. Theoretischer Hintergrund II.

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Das Interview mit Kindern und Jugendlichen

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Presentation Transcript


    1. 1 Das Interview mit Kindern und Jugendlichen „Die Begutachtung in der Familiengerichtsbarkeit“ Dr. Balloff Referenten: Daniela K. & Judith P.

    2. 2 Gliederung Theoretischer Hintergrund AAI Weitere Interviewbeispiele Zusammenfassung

    3. 3 Theoretischer Hintergrund I Interviewstile (Cox et.al., 1981): Resonanzstil Psychotherapiestil Strukturierter Stil Kombination strukturierer und aktiv-psychotherapeutischer Stil Multimethodale Diagnostik => interview = umfassendste und vielfältigste Instrument der Psychodiagnostik. Ziel = aktuelles Problemverhalten, Vorgeschichte und soziale Beziehungen zu erfassen (kann auch eventuell notwendige Therapie vorbereiten)über nagemessene Intervietechnik viel gestritten (nicht-direktive Verfahren- Vorteil bei Aufbau therapeut. Bez. versus direkte gezielte Fragen- Vorteil bei systemt. Erfassg. Informstionen) Interviewstile (Cox et.al., 1981): Resonanzstil: nicht-direktiv, beschränkt auf reines nicht-interpretatives Spiegeln der Äußerungen der Mutter; keine aktiven Bemühungen des Interviewers erkennbar Gefühle und Fakten zu explorieren Psychotherapiestil: aktiv, zusätzlich Gefühle exploriert und Interpretationen gegeben Strukturierter Stil: systematisch vom Klienten gegebne Informationen weiter explorieren, ohne aktiv Gefühle zu erfragen oder zu interpretieren Kombination strukturierter und aktiv-psychotherapeutischer Stil: systematische Explorieren von Fakten und Gefühlen mit entsprechender Interpretation Empfehlung aufgrund empir. Ergebnisse: erst eltern frei erzählen lassen un d dann mittels strukturierter Verfahren erhaltene Informationen ergänzen Multimethodale Diagnostik => interview = umfassendste und vielfältigste Instrument der Psychodiagnostik. Ziel = aktuelles Problemverhalten, Vorgeschichte und soziale Beziehungen zu erfassen (kann auch eventuell notwendige Therapie vorbereiten)über nagemessene Intervietechnik viel gestritten (nicht-direktive Verfahren- Vorteil bei Aufbau therapeut. Bez. versus direkte gezielte Fragen- Vorteil bei systemt. Erfassg. Informstionen) Interviewstile (Cox et.al., 1981): Resonanzstil: nicht-direktiv, beschränkt auf reines nicht-interpretatives Spiegeln der Äußerungen der Mutter; keine aktiven Bemühungen des Interviewers erkennbar Gefühle und Fakten zu explorieren Psychotherapiestil: aktiv, zusätzlich Gefühle exploriert und Interpretationen gegeben Strukturierter Stil: systematisch vom Klienten gegebne Informationen weiter explorieren, ohne aktiv Gefühle zu erfragen oder zu interpretieren Kombination strukturierter und aktiv-psychotherapeutischer Stil: systematische Explorieren von Fakten und Gefühlen mit entsprechender Interpretation Empfehlung aufgrund empir. Ergebnisse: erst eltern frei erzählen lassen un d dann mittels strukturierter Verfahren erhaltene Informationen ergänzen

    4. 4 Theoretischer Hintergrund II Interviewsetting Eltern- und Kindinformationen Strukturierte Interviews Interviewsetting: Erstgespräch getrennt versus gemeinsam mit Eltern und Kind führen => Kindsalter abhängige Entscheidung empfehlenswert (vor Einschulungsalter Eltern allein zum Erstgespräch, danach zwecks besserer Vertrauensschaffung ERstgespräch gemeinsam und danach getrennte Gespräche) Eltern- und Kindinformationen (Übereinstimmung Eltern-Kindinformationen nur mittelmäßige Übereinstimmung; Problem Validität Informatinsquellen beurteilen; mit steigendem Alter steigt Bedeutung der Informationen des Kindes an, Wichtig bei diagnosestellung: subjektibe Darstellung versus objektive Gegebenheiten; obwohl Kinderbefragung oftmals keinen Wissenszuwachs bedeutet sollte immer auch ein Gespräch mit den Kind allein stattfinden, da Kinder immer noch weiteres, bisher nicht auffällig Gewordenes beitragen können (gilt besonders bei internalisierten Störungen, aber auch hier sind Eltern bis zur Adoleszenz verlässlichere Informanten weil Sie nicht so stark von momentanen Erlebnissen, Befindlichkeiten beeinflusst werden) Strukturierte Interviews (unzureichende Güte (kappa 0,02-0,56) in 60er Jahren => Bedarf an besserer Diagnosestellung=> einheitlichere Diagnosetechniken gefordert; 60er/70er Jahre halbstrukturierte Verfahren, inzwischen Hochstrukturierte und Vollstrukturierte (standardisierte) Interviews für Kinder und Jugendliche entwickelt (Hochstrukturierte Fragen und Sprungregeln um notwendige Informationen, Symptomausprägungen oder Diagnosen zu erfassen) => maximale Durchführungs- und Auswertungsobjektivität (wörtliche Vorgabe Fragen und Codierung wörtlich gegebener Antworten); Diagnosestellung meist mittels Computeralgorithmen, sodass Interpretationsobjektivität maximiert ist; Minimierung Fehler Interviewer maximiert Fehler bei Interviewtem: Tendenzen der Simulation, Interviewsetting Dissimulation, falsches Frageverständnis, fehlerhafte subjektive Urteilsanker (Bsp.!!!) Interviewsetting: Erstgespräch getrennt versus gemeinsam mit Eltern und Kind führen => Kindsalter abhängige Entscheidung empfehlenswert (vor Einschulungsalter Eltern allein zum Erstgespräch, danach zwecks besserer Vertrauensschaffung ERstgespräch gemeinsam und danach getrennte Gespräche) Eltern- und Kindinformationen (Übereinstimmung Eltern-Kindinformationen nur mittelmäßige Übereinstimmung; Problem Validität Informatinsquellen beurteilen; mit steigendem Alter steigt Bedeutung der Informationen des Kindes an, Wichtig bei diagnosestellung: subjektibe Darstellung versus objektive Gegebenheiten; obwohl Kinderbefragung oftmals keinen Wissenszuwachs bedeutet sollte immer auch ein Gespräch mit den Kind allein stattfinden, da Kinder immer noch weiteres, bisher nicht auffällig Gewordenes beitragen können (gilt besonders bei internalisierten Störungen, aber auch hier sind Eltern bis zur Adoleszenz verlässlichere Informanten weil Sie nicht so stark von momentanen Erlebnissen, Befindlichkeiten beeinflusst werden) Strukturierte Interviews (unzureichende Güte (kappa 0,02-0,56) in 60er Jahren => Bedarf an besserer Diagnosestellung=> einheitlichere Diagnosetechniken gefordert; 60er/70er Jahre halbstrukturierte Verfahren, inzwischen Hochstrukturierte und Vollstrukturierte (standardisierte) Interviews für Kinder und Jugendliche entwickelt (Hochstrukturierte Fragen und Sprungregeln um notwendige Informationen, Symptomausprägungen oder Diagnosen zu erfassen) => maximale Durchführungs- und Auswertungsobjektivität (wörtliche Vorgabe Fragen und Codierung wörtlich gegebener Antworten); Diagnosestellung meist mittels Computeralgorithmen, sodass Interpretationsobjektivität maximiert ist; Minimierung Fehler Interviewer maximiert Fehler bei Interviewtem: Tendenzen der Simulation, Interviewsetting Dissimulation, falsches Frageverständnis, fehlerhafte subjektive Urteilsanker (Bsp.!!!)

    5. 5 Theoretischer Hintergrund III

    6. 6 Theoretischer Hintergrund III

    7. 7 AAI Kurzer Überblick Entwicklung Durchführung Auswertung Klassifikation psychometrische Qualität des AAI pro und contra AAI

    8. 8 Überblick AAI Halb-strukturiertes Interview neuer Zugang zu mentalen Bindungsrepräsentationen von Erwachsenen und Jugendlichen klinisches Interview über die frühen Erfahrungen mit Bezugspersonen in der Herkunftsfamilie und über die Einschätzung der Bedeutung dieser Erfahrungen aus aktueller, heutiger Sicht der interviewten Personen Dieses Adult Attachment Interview wurde von George, Kaplan und Main (1984/1985/1996), das dazugehörige Kodierungs- und Klassifikationssystem zur Auswertung von Main und Goldwyn (1994) entwickelt. Dieses qualitative Experteninterview hat die Bindungsforschung dadurch erweitert, dass es einen neuen Zugang zu den mentalen Bindungsrepräsentationen von Erwachsenen und Jugendli- chen ermöglichte. Das AAl ist ein halb-strukturiertes, klinisches Interview über die frü- hen Erfahrungen mit Bezugspersonen in der Herkunftsfamilie und über die Einschätzung der Bedeutung dieser Erfahrungen aus aktueller, heuti- ger Sicht der interviewten PersonenDieses Adult Attachment Interview wurde von George, Kaplan und Main (1984/1985/1996), das dazugehörige Kodierungs- und Klassifikationssystem zur Auswertung von Main und Goldwyn (1994) entwickelt. Dieses qualitative Experteninterview hat die Bindungsforschung dadurch erweitert, dass es einen neuen Zugang zu den mentalen Bindungsrepräsentationen von Erwachsenen und Jugendli- chen ermöglichte. Das AAl ist ein halb-strukturiertes, klinisches Interview über die frü- hen Erfahrungen mit Bezugspersonen in der Herkunftsfamilie und über die Einschätzung der Bedeutung dieser Erfahrungen aus aktueller, heuti- ger Sicht der interviewten Personen

    9. 9 Entwicklung in den frühen 80er Jahren entwickelt Berichte von Eltern, die mit Kleinkindern beim Fremde Situations Test waren Klassifikation nach den Bindungsqualitäten Enge Beziehung festgestellt

    10. 10 Durchführung 14-tägiger Trainingskurs notwendig Dauer ca. 1-2h Aufzeichnung auf Tonträger Reihenfolge der Fragen und Nachfragen unbedingt einhalten großer Freiraum für Befragten Nach ersten Aufwärmfragen über die frühen Beziehungen in der Her- kunftsfamilie werden die Personen aufgefordert, fünf Adjektive oder Wörter zur Kennzeichnung der Beziehungen zu Mutter und Vater in der Kindheit zu geben und diese anhand von konkreten Ereignissen zu bele- gen. Außerdem wird gefragt, welchem Elternteil sich die Personen näher gefühlt haben, was sie taten, wenn sie sich als Kind unglücklich fühlten, wenn sie verletzt oder krank waren, ob und welche Trennungen sie erfah- ren haben, ob sie sich von den Eltern abgelehnt fühlten, z.B. weil die Eltern sie aus erzieherischen Gründen gestraft haben. Wesentlich für die Auswertung ist die Frage danach, welche Bedeutung den Kindheitserfah rüngen der~ Befragten für ihre eigene Persönlichkeit als Erwachsene zukommt und warum die Eltern so handelten wie sie es taten. Danach werden Verluste nahestehender Personen oder Misshandlungserfahrun gen und die aktuelle Beziehung zu Eltern und Kindern (sofern vorhan- den) erfragt. Reihenfolge der Fragen und Nachfragen unbedingt eingehalten werden muss, dass aber den Befragten andererseits wie in klinischen Interviews ein großer Freiraum für ausführliche Berichte und Bewertungen ihrer Erfahrungen eingeräumt wird. So bleibt ein möglichst natürlicher Gesprächsverlauf erhalten. Die Reihenfolge der Interviewfragen, insbesondere die Frage nach Adjektiven zur Beschreibung der frühen Beziehungen zu den Eltern und die Nachfragen nach autobiografischen Episoden zur Stützung der Adjektive geben viele Hinweise auf die Verarbeitung und aktuelle Prä- sentation der Lebensgeschichte.Nach ersten Aufwärmfragen über die frühen Beziehungen in der Her- kunftsfamilie werden die Personen aufgefordert, fünf Adjektive oder Wörter zur Kennzeichnung der Beziehungen zu Mutter und Vater in der Kindheit zu geben und diese anhand von konkreten Ereignissen zu bele- gen. Außerdem wird gefragt, welchem Elternteil sich die Personen näher gefühlt haben, was sie taten, wenn sie sich als Kind unglücklich fühlten, wenn sie verletzt oder krank waren, ob und welche Trennungen sie erfah- ren haben, ob sie sich von den Eltern abgelehnt fühlten, z.B. weil die Eltern sie aus erzieherischen Gründen gestraft haben. Wesentlich für die Auswertung ist die Frage danach, welche Bedeutung den Kindheitserfah rüngen der~ Befragten für ihre eigene Persönlichkeit als Erwachsene zukommt und warum die Eltern so handelten wie sie es taten. Danach werden Verluste nahestehender Personen oder Misshandlungserfahrun gen und die aktuelle Beziehung zu Eltern und Kindern (sofern vorhan- den) erfragt. Reihenfolge der Fragen und Nachfragen unbedingt eingehalten werden muss, dass aber den Befragten andererseits wie in klinischen Interviews ein großer Freiraum für ausführliche Berichte und Bewertungen ihrer Erfahrungen eingeräumt wird. So bleibt ein möglichst natürlicher Gesprächsverlauf erhalten. Die Reihenfolge der Interviewfragen, insbesondere die Frage nach Adjektiven zur Beschreibung der frühen Beziehungen zu den Eltern und die Nachfragen nach autobiografischen Episoden zur Stützung der Adjektive geben viele Hinweise auf die Verarbeitung und aktuelle Prä- sentation der Lebensgeschichte.

    11. 11 Durchführung Aufwärmfragen zu frühen Beziehungen fünf Adjektive Kennzeichnung der Beziehungen zu Mutter und Vater konkrete Ereignisse Bedeutung der Kindheitserfahrungen für eigene Persönlichkeit als Erwachsene

    12. 12 Beispielfragen Einleitungs- bzw. Aufwärmfrage „1. Könnten Sie mir zunächst einen kurzen Überblick über Ihre frühe Familiensituation geben? Also wo Sie mit Ihren Eltern gelebt haben usw.? Vielleicht beginnen Sie damit, wo Sie geboren sind, ob Sie häufig umgezogen sind, d.h. Wovon Ihre Familie gelebt hat?“

    13. 13 Beispielfragen „15. Jetzt würde ich Ihnen gerne noch ein paar Fragen zu Ihrer Beziehung mit Ihren Eltern stellen. Hat es in Ihrer Beziehung zu Ihren Eltern (oder dem verbliebenen Elternteil) seit Ihrer Kindheit viele Veränderungen gegeben? Wir kommen gleich noch zum heutigen Zeitpunkt, aber jetzt meine ich Veränderungen, die ungefähr zwischen Ihrer Kindheit und dem Erwachsenwerden liegen.“

    14. 14 Gruppenarbeit

    15. 15 Typische Fehler bei der Durchführung geschlossene Fragen Zwischenbemerkungen Zu informelle Gesprächsführung Aktive Beiträge des Interviewers Vergessen von Nachfragen geschlossene Fragen im AAl zu vermeiden. Das Gespräch soll durch offene Fragen aufrechterhalten werden, ein Anheben der Stimme am Ende kann das Interesse an der erzählten Lebensgeschichte vermitteln. Sprechakte, die. ein Thema beenden oder abschließen, sollen nicht verwendet werden Zwischenbemerkungen Zwischenbemerkungen mit definitivem Charakter wie „gut“, „o.k.“, „richtig“ schränken den natürlichen Erzählfluss des Sprechenden ein Beispiel: Können Sie mir bitte erzählen, welchem Elternteil Sie sich am nächsten fühlten und warum Sie sich dem anderen Elternteil nicht nahe fühlten?“ „Ich denke mal, als ich Kind war, habe ich mich meiner Mutter näher gefühlt, weil sie einfach mehr zu Hause war (zwei Sekunden Pause), ja“. „Hm, gut“. „Warum gibt es dieses Gefühl nicht Ihrem Vater gegenüber?“ Hier hat der Interviewer nicht nur einen klaren Sprecherwechsel vorge- nommen, sondern deutet mit der Frage schon an, dass die Beziehung zu Mutter und Vater verglichen und mit der heutigen Situation in Beziehung gesetzt werden soll. Die Unterbrechung signalisiert Desinteresse und schneidet außerdem für den Sprecher die Möglichkeit ab, sich vertieft mit der Bewertung der Beziehung zur Mutter zu befassen und metakognitive ~ Überlegungen anzustellen, die für die Auswertung wichtig wären Zu informelle Gesprächsführung/ Aktive Beiträge des Interviewers Eine zu informelle Gesprächsführung oder aktive Beiträge des Inter- viewers aus seiner eigenen Kindheit (auch in schwacher Form der Zu- stimmung „das kenne ich auch“) sollten in einem professionellen Inter- view unbedingt vermieden werden. Sie stellen bereits eine Bewertung oder Akzeptanz der Sprecheräußerung dar, beeinflussen das Kooperati- onsprinzip der Kohärenz und nehmen dem Kodierer die Möglichkeit, spontane Äußerungen der interviewten Person zu gewichten. Vergessen von Nachfragen Ein Fehler kann schließlich dadurch auftreten, dass vorgesehene Nachfragen vergessen werden, was die nachfolgende Kodierung er- schwert. Gelegentlich neigen Interviewer dazu, bei positiven Ereignissen weniger Nachfragen zu stellen als bei negativen Die in klinischen, speziell gesprächstherapeutischen Schulen erwünschte Reaktion, Außerungen zu „spiegeln“ oder aktiv Gefühle zu benennen, die die interviewte Person vermutlich in einer Situation hatte, gelten im AAl als besonders fehlerhaftgeschlossene Fragen im AAl zu vermeiden. Das Gespräch soll durch offene Fragen aufrechterhalten werden, ein Anheben der Stimme am Ende kann das Interesse an der erzählten Lebensgeschichte vermitteln. Sprechakte, die. ein Thema beenden oder abschließen, sollen nicht verwendet werden Zwischenbemerkungen Zwischenbemerkungen mit definitivem Charakter wie „gut“, „o.k.“, „richtig“ schränken den natürlichen Erzählfluss des Sprechenden ein Beispiel: Können Sie mir bitte erzählen, welchem Elternteil Sie sich am nächsten fühlten und warum Sie sich dem anderen Elternteil nicht nahe fühlten?“ „Ich denke mal, als ich Kind war, habe ich mich meiner Mutter näher gefühlt, weil sie einfach mehr zu Hause war (zwei Sekunden Pause), ja“. „Hm, gut“. „Warum gibt es dieses Gefühl nicht Ihrem Vater gegenüber?“ Hier hat der Interviewer nicht nur einen klaren Sprecherwechsel vorge- nommen, sondern deutet mit der Frage schon an, dass die Beziehung zu Mutter und Vater verglichen und mit der heutigen Situation in Beziehung gesetzt werden soll. Die Unterbrechung signalisiert Desinteresse und schneidet außerdem für den Sprecher die Möglichkeit ab, sich vertieft mit der Bewertung der Beziehung zur Mutter zu befassen und metakognitive ~ Überlegungen anzustellen, die für die Auswertung wichtig wären Zu informelle Gesprächsführung/ Aktive Beiträge des Interviewers Eine zu informelle Gesprächsführung oder aktive Beiträge des Inter- viewers aus seiner eigenen Kindheit (auch in schwacher Form der Zu- stimmung „das kenne ich auch“) sollten in einem professionellen Inter- view unbedingt vermieden werden. Sie stellen bereits eine Bewertung oder Akzeptanz der Sprecheräußerung dar, beeinflussen das Kooperati- onsprinzip der Kohärenz und nehmen dem Kodierer die Möglichkeit, spontane Äußerungen der interviewten Person zu gewichten. Vergessen von Nachfragen Ein Fehler kann schließlich dadurch auftreten, dass vorgesehene Nachfragen vergessen werden, was die nachfolgende Kodierung er- schwert. Gelegentlich neigen Interviewer dazu, bei positiven Ereignissen weniger Nachfragen zu stellen als bei negativen Die in klinischen, speziell gesprächstherapeutischen Schulen erwünschte Reaktion, Außerungen zu „spiegeln“ oder aktiv Gefühle zu benennen, die die interviewte Person vermutlich in einer Situation hatte, gelten im AAl als besonders fehlerhaft

    16. 16 Auswertung Interview wird auf Tonträger aufgezeichnet nachfolgende Transkription (Wort für Wort) mehrere Schritte bis zur Auswertung

    17. 17 Auswertung 3 Ratingskalen ? Werte 1 – 9 I = Skalen für erschlossene Kindheitserfahrungen IIa = Skalen für mentalen Verarbeitungszustand in Bezug auf Bindungspersonen IIb – Skalen für allgemeinen mentalen Verarbeitungszustand von Bindungserfahrungen

    18. 18 I = Skalen für erschlossene Kindheitserfahrungen Liebe Zurückweisung für Mutter und Rollenumkehr Vater getrennt Leistungsdruck Vernachlässigung

    19. 19 IIa = Skalen für mentalen Verarbeitungszustand in Bezug auf Bindungspersonen Idealisierung Ärger für Mutter und Vater getrennt Abwertung

    20. 20 IIb – Skalen für allgemeinen mentalen Verarbeitungszustand von Bindungserfahrungen Abwertung von Bindung Bestehen auf fehlender Erinnerung Traumatischer Gedächtnisverlust Metakognitive Prozesse Passivität (Denken/ Ausdruck) Angst vor Verlust Kohärenz des Transkripts Kohärenz des Bewußtseins ? eine Wertung für Mutter und Vater

    21. 21 Konversationsmaxime nach Grice Vier Maxime: Quantität – sei so ausführlich wie nötig, aber nicht informativer als nötig Qualität – sage nichts, was du für falsch hältst oder wofür dir angemessene Gründe fehlen Relevanz– sei relevant, ohne logische Widersprüche Modalität – sei klar, eindeutig, geordnet

    22. 22 Klassifikation letzter Schritt der Auswertung In mehreren Durchgängen Bottom up Top down

    23. 23 Klassifikation autonomes, sicheres Bindungsmodell unsicher- distanzierendes Bindungsmodell unsicher- verwickeltes Bindungsmodell unverarbeiteter Bindungsstatus

    24. 24 autonomes, sicheres Bindungsmodell lebhafter Erinnerung an Kindheitserfahrungen offen und frei auch über widersprüchliche und unangenehme Gefühle Wertschätzung von Bindungsbeziehung wesentlich für persönliche Entwicklung & Elternschaft kohärentes Bild sowohl positiver als auch negativer frühkindlicher Erfahrungen

    25. 25 unsicher- distanzierendes Bindungsmodell trotz Zurückweisung häufig idealisierte Elternbilder können dafür oft keine konkreten Ereignisse nennen Bindungsbeziehungen spielen nur eine geringe Rolle leugnen oder bagatellisieren ungünstige Erfahrungen

    26. 26 unsicher- verwickeltes Bindungsmodell als Erwachsene immer noch emotionale Verwicklungen mit den Bezugspersonen aus ihrer Kindheit Überbewertung von häufig negativen Beziehungen zu den Eltern immer noch Ärger (Ärgerskala hoch) wenn sie über die Erfahrungen mit den Eltern reden, oder zahlreichen ungünstigen Kindheitserfahrungen hilflos und passiv ausgesetzt (Passivitätsskala hoch)

    27. 27 unverarbeiteter Bindungsstatus erschlossen aus sprachlichen Auffälligkeiten (Versprechern) ängstlichen oder irrationalen Schilderungen früherer Verluste von Bindungspersonen oder Traumata

    28. 28 Vergleich zu kindlichen Bindungsstilen

    29. 29 psychometrische Qualität des AAI Reliabilität Inter-Rater-Reliabilität: 75% - 100% Test-Retest-Reliabilität: 78%-90% Interviewer Reliabilität

    30. 30 psychometrische Qualität des AAI Validität diskriminative Validität: unabhängig von nicht bindungsbezogenem Gedächtnis unabhängig von allgemein sprachlicher und nicht sprachlicher Intelligenz keine Zusammenhänge Klassifikation und Diskurs-Kohärenzwert keine Zusammenhänge zu allgem. Persönlichkeitsmerkmalen, soz. Erwünschtheit..

    31. 31 psychometrische Qualität des AAI Validität prädiktive Validität: Übereinstimmungen von 75% zwischen mütterlichen und kindlichen Bindungsmuster

    32. 32 Verteilung der versch. Klassifikationen

    33. 33 Pro & Contra des AAI

    34. 34 Weitere Interviewbeispiele Schedule for affective disorders and schizophrenia in School-age children (Kiddy-SADS) Interview Schedule for Children (ISC) Mannheimer Elterninterview (MEI) Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Kinder-DIPS) Schedule for affective disorders and schizophrenia in School-age children (Kiddy-SADS) => Ambrosini et.al. 1989; ursprünglich ausschließlich affektive Störungen und Schizophrenien, inzwischen meisten übrigen Störungsbilder ergänzt, 6-18Jahre DSM-III Diagnosen aus Kinder- und Elternsicht Interview Schedule for Children (ISC) => Kovacs 1985, halbstrukturiertes Interview mit eltern und Kind durchgeführt; Altersbereich umfasst 8-17 Jahre, diag. Schwerpunkt depressive und Angststörungen. Testgütekriterie für depressive Störungen gut, Bezugssystem DSM-III Deutsche Verfahren: Mannheimer Elterninterview (MEI) Esser et.al., 1989; Forschungsversionen für Säuglingsalter (3Mo), kleinkindalter (2J), kindergartenalter (4J), grundschulalter (8Jahre), Adoleszenz (11 und 13J) und erwachsenenalter (18 u 25J); ab 8Jahren jeweils Kinder- und Elternversion, sonst nur Elternversion 6Teile: soziodemographische Angaben/ kinder- und jugendpdychiatrische Symptome / frühere Behandlungsepisoden/ Partnerbeziehung/ seelische Gesundheit Eltern/ akute Lebensereignisse und chronische Belastungen kinder- und jugendpdychiatrische Symptome: (60% frageumfang, 40 Einzelsymptome erfragt, nicht vorhanden (0) mäßig (1) stark ausgeprägt (2) bei Beurteilung (2= erfüllen ICD10 Kriterien) 4diagnostische Gruppen (emot Störg., hyperkinet störg, Störg Sozialverhalten, spezif Störg und Symptome) Befriedigende bis gute Interraterreliabilität (Def???) (Symptomebene kappa=0.77; Ökonomie 40-50min) Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Kinder-DIPS) => Unnewehr et.al., 1995; S.33 EsserbuchSchedule for affective disorders and schizophrenia in School-age children (Kiddy-SADS) => Ambrosini et.al. 1989; ursprünglich ausschließlich affektive Störungen und Schizophrenien, inzwischen meisten übrigen Störungsbilder ergänzt, 6-18Jahre DSM-III Diagnosen aus Kinder- und Elternsicht Interview Schedule for Children (ISC) => Kovacs 1985, halbstrukturiertes Interview mit eltern und Kind durchgeführt; Altersbereich umfasst 8-17 Jahre, diag. Schwerpunkt depressive und Angststörungen. Testgütekriterie für depressive Störungen gut, Bezugssystem DSM-III Deutsche Verfahren: Mannheimer Elterninterview (MEI) Esser et.al., 1989; Forschungsversionen für Säuglingsalter (3Mo), kleinkindalter (2J), kindergartenalter (4J), grundschulalter (8Jahre), Adoleszenz (11 und 13J) und erwachsenenalter (18 u 25J); ab 8Jahren jeweils Kinder- und Elternversion, sonst nur Elternversion 6Teile: soziodemographische Angaben/ kinder- und jugendpdychiatrische Symptome / frühere Behandlungsepisoden/ Partnerbeziehung/ seelische Gesundheit Eltern/ akute Lebensereignisse und chronische Belastungen kinder- und jugendpdychiatrische Symptome: (60% frageumfang, 40 Einzelsymptome erfragt, nicht vorhanden (0) mäßig (1) stark ausgeprägt (2) bei Beurteilung (2= erfüllen ICD10 Kriterien) 4diagnostische Gruppen (emot Störg., hyperkinet störg, Störg Sozialverhalten, spezif Störg und Symptome) Befriedigende bis gute Interraterreliabilität (Def???) (Symptomebene kappa=0.77; Ökonomie 40-50min) Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Kinder-DIPS) => Unnewehr et.al., 1995; S.33 Esserbuch

    35. 35 Schönen Tag noch und vielen Dank für eure Aufmerksamkeit

    36. 36 Theoretischer Hintergrund I Freud: Beziehungen zu Eltern = zentrale Rolle Sandler & Rosenblatt (1962): Konzept der repräsentationalen Welten Bowlby (1969) Ergänzung mit evolutionsbiologischen und systemtheoretischen Konzepten Ainsworth et.al. (1978) Erweiterung auf Bindung von Kindern (12-18 Mo.) an Eltern allgemein Familiengerichtsbarkeit=> Bindungstheorie als Grundlage Freud: Mutter und Vater = Objekte der realen und vor allem der phantasierten Triebbefriedigung, welche eigene Triebbefriedigung verhindern/ Ödupuskonflikt => Identifikation… später eher Internalisiserung von Objektbeziehungen im Mittelpunkt der Pesönlichkietsauffassung => Objekte = zentrale Bezugspersonen wie Mutter, Vater, Partner… Onjekte als mentale Repräsentationen tatsächlicher Bezugspersonen Sandler & Rosenblatt (1962): Konzept der repräsentationalen Welten => aufgrund Erfahrungen in früheren Objektbeziehungen mentale repräsentatinen des Selbst, anderer Personen und Beziehungen zu Ihnen herausgebildet => Wirhung auf spätere Beziehungsgestaltungen (=neuere psychoanalytische Auffassungend er Persönlichkeits- und Beziehungsentwicklung) Bowlby (1969) Ergänzung mit evolutionsbiologischen und systemtheoretischen Konzepten => Mensch hat evolutionär verankertes Bindungssystem, das bei gefahr die Nähe zwischen Kind und primärer Bezugsperson gewährleistet (meist mutter): Kind und Bezugsperson suchen/spenden Nähe und Sicherheit. Erfahrungen in solche Situationen prägt beim kind inneres Arbeitsmodell von beziehungen (1973) => sichereheitsspendende Beziehungserfahrungen dann sicheres Bindungsmodell, das spätere Erwartungen an engere Beziehungen prägt. Störungen der Beziehung oder Fehlen einer solchen Beziehung haben Arbeitsmodell unsicherer Bindung zur Folge inkl störender Auswirkungen auf spätere Beziehungen. Besonders Bindungserfahrungen in als bedrohlich empfundenen Situationen prägen Arbeitsmodell von beziehungen! Ainsworth et.al. (1978) Erweiterung auf Bindung von Kindern (12-18 Mo.) an Eltern allgemein => in dieser Altersgruppe Bindungsverhalten besonders gut beobachtbar ; 3 Typen gebildet (4. von Main hinzugefügt) Familiengerichtsbarkeit=> Bindungstheorie als Grundlage Freud: Mutter und Vater = Objekte der realen und vor allem der phantasierten Triebbefriedigung, welche eigene Triebbefriedigung verhindern/ Ödupuskonflikt => Identifikation… später eher Internalisiserung von Objektbeziehungen im Mittelpunkt der Pesönlichkietsauffassung => Objekte = zentrale Bezugspersonen wie Mutter, Vater, Partner… Onjekte als mentale Repräsentationen tatsächlicher Bezugspersonen Sandler & Rosenblatt (1962): Konzept der repräsentationalen Welten => aufgrund Erfahrungen in früheren Objektbeziehungen mentale repräsentatinen des Selbst, anderer Personen und Beziehungen zu Ihnen herausgebildet => Wirhung auf spätere Beziehungsgestaltungen (=neuere psychoanalytische Auffassungend er Persönlichkeits- und Beziehungsentwicklung) Bowlby (1969) Ergänzung mit evolutionsbiologischen und systemtheoretischen Konzepten => Mensch hat evolutionär verankertes Bindungssystem, das bei gefahr die Nähe zwischen Kind und primärer Bezugsperson gewährleistet (meist mutter): Kind und Bezugsperson suchen/spenden Nähe und Sicherheit. Erfahrungen in solche Situationen prägt beim kind inneres Arbeitsmodell von beziehungen (1973) => sichereheitsspendende Beziehungserfahrungen dann sicheres Bindungsmodell, das spätere Erwartungen an engere Beziehungen prägt. Störungen der Beziehung oder Fehlen einer solchen Beziehung haben Arbeitsmodell unsicherer Bindung zur Folge inkl störender Auswirkungen auf spätere Beziehungen. Besonders Bindungserfahrungen in als bedrohlich empfundenen Situationen prägen Arbeitsmodell von beziehungen! Ainsworth et.al. (1978) Erweiterung auf Bindung von Kindern (12-18 Mo.) an Eltern allgemein => in dieser Altersgruppe Bindungsverhalten besonders gut beobachtbar ; 3 Typen gebildet (4. von Main hinzugefügt)

    37. 37 Theoretischer Hintergrund II Bindungsstile bei Kindern: Sicher Vermeidend Ängstlich-ambivalent Desorganisiert-desorientiert Bindungsstile: Sicher 65% nornale SP; ( kein Vermeiden des Kontaktes du der Nähe zur Mutter) Vermeidend (Ignorieren oder aktives Vermeiden der Mutter) Ängstlich-ambivalent (Zeihcen eines Annäherungs-Vermeidungs-Konflikts gegenüber mutter) Desorganisiert-desorientiert 15%normale SP; (Zusammenbruch der normalen Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstrategien, möglicherweise Angst vor Bezugsperson => paradoxe Situation: Schutz bei Person suchen vor der eigentlich Angst) Bindungsstile: Sicher 65% nornale SP; ( kein Vermeiden des Kontaktes du der Nähe zur Mutter) Vermeidend (Ignorieren oder aktives Vermeiden der Mutter) Ängstlich-ambivalent (Zeihcen eines Annäherungs-Vermeidungs-Konflikts gegenüber mutter) Desorganisiert-desorientiert 15%normale SP; (Zusammenbruch der normalen Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstrategien, möglicherweise Angst vor Bezugsperson => paradoxe Situation: Schutz bei Person suchen vor der eigentlich Angst)

    38. 38 Theoretischer Hintergrund III Bindungsstile bei Erwachsenen: Autonom-sicher Unsicher-distanziert Unsicher-verwickelt Unverarbeitet Inneres Arbeitsmodell von beziehungen verinnerlicht, dahe kog Repräsentatiojn im in erwachsenenalter vorhanden und diagnostizierbar => George et.al entwickelten zur Erfassung dieser Bindungsrepräsentationen das Adult attachement Interview ( AAI) ein-zweistd. Interview, das Befrate Beziehung zu primären Bezugspesonen (Mutter/Vater) in Kindheit durch 5 Adjektive frei beschrieben und Charakterisierungd ann anhand konkreter Erinnerungen belegen. Auswertung (inkl Erstellung schriftlicher Fassung umfasst mind 8h) beruht auf theoretischen Annahmen über Abwehrmechanismen bei Befragten Inneres Arbeitsmodell von beziehungen verinnerlicht, dahe kog Repräsentatiojn im in erwachsenenalter vorhanden und diagnostizierbar => George et.al entwickelten zur Erfassung dieser Bindungsrepräsentationen das Adult attachement Interview ( AAI) ein-zweistd. Interview, das Befrate Beziehung zu primären Bezugspesonen (Mutter/Vater) in Kindheit durch 5 Adjektive frei beschrieben und Charakterisierungd ann anhand konkreter Erinnerungen belegen. Auswertung (inkl Erstellung schriftlicher Fassung umfasst mind 8h) beruht auf theoretischen Annahmen über Abwehrmechanismen bei Befragten

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