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29.05.2012. (c) Klaus Kraimer. 2. Entwicklung des Subjekts (Person). Einzelner (Subjekt) Ausformung der ?Antriebsbasis?(Objekt)ErziehungSozialisationBildung Modus: Zwang zur Personwerdung. 29.05.2012. (c) Klaus Kraimer. 3. Personwerdung. Ausgeformte ?Antriebsbasis??
E N D
1. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 1 Objektive Hermeneutik Ulrich Oevermann
2. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 2 Entwicklung des Subjekts (Person) Einzelner (Subjekt) Ausformung der Antriebsbasis (Objekt)
Erziehung
Sozialisation
Bildung
Modus: Zwang zur Personwerdung
3. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 3 Personwerdung Ausgeformte Antriebsbasis
Normal sozialisiertes Subjekt
Idealiter als autonomes, mit sich selbst identisches Subjekt
Option auf unterschiedliche Daseinsformen
4. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 4 Das normal sozialisierte Subjekt (Oevermann 1976, 34 ff.) Logische und moralische Urteilsfhigkeit
Kumulatives Lernen und synthetisches Erfahrungsurteil
Selbstreflexion und Normenkritik
Artikulation eigener Bedrfnisse
Strategisches Handeln
Adquater Ausdruck unmittelbarer Affektionen Dies sind intuitiv zugngliche Handlungsmglichkeiten, die es aufgabenspezifisch in der Logik der Entwicklung der Lernaufgaben im Bildungsgang zu kultivieren gilt.Dies sind intuitiv zugngliche Handlungsmglichkeiten, die es aufgabenspezifisch in der Logik der Entwicklung der Lernaufgaben im Bildungsgang zu kultivieren gilt.
5. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 5 Fall Entscheidungszwang Begrndungsverpflichtung
als
wiederkehrende Systematik von Entscheidungen
6. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 6 Fall und Falleinbettung Jeder Fall
ist eingebettet
Eine Person in die Familie oder Primrgruppe
diese in ein Milieu oder per Beruf in einen Sektor
der wiederum in eine Region, diese wiederum
in eine umfassende Gesellschaft oder Totalitt
7. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 7 Krise und Routine Die Routine stellt ... das Ergebnis der Veralltglichung einer ursprnglich aueralltglichen Krisenlsung dar (S. 134)
Die Routine schliet die Krise.
Die Krise ist die ffnung, das Aufbrechen einer Routine.
8. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 8 Krise und Routine
Parameter 1: Spielraum von Optionen
Parameter 2: Faktische Wahl
9. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 9 Krisentypen Krisen, die dramatisch ber uns hereinbrechen
Krisen, die wir durch intensives Reflektieren und Betrachten ... Herbeifhren
10. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 10 Mue als Reflexion der Krise Paarung von Krise + Mue = Bedingungslose ffnung des Bewusstseins
Herstellung von Mue zur Rekonstruktion des Krisenverhaltens
11. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 11 Die Methodologie der objektiven Hermeneutik stellt ... erprobte Methoden und Techniken der Sozial- und Kulturforschung bereit, die sich vor allem dazu eignen, auf wenig erforschten Gebieten und bei neuen, noch wenig bekannten Entwicklungen und Phnomenen, die typischen, charakteristischen Strukturen dieser Erscheinungen zu entschlsseln und die hinter den Erscheinungen operierenden Gesetzmigkeiten ans Licht zu bringen
12. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 12 Quellen [1] Die Methodologie einer objektiven Hermeneutik und ihre allgemeine forschungslogische Bedeutung in den Sozialwissenschaften. In: Soeffner, H. G. (HG.): Interpretative Verfahren in den Sozial- und Textwissenschaften, Stuttgart 1979, S. 352-434.
[2] Fallrekonstruktion und Strukturgeneralisierung. http://www.uni-frankfurt.de/~hermeneu/lehrstuhl.htm
Wernet, A.: Einfhrung in die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik. Opladen 2000.
13. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 13 Ulrich Oevermann Die Methode der Fallrekonstruktion in der Grundlagenforschung sowie in der klinischen und pdagogischen Praxis. In: Kraimer, K. (Hg.): Die Fallrekonstruktion. Frankfurt am Main 2000, S. 58-156.
14. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 14 Zwei Formen
Praktisch abgekrzt
Methodisch explizit
15. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 15 Das Vorgehen Segmentierung der gesamten Transkription nach inhaltlich homogenen Themen in der Form einer Folge von kurzen Inhaltsangaben (S. 98)
Vier kurze Segmente auswhlen (max. zwei Seiten) und ohne Bezug aufeinander interpretieren
Immer den Beginn analysieren sowie Segmente, die inhaltlich fr die Untersuchungsfrage besonders bedeutsam sind.
16. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 16 Sequenzanalyse beruht darauf, dass:
jedes Handeln sich durch Sequenziertheit konstituiert
kulturelle Objektivierungen qua Regeler-zeugung soziales Handeln sind und eine Grund-Folge - Beziehung darstellen
17. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 17 Interpretationsprinzipien Sind an einen Perspektivenwechsel gebunden
Entgegen der Perspektive des Alltags wird die Wirklichkeit umstndlich, methodisch kontrolliert und schonungslos betrachtet
Einbung eines unvoreingenommenen Tatsachenblicks
18. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 18 Prinzipien Kontextfreiheit
Wrtlichkeit
Sequenzialitt
Extensivitt
Totalitt
Sparsamkeit
19. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 19 Kontextfreiheit Knstlich naiv stellen in Bezug auf den Gegenstand Vermeidung von Zirkularitt
20. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 20 Kontextfreiheit Den Text und nicht den Kontext zum Sprechen bringen
Kontextunabhngige Bedeutungsexplikation
Die Bedeutung als solche finden
21. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 21 Wrtlichkeitsprinzip: nur das in die Rekonstruktion von sinnlogischen Motivierungen einflieen lassen, was auch tatschlich lesbar oder wahrnehmbar, d. h. hrbar, sichtbar, fhlbar, riech- oder schmeckbar markiert und deshalb vom Text erzwungen ist
22. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 22 Wrtlichkeit der tatschlich vorliegende Text reprsentiert die soziale Wirklichkeit
Intentionen und deren Abweichungen erkennen
Latente Sinnschichten einer uerung offen legen
23. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 23 Wrtlichkeit ... alle Lesarten sind verboten, die zwar mit einer Ausdrucksgestalt kompatibel sind, aber nicht in ihr markiert und deshalb nicht von ihr erzwungen sind (S. 103).
24. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 24 Sequenzanalyse beruht darauf, dass jedes humane Handeln durch Sequenziertheit strukturiert bzw. konstituiert ist
dessen kulturelle Objektivierungen qua Regelerzeugung soziales Handeln sind
und eine Grund-Folge-Beziehung darstellt
25. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 25 Sequenzialitt Bei der Interpretation werden die Wrter in ihrer tatschlichen Bedeutung beachtet.
26. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 26 Sequenzialitt Die Interpretation folgt streng dem Ablauf, den ein Text protokolliert
Ein Text, der einer zu interpretierenden Sequenzstelle folgt wird nicht beachtet
27. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 27 Sequenzialitt In einem Protokoll wird alles das heit jede noch so kleine und unscheinbare Partikel, in die Sequenzanalyse einbezogen und als sinnlogisch motiviert bestimmt ...
28. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 28 Sequenzialitt Es darf nichts durch eine Vorselektion von der Fragestellung her ausgelassen werden, weil es angeblich nicht von Bedeutung sei
S. 100
29. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 29 Extensivitt Geringe Textmengen werden detailliert und akribisch interpretiert
Die Interpretation soll sinnlogisch erschpfend sein
30. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 30 Totalitt Bei der Interpretation werden z. B. vier kurze Segmente ausgewhlt und zunchst ohne Bezug aufeinander interpretiert, um den Text in seiner Totalitt zu erfassen.
31. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 31 Sparsamkeitsregel - Normalitt zunchst immer voraussetzen
- Keine unbegrndeten Schlsse ziehen
- Fallstrukturhypothesen bilden, die am Text berprfbar sind
32. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 32 Das Vorgehen 1. Ausdrucksmaterial prsentieren (z. B. Text oder Foto)
2. Lesarten bilden
33. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 33 Mutti-Beispiel K: Mutti, wann krieg ich denn endlich mal was zu essen. Ich hab so Hunger.
M: Bitte. Mchst dein Brot selbst machen oder soll ich dirs schmieren?
34. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 34 Das Vorgehen 3. Die Lesarten mit dem tatschlichen Kontext konfrontieren
Strukturgeneralisierung
(Logik der Verallgemeinerung)
35. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 35 Text und Kontext Gedankenexperimentelle Normalkontexte herstellen
Erst dann den tatschlichen Kontext heranziehen
36. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 36 Strukturgeneralisierung Die Frage des Kindes: Behandle mich doch wie ein kleineres Kind
ist Ausdruck einer Iden-tittsunsicherheit.
37. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 37 Begrndung Die Antwort der Mutter erklrt diese Bitte fr nicht existent.
Sie erffnet zwei Alternativen. Das Kind hat aber schon zuvor gewhlt. Vgl. Oevermann 1981, 9.[2]
38. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 38 Worum geht es? Es geht nicht um die subjektive Selbsteinschtzung
sondern um die objektiv gedankenexperimentelle Fortschreibung einer Sequenz
39. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 39 Bedeutungsebenen Subjektiv-intentionale Reprsentanz
Objektiv Latente Sinnstruktur
Diese Ebenen sind trennscharf zu behandeln (vgl. Oevermann u. a. 1979, 380).[1]
(vgl. Oevermann u. a. 1979, 380).[1]
40. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 40 Latente Sinnstrukturen Latente Sinnstrukturen sind der zentrale Gegenstand der Methodologie der objektiven Hermeneutik.
Sie bilden die objektive Bedeutung von Ausdrucksgestalten einer Praxis.
41. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 41 Latente Sinnstrukturen Sind konstitutiver Bestandteil der zu untersuchenden Wirklichkeit.
Sind latente Erffnungen und Beschlieungen einer Praxis.
Sie werden an jeder Sequenzstelle sichtbar.
42. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 42 Generell gilt: Zu unterscheiden sind: 1. Tatschliche Erffnungen und Beschlieungen von Handlungen (in der Lebenspraxis im Alltag vollzogen) = Manifest
2. Die objektive Bedeutung einer Ausdrucksgestalt (das was im Alltag oft verdeckt bleibt aber doch wirkt) = Latent
43. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 43 Fallrekonstruktion in der Sozialen Arbeit Eine Fallbestimmung und -einbettung mit einer Fallerhebung verbinden, um eine Falldokumentation anzustreben.
Die Falldokumentation in eine Operation der Fallrekonstruktion berfhren und Fallstrukturhypothesen ermitteln.
Die Fallstrukturhypothesen in eine integriertes Fallfazit bringen, das eine Synthese ist
44. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 44 Auswertung der objektiven Daten Objektive Daten chronologisch ordnen
z. B. Geburtsort, -jahr, Einschulung,
z. B. Entstehungsdatum, Entwicklung
z. B. Erwerb von Qualifikationen
Immer in der Reihenfolge der Entstehung!
45. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 45 Auswertung der objektiven Daten Ttigkeit
1.Sequenzielle Interpretation der objektiven Daten
Was ist objektiv der Fall? Produkt
Fallstrukturhypothese
aus den objektiven Daten
46. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 46 Auswertungsschritte Unabhngig von der Fallstrukturhypothese aus den objektiven Daten erfolgt die weitere Ttigkeit!
Prinzipien immer beachten!
47. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 47 Auswertungsschritte Ttigkeit
2. Sequenzielle Interpretation des Ausdrucksmaterials erstes Segment im Interview usf.
Was kommt objektiv zum Ausdruck? Produkt
a) Entwicklung und
b) Formulierung der Fallstrukturhypothese
48. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 48 Auswertungsschritte Ttigkeit
3. Sequenzielle berprfung der Fallstrukturhypothese
in den weiteren
Segmenten
Produkt
Besttigte oder widerlegte Fallstrukturhypothese
49. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 49 Auswertungsschritte Ttigkeit
4. Weitere berpr-fung
der F.-Hypothese Produkt
Fein ausformulierte und/oder modifizierte Fallstrukturhypothese
50. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 50 Auswertungsschritte Ttigkeit
5. Gesamtinterpretation
Produkt
Ergebnisprsentation fr Fall 1
51. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 51 Auswertungsschritte Ttigkeit
6. Ggf. weitere Flle (Kontrastflle) in der gleichen Logik bearbeiten und Typen bilden Produkt
Ergebnisprsentation mit Typenbildung
52. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 52 Auswertungsschritte einer Einzelfallstudie zur Fallrekonstruktion Ttigkeit
7. Rekonstruierte Typen bzw. Ergebnisse im Kontext mit anderen empirischen Studien diskutieren
Produkt
Abschlieender Bericht mit Fazit
53. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 53 Habitus
bezeichnet die
verinnerlichten
Wahrnehmungs- und Handlungsweisen eines Professionellen,
die aus dem Spannungsverhltnis
zwischen Theorie und Praxis gebildet
werden
54. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 54 Habitusbildungzwischen den Kompetenzen des Theorieverstehens
um
wissenschaftliche Erkenntnisse
zu
begreifen Fall-Verstehens
um
eine Handlungspraxis professionell
zu
behandeln
55. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 55 Professioneller Habitus Kompetentes Handeln auf Grund der inneren theoretischen Formung
Strukturierte und begrndete Deutungs- und Lsungsangebote der Profession
56. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 56 Professioneller Habitus bersetzung spezialisierten Theoriewissens
stellvertretende Deutung von Aus-drucksgestalten.
in lebenspraktische Situationen
Stellvertretende Taten zur Vor-bereitung von Auto-nomie
57. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 57 Abduktion Rate-Instinkt, Hang zur Hypothese. Das Gesehene in einem Satz ausdrcken, der ein Bild entstehen lsst.
Unbegrndetheit
Allgegenwart
Verlsslichkeit
58. 30.05.2012 (c) Klaus Kraimer 58 Objektive Hermeneutik Ulrich Oevermann