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03.01.2006 Institutionenvertrauen Referenten: Matthias Kaiser und Sandra Aring

03.01.2006 Institutionenvertrauen Referenten: Matthias Kaiser und Sandra Aring. Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Politikwissenschaft Wintersemester 2005/2006 Hauptseminar: Politische Kultur in Ost- und Westdeutschland Leitung: Prof. Dr. Jürgen W. Falter.

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03.01.2006 Institutionenvertrauen Referenten: Matthias Kaiser und Sandra Aring

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Presentation Transcript


  1. 03.01.2006InstitutionenvertrauenReferenten: Matthias Kaiser und Sandra Aring Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Politikwissenschaft Wintersemester 2005/2006 Hauptseminar: Politische Kultur in Ost- und Westdeutschland Leitung: Prof. Dr. Jürgen W. Falter

  2. InstitutionenvertrauenGliederung des Vortrags: • Einleitung • Theoretische Grundlagen • Empirische Befunde zum Institutionenvertrauen in West- und Ostdeutschland • Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionsvertrauens in West- und Ostdeutschland • Schlussfolgerungen und anschließende Diskussion

  3. 1. Einleitung1.1 Auszug aus der Rede von Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert bei der konstituierenden Sitzung des 16. Deutschen Bundestags • „Es gibt viele unzutreffende, aber auch manche berechtigte Kritik am Zustand unseres politischen Systems. Darüber kann heute nicht verhandelt werden. Aber es muss deutlich sein, dass wir diese Kritik ernst nehmen und dass wir sie aufarbeiten; denn die Bewältigung der großen Herausforderungen, vor denen unser Land steht - andere Länder übrigens auch -, setzt gerade angesichts weitreichender, vielfach unerwünschter Veränderungen der gewohnten Lebensbedingungen vor allem eines voraus: Vertrauen in die dafür verantwortlichen Institutionen, Vertrauen in die Legitimation, in die Kompetenz und in die Integrität der politischen Akteure.“ Quelle: Deutscher Bundestag 2005: Rede von Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert bei der konstituierenden Sitzung des 16. Deutschen Bundestages, 18. Oktober 2005, http://www.bundestag.de/parlament/praesidium/reden/2005/013.html , 14. Dezember 2005.

  4. 2. Theoretische Grundlagen2.1 Was sind „Institutionen“? • Der Begriff „Institution“ wird in der Politikwissenschaft verwendet für - die Organe des Regierungssystems, die politische Entscheidungen treffen, durchsetzen und auf ihre Rechtmäßigkeit kontrollieren (Bundestag, Bundes- rat, Bundesregierung, Bundespräsident und Bundesverfassungsgericht); - die Organisationen, deren Aufgabe darin besteht, getroffene Entscheidungen im politischen Prozess umzusetzen bzw. die Einhaltung der geltenden Regeln zu überwachen (Verwaltung, Gerichte, Polizei, Bundeswehr); - die intermediären Strukturen wie Parteien, Verbände, Massenmedien und soziale Bewegungen, und - die durch Verfassung oder Gesetze festgelegten Regelwerke, die die Rahmenbedingungen für das politische Handeln der in den politischen Prozess einbezogenen Akteure bilden. Quelle: Niedermayer, Oskar 2000: Bürger und Politik. Politische Orientierungen und Verhaltensweisen der Deutschen. Eine Einführung. Westdeutscher Verlag. S. 55.

  5. 2. Theoretische Grundlagen2.2 Was ist „Vertrauen“ / Was ist „Politisches Vertrauen“? • „Vertrauen ist ein "Mechanismus der Reduktion von sozialer Komplexität“Luhmann, Niklas 1968: Vertrauen: ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität. Stuttgart: Enke. • „... the general expecation people have about the quality of products that the political system prodcuces“Gamson, William 1968: Power and Discontent. Homewood: Dorsey Press, S. 40. • „Trust... reflects evaluations of whether or not political authorities and institutions are performing in accordance with the normative expectations held by the public“ Miller, Arthur H./Listhaug, Ola 1990: Political Parties and Confedience in Government: A Comparison of Norway, Sweden and the United States. In: British Journal of Political Science 20, S. 358.

  6. 2. Theoretische Grundlagen2.2 Was ist „Vertrauen“ / Was ist „Politisches Vertrauen“? • „Eine Übertragung von Kontrolle über Handlungen, Ressourcen und Ereignisse“ Coleman, J.S. 1982: System of Trust. A rough theoretical framework. In: Angewandte Sozialforschung Jg. 10/1-2: 277-299. • „Vorschuss, der aufgrund verschiedener Kriterien gegeben wird“Weßels, Bernhard 2005: Wie Vertrauen verloren geht. Einsichten von Abgeordneten des Bundestags. In: WZB-Mitteilungen 107, S.11.

  7. 2. Theoretische Grundlagen2.2 Was ist „Politisches Vertrauen“ bzw. wie entsteht „Politisches Vertrauen“? • Für die theoretische Einordnung des Begriffs „Politisches Vertrauen“ eignet sich das Konzept der politischen Unterstützung von David Easton. • Orientierungsobjekte: „politische Gemeinschaft“ (Staat, Nation als Ganzes), „politische Ordnung / politisches Regime“ (Normen, Werte, und Institutionen) und „politische Autoritäten“ (alle Inhaber politischer Ämter). • Diepolitischen Institutionenbilden dabei ein verknüpfendes Element zwischen dem politischen Regime und den Herrschaftsträgern. • Unterschiedliche Unterstützungsarten: „spezifisch“ und „diffus“. • Spezifische Unterstützung: leistungs- und zeitabhängig, direkte Output-Bewertung des politischen Regimes und der Autoritäten. • Diffuse Unterstützung: leistungs- und zeitunabhängig, auf alle drei Orientierungsobjekte gerichtete, affektive, moralische und wertbezogene Einstellungsart; wichtigste Formen der diffusen Unterstützung: Vertrauen und Legitimitätsüberzeugungen.

  8. 2. Theoretische Grundlagen2.2 Was ist „Politisches Vertrauen“ bzw. wie entsteht „Politisches Vertrauen“? • Diffuse Unterstützung: Ergebnis andauernder spezifischer Output-Bewertung der politischen Objekte → generalisiertesVertrauen. • Voraussetzung: Die Eigenschaften, Verhaltensweisen und Handlungen der politischen Objekte entsprechen den normativen Erwartungen der Bürger; andernfalls entsteht politisches Misstrauen. • Für die Funktionsfähigkeit und Stabilität politischer Systeme ist die diffuse Unterstützung im Gegensatz zur spezifischen Unterstützung wesentlich bedeutsamer. • Unterschiedliche Auffassungen zum Ausmaß diffuser Unterstützung. • „Dauerhafte Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der politischen Ordnung und der sie tragenden Institutionen sind mit der Idee derDemokratieunvereinbar“ Gabriel 1993: Institutionenvertrauen im vereinigten Deutschland. In: Aus Politik und Zeitgeschichte B43, S. 3.

  9. 2. Theoretische Grundlagen2.2 Was ist „Politisches Vertrauen“ bzw. wie entsteht „Politisches Vertrauen“? • Kritik an dieser theoretischen Einordnung: Einstellungen gegenüber den politischen Institutionen werden nicht definiert, unzureichende Abgrenzung der Unterstützungsarten voneinander. • Vorteil: Politische Orientierungsobjekte werden definiert + zwei unterschiedliche Unterstützungsarten → Reflexion der Entstehung und der Folgen von „Politischem Vertrauen“ ist möglich.

  10. 2. Theoretische Grundlagen2.3 Ausstrahlungseffekte des Politiker- und Institutionenvertrauens • Innerhalb dereinzelnen Orientierungsobjektekann es mit Ausnahme derpolitischen GemeinschaftAusstrahlungseffekte von spezifischer auf diffuser Unterstützunggeben, dieAuswirkungen auf die Funktionsfähigkeit und Stabilität politischer Systemehaben können. • Im Mittelpunkt des Interesses: (1) Spezifischer Unterstützung der politischen Akteure und Institutionen → diffuse Unterstützung der politischen Akteure und Institutionen; (2) Spillover-Effekte von der diffusen Unterstützung der politischen Akteure → diffuse Unterstützung der politischen Institutionen. • Voraussetzung für die Entstehung diffuser Unterstützung: Politische Primär- und Sekundärsozialisation sowie spezifische Unterstützung. • Zentrale Annahme von Easton: Langanhaltende gute (schlechte) Performanz der politischen Akteure bzw. des politischen Regimes → Generierung positiver (negativer) diffuser Unterstützung → politischesVertrauen (Misstrauen).

  11. 2. Theoretische Grundlagen2.4 Untersuchungsdimensionen des Institutionenvertrauens • Zwei Teildimensionen mit verschiedenen Etiketten: „demokratische und autoritäre Institutionen“, „politiknahe und politikferne Institutionen“, „parteistaatliche und rechtsstaatliche Institutionen“. • Kritik: Diese verschiedenen Etiketten werden der demokratiepolitischen Bedeutung des Vertrauens in das Rechtssystem und die Polizei nicht gerecht; Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung sind nicht als rechtsstaatliche Institutionen anzusehen. • Differenzierung zwischen Entscheidungs- (Bundestag, Bundesregierung) und Implementationsinstitutionen (Einrichtungen der Justiz und der Bürokratie). • Funktional enge Verbindung zwischen parteistaatlichen und regulativen Institutionen; • Annahme: Spillover-Effekt von Vertrauen zu den Entscheidungsinstitutionen auf das Vertrauen zu den Implementationsinstitutionen und umgekehrt.

  12. 2. Theoretische Grundlagen2.5 Untersuchungsdimensionen des Politikervertrauens • Einstellungsdimensionen des Politikervertrauens: Legitimität (wertbezogene Beurteilung; Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit), Responsivität (diffuse Unterstützung der politischen Akteure → Bürger vertrauen darauf, dass die gewählten Politiker ihre Interessen vertreten; spezifische Unterstützung der politischen Akteure → Bewertung der durchgeführten Politikentscheidungen) und spezifische Funktionsbewertung von politischen Akteuren (Bürger vertreten die Auffassung, dass eine komplexe Gesellschaft Berufspolitiker erfordert). • Die Teildimensionen sind untereinander verbunden, allerdings weniger deutlich als beim Institutionenvertrauen.

  13. 3. Empirische Befunde3.1 Kern der empirischen Ergebnisse • Wie ist es mit Ausmaß und Entwicklung des Institutionenvertrauens in Ost- und Westdeutschland bestellt? • Welche Struktur des Institutionenvertrauens lässt sich dabei erkennen? • Welche Veränderungen lassen sich im Aggregat bzw. auf der Individualebene beobachten?

  14. 3. Empirische Befunde3.2 Ausmaß und Entwicklung des Politiker- und Institutionenvertrauens in der Bundesrepublik Deutschland, 1969-2002

  15. 3. Empirische Befunde3.2 Ausmaß und Entwicklung des Politiker- und Institutionenvertrauens in der Bundesrepublik Deutschland, 1969-2002 • Fast sämtliche Mittelwerte der 5-stufigen Skala von -1 bis +1rangieren zwischen -0,5 und +0,5; extrem negative oder positive Mittelwerte werden nicht erreicht. • Ausnahme: Stimmungstief im Jahr 1996 → hohe politische Unzufriedenheit, verschärfte Problemwahrnehmung bei geringer zugeschriebener Problemlösungskompetenz der Parteien • Politiker- und Institutuionenvertrauens in Westdeutschland bis 1990: Überwiegend vertrauensvolle Beziehungen zu den politischen Institutionen; leichter Rückgang bei den Gerichten und der Polizei. • Einstellungen zu den politischen Objekten verlaufen schwankend: Wellenförmige Veränderungen → meist parallel zur Wahlperiode verlaufende zyklische Bewegungen. • Keine durchgängige Tendenz in der Entwicklung des Politiker- und Institutionenvertrauens festzustellen; mittelmäßige Unterstützung → weder absolutes Vertrauen noch ständiges Misstrauen („balanced judgement“).

  16. 3. Empirische Befunde3.3 Ausmaß und Entwicklung des Institutionenvertrauens in den 90er Jahren • Zu Beginn des Wiedervereinigungsprozesses: Vertrauenswerte in Ost und West signifikant unterschiedlich; im Westen → Vertrauensvolle Beziehungen zu allen Institutionen; im Osten → Misstrauen und Ratlosigkeit. Angaben: Mittelwerte auf einer Skala von -5 (kein Vertrauen) bis +5 (Vertrauen). Quelle: IPOS 1991/1995

  17. 3. Empirische Befunde3.4 Ausmaß und Entwicklung des Institutionenvertrauens in West- und Ostdeutschland in den 90er Jahren • Seit der Wiedervereinigung sind die Orientierungen gegenüber den Politikern und politischen Institutionen durch Diskontinuität gekennzeichnet. • Im Osten: Situative Schwankungen bei Bundestag und Bundesregierung; durchweg negative Bewertung der Parteien; kontinuierlicher Vertrauensanstieg beim BVerfG, Vertrauensanstieg bei der Polizei. • Das Ausmaß an politischem Vertrauen fällt im Osten niedriger aus als im Westen der Republik. • Im Westen: Situative Schwankungen bei Bundestag und Bundesregierung; seit 1991 durchweg negative Bewertung der Parteien; kontinuierlicher Vertrauensanstieg beim BVerfG; Vertrauensanstieg bei der Polizei. • Nur selten signifikante Unterschiede bei den beiden Institutionen Bundesregierung und Parteien; das Bundesverfassungsgericht ander Spitze der Vertrauenspyramide → „innere Einigkeit zwischen Ost und West“.

  18. 3. Empirische Befunde3.5 Politiker- und Institutionenvertrauen in Ost- und Westdeutschland, 1994-2002 Quelle: Trafo-Querschnitt-Datensatz 1994-2002; Angaben: Mittelwerte. • Implementations- und Entscheidungsinstitutionen: Durchweg positive Mittelwerte; leichter Vertrauensanstieg bei den Implementationsinstitutionen. • Politiker und Parteien: Durchweg negative Mittelwerte; ähnlich niedriges Vertrauensniveau in Ost und West. • Stetiges Auf und Ab des Parteienvertrauens auf niedrigem Niveau seit der • Wiedervereinigung mit abnehmender Tendenz.

  19. 3. Empirische Befunde3.5 Politiker- und Institutionenvertrauen in Ost- und Westdeutschland, 1994-2002 Quelle: Trafo-Querschnitt-Datensatz 1994-2002; Angaben: Mittelwerte. • Stärkerer Stimmungswandel (1998-2002) bei den Implementationsinstitutionen und den Entscheidungsinstitutionen (Bundestag und Bundesregierung). • Entscheidungsinstitutionen erreichen nicht mehr das Vertrauensniveau von 1990. • Unterschiedliches Ausmaß an Vertrauen in Ost und West; tendenzielle Annäherung der Einstellungen in beiden Landesteilen auf niedrigem Niveau.

  20. 3. Empirische Befunde3.6 Politiker- und Institutionenvertrauen auf der Individualebene, 1994-2002 Quelle: Trafo-Panel-Datensatz; Angaben: Prozent

  21. 3. Empirische Befunde3.6 Politiker- und Institutionenvertrauen auf der Individualebene, 1994-2002 • Mehr oder weniger starke Veränderungen in den individuellen Einstellungen gegenüber den Politikern und Institutionen in Ost und West. • Veränderung im Dreiwellenpanel: Anteile schwanken zwischen 19 und 29 % → Kein Beleg für stetiges Absinken des politischen Vertrauens. • Tendenzielle Verschlechterung bei den Parteien; tendenzielle Verbesserung bei den Implementationsinstitutionen. • Stabilität des politischen Vertrauens: 27-43 % im Zweiwellenpanel; nur 12-22 % im Dreiwellenpanel. • Einstellungswandel: Parteipräferenz bzw. Regierungswechsel 1998 → Verschiebungen im Institutionenvertrauen → signifikanter Vertrauensanstieg für die Entscheidungsinstitutionen. Quelle: DFG-Projekt 1998. Angaben: Mittelwerte.

  22. 3. Empirische Befunde3.7 Stärke des Einstellungswandels auf der individuellen Ebene, 1994-2002 • Stärke des Einstellungswandels: Leichte/keine Veränderungen bei den meisten Befragten mit Einstellungswandel; starke Veränderungen bei jedem Vierten im Dreiwellenpanel bzw. jedem Dritten im Zweiwellenpanel. Quelle: Trafo-Panel-Datensatz. Angaben: Prozent.

  23. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze • Bislang existiert keine generelle Theorie zur Genese politischen Vertrauens • Zur Erklärung politischen Vertrauens werden Ansätze aus der Einstellungsforschung herangezogen • Politisch-institutionelle Faktoren • Sozioökonomische Faktoren • Soziokulturelle Faktoren

  24. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Ausstrahlungseffekte zwischen Unterstützungsarten- und -objekten • Akteure und Institutionen • Einstellungen gegenüber Politikern, politischen Parteien und Institutionen beeinflussen sich gegenseitig

  25. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Ausstrahlungseffekte zwischen Unterstützungsarten- und -objekten Spezifische Unterstützung pol. Akteure Spezifische Unterstützung pol. Parteien Spezifische Unterstützung Entsch.-Inst. Spezifische Unterstützung politisches Regime Spezifische Unterstützung Vertrauen Entsch.-Inst. Diffuse Unterstützung politische Gemeinschaft Diffuse Unterstützung politisches Regime Diffuse Unterstützung Vertrauenpol. Akteure Vertrauen pol. Parteien Vertrauen Impl.-Inst. Spezifische Unterstützung Impl.-Inst. Spezifische Unterstützung

  26. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens 4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Ausstrahlungseffekte zwischen Unterstützungsarten- und -objekten Spezifische Unterstützung pol. Akteure Spezifische Unterstützung pol. Parteien Spezifische Unterstützung Entsch.-Inst. Spezifische Unterstützung politisches Regime Spezifische Unterstützung Vertrauen Entsch.-Inst. Diffuse Unterstützung politische Gemeinschaft Diffuse Unterstützung politisches Regime Diffuse Unterstützung Vertrauenpol. Akteure Vertrauen pol. Parteien Vertrauen Impl.-Inst. Spezifische Unterstützung Impl.-Inst. Spezifische Unterstützung

  27. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens 4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Ausstrahlungseffekte zwischen Unterstützungsarten- und -objekten Spezifische Unterstützung pol. Akteure Spezifische Unterstützung pol. Parteien Spezifische Unterstützung Entsch.-Inst. Spezifische Unterstützung politisches Regime Spezifische Unterstützung Vertrauen Entsch.-Inst. Diffuse Unterstützung politische Gemeinschaft Diffuse Unterstützung politisches Regime Diffuse Unterstützung Vertrauenpol. Akteure Vertrauen pol. Parteien Vertrauen Impl.-Inst. Spezifische Unterstützung Impl.-Inst. Spezifische Unterstützung

  28. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Ausstrahlungseffekte zwischen Unterstützungsarten- und -objekten • Akteure und Institutionen • Einstellungen gegenüber Politikern, politischen Parteien und Institutionen beeinflussen sich gegenseitig • Politische Gemeinschaft und politisches Regime • Einstellungen gegenüber dem politischen Regime und der politischen Gemeinschaft beeinflussen Einstellungen gegenüber Politikern, politischen Parteien und Institutionen • Sozialkapital-Ansatz • Positive Erfahrungen im sozialen Umfeld führen dazu, politischen Eliten und Institutionen einen Vertrauensvorschuss einzuräumen

  29. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Politische Involvierung • Bindungen zu Parteien • Personen, die sich mit einer Partei identifizieren, weisen eine stärkere Bindung an das politische System auf als Personen ohne Parteiidentifikation • Incumbency-Effekte • Anhänger der Regierungsparteien stehen politischen Akteuren und Institutionen besonders positiv gegenüber • ideologische Positionierungen • linke Positionierung -> institutionenkritische Einstellungenrechte Positionierung -> institutionengläubige Einstellungen • Politisches Kompetenzbewusstsein • Personen mit ausgeprägtem politischen Kompetenzbewusstsein beurteilen politische Akteure und Institutionen selbstbewusst und kritischer

  30. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Sozialisation/Modernisierung • Sozialisationstheoretischer Ansatz • Personen, die ähnlichen Sozialisationseinflüssen ausgesetzt waren, weisen ähnlich politische Einstellungen auf • Fortbestehende Bindungen an den Sozialismus erschweren die Ausbildung positiver Orientierungen gegenüber dem demokratischen System • Theorie sozialer Deprivation • Gefühl, benachteiligten Zugang zu gesellschaftlichen Gütern zu haben, produziert politisches Desinteresse, mangelndes politisches Kompetenzbewusstsein und Misstrauen • Gesellschaftliche Modernisierung • Veränderung von materialistischen zu postmaterialistischen Wertorientierungen hat negative Auswirkungen auf das politische Vertrauen • Abkehr von religiösen Überzeugungen fördert politisches Misstrauen

  31. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Wirtschaftliche Performanz • Wirtschaftliche Performanz • Einschätzung der wirtschaftlichen Lage trägt zur perzipierten Problemlösungskompetenz politischer Objekte bei • Je besser die eigene oder allgemeine wirtschaftliche Lage eingeschätzt wird, desto höher das politische Vertrauen

  32. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.1 Theoretische Erklärungsansätze: Mediennutzung • Medienkonsum Boulevard-/Qualitätsmedien • Medien stellen Informationen bereit, stimulieren das politische Interesse und erweitern das Wissen über politische Zusammenhänge • Auf Krisen und Skandale ausgerichtete Medienberichterstattung konstruiert eine politische Realität, die sich negativ auf das politische Vertrauen auswirkt („Videomalaise“)

  33. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.2 Determinanten des Politiker- und Institutionenvertrauens • Welchen Beitrag leisten die theoretischen Ansätze zur Erklärung des Vertrauens zu den einzelnen politischen Objekten?

  34. Determinanten des Vertrauens zu Politikern Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 172.

  35. Determinanten des Vertrauens zu Politikern Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 172.

  36. Determinanten des Vertrauens zu politischen Parteien Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 172.

  37. Determinanten des Vertrauens zu politischen Parteien Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 172.

  38. Determinanten des Vertrauens zu Entscheidungsinstitutionen Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 173.

  39. Determinanten des Vertrauens zu Entscheidungsinstitutionen Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 173.

  40. Determinanten des Vertrauens zu Implementationsinstitutionen Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 173.

  41. Determinanten des Vertrauens zu Implementationsinstitutionen Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 173.

  42. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.2 Determinanten des Politiker- und Institutionenvertrauens • Durchschnittliche Erklärungsleistung der vier Modelle (Querschnitts- und dynamische Panelanalyse) • Vertrauen zu Entscheidungsinstitutionen am besten (37 %) • Vertrauen zu Implementationsinstitutionen am schlechtesten (17 %) • Determinanten in ABL und NBL unterscheiden sich nur geringfügig • Akteurs- und institutionenbezogene Ansätze weisen größte Erklärungskraft auf • Sozialisierung/Modernisierung, politische Involvierung und wirtschaftliche Performanz tragen ebenfalls zur Erklärung bei, haben jedoch im Vergleich zu Spillover-Ansätzen eine untergeordnete Rolle • Medienkonsum und Mitgliedschaft in Freiwilligenorganisationen haben keinerlei Einfluss

  43. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.2 Determinanten des Politiker- und Institutionenvertrauens • Welchen Beitrag leisten die theoretischen Ansätze zur Erklärung des Vertrauens zu den einzelnen politischen Objekten? • Inwieweit sind die einzelnen Indikatoren für alle oder nur für bestimmte Vertrauensobjekte relevant?

  44. 4. Determinanten zur Erklärung des Politiker- und Institutionenvertrauens4.3 Ausstrahlungseffekte zwischen Unterstützungsarten- und -objekten Quelle: Walter-Rogg, Melanie 2005: Politisches Vertrauen ist gut – Misstrauen ist besser? in: Gabriel, Oscar W. u.a. (Hrsg.): Wächst zusammen, was zusammengehört? Stabilität und Wandel politischer Einstellungen im wiedervereinigten Deutschland. Baden-Baden, S. 175.

  45. 5.1 Schlussfolgerungen • Weder generelles Vertrauensdefizit noch vorbehaltloses Vertrauen in ABL und NBL feststellbar („balanced judgement“) • Entwicklung des politischen Vertrauens im Zeitverlauf von 1994-2002 • Aggregat: Vertrauen zu Politikern, politischen Parteien und Entscheidungsinstitutionen relativ unverändert; Vertrauen zu Implementationsinstitutionen stieg leicht an • Individualebene: kurzfristiger Wandel des Politiker- und Institutionenvertrauens bei Mehrheit der Deutschen • Erklärung des politischen Vertrauens • Spillover-Ansätze weisen in allen Untersuchungsperspektiven größte Erklärungskraft auf; soziokulturelle Ansätze haben im Vergleich kaum Einfluss • Andauernde Unzufriedenheit mit Performanz der Akteure und Parteien aufgrund Ausstrahlungseffekte auf Institutionen und Regime bedenklich

  46. 5.2 Diskussion • Wie ist die theoretische Einordnung des Begriffs „politisches Vertrauen“ zu bewerten? • Ist das mittelmäßige Vertrauensniveau als Legitimitätsgrundlage in Ost und West ausreichend? • Liefern die einflussreichen Bestimmungsfaktoren wirklich gute Erklärungsansätze für politisches Vertrauen? • Wie ist der Einfluss der Ausstrahlungseffekte, insbesondere vom Politikervertrauen auf das Vertrauen zu den Entscheidungsinstitutionen zu bewerten? • Welche Schlussfolgerungen müssen aus diesen Ergebnissen hinsichtlich der Stabilität und Funktionsfähigkeit des politischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland gezogen werden?

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