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Unternehmensf
E N D
1. Unternehmensfhrung in der KriseDI Dr. Helmut Bergthaler, B&P UnternehmensberatungGmbHDr. Alexander Anderle, SCWP Wels
2. Unternehmensfhrung in der Krise 2/41 1. Welche Assoziation lst Krise bei Ihnen aus?
3. Unternehmensfhrung in der Krise 3/41 1.1 Unternehmensfhrung in der Krise Die Krise ist ein griechisches Substantiv (ein anderes ist die Kritik) zum altgriechischen Verb krnein, welches trennen und (unter-)scheiden bedeutet (Hermann, 1969 nach Designing and Evaluation Games and Simulations. A Process Approach, M. Gredler, 1992). Es bezeichnet (Ent-)Scheidung, entscheidende Wendung (Duden) und bedeutet eine schwierige Situation, Zeit, die den Hhe- und Wendepunkt einer gefhrlichen Entwicklung darstellt (Duden). Dass es sich hierbei um einen Wendepunkt handelt, kann jedoch oft erst konstatiert werden, nachdem die Krise abgewendet oder beendet wurde (Gredler, 1992). Nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man von einer Katastrophe (wrtlich in etwa Niedergang).
Quelle: www.wikipedia.org
4. Unternehmensfhrung in der Krise 4/41 2. Frhindikatoren einer Unternehmenskrise (Versuch einer Definition) Frhwarnsysteme basieren im wesentlichen auf dem Konzept der "Schwachen Signale" von Igor Ansoff aus den 1970er Jahren sowie auf den Ergebnissen der Diffusionstheorie. Im Mittelpunkt steht dabei die Erkennung und Auswertung von schlecht bzw. unstrukturierten Informationen aus dem Unternehmen selbst sowie aus seinem Umfeld. Diese Informationen zeigen pltzliche und unerwartete strukturelle Vernderungen an.
Quelle: Risikomanagement zwischen Krisenfrherkennung und Unternnehmensrating Dr. Volkhard Emmrich
5. Unternehmensfhrung in der Krise 5/41 2.1 Mgliche Frhindikatoren einer Unternehmenskrise Rckgang von Anfragen
Geringere Abschlussquote
Rckgang langfristiger Kundenprojekte
Verschieben von Abrufauftrgen
Substitution bestehender Technologien / Produkte
Preisdruck im Markt / Margendruck
Marktkonzentration Mitbewerber
Marktkonzentration Kunden
Einbruch Auftragseingang
Erhhung Lagerbestand, Reduzierung Lagerumschlagshufigkeit
Erhhung Kreditoren
=> Konsequenzen fr Unternehmer?
6. Unternehmensfhrung in der Krise 6/41 2.2. Wesentliche Auswirkungen / Vernderungen aufgrund der Finanzkrise auf Unternehmen Unternehmensfinanzierung:
bestehende Finanzierung
(Zinsen, Sicherheiten, Beendigung der Geschftsbeziehung)
Investitions-, Auftrags-, Projektfinanzierung (Vorfinanzierung)
Finanzierung neuer Mrkte
7. Unternehmensfhrung in der Krise 7/41 2.2 Konsequenzen fr Unternehmer Frhindikatoren einer Unternehmenskrise Verpflichtung der Geschftsfhrung Gegenmanahmen einzuleiten
Bercksichtigung rechtlicher Konsequenzen
Bercksichtigung zeitliche Parameter
Informationspflicht an Gesellschafter, Aktionre, Banken, etc.
=> The early bird catches the fly
8. Unternehmensfhrung in der Krise 8/41 Verlust des halben Stamm- / Grundkapitals
(Einberufungs- / Anzeigepflicht) 36 GmbHG, 83 AktG
Zahlungssperre ab Kenntnis der Insolvenz (Zug um Zug)
Antragspflicht - Konkursverschleppung
Insolvenzgrnde Zahlungsunfhigkeit (allgemein)
- insolvenzrechtliche berschuldung
Haftung GF / faktischer GF
ohne schuldhaftes Verzgern / 60-Tagesfrist (Bezeichnung der Insolvenzerffnungsgrnde)
GF-Haftung:
- 25 GmbHG (Sorgfalt eines ordentlichen Geschftsmannes) - 69 KO
- 9 BAO - 159 StGB
- 67 ASVG
URG-Haftung GF EUR 100.000.-- / Mitglied der Geschftsfhrung
Haftung der Gesellschafter (Stimmrechtsausbung gegen Insolvenzantrag)
9. Unternehmensfhrung in der Krise 9/41 2.3. Haftungsvermeidung:
Kapitalaufbringung /-erhaltung
Strikte Trennung der Vermgenssphren Gesellschaft / Gesellschafter
Grndung Kapitalgesellschaft (GmbH, GmbH & Co KG)
Volleinzahlung Stammkapital (subsidire Ausfallshaftung der brigen Gesellschafter) (GmbH, AG, GmbH & Co KG)
Praxis: oftmals Gesellschafterdarlehen / offenes Stammkapital
Verdeckte Sacheinlage / Grndungsprfung Einlagenverpflichtung nicht erfllt
(Risiko-Wertverlust der eingelegten Sachen)
10. Unternehmensfhrung in der Krise 10/41 Vertrge zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern, Finanzierung, (Eigenkapitalersatz) / Sicherheiten
Vertrge Gesellschafter / Gesellschaft
(FREMDVERGLEICH)
Mietvertrge (ortsblicher Mietzins, berhhter Mietzins)
Darlehen Gesellschaft ? Gesellschafter (bliche Verzinsung)
unentgeltliche bzw. gegen zu niedriges Entgelt erfolgte Nutzung von z.B. Fahrzeugen, Dienstwohnungen, . durch Gesellschafter bzw. dessen Angehrigen
Konzernverrechnungen
? verbotene Einlagenrckgewhr/ GF-Haftung /Ausfallshaftung der Mitgesellschafter
Besicherung durch Gesellschaft fr Verbindlichkeiten des Gesellschafters (Konzern, .)
? verbotene Einlagenrckgewhr / GF-Haftung / Ausfallhaftung der Mitgesellschafter
11. Unternehmensfhrung in der Krise 11/41
12. Unternehmensfhrung in der Krise 12/41 Eigenkapitalersetzende Leistungen (Darlehen, Besicherungen) EKEG
2.4. Absicherung persnlichen Vermgens des GF / Gesellschafters
keine persnlichen Haftungen (Brgschaften, Garantien, Sachhaftungen)
Einrumung von Belastungs- und Veruerungsverboten
13. Unternehmensfhrung in der Krise 13/41 3. Mgliche Manahmen zur Krisenbewltigung Adaptierung Strategie
berprfung Produkt- &/oder Leistungsportfolio
berprfung Marketing
berprfung Kalkulation
Plan G&V
Liquidittsplan
Erstellung Fortbestehensprognose
etc.
14. Unternehmensfhrung in der Krise 14/41 3.1 Adaptierung Strategie Strategische Ausrichtung vice versa Ressourcen und Mitbewerber- grovolumig vs. Nischenspieler- Zielgruppen - Pricing
Definition Kernkompetenzen- Fertigungstiefe verndern- Zweitmarke- Lizenzen
Vertriebsweg (Erhhung Marktanteil)- einstufiger bzw. mehrstufiger Vertrieb, Mittler, Partner- private labeling
15. Unternehmensfhrung in der Krise 15/41 3.2 Produkt- & / oder Leistungsportfolio (BCG-Matrix)
16. Unternehmensfhrung in der Krise 16/41 3.3 Produktlebenszyklus Quelle: www.wikipedia.org
17. Unternehmensfhrung in der Krise 17/41 3.3.1 Mgliche Innovationscharakteristika Umsatzanteil neuer Produkte am Gesamtumsatz(z.B. Produkte jnger 1 Jahr / 3 Jahre)
Anzahl angemeldeter Patente
DB-Analyse nach Produkten
18. Unternehmensfhrung in der Krise 18/41 3.4 Marketing I Marktdefinition
Marktgrsse
%-Satz zu welchem Produkt definierten Markt abdeckt flchenmige Vertriebsprsenz
Abdeckung Vertriebskanle
Werbung
Internet etc.
%-Satz Prsenz bei Verkaufsentscheidung
19. Unternehmensfhrung in der Krise 19/41 3.4 Marketing II Engpassanalyse
Fokussierung auf einzelne Themenbereiche
Strukturierter Manahmenplan
20. Unternehmensfhrung in der Krise 20/41 3.5 Kalkulation kostenmige Abbildung des Herstellungsprozesses
Standardsoftware vs. handgestrickt (komplex vs. berschaubar)
strukturiert in variable- & fixe Kostenbereiche
Quercheck variable Kosten mit DB I aus G&V
Quercheck Herstellkosten (HK) plus Aufschlag mit EGT aus G&V
Kapazitten vs. Auslastung
Marktpricing
=> Preisfindung auf Basis Kore vs. Kundennutzen
21. Unternehmensfhrung in der Krise 21/41 3.5.1 Preisfindung (Kalkulation) Mindest-DB gem G&V-Planrechnung
Auslastung unter / ber Break-Even
Hochpreis fr Spezialitten, spezielle Zielgruppen, etc.
Gratwanderung zwischen diesen Extremen(Markt- & Mitbewerber-know-how, qualifizierter Auendienst, Abwgen der Wahrscheinlichkeit, dass break-even berschritten wird)
22. Unternehmensfhrung in der Krise 22/41 3.6 Plan G&V-Rechnung Aufbauend auf aktuelle Situation
treffen realistischer Annahmen in Abhngigkeit vorhandener Ressourcen
unterschiedliche Szenarien entwickeln / annehmen(worst / realistic / best)
Plausibilittsprfung
23. Unternehmensfhrung in der Krise 23/41 3.6.1 Beispiel G&V Materialeinsparungen?
Handelsware (Erlse sonstige)sehr niedriger DB
steigende Energiekosten
ber 50% MA > 50 Jahre
Finanzierungsmglichkeiten
24. Unternehmensfhrung in der Krise 24/41 3.6.2 Beispiel G&V
25. Unternehmensfhrung in der Krise 25/41 3.7 Cashflow Planrechnung I (ohne MwSt.)
26. Unternehmensfhrung in der Krise 26/41 3.7 Cashflow Planrechnung II (ohne MwSt.) bei 10% Erlsrckgang
27. Unternehmensfhrung in der Krise 27/41 3.7.1 Cahsflow-Planrechnung III Klare Periodenzuordnung fr Zahlungen (Eingnge & Ausgnge)
Kapitalkosten werden sichtbar
Einfacher Stresstest mglich fr z.B. 10% Erlsrckgang
Finanzierungslcke klar ersichtlich
28. Unternehmensfhrung in der Krise 28/41 3.8 Bilanz MASSNAHMEN?
berschuldung
Verlustfinanzierung - Bank
Verlustfinanzierung Gesellschafterdarlehen
Auswirkung URG
29. Unternehmensfhrung in der Krise 29/41 3.9 Finanzierung In einem angenommenen Umfeld mit einem (r)
negativem EGT
negativem Eigenkapital
positiven Fortfhrungsprognose
ist eine klassische Neufinanzierung mit Bankinstituten sehr schwierig!
ALTERNATIVEN?
30. Unternehmensfhrung in der Krise 30/41 3.9.1 Finanzierungsalternativen Factoring / Forderungsverkauf
Sell- & Lease Back
Auflsung cashrelevanter Reserven
Mezzaninkapital
Eigenkapital- Gesellschafter- Anteilsverkauf- nahes Gesellschafterumfeld mit EK-Garantien- Ausfallsbrgschaft seitens AWS / lnderspezifischer Garantiegesellschaften
=> Finanzierung zuknftiger Projekte vs. Verlustfinanzierung
31. Unternehmensfhrung in der Krise 31/41 3.10 Fortbestehensprognose Prfung des Konkurserffnungsgrundes einer insolvenzrechtlichen berschuldung
Strukturierte Zusammenfassung der momentanen IST-Situation des Unternehmens und einer serisen Planung unter Angabe aller Annahmen.
Aufzeigen der Unternehmensentwicklung inklusive aller Konsequenzen
Risikoanalyse der aufgezeigten Szenarien
Beilage der Finanzierungszusage
Skizzierung der handelnden Personen inkl. backup-Szenario
32. Unternehmensfhrung in der Krise 32/41 4. Exkurs: Vermeidung von Forderungsausfllen:
Ergebnis / Liquiditt
Bonittsprfung des Vertragspartners
Absicherung der Forderungen (EV, Bankgarantien, )
von gesetzlichen Zurckbehalts-/ Pfandrechten Gebrauch machen
(Bestandgeberpfandrecht, Zurckbehaltungsrecht, .)
33. Unternehmensfhrung in der Krise 33/41 5. Anpassung der Strukturen des Unternehmens an genderte Gegebenheiten:
Schlieung von Betrieben / Teilbereichen
Personalabbau (Abteilungen, .)
Beendigung von Vertrgen (Miete, Leasing, .)
Auslagerung von Bereichen (Nachfolgehaftung, AVRAG)
? FINANZIERBARKEIT, UMSETZBARKEIT (Zeitfaktor)
34. Unternehmensfhrung in der Krise 34/41 Personalmanahmen Kurzarbeit
Personalabbau (allgemeiner / besonderer Kndigungsschutz, Beendigungsansprche, Sozialplan)
35. Unternehmensfhrung in der Krise 35/41 6. Sanierung von Unternehmen: Insolvenzerffnungsgrnde Antragspflicht (GF)
- Zahlungsunfhigkeit
- berschuldung
Auergerichtlicher Ausgleich
Insolvenzverfahren in sterreich (Konkursverfahren Zwangsausgleich; Ausgleichsverfahren)
Sanierung des Rechtstrgers / bertragene Sanierung
Zwangsausgleich Verkauf/bertragung des Unternehmens
36. Unternehmensfhrung in der Krise 36/41 Fortfhrungsprognose (Ttigkeitsgegenstand, Cashflow-Planrechnung, Finanzierung)
Erhaltung und Sanierung des Unternehmens
(Fortfhrung durch MV)
Ausnahme: Zerschlagung
Konkursverfahren:
- Fortfhrung durch den MV
- begnstigte Beendigung von Vertrgen ? Strukturanpassung
- Var. 1: Zwangsausgleich
(Zahlung der Gebhren)
20 % - Quote / 24 Monate
- Var. 2: neue Gesellschaft ? bertragung des Unternehmens
(Assets)
Keine Nachfolgehaftung
- Ausgleichsverfahren:
40 % - Quote / 24 Monate
37. Unternehmensfhrung in der Krise 37/41 7. Zielfhrende gerichtliche Sanierung Fortfhrung (Vorbereitung)
Anpassung der Strukturen (Vertrge, Personal, Teilbereich-Schlieung, ..)
8. Insolvenzrechtsreform
38. Unternehmensfhrung in der Krise 38/41 9. Zusammenfassung Wahrnehmen von Frhindikatoren einer Krise
Mglichst zeitnahe FIBU mit monatlicher Berichtslegung (YTD, Abweichungen, Ursachen, besondere Ereignisse, etc.)
Hausbungen kontinuierlich erledigen
Einbindung der finanzierenden Institutionen in Berichtswesen
Hausbungen kontinuierlich erledigen
Je frher Sie sich einer Krise stellen, desto hher die Wahrscheinlichkeit diese auch zu meistern
Positive Fortfhrungsprognose erstellen
Frhes Einbeziehen von erfahrenen Dritten
39. Unternehmensfhrung in der Krise 39/41 Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus 2 Schriftzeichen zusammen. Das eine bedeutet Gefahr und das andere bedeutet Gelegenheit
John F. Kennedy
40. Unternehmensfhrung in der Krise 40/41 Dr. Alexander Anderle
1991 Rechtsanwalt in Wels
1986 Mag.iur., Dr.iur., Universitt Salzburg
1998 Zulassung als Rechtsanwalt in Deutschland
FACHGEBIETE: Insolvenz- und Sanierungsrecht, Gesellschaftsrecht, Mergers & Acquisitions,
Unternehmensnachfolge, Liegenschaftsrecht, Erbrecht
Lehrttigkeit an der Hochschule Kufstein (Masterstudium Krisen- und Sanierungsmanagement)
SAXINGER CHALUPSKY & PARTNER Rechtsanwlte GmbH Wels
DI Dr. Helmut Bergthaler MBA
Jahrgang 1954
1979 Dipl.-Ing. Montanuniversitt Leoben
1982 Dr. mont. Montanuniversitt Leoben
1983 MBA INSEAD, Fontainebleau
Vertriebsleitung in Deutschland bei US-amerikanischen Konzern
Wirtschaftsberater seit 1990- Restrukturierung- Vertriebs- & Strategieentwicklung- M&A- Management auf Zeit
B&P UnternehmensberatungGmbH
Obersee 16 A-4822 Bad-Goisern