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Explore market potential and threats to biodiversity in Peru, including bio-piracy and fair trade alternatives. Learn about the economic impact of wild plant harvesting and ways to protect endangered species. Discover strategies for promoting sustainable trade, combating biopiracy, and fostering ethical partnerships.
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Informationsstelle Peru Freiburg e. V. Solidarisch - tragfähig - fair Wirtschaftliche Alternativen für Peruund den Weltmarkt Ing. M.Sc. Mario Urrutia Köln, März 2007
Marktpotential und Gefahren für die biologische Vielfalt • Schutzabkommen CBD: eine Alternative? • Bio-Piraterie • Alternativer Handel als Alternative? • Ansätze in Peru für gerechte Nutzung und Zugang
Das Geschäft mit Naturprodukten boomt: Marktpotential in Millionen US$
Nettoimporte von Heil- und Aromapflanzen ausgewählter Länder 1991-2003 Verbraucherländer Ursprungsländer Wildsammlung überwiegt!
Drei Welthandelszentren für Heil- und Aromapflanzen 2,7 $/kg 2,3 $/kg 4,4 $/kg Deutsch-land Hong- kong USA 8,0 $/kg 4,5 $/kg 3,7 $/kg
Gefährdung und Ökonomie:Durchschnittsexportpreis pro kg MAP JapanUS$ 27,5 USAUS$ 7,9 DeutschlandUS$ 4,6 SchweizUS$ 8,8 AlbanienUS$ 1,5 BulgariaUS$ 1,5 ÄgyptenUS$ 1,2 MexikoUS$ 0,35 IndienUS$ 1,7 ChinaUS$ 1,9
Gefährdung der Heil- und Aromapflanzen (MAPs) hoher Anteil an Wildsammlung im Handel steigende Nachfrage nach MAPs Globalisierung des Handels unkontrollierter Handel, Schmuggel, Betrug destruktive Erntetechniken Gefährdungsursachen Ausrottung v. Arten Habitatzerstörung Verarmung Ca. 10-15.000 gefährdeteHeil- und Aromapflanzen weltweit! Gefährdete Arten Historisches Beispiel in Peru: Quina-Baum (Cinchona calisaya) wegen Antimalaria-Mittel Chinin
Beispiel Peru Rangstellung in der biologischen Vielfalt
Beispiel Peru Exportwert von Naturprodukten (in Millionen US$): Vergleich zwischen 1999 und 2006
Traditionelle Nutzung und Pflege der Biodiversität • Landwirtschaft • Wildnutzung • Gemische Nutzungssysteme Indigene Kultur und lokale Tradition: die erste Ressource! • Traditionelles Wissen und Kultur • Ökosysteme • Arten: interspezifische Vielfalt • Gene: intraspezifische Vielfalt
Bio-Piraterie Raubmethoden Geistiges Urheberrecht: Patente und Marken Freihandel Auftrags- (“angewandte”) Forschung Gentechnologie: transgenes Saatgut, hybride u. Resistente Sorten Ausverkauf von Saatgut und Zuchttieren Nicht-tarifäre Einfuhrbarrieren Registrierungskosten
Was können wir tun? Gegen Patente: - Anträge verhindern - tradit. Wissen anerkennen und anwenden - Marken, Sorten und Rassen schützen Gegen Freihandel: - nachhaltige Nutzung fördern - solidarischer Handel mit bio+fair - alternative Handels-Partnerschaften - lokale Verarbeitung, kurze Wege Gegen akadem. F&E: - partizipative Forschung, angepasst - Uni-Partnerschaften Gegen Gentechnik: - in-situ Erhaltung - ex-situ Erhaltung vor Ort - traditionelle Biotechnologie fördern
Ist-Zustand: alles Top-Down Initiativen Gesetzgebung International: CBD Regional: CAN National Zertifizierung BioTrade (UNCTAD): “ethische Union”
Schutzabkommen CBD Convention for Biological Diversity Ziele • Erhaltung der biologischen Vielfalt • Nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt • Gerechter Ressourcen-Zugang und gerechte Nutzen-Verteilung
Gruppe der 12 Gleichgesinnten Megadiversen Länder Mais Bohnen Knollen- und Wurzelarten Bohnen Gen-Herde (genetic hot points) Ziel: Schutz der Zugangs- und Nutzungsrechte
Handel mit Bio-Produkten: Beitrag? Kriterien (Standards) historisch gewachsen Nachhaltigkeit: - Erhaltung und Nutzung der Biodiversität - Schutz und Pflege der Ökosysteme - Umweltschutz Förderung von Organisation, Verpflichtungen, Vertrauen Regional vor global Zu viele Bio-Siegel Teure, mittelfristige Investition (3 Jahre Umstellung) Mangel an Standards - nicht für den Süden angepasst!
FairTrade Labelling Organisation (FLO) • Umsatz 2004 in Europa (14) = € 597 Millionen Wachstumsrate der letzten 5 Jahre: 5-10% • Basis: Produkt-Standards + feste Mindestpreise (= Produktionskosten + Prämie) • Vorschuss-Finanzierung, langfristige Verträge • Nur für ausgewählte Länder des Südens möglich • Nur für commodities: Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, etc.
Die Zertifizierung: ein Geschäft des Nordens Abgrenzung bio fair bessere Wettbewerbsfähigkeit IFOAM FLO mehr Markt-Anteile nationale Standards regionale Links Kunden-Suche im Süden
Alternativen: Bottom-Up Ansätze 1. Entwicklung übernehmen: lokal+partizipativ - Comités de Desarrollo Local / Regional - “Municipalización” nutzen (Schulen, INRENA): Eigenmittel beschaffen! - CVR: Entschädigungen sinnvoll einsetzen! - Identitäts-Findung, Aufwertung von Sprache und Kultur - Gesetze erarbeiten, einfordern, kontrollieren ( 2. Binnenmarkt ausbauen: Strukturen verändern- Lokale Manufaktur: Potential der KMUs / andere Akteure? - Erziehung und Bildung: Rolle bei Konsum und Wertschätzung - Forschung nach Bedürfnissen - Ausbildung von Fähigkeiten, Erfüllung von globalen Standards 3. Alternativ-Export aufbauen: Süd-Nord Partnerschaft- Assoziativität und Wettbewerbsfähigkeit - Rückverfolgbarkeit, Transparenz und Information als “added value” - Zertifizierung im Süden - Solidarische Kreditquellen und Direkt-Investitionen