1 / 34

Verfahren zur Anerkennung beruflicher Kompetenzen in Studiengängen

Verfahren zur Anerkennung beruflicher Kompetenzen in Studiengängen. Erste Ergebnisse des Modellprojektes „Qualifikationsverbund Nord-West“ Dr. Wolfgang Müskens. BMBF Förderinitiative ANKOM. Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge

martine
Télécharger la présentation

Verfahren zur Anerkennung beruflicher Kompetenzen in Studiengängen

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Verfahren zur Anerkennung beruflicher Kompetenzen in Studiengängen Erste Ergebnisse des Modellprojektes „Qualifikationsverbund Nord-West“ Dr. Wolfgang Müskens

  2. BMBF Förderinitiative ANKOM Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge • 11 Regionale Modellprojekte (deutschlandweit) sowie wissenschaftliche Begleitung (HIS und VDI/VDE) • Regionales Modellprojekt „Qualifikationsverbund Nord-West“ unter Beteiligung der Uni OL • Laufzeit der Modellprojekte: 9/2005 bis 12/2007 • Ziele:„1. Prüfung der Übertragbarkeit formal im beruflichen Weiterbildungssystem erworbener Kompetenzen bei der Erprobung von Verfahren zur Anrechnung dieser Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge“„2. Betrachtung auch informell erworbener Kompetenzen im Hinblick auf ihre Zertifizierbarkeit und Anrechenbarkeit“

  3. Qualifikationsverbund Nord-West Weser-Ems/Bremen ibe CvO Uni Oldenburg IHK Ostfriesland und Papenburg Uni Bremen / ITB Oldenburgische IHK Arbeitnehmer-kammer Bremen HK Bremen

  4. Anrechnung beruflicher Kompetenzen Ziele: • Flexiblere Übergänge zwischen außerhochschulischer Bildung und Hochschule ermöglichen • Redundanzen an der Schnittstelle von beruflicher und Hochschulbildung vermeiden • Anreize für lebenslanges Lernen schaffen • Bildungswege flexibilisieren • Bereits vorhandene Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen gerechter als bisher berücksichtigen • Den Weg zum Hochschulabschluss verkürzen • „Umgekehrte“ Anrechnung erleichtern

  5. Politische Grundlagen der Anrechnung Europa • Bologna-Prozess (u.a. ECTS) • Kopenhagen-Prozess • Kredit-Punkte-System für die berufliche Bildung (ECVET) • Europäischer Qualifikationsrahmen (EQF) Deutschland • Beschluss der KMK vom 28.6.2002 • Gemeinsame Empfehlung von BMBF, KMK und HRK vom 8.7.2003 • Förderung von 11 Modellprojekten (2005-2007) durch das BMBF

  6. Erklärungen auf nationaler Ebene Beschluss der KMK vom 28.6.2002 „Außerhalb des Hochschulwesens erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten können im Rahmen einer –ggf. auch pauschalisierten – Einstufung auf ein Hochschulstudium angerechnet werden, wenn [...] sie nach Inhalt und Niveau dem Teil des Studiums gleichwertig sind, der ersetzt werden soll [...]“ Empfehlung von BMBF, KMK und HRK vom 8.7.2003 „[...]sollen im Rahmen der beruflichen Fortbildung für durch Prüfung nachgewiesene Qualifikationen ECTS-Leistungspunkte vergeben werden, die bei Aufnahme eines Studiums von der jeweiligen Hochschule angerechnet werden können.“

  7. Der Bologna-Prozess Modularisierung

  8. Folgen der Modularisierung Konsequenzen: • Es gibt am Ende des Studiums keine Abschlussprüfungen, in denen die Inhalte der Module geprüft werden. • Alle Lernerfolgskontrollen finden innerhalb der Module statt. • Wird ein Modul angerechnet (ersetzt), so findet zu den entsprechenden Inhalten des Moduls im weiteren Verlauf des Studiums keine Prüfung mehr statt. • Anrechnende Institution (Uni) muss feststellen, ob die Lernergebnisse eines anzurechnenden Moduls beim Lernenden tatsächlich bereits vorliegen.

  9. Möglichkeiten der Anrechnung pauschal vs. individuell Anrechnung Informell erworbene Kenntnisse und Kompetenzen Fortbildungs-qualifikationen individuell pauschal Portfolio Äquivalenzprüfung Anerkennung durch Prüfungsausschuss Komplexe Aufgabe seit 3/2006 möglich

  10. Anrechnung beruflicher Kompetenzen I. Individuelle Anrechnung informell erworbener Kompetenzen

  11. Individuelle Anrechnung Grundprinzipien • Anrechnung erfolgt auf der Basis der Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen eines Antragsstellers/ einer Antragsstellerin unabhängig davon, auf welche Art und Weise diese erworben wurden. • Für jedes anzurechnende Modul muss der Antragssteller das Verfahren gesondert durchlaufen. • Im Rahmen des Verfahrens wird geprüft, ob der/die Antragsstellende tatsächlich über die erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen verfügt.

  12. Individuelle Anrechnung von Kompetenzen Ablauf Student/in reicht authentische Belege über eigene Tätigkeiten und Lernerfahrungen ein (Portfolio) Studienbewerber/in bearbeitet die komplexe Aufgabe schriftlich anhand der Studienmaterialien in freier Zeiteinteilung ohne Aufsicht Fachdozent bewertet komplexe Aufgabe anhand von kompetenzorientierten Bewertungsstandards bei Erfolg:Vergabe von Kreditpunkten für die geprüften Module (Anrechnung) ggf. Zulassung zu einer oder mehreren Anrechnungsprüfungen (eine Prüfung pro Modul) Student/in erhält Studienmaterialien und eine komplexe Aufgabe zu dem anzurechnenden Modul

  13. EQF: Kompetenz Kommunikative Kompetenz EQF: Fertigkeiten • Führung von Mitarbeitern • Managementaufgaben im Team • Übernahme von Verantwortung • Selbständiges Handeln • Kommunizieren von Ideen, Problemen, Lösungen • Techniken (z.B. Präsentation) • Lösung komplexer Probleme • Einsatz praktischer Fertigkeiten • Kreativität und Innovation Portfolio • Arbeitszeugnisse • Tätigkeitsdarstellungen • amtliche Dokumente • ... • Präsentationen /Vorträge • Berichte • Briefwechsel • ... • Eigene Darstellung von drei Beispielen aus der Berufspraxis

  14. Komplexe Aufgabe (Ebbinghaus, 2000) • Komplexe Aufgaben sind keine punktuellen Wissenabfragen oder das Demonstrieren grundlegender Fertigkeiten. • Komplexe Aufgaben orientieren sich an berufstypischen Arbeitsanforderungen. Es handelt sich also um praxisnah angelegte Aufgaben. • Komplexe Aufgaben können sich in Teilaufgaben gliedern, wobei die Teilaufgaben verschiedene Arbeitsschritte simulieren, die sich jedoch alle auf eine zusammenhängende Gesamtaufgabe beziehen. • Komplexe Aufgaben erfordern es, Qualifikationen und Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen für den Lösungsprozess anzuwenden.

  15. EQF: Kenntnisse EQF: Fertigkeiten • Fachwissen • kritisches Verständnis • Interdisziplinäres Wissen • Lösung komplexer Probleme • Einsatz praktischer Fertigkeiten • Kreativität und Innovation Komplexe Aufgabe • Bezugnahme auf Theorien, Modelle • Kritischer Umgang mit Theorien und Methoden • Kenntnisse am Übergang zu anderen Gegenstandsbereichen • Anwendung von fachlichen Methoden auf die komplexe Aufgabe • Anwendung von Theorien und Modellen auf die komplexe Aufgabe

  16. Kommunikative Kompetenz Soziale Kompetenz • Kommunizieren von Ideen, Problemen, Lösungen • Bezugnahme auf andere Komplexe Aufgabe • fachliche Angemessenheit der Darstellung der Problemlösung • Verständlichkeit • Berücksichtigung Betroffener bei der Problemlösung

  17. Möglichkeiten der Anrechnung pauschal vs. individuell Anrechnung Informell erworbene Kenntnisse und Kompetenzen Fortbildungs-qualifikationen individuell pauschal Portfolio Äquivalenzprüfung Anerkennung durch Prüfungsausschuss Komplexe Aufgabe seit 3/2006 möglich

  18. Anrechnung beruflicher Kompetenzen II. Pauschale Anrechnung von Fortbildungsqualifikationen

  19. Pauschale Anrechnung Grundprinzipien • Jeder Inhaber einer bestimmten Qualifikation (z.B. Fortbildung/Weiterbildung) erhält ohne weitere Prüfung Module angerechnet. • Hochschule (und Fortbildungseinrichtungen) überprüfen einmalig, ob Äquivalenz zwischen Fortbildung und Studienmodulen besteht. • Anrechnung wird allen Fortbildungsabsolvent/innen von der Hochschule garantiert.

  20. Geplante Möglichkeiten der pauschalen Anrechnung im Qualifikationsverbund Nord-West BA „Business Administration in kleineren und mittleren Unternehmen“ CvO Uni Oldenburg Oldenburgische IHK Geprüfte/r Versicherungsfachwirt/in IHK Ostfriesland und Papenburg Geprüfte/r Industriefachwirt/in HK Bremen Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen Betriebswirt IHK evtl. Industriemeister, Handelsfachwirt/in

  21. Geplante Möglichkeiten der pauschalen Anrechnung im Qualifikationsverbund Nord-West B.Sc. „Systems Engineering“ M.Sc. „Systems Engineering“ Uni Bremen ITB Oldenburgische IHK Meister (IHK) IHK Ostfriesland und Papenburg Technische/r Betriebswirt/in (IHK) HK Bremen evtl. Berufsabschlüsse (z.B. Fachinformatiker/in, Mechatroniker/in)

  22. Inhaltsbereiche EQF-Niveau • Fertigkeiten • Kenntnisse • MLI (Module Level Indicator) • Bezug auf Qualifikations-rahmen (EQF) • Berücksichtigung verschiedener Kompetenz-bereiche Pauschale Anrechnung Studienmodul (z.B. Produktion) • Äquivalenzprüfung • Experten stellen fest, • inwieweit die Inhaltsbereiche des Studienmoduls in der Fortbildung abgedeckt sind, und • ob der/die Antragsteller/in hinsichtlich des Modulthemas über das gleiche EQF-Niveau verfügt wie die Absolventen des Studienmoduls Fortbildung (z. B. Industriefachwirt)

  23. Skalen des MLIs Stand 2/2007 Module Level Indicator Kennisse Breite und Aktualität Kompetenzen Kritisches Verstehen Selbständigkeit Interdisziplinarität Kommunikation Berücksichtigung sozialer und ethischer Fragen Fertigkeiten Problemlösen/Fertigkeiten Praxisbezug

  24. Fertigkeiten Problemlösen/Fertigkeiten „Die Lernanforderungen bzw. Prüfungsaufgaben verlangen den umfassenden Einsatz kognitiver oder praktischer Fertigkeiten.“ Praxisbezug „Das Modul vermittelt unmittelbar in der Praxis verwertbare Kenntnisse.“ Skalen des MLIs - Beispielitems Module Level Indicator Kenntnisse Breite und Aktualität „Das Modul beinhaltet zumindest einige vertiefte Wissensbestände auf dem aktuellen Stand der Forschung innerhalb des Fachgebietes.“ Kritisches Verstehen „Das Modul vermittelt ein Bewusstsein für die Grenzen der vermittelten Kenntnisse.“ Interdisziplinarität „Das Modul beinhaltet interdisziplinäre Fragestellungen, deren Beantwortung auf Wissen aus unterschiedlichen Fachgebieten basiert.“

  25. Skalen des MLIs - Beispielitems Module Level Indicator Kenntnisse Selbständigkeit „Das Modul beinhaltet Lernanforderungen, in denen nicht vorhersehbare Änderungen auftreten können.“ Kommunikation „Die Lernenden haben demonstriert, dass Sie ihr Verständnis des Fachgebietes gegenüber Mitlernenden kommunizieren können.“ Berücksichtigung ethischer und sozialer Fragen „Die Lernenden bezeugen bei der Lösung von Problemen Rücksichtnahme auf andere und Solidarität mit Betroffenen.“

  26. Ergebnisse: Kompetenzniveaus nach EQF

  27. Vergleich Industriefachwirt / BA „Business Administration“ Ergebnisse des MLI • Es bestehen nachweisbare Niveau-Unterschiede (hinsichtlich EQF) zwischen der beruflichen Fortbildungsqualifikation „Industriefachwirt/in“ und dem Bachelor „Business Administration“ • Die Niveau-Unterschiede sind gering. (Zwischen korrespondierenden Gegenstandsbereichen stets <0,5 Niveaustufen.) • Es besteht kein Anlass, aufgrund der gefundenen Niveau-Unterschiede die Anrechnung zu verweigern.

  28. MLI-Kompetenzvergleich (KLR vs. KLR)

  29. MLI-Kompetenzvergleich (alle Module/Fächer)

  30. Ergebnisse der inhaltlichen Äquivalenzprüfung

  31. Pauschale Anrechnung Weitere Schritte • Bei Modulen mit inhaltlicher Übereinstimmung > 25% werden zusätzlich Beurteilungen der Fachdozent/innen eingeholt. • Weitergabe der Expertengutachten und Dozentenbewertungen an IHKs. • Empfehlung zur Anrechnung an Prüfungsausschuss. • Beschluss des Prüfungsausschusses über Anerkennung. • Anerkennung weiterer Abschlüsse

  32. Pauschale und individuelle Anrechnung Vorläufiges Fazit • Anrechnung beruflicher Kompetenzen ist möglich und sinnvoll. • In einem modularisierten Studiengang (Bologna!) muss die Anrechenbarkeit sorgfältig anhand der Lernergebnisse überprüft werden. • Es sollten individuelle und pauschale Anrechnungsmöglichkeiten kombiniert werden. • Anrechnung könnte erhöht werden, wenn die unterschiedlichen Bildungsbereiche stärker kooperieren würden.

  33. Kontakt Arbeitsbereich Weiterbildung und Bildungsmanagement Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg 26111 Oldenburg http://www.web.uni-oldenburg.de/anrechnung Dr. Wolfgang Müskens wolfgang.mueskens@uni-oldenburg.de

More Related