1 / 21

Beispiele zur 3. Stunde (1)

Beispiele zur 3. Stunde (1). Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob es einen und wenn, welchen Unterschied es macht: Ob ein bestimmter Altwagen oder Ein neues Modell gekauft wird?

ora
Télécharger la présentation

Beispiele zur 3. Stunde (1)

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Beispiele zur 3. Stunde (1) • Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob es einen und wenn, welchen Unterschied es macht: • Ob ein bestimmter Altwagen oder • Ein neues Modell gekauft wird? • Wir haben das Problem von Stück- und Gattungsschuld vor uns, mit dem sich Laien üblicherweise nicht auseinandersetzen. Juristisch ist das aber von Bedeutung! Barta: Zivilrecht online

  2. Beispiele zur 3. Stunde (2) • Zur Geldschuld: Sie schulden jemandem 1000 € • Wann müssen Sie bankmäßig bezahlen, damit Sie nicht in Verzug geraten? • Genügt es am letzten Tag der Bank den Überweisungsauftrag zu erteilen? – Oder • Müssen Sie das schon früher tun, damit das Geld am Zahlungstag bereits beim Gläubiger eingelangt ist? Barta: Zivilrecht online

  3. Beispiele zur 3. Stunde (3) • Sie ‚leihen‘ einem Bekannten 1000 €, ohne sonst etwas zu vereinbaren: • Wie steht es um die Fälligkeit der Schuld, wann tritt sie ein? • Was bewirkt in diesem Zusammenhang eine Mahnung, • was eine Stundung? • Was wird unter Kreditierung verstanden? Barta: Zivilrecht online

  4. Schuldinhalt: Leistung/ Erfüllung/ Zahlung • SchRAT: Gläubiger + Schuldner treffen Vereinbarg • ABGB sprichtvon ‚Zahlung‘ undmeint ‚Leistung‘ • Klare Leistungsvereinbarung ist nötig! Sonst …! • Arten derLeistung • positives Tun; zB Warenlieferung • negatives Unterlassen; zB Konkurrenzklausel • Verknüpfung entgeltlicherLeistungspflichten ( sog Synallagma): Und zwar • der Haupt(leistungs)pflichten: zB beim Kauf (Ware + Preis) • oder von Neben(leistungs)pflichten: zB Verschwiegenheitspflicht beim Behandlungsvertrag • Unterschieden werden: Äquivalente (= entgeltliche) und nicht äquivalente Nebenpflichten • Obliegenheiten: sind nicht erzwingbar ! • Bestimmtheit oder doch Bestimmbarkeit der Leistung • Leistungs-zeit und Leistungs-ort Barta: Zivilrecht online

  5. Unterlassung als Leistung (1) • Auch die ‚Unterlassung‘ ist ‚Leistung‘ • Unterlassungsansprüche und Unterlassungs- pflichten gehören zum materiellen Recht! • Unterlassungsansprüche werden vertraglich oder gesetzlich eingeräumt und sind praktisch wichtig! • Voraussetzungen einer Unterlassungsklage: • Fortdauernde Störung oder • Wiederholungsgefahr • Zulässig ist auch eine vorbeugende/ präventive Unterlassungsklage gegen drohende Rechtsverletzungen; erforderlich: ernstzunehmende Begehungsgefahr • Verschulden ist aber keine Voraussetzung ! Barta: Zivilrecht online

  6. Unterlassung als Leistung (2) – Beispiele • Namensrecht: § 43 ABGB – gesetzlich • Nachbarrecht gesetzlich: §§ 364 Abs 2, 364a, 364b ABGB • Negatorien- oder Eigentumsfreiheitsklage gesetzlich: § 523 ABGB • Schweigepflichten gesetzlich: zB § 54 ÄrzteG – Sie können auch vertraglich vereinbart werden – Häufig in Berufsrechten! • Mißbrauch von Unternehmenskennzeichen gesetzlich: §§ 1 und 9 UWG • Einräumung einer Dienstbarkeit/Servitut – vertraglich • Konkurrenzklausel– vertraglich Barta: Zivilrecht online

  7. Bestimmtheit der Leistung • Die Leistungsvereinbarung muss: • bestimmt oder doch bestimmbar erfolgen • Warum?– Sonst könnte die Leistung idF weder korrekt erbracht, noch eingeklagt werden!Vgl § 936 ABGB: >... und die wesentlichen Stücke des Vertrages bestimmt, ...< • Vgl die gesetzliche Anordnungen beim Kauf: • § 1053 ABGB: „... bestimmte Summe Geldes“ • § 1054 ABGB: „... Kaufpreis ... weder unbestimmt, noch gesetzwidrig“ • § 1056 ABGB: Kaufpreis muß bestimmt sein Barta: Zivilrecht online

  8. Haupt- und Neben(leistungs)pflichten (1) • Beispiel: Kauf • Hauptpflichten: Leistung von Kaufgegenstand (Ware) + Kaufpreis • Nebenpflicht: zB Verwahrung oder Produkt-Info • Das Synallagma umfaßt entgeltliche Haupt- und Neben(leistungs)pflichten; Rücktritt (bei Verletzg)! • Haupt- und Nebenpflichten können vertraglich oder gesetzlich festgelegt sein • Beispiele für gesetzliche Nebenpflichten: • - § 51 ÄrzteG - Krankengeschichte: Pflicht zu schriftlichen Behandlungsaufzeichnungen + Herausgabepflicht • - § 54 ÄrzteG: ärztliche Schweigepflicht Barta: Zivilrecht online

  9. Haupt- und Neben(leistungs)pflichten (2) • Äquivalente / selbständige Nebenleistungspflichten • ... haben uU auch Entgeltcharakter • ... ihre Verletzung löst ebenfalls Schuldnerverzug aus; § 918 ABGB: Rücktritt zB: EDV-Hotline • Rspr-Beispiel: SZ 2/12 – Mostverkauf • Käufer verletzte seine vertragliche Vorleistungspflicht, nämlich Gebinde (Fässer, Flaschen etc) zu liefern • Rücktritt des Mostlieferanten vom Vertrag - als Gläubiger dieser vereinbarten Neben(leistungs)pflicht! • Nicht äquivalente Nebenleistungspflichten Barta: Zivilrecht online

  10. Leistungszeit und Leistungsort (1) Diese für das Erbringen der Leistung praktisch wichtigen, aber für das Zustandekommen des Vertrages nicht essentiellen Voraussetzungen ergeben sich entweder aus: • dem Vertrag (selbst), wenn die Parteien diese Frage ausdrücklich regeln • oder aus der Natur und dem Zweck des Geschäfts wenn die Parteien keine andere Regelung getroffen haben oder schließlich • aus dem Gesetz nach den §§ 904 und 905 ABGB (DispositivR), wenn die Parteien nichts anderes geregelt haben; Lückenfüllung Barta: Zivilrecht online

  11. Leistungszeit und Leistungsort (2) • Gelten für Schuldner und Gläubiger gemeinsam • … und ergeben sich – wie erwähnt – entweder: • aus dem Vertrag, • aus der Natur und dem Zweck des Geschäfts oder • unmittelbar aus dem Gesetz; §§ 904, 905 ABGB • Je nachdem, was als Erfüllungsort vereinbart wird, liegt eine Bring- oder eine Holschuld vor • Die Leistungszeit kann festgelegt sein als: • Zeitpunktoder als • Zeitraum • Nur eine korrekte Erfüllung vermeidet den Eintritt einer Leistungsstörung (zB Verzug); vgl § 918 ABGB Barta: Zivilrecht online

  12. Leistungszeit und Leistungsort (3) • Die §§ 904, 905 ABGB treffen subsidiäre gesetzliche Bestimmungen von Leistungszeit und -ort • zB für einen Kaufvertrag • Diese gesetzlichen Regelungen treten an die Stelle der fehlenden Parteienvereinbarung • Lückenschließung durch Dispositivrecht • Das ist sehr praxisfreundlich! Barta: Zivilrecht online

  13. Leistungszeit: § 904 ABGB • Praktisch wichtig ist der erste Satzdes § 904 ABGB:Danach kann, wenn „keine gewisse Zeit für die Erfüllung des Vertrages bestimmt worden [ist]“ diese „sogleich, nämlich ohne unnötigen Aufschub, gefordert werden“; das meint: Fälligstellung! • Dieses ‚Fordern‘ erfolgt mittels Mahnung! Dazu gleich noch mehr. Barta: Zivilrecht online

  14. Leistungsort: § 905 ABGB • § 905 Abs 1 ABGB bestimmt für den Fall, dass der Erfüllungsort weder aus der Verabredung, also dem Vertrag, noch aus der Natur oder dem Zweck des Geschäfts (zB Arzt, Friseur) bestimmt werden kann als Erfüllungsort: • den Schuldnerwohnsitz (zur Zeit des Vertragsschlusses)oder • den Ort der gewerblichen oder geschäftlichen Niederlassung des Schuldners zum gesetzlichen Erfüllungsort Barta: Zivilrecht online

  15. Varianten des Erfüllungsorts (1) • Bringschuld: Schuldner trifft Pflicht, geschuldete Leistung dem Gläubiger zu überbringen • Erfüllungsort = Wohnort/Niederlassung des Gläubigers • Holschuld: Gläubiger muss sich ‚seine‘ Leistung beim Schuldner holen • Erfüllungsort = Wohnsitz/Niederlassung des Schuldners • Beachte: Im Zweifel ist eine Holschuld anzunehmen • Beispiel: Eine typische Holschuld ist der Wechsel Barta: Zivilrecht online

  16. Varianten des Erfüllungsortes (2) • Schickschuld: § 905 Abs 1 ABGB • Der Schuldner hat hier seine Leistung an den Gläubiger zu schicken • Erfüllungsort bleibt aber (auch hier) der Wohnsitz, also die Niederlassung des Schuldners • Den Schuldner trifft nur noch zusätzlich eine Absendepflicht • Geldschulden: § 905 Abs 2 ABGB … sind qualifizierte Schickschulden • Der Schuldner hat Geldzahlungen auf seine Gefahr und Kosten (!) an den Gläubiger zu übersenden • Erfüllungsort ist wie bei der Schickschuld der Wohnsitz, also die Niederlassung des Schuldners • Gefahr = Risiko, dass die Leistung beim Gläubiger (nicht) ankommt; Übersendungskosten • Die Gefahr eines verspäteten Einlangens trägt aber Gläubiger! Barta: Zivilrecht online

  17. Schickschuld • Hier bleibt der Schuldnerwohnsitz (§ 905 Abs 1 ABGB) der Erfüllungsort; aber (!): ... den Schuldner trifft die zusätzliche Pflicht, die geschuldete Leistung an den Gläubiger abzusenden ... Und die Gefahr und (Transport)Kosten trägt (nach dem Gesetz) bereits der (Sach)Gläubiger;Anders ist das bei Geldschulden ! • Vgl auch § 429 ABGB: Versendungskauf Beispiel:Sie kaufen bei einem Wienbesuch eine schöne italienische Deckenleuchte und vereinbaren deren Übersendung nach Innsbruck – Die ‚Gefahr‘ trägt der Käufer ! Barta: Zivilrecht online

  18. Versendungskauf: § 429 ABGB Kaufvertrag VK K Übergabe des Kaufgegenstands: K erwirbt bereits Eigentum durch Übergabe des K-Gegenstands an T und trägt ab jetzt auch die ‚Gefahr‘! Transport erfolgt auf Gefahr von K, der schon Eigentümer ist T VK = Verkäufer K = Käufer T = Transportanstalt: zB Post oder Bahn Barta: Zivilrecht online Beachte: Vgl damit auch die allgemeine Regelung der §§ 1061 iVm 1047 ABGB

  19. Schickschuld: § 905 Abs 1 ABGB Erfüllungsort bleibt der Schuldner-Wohnsitz aber den Schuldner trifft die zusätzliche Pflicht, die geschuldete Leistung an Gläubiger abzusenden Gefahr + Transportkosten trägt schon der Gläubiger Sonderregelung – Versendungskauf: § 429 ABGB Geldschulden: § 905 Abs 2 ABGB … sind qualifizierte Schickschulden ! Modifikationen:Gefahr + Kosten trägt ‚im Zweifel‘ (dh wenn nicht anders vereinbart) der Schuldner Schuldner trägt aber nicht das Verspätungsrisiko, wohl aber die Gefahr des Verlustes der übermittelten Leistung Schickschuld und Geldschuld Barta: Zivilrecht online

  20. Geldschuld als qualifizierte Schickschuld • § 905 Abs 2 Satz 1 ABGB: > Geldzahlungen hat der Schuldner im Zweifel auf seine Gefahr und Kosten dem Gläubiger an dessen Wohnsitz (Niederlassung) zu übermachen.< • Erfüllungsort bleibt aber der Schuldnerwohnsitz • Jedoch ( Unterschied zur einfachen Schickschuld !): • Der Schuldner (und nicht Gläubiger !) trägt Kosten + Gefahr der ‚Übermachung‘ • Nicht dagegen das Verspätungsrisiko ! • Rechtzeitige ‚Übermachung‘ einer Geldschuld liegt vor, wenn der Überweisungsauftrag spätestens am Fälligkeitstag (während der Geschäftsstunden) bei der kontoführenden Bank des Schuldners (!) einlangt Barta: Zivilrecht online

  21. Fälligkeit, Mahnung, Kreditierung ... • Fälligkeit = Gläubiger kann geschuldete Leistung fordern (= Recht) + Schuldner hat (= Pflicht) zu leisten • (Ein)Mahnung = führt Fälligkeit herbei (bewirkt Fälligstellung), wenn Leistung nicht schon anderweitig bestimmt wurde oder bestimmbar ist ; vgl §§ 1334, 1417, 904 ABGB – Häufigfalsche Bezeichnung in der Praxis! • Kreditierung = Einvernehmliches Hinausschieben der Zug-um-Zug-Leistungspflicht für einen Vertragsteil schon bei Vertragsschluss; vgl § 1063 ABGB • Stundung = Nachträgliches Hinausschieben eines vertraglich bereits festgelegten Fälligkeitszeitpunkts durch (spätere) Vereinbarung zwischen Gläubiger und Schuldner Beachte: Kreditierung ≠ Stundung • Verzug = Setzt Fälligkeit der Leistung voraus Barta: Zivilrecht online

More Related