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 Institut für deutsche Sprache und Literatur Vorlesung    zur Einführung in die Sprachwissenschaft

 Institut für deutsche Sprache und Literatur Vorlesung    zur Einführung in die Sprachwissenschaft. Syntax Syntax Syntax [ griech. sýntaxis: „Zusammenordnung“ ]. Syntax: Verknüpfung von Einzelzeichen. Double Articulation (Zweifache Gliederung) der natürlichen Sprachen:

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 Institut für deutsche Sprache und Literatur Vorlesung    zur Einführung in die Sprachwissenschaft

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  1.  Institut für deutsche Sprache und Literatur Vorlesung   zur Einführung in die Sprachwissenschaft Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  2. SyntaxSyntaxSyntax [griech. sýntaxis: „Zusammenordnung“] Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  3. Syntax: Verknüpfung von Einzelzeichen Double Articulation (Zweifache Gliederung) der natürlichen Sprachen: Mit Hilfe einer begrenzten Anzahl von Phonemen (im Deutschen ca. 40) sind wir in der Lage (theoretisch unendlich) viele Morphemezu bilden. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  4. Syntax: Verknüpfungen Sprache ist gekennzeichnet durch Verknüpfungen von Einzelzeichen zu komplexen Einheiten (Syntagmen). /b/ + /r/ + /o/ + /t/ [bro:t] /brot/ + /ist/ + /gesund/ [bro:t.ist.ge.sunt] Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  5. Immer das Gleiche: Phon, Allophon, Phonem Morph, Allomorph, Morphem Was ist ein Laut? Was ist ein Wort? Was ist ein Satz? ? Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  6. Der Satz • eine in sich zusammenhängende Äußerung, • besteht meist aus mehreren Wörtern, • organisiert die Wörter nach den Regeln der Sprache zu Wortgruppen, die Wortgruppen zu einem Ganzen. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  7. Lexikalische und grammatische Morpheme Morpheme lexikalische Morpheme tragen Bedeutungen grammatische Morpheme stellen Bedeutungszusammenhänge her: 1. Freie grammatische Morpheme2. Gebundene grammatische Morpheme3. Wortstellung4. Intonation Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  8. Kleine Wörter – große Wirkung Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  9. Freie grammatische Morpheme FreiheitSozialismusund, oder, statt Freiheit und Sozialismus Freiheit statt Sozialismus Freiheit oder Sozialismus Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  10. Gebundene grammatische Morpheme -, -e, -es LustigeFreiburgerinnen singen ein Lied. Freiburgerinnen singen lustig ein Lied. Freiburgerinnen singen ein lustigesLied. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  11. Wortstellung Nürnberg besiegt Freiburg. Freiburg besiegt Nürnberg. Besiegt Freiburg Nürnberg? Besiegt Nürnberg Freiburg? Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  12. Intonation Er gehtheim.. heim!! Er geht im?? he Er geht Er geht heim! geht Er heim! r geht heim? E Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  13. Beschreibung von Satzstrukturen Traditionelle GrammatikWortarten, Satzglieder (am Latein orientiert) Strukturalistische GrammatikenKonstituentenstrukturgrammatik (syntaktisch)Dependenzgrammatiken (syntaktisch)Kategorialgrammatik (syntaktisch)Kasusgrammatik (semantisch)) Montague-Grammatik (semantisch) Generative GrammatikenNoam Chomsky u.a. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  14. Grammatiken Grammatiken sind lesbar als Modelle. Sie bilden die morphologische, syntaktische und semantische (und gegebenenfalls die textuelle) Struktur einer Sprache ab. Da es unterschiedliche Erkenntnisinteressen gibt, entstehen mehrere miteinander konkurrierende Grammatiken. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  15. Modellbildung in der Sprachwissenschaft Modell Informationelle Beziehungen Analogie Modellsubjekt Original Erkenntnisinteresse Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  16. Modellbildung in der Sprachwissenschaft • Modelle sind Abbildungen von etwas für jemanden. • Modelle repräsentieren einen kleinen Ausschnitt von Daten. • Sie abstrahieren von zahlreichen Eigenschaften des Originals, um die Wirklichkeit effektiver und deutlicher zu erkennen. • Sie weisen Analogien zu den relevanten Eigenschaften des Originals auf. • Die Richtung der Abstraktion ist abhängig vom Erkenntnisinteresse des Modellsubjekts. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  17. Grammatiken Traditionelle GrammatikWort- und Formenlehre, Satzlehre KonstituentenstrukturgrammatikBeschreibung der Konstituenten eines Satzes und ihrer hierarchischen Anordnung DependenzgrammatikBeschreibung der Konstituenten eines Satzes und ihrer hierarchischen Anordnung. Das Verb ist die Haupt-Konstituente. Vom Verb sind alle anderen Konstituenten abhängig. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  18. Grammatik 1 Wolfgang Eichler und Karl-Dieter Bünting (1996): Deutsche Grammatik. Form, Leistung und Gebrauch der Gegenwarts-sprache. 6. Aufl., Weinheim Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  19. Grammatiken 2 Harald Weinrich (2003): Textgrammatik der deutschen Sprache. 2., rev. Aufl., Hildesheim, Zürich 2003 Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  20. Grammatiken 3 Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  21. Grammatik 4 Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. Hrsg. von der Dudenredaktion. 8., überarb. Aufl. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2009 (= Der Duden in 12 Bänden, Bd. 4) Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  22. Grammatik 5 Gerhard Helbig und Joachim Buscha (2001): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Berlin, München, Wien Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  23. Grammatik 6 Ulrich Engel (1991): Deutsche Grammatik.2., verb. Aufl. Heidelberg Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  24. Grammatik 7 Duden Deutsche Grammatik – kurz gefasst (2006): Erarbeitet von der Dudenredaktion auf der Grundlage von <Der kleine Duden – Deutsche Grammatik>. 3., überarb. Aufl. Dudenverlag: Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  25. Traditionelle Schulgrammatik Wortarten: Substantiv Adverb Artikel Numerale Pronomen Präposition Adjektiv Konjunktion Verb Interjektion Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  26. Traditionelle Schulgrammatik Der Satz Der einfache Satz: Petra spielt. Der komplexe Satz: Satzreihe: Es ist Abend(,) und die Kühe kommen heim. Satzgefüge: Papa jubelt, weil Freiburg gewonnen hat. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  27. Satzglieder Subjekt:Vater liest die Zeitung. Prädikat: Mutter liest die Erbsen. Objekt: Vater liest die Zeitung. Adverbial: Mutter liest gerne die Erbsen. Attribute sind keine Satzglieder, sondern Teil eines Satzglieds: Der gute, alte Mann lebt nicht mehr. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  28. Nebensätze Funktion Subjekt(neben)satzDass Anna fehlte, fiel den Kollegen sofort auf. Objekt(neben)satzIch bemerkte, dass Anna fehlte. Adverbial(neben)satzPeter keucht, weil er rennen musste. Prädikativ(neben)satzAnna will bleiben, was sie immer war. Attribut(neben)satzDer Koffer, der in der Ecke stand, war leer. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  29. Adverbial(neben)sätze TemporalsatzAls das Lämpchen aufleuchtete, drehte ich den Schalter. KonditionalsatzWenn das Lämpchen aufleuchtet, ist der Schalter zu drehen. KausalsatzWeil das Lämpchen aufleuchtete, war ich beunruhigt. KonsekutivsatzDas Lämpchen leuchtete auf, sodass ich beunruhigt war. FinalsatzDamit das Lämpchen aufleuchtet, musst du den Schalter drehen. ModalsatzIch stellte das Gerät ab, indem ich den Schalter drehte. AdversativsatzStatt den Schalter zu drehen, starrte er auf das Gerät. KonzessivsatzObwohl das Lämpchen aufleuchtete, war ich nicht beunruhigt. ExplikativsatzDie Lage war kritisch, insofern als das Lämpchen immer noch blinkte. RestriktivsatzDu kannst den Schalter drehen, außer wenn das Lämpchen blinkt. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  30. Nebensätze Form Subjunktionalnebensatz (Konjunktionalsatz)Wenn wir morgen das Spiel gewinnen, sind wir Meister.Pronominalnebensatz (Pronomen, Artikelwort, Adverb)Sagen Sie uns, worauf Sie Wert legen. Uneingeleiteter VerbzweitnebensatzDie Mutter meint, der Opa huste wegen seiner Zigarren. Uneingeleiteter VerberstnebensatzHätte der Opa nicht so viel geraucht, würde er nicht so oft husten. Satzwertige InfinitivphraseAnna vergaß, das Licht zu löschen. Satzwertige PartizipphraseVom Donner aufgeschreckt, packten wir unsere Sachen zusammen. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  31. Konstituentenstrukturgrammatik Der Satz ist die theoretische Grundeinheit der Syntax. Der Satz ist eine hierarchisch geordnete Ganzheit. Diese Hierarchie zeigt sich bei der strukturalistischen Analyse der unmittelbaren Konstituenten des Satzes (Segmentieren, Klassifizieren). Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  32. Konstituentenstrukturgrammatik Binäre Teilung Kriterien der Teilung:Teile sollen möglichst unabhängig sein.Teile sollen in möglichst vielen Umgebungen verwendbar sein.Teile sollen Elemente einer Klasse sein, die möglichst viele Elemente umfasst Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  33. Stammbaum Stammbaum (Graph) Knoten Kanten Knoten Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  34. Unmittelbare Konstituenten Satz (Konstitut) unmittelbare Konstituenten unmittelbare Konstituenten mittelbare Konstituenten mittelbare Konstituenten Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  35. Konstituentenstrukturgrammatik Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  36. Konstituentengrammatik Legende zu Folie 35: Linke Spalte: Formationsregeln Rechte Spalte: Lexikonregeln „besteht aus“ („ist zu ersetzen durch“) Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  37. Konstituentenstrukturgrammatik Konkreter Stammbaum Klassenstammbaum der mensch spricht der mensch spricht der mensch S NP VP DET N V Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  38. Konstituentenstrukturgrammatik S Peter lernt Spanisch Peter lernt Spanisch N VP lernt Spanisch V N Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  39. Konstituentenstrukturgrammatik S Das Sparen dient dem Staat. Das Sparen dient dem Staat NP VP das Sparen dient dem Staat DET N V NP dem Staat DET N Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  40. Valenzgrammatik (Verb-Dependenz-Grammatik) • Grundgedanken [Lucien Tesnière (1954)] • Der Satz ist die theoretische Grundeinheit der Syntax. • Der Satz ist eine hierarchisch geordnete Ganzheit. • Der Satz ist bestimmt durch Abhängigkeitsrelationen. • Die zentrale Stelle im Satz ist das Verb. • Vom Verb hängen andere Konstituenten unmittelbar ab. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  41. Dependenzgrammatik Dependenz (Abhängigkeit)Ein Element regiert andere Elemente, die von ihm syntaktisch und semantisch abhängen. verteidigt regierungsparkurs Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  42. Verbvalenz H O H2O H wer oder was? verteidigen wen oder was? Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  43. Verbvalenz Verben 0-wertige V. 1-wertige V. 2-wertige V. 3-wertige V gebenbringennennen ... regnenschneienfrieren ... schlafenschweigenfallen ... helfenzerbrechen loben ... Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  44. Ergänzungen [Aktanten] Verben eröffnen Leerstellen um sich, die durch Lexeme anderer Wortklassen ausgefüllt werden müssen. Diese Struktureigenschaft des Verbs nennt man Verbvalenz. Ergänzungen sind verbsubklassenspezifische abhängige Elemente. Ihr Auftreten ist erforderlich, damit so etwas wie ein grammatisch wohlgeformter Satz entsteht. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  45. Dependenzgrammatik Sie schrieb ihm einen Brief. schreiben3 Michi las ein Buch. lesen2 Die Opposition schläft. schlafen1 Es regnet. regnen0 jemand schreibt jemandem etwasjemand liest etwasjemand schläft? regnet Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  46. Obligatorische Ergänzungen Als obligatorische Ergänzungen gelten solche Ergänzungen, die auf jeden Fall auftreten müssen; sie sind strukturell notwendig. Vater liest die Zeitung. Mutter liest die Erbsen. * Liest die Zeitung. * Liest die Erbsen. Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  47. Fakultative Ergänzung Als fakultative Ergänzungen gelten solche Ergänzungen, die im Stellenplan des Verbs ebenfalls vorgesehen sind, aber nicht obligatorisch auftreten müssen. Sie wartete auf ihren Liebsten Sie wartete [auf ihren Liebsten] *wartete [auf ihren Liebsten] jemand wartet [auf jemanden/etwas] Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  48. Angaben Als Angaben gelten solche Satzglieder, die strukturell nicht notwendig sind.Sie können zu Verben und Ergänzungen [fast beliebig] hinzutreten. Angaben beeinflussen die Bedeutung von Sätzen, tragen aber nichts zu deren Grammatikalität bei. Sie öffnete schnellden Briefum 17 Uhrneugierig aufgeregt mit zitternden Fingern Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  49. Methoden: Deletion Start ja nein ? Ist der verbleiben-de Rest grammatisch? Strukturell nicht notwendig = Angabe Strukturell notwendig = Ergänzung Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

  50. Dependenzgrammatik Besorgt schrieb sie ihrem Freund gestern einen Brief. Das Verb steuert als Kern die anderen von ihm abhängigen Elemente: Ergänzungen vom Verb verlangte, am verbalen Vorgang beteiligte “Mitspieler” (‚actants‘) Angaben nicht vom Verb gesteuert, Umstände (‚circonstants‘) Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft

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