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Einführung in das Altitalienische

Einführung in das Altitalienische. 10. Januar 2011 Alttoskanisch. Vom späten Mittelalter bis zur frühen Neuzeit. Der Wandel des Volgare am Beispiel des Florentinischen (zw. 1250-1400). Der Wandel des Volgare (Florenz).

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Einführung in das Altitalienische

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Presentation Transcript


  1. Einführung in das Altitalienische 10. Januar 2011 Alttoskanisch

  2. Vom späten Mittelalter bis zur frühen Neuzeit Der Wandel des Volgare am Beispiel des Florentinischen (zw. 1250-1400)

  3. Der Wandel des Volgare (Florenz) • Es gibt noch kein institutionalisiertes Sprachmodell und keine Wahrnehmung des Wandels als Verfall durch traditionsbewusste Sprachwächter • Die neuen sprachlichen Strukturen werden daher problemlos in den Texten eingesetzt • Sprachwandelprozesse lassen sich mithilfe von schriftlich überlieferten Texten rekonstruieren

  4. Sprachwandel des Florentinischen • Zu den charakteristischen Zügen des archaischen Florentinischen, die es von späteren Phasen abgrenzen, gehört z.B. das Vorherrschen des männlichen Artikels lo gegenüber il. • Die Endungen der ersten Person Plural -emo und -imo waren trotz des ersten Auftretens von -iamonoch sehr vital, während -amo frühzeitig durch -emo ersetzt worden war. • Auch syntaktische Konstruktionen wie mógliama, casasaetc., die in späteren Jahrhunderten nur südlich der Toskana überlebten, waren noch möglich.

  5. Sprachwandel des Florentinischen • Die syntaktische Autonomie von il gegenüber lo ist zwar seit 1277 belegt, aber noch bei Dante überwiegt lo. • Die Konjugationsendung -iamo ist zwar bereits in den frühesten literarischen Texten anzutreffen, konnte sich aber noch nicht völlig durchsetzen. • So verwendet Dante neben -iamo auch häufig noch die Endung -emo (avemo, conoscemo, vivemo, vedemo etc.). • Die Passato-remoto-Endungen der dritten Person Plural lauteten noch meistens -aro, -ero, -iro • gegenüber später normalem -arono, -erono und -irono.

  6. Sprachwandel des Florentinischen • Der männliche Artikel il hatte sich endgültig gegenüber lo durchgesetzt, dessen Gebrauch nunmehr auf bestimmte Konstellationen beschränkt war (vor Vokal mit Apostrophierung, vor s + Konsonant sowie nach per).

  7. Sprachwandel des Florentinischen • Die Endung -emo ist von -iamo weitgehend verdrängt worden, aber noch nicht völlig außer Gebrauch (z.B. avemo bei Boccaccio). • Die Pronomina lei und lui wurden bereits im Nominativ verwendet, stellten aber noch nicht den Normalfall dar. • Die Endung der ersten Person Singular Indikativ Imperfekt lautete noch -a (ioaveva, era, amava etc.). • Die Passato-remoto-Endungen -aro, -ero, -iro wurden durch -arono, -erono und -irono ersetzt.

  8. Sprachwandel des Florentinischen • Zu den markantesten Merkmalen gehören die Ausdehnung von el auf Kosten von il (ohne dieses jedoch völlig zu verdrängen), • die Verwendung invariabler Possessivpronomina (Sg. mie, tuo, sua; Pl. mia, tua, sua), • die Ersetzung von -ano durch -ono (lavono), die durch Analogie mit dem Präsens entstandene erste Person Singular Imperfekt auf -o (io lavavo statt iolavava),

  9. Sprachwandel des Florentinischen • die Ersetzung der Passato-remoto-Endung -arono durch -orono und -orno, die Ersetzung von -iamo durch -iano in der ersten Person Plural (laviano statt laviamo), • die Ersetzung von -ero durch -eno im Passato remoto, Konditional und Konjunktiv Imperfekt (disseno, lavasseno, laverebbeno statt dissero, lavassero, lavarebbero) etc. • Diese innovativen Formen alternierten je nach Autor mit den älteren.

  10. Sprachwandel des Florentinischen • Im Florentinischen haben sich lat. [ĕ] und [ŏ] auch nach [r] zu [jɛ] und [wɔ] entwickelt: priego(= it. prego), pruova(= it. prova), truova (= it. trova) etc.; • im Westtoskanischen (z.B. im Bestiariotoscano [ca. 1300]) gilt diese Regel nicht: prego, pregano, trova, trovano; • im Florentinischen fehlt der Diphthong in der Regel vor Palatallauten: figliolo; • im Westtoskanischen hingegen tritt hier meistens die Diphthongierung ein: filliuoli (Bestiario).

  11. Sprachwandel des Florentinischen • Der Wandel von vortonischem [ar] zu [er] ist im Florentinischen belegt: loderò; • in Siena hingegen entwickelt sich nachtonisches [er] zu [ar]: lat. vivere > vìvare (vs. it. vivere). • Seit ca. 1250 ist die Synkopierung von averò, doverò, poterò etc. zu avrò, dovrò, potrò etc. zu beobachten. • In Giambullaris Florentinischer Grammatik von 1551 finden wir arò etc. • Der Diphthong <ia> wandelt sich zu <ie>: sia > sie, siano > sieno etc.

  12. Sprachwandel des Florentinischen • Der Plural auf -ora, der in Süditalien wesentlich vitaler ist, findet auch im Toskanischen noch Verwendung: • arcora (= it. archi) • campora (= it. campi) • pratora (= it. prati) • luogora (= it. luoghi) • etc. • zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert wird diese Pluralbildungsmöglichkeit außer Gebrauch kommen.

  13. Sprachwandel des Florentinischen • Der männliche Artikel lo ist noch dominant, doch auch die Variante il, die zuvor nur bei vorangehendem Vokal möglich war (Gröbersches Gesetz), verselbständigt sich allmählich; im Plural alternieren li, i und gli; in den Dialekten der Westtoskana wird im Singular el und im Pl. e’ verwendet; • sporadisch kommen diese Formen auch in Florenz zum Einsatz.

  14. Sprachwandel des Florentinischen • Die dritte Person Plural Indikativdere-Konjugation -eno (< lat. -ent) istnoch vital: cadeno (= it. cadono), conosceno (= it. conoscono), dormeno (= it. dormono), cresceno (= it. crescono) etc.

  15. Sprachwandel des Florentinischen • Die enklitischen Possessivpronomina -mo, -ma, -sa etc. sind noch vital: • mógliama (= it. mia moglie), • càsasa (= it. lasua casa) [Florenz]; • fratelma(= it. mio fratello), • cognàtoma (= mio cognato) [Siena 13. Jh.]. . • “Liiij. soldi dispesi in uno convito che feci a cognatoma . . . “

  16. Exkurs zu „mogliama“ • Die Form wurde in Florenz allerdings über das Mittelalter hinaus verwendet, z.B. von N. Machiavelli im Theaterstück Clizia… • […] • Pirro: Che sarà poi?Cleandro: Rizza gli orecchi, Cleandro!Nicomaco: Io ho imposto a mogliama che chiami Sostrata, moglie di Damone, …

  17. Exkurs zu „mogliama“ • …sowie im Stück Mandragola: • Nicia: Una fatica ci resta, e d'importanza.Callimaco: Quale?Nicia: Farne contenta mogliama, a che io non credo ch'ella si disponga mai.

  18. Exkurs zu „mogliama“ Die Form ist auch bei dem Florentiner Kommödienautor Giovanni M. Cecchi (16.Jh.) belegt. Vgl. auch Vocabolario degli Accademici della Crusca (1612): MOGLIAMA. Mia moglie. Lat. mea uxor. Bocc. 76. 8. Mogliama nol mì crederrà. Sen. Pist. E' ti ricorda bene della pazza, che fu di mogliama. Ausgabe von 1750

  19. Graphie Phonetik/Phonologie Morphosyntax Alttoskanisch

  20. Alttoskanisch - Graphie • Alternanzzwischen <k> und <ch> zurWiedergabe von [k]: ke (= it. che); chuore (= it. cuore), chose (= it. cose), chome (= it. come). • Sporadische Verwendung von <k> und <q> zur Wiedergabe von [g]: Kerardi (= it. Gherardi); quadannio (= it. guadagno) [Pistoia 1259]. • DieVerbindungen <th> (insbes. in Pisa, Lucca, Pistoia) und <tz> (z.B. in Florenz) dienenzurWiedergabe von [ts]: vethosa (= it. vezzosa); in Pisa und Lucca repräsentiert <z> häufigstimmhaftes -s- [z]: bizogno (= it. bisogno), uzare (= it. usare).

  21. Alttoskanisch – Phono-Graphematik • Im Florentinischen haben sich lat. [ĕ] und [ŏ] auch nach [r] zu [jɛ] und [wɔ] entwickelt: priego (= it. prego), pruova (= it. prova), truova (= it. trova) etc.; • im Westtoskanischen (z.B. im Bestiario toscano [ca. 1300]) gilt diese Regel nicht: prego, pregano, trova, trovano; • im Florentinischen fehlt der Diphthong in der Regel vor Palatallauten: figliolo; • im Westtoskanischen hingegen tritt hier meistens die Diphthongierung ein: filliuoli (Bestiario).

  22. Alttoskanisch – Phono-Graphematik • Der Wandel von vortonischem [ar] zu [er] ist im Florentinischen belegt: loderò; in Siena hingegen entwickelt sich nachtonisches [er] zu [ar]: lat. vivere > vìvare (vs. it. vivere). • Seit ca. 1250 ist die Synkopierung von averò, doverò, poterò etc. zu avrò, dovrò, potrò etc. zu beobachten. • Der Diphthong <ia> wandelt sich zu <ie>: sia > sie, siano > sieno etc.

  23. Alttoskanisch – Phono-Graphematik Zahlreiche Wörter zeigen eine Sonorisierung der intervokalischen Verschlusslaute: imperadore (= it. imperatore), armadura (= it. armatura), savere (= it. sapere) etc. Vor [s] + Konsonant wird prosthetisches [i] gesetzt. Bei den Pluralformen der Wörter auf -co und -go treten in der Graphie Schwankungen auf: cuoci (= it. cuochi), cronice (= it. cronache).

  24. Alttoskanisch - Morphologie Der Plural auf -ora, der in Süditalien wesentlich vitaler ist, findet auch im Toskanischen noch Verwendung: arcora (= it. archi); campora (= it. campi), pratora (= it. prati), luogora (= it. luoghi) etc.; zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert wird diese Pluralbildungsmöglichkeit außer Gebrauch kommen.

  25. Alttoskanisch - Morphosyntax • Der männliche Artikel lo ist noch dominant, doch auch die Variante il, die zuvor nur bei vorangehendem Vokal möglich war (Gröbersches Gesetz), verselbständigt sich allmählich; im Plural alternieren li, i und gli; in den Dialekten der Westtoskana wird im Singular el und im Pl. e’ verwendet; sporadisch kommen diese Formen auch in Florenz zum Einsatz. • Die dritte Person Plural Indikativdere-Konjugation -eno (< lat. -ent) istnoch vital: cadeno (= it. cadono), conosceno (= it. conoscono), dormeno (= it. dormono), cresceno (= it. crescono) etc.

  26. Alttoskanisch - Morphosyntax Die enklitischen Possessivpronomina -mo, -ma, -sa etc. sind noch vital: mógliama (= it. mia moglie), càsasa (= it. lasua casa) [Florenz]; fratelma (= it. mio fratello), cognàtoma (= mio cognato) [Siena]. Die Grenzen zwischen Bei- (Parataxe) und Unterordnung (Hypotaxe) sind noch nicht klar ausgeprägt.

  27. Alttoskanisch - Syntax • Wenn dem Hauptsatz der Nebensatz vorangeht, kann dieser durch e oder sì (= così eingeleitet werden. • Zur Bezeichnung dieses Phänomens hat sich der Ausdruck Parahypotaxe eingebürgert: • E quando ei pensato alquanto di lei, ed io ritornai a la mia debilitata vita [Dante]; • S’io dissi falso, e tu falsasti il conio [Dante]

  28. Parahypotaxe (Treccani on-line) • paraipotassi s. f. [comp. di para(tassi) e ipotassi]. – Procedimento sintattico, largamente diffuso nell’italiano dei primi secoli, in cui l’ipotassi (subordinazione) è modificata da un elemento proprio della paratassi (coordinazione), così che il periodo si costruisce premettendo una prop. secondaria (temporale, condizionale, comparativa, o anche causale), di forma esplicita o di forma implicita, al gerundio o al part. pass., e riprendendo la prop. principale con e (o anche sì, nel senso di così), o altra parola pleonastica (per es., con e: in Dante, Inf.XXX, 115: s’io dissi falso, e tu falsasti il conio; o in Boccaccio, DecameronVIII, 9: E finita la canzone, e ’l maestro disse ...).

  29. Alttoskanisch - Syntax • Die klitischen Pronomina können nicht am Satz- oder Versanfang stehen, ebensowenig nach den Konjunktionen e und ma (Tobler-Mussafia-Gesetz): • e dissegli (= it. e gli disse) • Im Florentinischen des 13. Jahrhunderts geht das Akkusativobjekt noch häuig dem Dativobjekt voran: • lo mi (= it. me lo)

  30. AVERE - Morphologie • (1) Die Form abbo (mit der Variante abo) stammt aus dem Dialekt von Siena. Sie ist normal bei CeccoAngiolieri (z.B. „tantabbo di Becchinanovellato“), während Dante sie zur Aufrechterhaltung des Reims einsetzt: gabbo - abbo - babbo. Im Sienesischen diente abbo in der ersten Person Singular auch zur Bildung des Futurs: dirabbo (it. dirò), farabbo (it. farò), metterabbo (it. metterò) etc. (vgl. Rohlfs II, § 587). Die Variante aggio (< lat. habeo) ist auch in süditalienischen Mundarten anzutreffen.

  31. AVERE - Morphologie • (3) Die Konditionalform avrebbeno geht aus einer Kontamination von avrebbero mit und der Präsensendung -eno der Verben der e-Konjugation hervor, die in einigen toskanischen Dialekten existierte, z.B. in Lucca (vgl. Rohlfs II, § 532). Sie konkurrierte mit avriano. • (4) Die Imperfektformavavate ist offensichtlich unter dem Einfluss der a-Konjugation entstanden (amavate, cantavate etc.). • (5) Die Passato-remoto-Form ebbeno stellt wiederum eine Kreuzung aus ebbero (< lat. habuerunt) und der regional verbreiteten Präsensendung -eno der e-Konjugation dar.

  32. AVERE - Morphologie • (2) Die erste Person Plural habemus hat sich zunächst regulär zu avemo weiterentwickelt und wurde dann durch die Konjunktivform abbiamo (< habeamus) verdrängt (vgl. Rohlfs II, § 541 und Manni 1994, 327-331).

  33. AVERE - Morphologie abbo = ho (Dante, Div. Comm., Inf. XXXII, 5) io premerei di mio concetto il suco piú pienamente; ma perch’io non l’abbo, non sanza tema a dicer mi conduco; ché non è impresa da pigliare a gabbo discriver fondo a tutto l’universo, né da lingua che chiami mamma o babbo

  34. AVERE - Morphologie aggio = ho (Petrarca, Canz. XCVI) Io son de l’aspettar omai sì vinto e de la lunga guerra de‘ sospiri, ch‘ i‘ aggio in odio la speme e i desiri ed ogni laccio ond’è ‘l mio core avinto.

  35. AVERE - Morphologie • avemo = abbiamo (Dante, Div. Comm., Purg. IV, 86; Par.III, 72) • Ma se a te piace, volontier saprei • quanto avemo ad andar; ché ‘l poggio sale • più che salir non posson li occhi miei. • Frate, la nostra volontà quieta • virtù di carità, che fa volerne • sol quel ch’avemo, e d’altro non ci asseta.

  36. AVERE - Morphologie avrebbeno = avrebbero (Boccaccio, Dec., Giorn. VII, Nov. 7, 46) ... per la qual cosa, come che poi piú volte con Anichino e egli e la donna ridesser di questo fatto, Anichino e la ebbero assai agio di quello per avventura avuto non avrebbeno a far di quello che loro era diletto e piacere ...

  37. AVERE - Morphologie avrian(o) = avrebbero (Petrarca, Canz. CCCXLVIII) ... da le man, da le braccia che conquiso senza moversi avrian quai più rebelli fur d’Amor mai, da‘ più bei piedi snelli, da la persona fatta in paradiso ...

  38. AVERE - Morphologie èbben(o) = ebbero (Petrarca, Canz. CXX) Quelle pietose rime in ch’io m’accorsi di vostro ingegno e del cortese affetto, èbben tanto vigor nel mio conspetto che ratto a questa penna la man porsi,...

  39. ESSERE - Morphologie (1) Die alttoskanische Variante enno ‘sie sind‘ stellt eine Analogiebildung nach dem Vorbild der dritten Person Plural von dare, fare, sapere (danno, fanno, sanno) etc. dar und ist von der dritten Person Singular è abgeleitet. Diese Form hat sich bis in die jüngste Zeit in toskanischen Dialekten erhalten: ènno iti (= it. sono andati), ènno tornati (= it. sono tornati) (vgl. Rohlfs II, § 540).

  40. ESSERE - Morphologie (2) Aus dem Infinitiv essere hat sich das regelmäßige Partizip essuto mit der aphäretischen Variante suto nach dem Vorbild der it. e-Konjugation entwickelt (Rohlfs II, § 622). (3) Die Paragoge èe statt è wurde in der Regel durch das Reimschema erzwungen.

  41. ESSERE - Morphologie • (4) Das Futur von essere besaß einige zusätzliche Formen, die aus dem Sprachgebrauch verschwunden sind: fia, fie (it. sarà), fiano, fieno (it. saranno). • Es handelt sich um Reliktformen des Indikativ und Konjunktiv von lat. fieri ‘werden’, ‘gemacht werden’, ‘geschehen’ (vgl. Kap. 4.6.5.n, Tab. 87), der Passivform von facere ‘machen’ (vgl. auch Rohlfs II, § 592).

  42. ESSERE - Morphologie (5) Im Konditional verwendete das Altflorentinische in der ersten und dritten Person Singular die Formen fora und saria (it. sarei;it. sarebbe). Die Variante fora (vgl. Rohlfs II, § 602) geht auf das lat. Plusquamperfekt zurück. Das Konditional auf -ia (saria, averia, voria etc.) ist seit dem Beginn der toskanischen Literatur belegt, aber seltener gegenüber den Formen auf -ei, -esti, -ebbe etc. (vgl. Rohlfs II, § 594).

  43. ESSERE - Morphologie enno = sono (Dante, Div. Comm., Inf. V, 38) Intesi ch’a così fatto tormento enno dannati i peccator carnali, che la ragion sommettono al talento

  44. ESSERE - Morphologie suto, -a = stato, -a (Boccaccio, Dec., Giorn. II, Nov. 6, 55) Quello che tu offeri di voler fare sempre il disiderai, e se io avessi creduto che conceduto mi dovesse esser suto ...

  45. ESSERE - Morphologie suto, -a = stato, -a (Boccaccio, Dec., Giorn. II, Nov. 6, 55) Quello che tu offeri di voler fare sempre il disiderai, e se io avessi creduto che conceduto mi dovesse esser suto ...

  46. ESSERE - Morphologie • èe = è (Dante, Div. Comm., Inf.XXIV, 90; Purg.XXXII, 10) • né tante pestilenzie né síree • mostrò già mai con tutta l’Etiopia • né con ciò che di sopra al Mar Rosso èe. • quando per forza mi fu volto il viso • ver la sinistra mia da quelle dee, • perch’io udi‘ da loro un „Troppo fiso!“; • e la disposizion ch’a veder èe • ne li occhi pur testé dal sol percossi, • sanza la vista alquanto esser mi fée.

  47. ESSERE - Morphologie fia = sarà (Dante, Div. Comm., Inf. I, 122; V, 135) A le qua ‘ poi se tu vorrai salire, anima fia a ciò piú di me degna: con lei ti lascerò nel mio partire; Quando leggemmo il disiato riso esser baciato da cotanto amante, questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi baciò tutto tremante.

  48. ESSERE - Morphologie • fieno = saranno (Dante, Div. Comm., Purg.XIII, 133) • „Li occhi“ diss’io „mifieno ancor qui tolti, • ma picciol tempo, ché poca è l’offesa • fatta per esser con invidia volti. [...]“ • Troppo sarebbe larga la bigoncia • che ricevesse il sangue ferrarese, • e stanco chi ‘l pesasse a oncia a oncia, • che donerà questo prete cortese • per mostrarsi di parte; e cotai doni • conformi fieno al viver del paese.

  49. ESSERE - Morphologie fora = sarebbe (Petrarca, Canz. CCCLXVI) ... e per saperlo pur quel che n’avenne fora avenuto, ch’ogni altra sua voglia era a me morte, ed a lei fama rea.

  50. ESSERE - Morphologie saria = sarebbe (Boccaccio, Dec., Giorn. X, Nov.7, 21) Forse che non gli saria spiacenza se el sapesse quanta pena i‘ sento, s’a me dato ardimento avesse in fargli mio stato sapere.

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