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Monika Götsch

Nicht-heteronormative Lebensweisen im neoliberalen Sozialstaat. Monika Götsch. Koordinatorin Promotionskolleg TransSoz / Postdoc FH Köln.

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Presentation Transcript


  1. Nicht-heteronormative Lebensweisen im neoliberalen Sozialstaat Monika Götsch Koordinatorin Promotionskolleg TransSoz/ Postdoc FH Köln • Queertheoretisch inspiriert fokussiert dieses Projekt die (Un)Möglichkeiten von Citizenship in einem sich an neoliberalen Maximen orientierenden Sozialstaat - konkret für Trans*Personen im Rahmen ihrer Erwerbsbiografie. • Grundlegend ist hierfür die Annahme, dass Soziale Arbeit im Wechselspiel mit sozialpolitischen (Normalisierungs)Diskursen und Gesetzgebungen spezifische Zielgruppen und folglich (meist heteronormative) Identitäten in Abgrenzung zu ‚Anderen‘ schafft und damit soziale In- und Exklusionen stützt.Heteronormativität wird hier verstanden als Norm der Zweigeschlechtlichkeit, als Anforderung eine kohärente und konstante entweder weibliche oder männliche Identität auszubilden, die eng mit der Norm der Heterosexualität verknüpft ist. ‚Nicht-heteronormative Lebensweisen‘ beschreibt folglich Personen und Gruppen, die den zweigeschlechtlich-heterosexuellen Identitätsanforderungen nicht entsprechen, wie u.a. Trans*Personen. Vermutet wird, dass die neuen Paradigmen der sozialpolitischen Reformen, wie Eigenverantwortung, Wahlfreiheit und Aktivierung einerseits die herkömmlichen heteronormativen Ausschlüsse produzieren zugleich aber andererseits (bestimmten) nicht-heteronormativen Lebensweisen neue Chancen ermöglichen (Woltersdorff2008). • Citizenship beschreibt soziale Praxen der politischen, rechtlichen und medialen (Nicht/ Anders)Repräsentation, in Regulierungsweisen der Anerkennungs-/ Verkennungs- und Identitätspolitiken sowie von Partizipations(un)möglichkeiten(Turner 1992; Hark/ Genschel 2003) . Entsprechend wird hier danach gefragt, entlang welcher (identitärer) Grenzen (partielle) soziale Mitgliedschaften durch sozialstaatliche Institutionen und Interventionen sowie durch Trans*Personen selbst in Bezug auf ihre Erwerbsbiografie hergestellt, d.h. welche normierenden wie subversiven Formen von (Nicht)Citizenship dadurch hervorgebracht werden. • Zentrale Fragen sind: • Wenn Sozialpolitik und Soziale Arbeit Heternormativität normalisieren, wenn Arbeitsfelder sowie Care- und Erwerbs-Verantwortung weiterhin geschlechtsspezifisch segregiert sind und geschlechtliche Vereindeutigungen beanspruchen, sich aber Gesellschaft zugleich pluralisiert, wie kommen dann Trans*Personen mit sozialpolitischen Anforderungen und sozialarbeiterischen Unterstützungsmaßnahmen zurecht? • Wie werden die sozialpolitischen Paradigmen für nicht-heteronormative Lebensweisen ausbuchstabiert und wie erleben Trans*Personen dies selbst? • Wenn vorgeblich nur Leistung zählt und nicht mehr soziale Merkmale, ergeben sich dann neue Möglichkeiten für geschlechtliche Existenzweisen außerhalb des Zweigeschlechterrahmens? • Inwieweit werden diese von neoliberalen Zielen vereinnahmt, verkannt oder verworfen? • Werden Trans*Personen als Unternehmer_innen ihrer selbst wahrgenommen, die in besonderer Weise ihre Selbstoptimierung realisieren? • Sind neoliberale und zweigeschlechtliche Disziplinierungsweisen (teilweise) miteinander verknüpft? • Welche Identitäten stellen Trans*Personen diesbezüglich selbst her? • Welche Bedeutung hat folglich Heteronormativität in Verbindung mit anderen Differenzkategorien für die Konstitution von Citizenship vor dem Hintergrund veränderter Sozialpolitik und der zweigeschlechtlichen Strukturierung von Arbeit und Konsum? Methodischer Zugang: In Hinblick auf die hier aufgeworfenen Fragen und um methodisch den Anspruch einzulösen, sowohl sozialpolitische Wirkungsweisen als auch die Adressat_innen Sozialer Arbeit hinsichtlich Trans*Lebensweisen zu berücksichtigen erscheint eine mehrdimensionale Analyse sinnvoll, die strukturelle wie identitäre Dimensionen beachtet. Zugleich wird in intersektionaler Weise davon ausgegangen, dass verschiedene Differenzkategorien neben Geschlecht bspw. Klasse unterschiedliche Chancen und Risiken für Trans*Personen beinhalten. Hierfür sollen zunächst 5 narrative Interviews mit Trans*Personen durchgeführt werden. Fokus der Interviews ist die Erwerbsbiografie und die damit verbundenen Erfahrungen mit sozialstaatlichen Institutionen, Interventionen, Maßnahmen und Regelungen. Nach einer ersten Auswertung der Interviews, sollen – bildlich gesprochen in Form konzentrischer Kreise – all das analysiert und all diejenigen befragt werden, das/ die die Trans*Personen in besonderer Weise für ihre Erwerbsbiografie bzw. ihre Erfahrungen mit sozialstaatlichen Unterstützungsmaßnahmen relevant gemacht haben bzw. die vor dem Hintergrund der Interviews maßgeblich erscheinen. Erstellt werden so 5 kontextualisierte, intersektionale Einzelfallanalysen. Novellierungen Transsexuellen-gesetz Interviews / Gruppendiskussionen 5 narrative Interviews: Erwerbsbiografien von Trans*Personen Medien-darstellungen Berater_innen Sachbearbeiter_innen Sozialarbeiter_innen Entscheidungen Arbeitsgericht ARGE Initiativen Selbsthilfegruppen Beratungsstellen usw. Selbstdarstellungen Trans*Initiativen Zentrale Literatur: Fuchs, Wiebke/ Ghattas, Dan Christian/ Reinert, Deborah/ Wiedmann, Charlotte (2012): Studie zur Lebenssituation von Transsexuellen in NRW. Lesben- und Schwulenverband – Landesverband Nordrhein-Westfahlen e.V./ Köln Hark, Sabine / Genschel, Corinna (2003): Die ambivalente Politik von Citizenship und ihre sexualpolitische Herausforderung. In: Knapp, Gudrun-Axeli/ Wetterer, Angelika (Hg.): Achsen der Differenz. Gesellschaftstheorie und feministische Kritik II. Westfählisches Dampfboot/ Münster. S. 134-169 Pühl, Katharina (2010): Queere Politiken im Neoliberalismus? In: arranca 1/2010. URL: http://arranca.org/print/294 Turner, Bryan S. (1992); Contemporary Problems in theTheoryof Citizenship. In: Turner, Bryan S. (Hg.): Citizenship andSocialTheory. Sage/ London. S. 1-18 Woltersdorff, Volker (2008): Queer und Hartz IV? Arbeit, Ökonomie, Sexualität und Geschlecht im Neoliberalismus. In: Degele, Nina (Hg.): Gender / Queer Studies. Wilhelm Fink/ Paderborn. S. 181-193 Kontakt: Dr. Monika Götsch Claudiusstr. 1 │Raum 25750678 Köln Tel. 0221-8275 3540 monika.goetsch@fh-koeln.de

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