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Fachtagung T terinnen Gewaltt tigkeit von Frauen und M dchen Empirische Erkenntnisse und Schlussfolgerungen

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Fachtagung T terinnen Gewaltt tigkeit von Frauen und M dchen Empirische Erkenntnisse und Schlussfolgerungen

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Presentation Transcript


    1. Fachtagung Tterinnen Gewaltttigkeit von Frauen und Mdchen Empirische Erkenntnisse und Schlussfolgerungen Prof. Dr. Barbara Kavemann Katholische Hochschule fr Sozialwesen Berlin, Sozialwissenschaftliches FrauenForschungsinstitut Freiburg Ich spreche von der Institution Frauenhaus und meine damit ihre aktuelle vielgestaltige Form: Der stationre Zufluchtsbereich Der ambulante Beratungsbereich mit Prvention und Nachsorge Der pro-aktive Bereich Alle Vorschlge und berlegungen beziehen sich auf die Verantwortlichkeit des gesamten Hilfesystems. Die zentrale und initiative Rolle in lokalen Kooperationsbndnissen wird oft von Frauenhusern bernommen. Auch diese Rolle wird hier bercksichtigt. Ich spreche von der Institution Frauenhaus und meine damit ihre aktuelle vielgestaltige Form: Der stationre Zufluchtsbereich Der ambulante Beratungsbereich mit Prvention und Nachsorge Der pro-aktive Bereich Alle Vorschlge und berlegungen beziehen sich auf die Verantwortlichkeit des gesamten Hilfesystems. Die zentrale und initiative Rolle in lokalen Kooperationsbndnissen wird oft von Frauenhusern bernommen. Auch diese Rolle wird hier bercksichtigt.

    2. Geschlechterverteilung bei Gewalthandlungen allgemein

    3. Polizeiliche Kriminalstatistik: Krperverletzung N=474.665

    4. Polizeiliche Kriminalstatistik: Sexuelle Gewalt N=40.333

    5. Polizeiliche Kriminalstatistik: Mord und Totschlag, N=947

    6. Geschlechterverteilung bei krperlicher und sexueller Gewalt (Thaden und Thoennes 2000)

    7. Gewalt in Partnerschaften

    8. Wichtige Ergebnisse der Untersuchung zu Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland (N=10.264) (Schrttle, Mller 2004) 25% der Frauen haben mindestens einmal mindestens eine Form der krperlichen und/oder sexuellen Gewalt durch einen Beziehungspartner erlebt. 23% krperliche Gewalt 7% sexuelle Gewalt Von diesen Frauen hat ein Drittel einmalig Gewalt erlebt, ein Drittel wiederholte Gewalt und ein weiteres Drittel andauernde Gewalt. 2003 wurden bundesweit Interviews mit Frauen durchgefhrt, die in Deutschland leben und zwischen 16 bis 85 Jahre alt waren (Basis: reprsentative Gemeindestichprobe). 2003 wurden bundesweit Interviews mit Frauen durchgefhrt, die in Deutschland leben und zwischen 16 bis 85 Jahre alt waren (Basis: reprsentative Gemeindestichprobe).

    9. Gesundheitliche Folgen der Gewalt (Schrttle, Mller 2004) 64% der betroffenen Frauen erlitten Verletzungen wie Prellungen und Hmatome bis hin zu Brchen, Wrgemale und Kopfwunden 59 % dieser Gruppe gaben an, dass die Verletzungen gravierender als Hmatome waren Frauen mit Gewalterlebnissen gaben doppelt so oft mehr als 11 gesundheitliche Beschwerden an, als Frauen, die keine Gewalterlebnisse genannt hatten. Die hchste Anzahl psychischer Folgen wird nach psychischer Gewalt genannt.

    10. Gewalt gegen Mnner in Partnerschaften (N=196) (Forschungsteam Gewalt gegen Mnner 2004) Von den Mnnern, die befragt wurden, erlebten 25% (49) mindestens einen Akt krperlicher Aggression darunter berwiegend leichte aber auch schwere Formen der Gewalt durch eine Beziehungspartnerin 5 % (10) Mnner wurden verletzt 5 % (10) Mnner hatten Angst vor einer Verletzung Gewalt durch Partnerinnen ist deutlich seltener verletzungstrchtig. Mnner nennen Gewalt in der Partnerschaft ebenso hufig wie Frauen. Allerdings sind dies keine reprsentativen Daten. Die Studie spricht von Aggressionen und es zeigt die Literatur, dass genauer untersucht werden muss, wann Frauen und wann Mnner bergriffe und Angriffe als Gewalt erleben Mnner nennen Gewalt in der Partnerschaft ebenso hufig wie Frauen. Allerdings sind dies keine reprsentativen Daten. Die Studie spricht von Aggressionen und es zeigt die Literatur, dass genauer untersucht werden muss, wann Frauen und wann Mnner bergriffe und Angriffe als Gewalt erleben

    11. Bedrohung und Angst bei mnnlichen und weiblichen Opfern von Gewalt, die von einem Ehepartner / einer Ehepartnerin ausging: (Thaden und Thoennes 2000)

    12. Gewalt in Partnerschaften ist nicht gleich und macht nicht gleich quer zum Geschlecht der Beteiligten Ein differenzierter Blick auf Gewaltverhltnisse

    13. Zwei Formen der Gewalt in Paarbeziehungen intimate terrorism situational couple violence Michael P. Johnson (2005) Domestic Violence: Its Not About Gender Or Is It? Es geht um unterschiedliche Rahmenbedingungen und Bedeutungen von Gewalt in der Beziehung. Diese Unterscheidung liegt quer zur Frage der Hufigkeit und Schwere von Gewalthandlungen. Beide Formen der Gewalt haben unterschiedliche Auswirkungen und bentigen andere Intervention. Johnson ergnzt teilweise eine dritte, dazwischen liegende Form: violent resistance, die er jedoch nicht mit Selbstverteidigung in Gewaltsituationen gleichsetzt. Darunter wird auch Gegengewalt als Vergeltung gefasst. Wichtig ist, dass die obige Unterscheidung keine Aussage ber Hufigkeit und Schwere der Gewalt macht. . Einzelne Gewalthandlungen im Konfliktfall, ohne jedes Kontrollmuster knnen schwer, sogar tdlich sein. . Gewalt im Kontext von Kontrolle und Einschchterung kann ganz ohne krperliche bergriffe erfolgen.Johnson ergnzt teilweise eine dritte, dazwischen liegende Form: violent resistance, die er jedoch nicht mit Selbstverteidigung in Gewaltsituationen gleichsetzt. Darunter wird auch Gegengewalt als Vergeltung gefasst. Wichtig ist, dass die obige Unterscheidung keine Aussage ber Hufigkeit und Schwere der Gewalt macht. . Einzelne Gewalthandlungen im Konfliktfall, ohne jedes Kontrollmuster knnen schwer, sogar tdlich sein. . Gewalt im Kontext von Kontrolle und Einschchterung kann ganz ohne krperliche bergriffe erfolgen.

    14. intimate terrorism Gewalt als systematisches Kontrollverhalten (Gloor/Meier 2004) Gewalt dient der Ausbung von Kontrolle und Beherrschung in der Partnerschaft Starke Verknpfung mit frauenfeindlichen Einstellungen der Tter Hufig aber nicht immer eskalierende Gewaltspirale Geschlechtsspezifische Gewalt > 80% mnnliche Tter

    15. Ergebnisse reprsentativer Studien weisen eine Verzerrung hinsichtlich Gewalt als spontanem Konfliktverhalten auf. Ergebnisse von Studien, fr die die Klientinnen von Schutz- und Untersttzungseinrichtungen befragt wurden, weisen eine Verzerrung hinsichtlich Gewalt als systematischem Kontrollverhalten auf. Ergebnisse reprsentativer Studien weisen eine Verzerrung hinsichtlich Gewalt als spontanem Konfliktverhalten auf. Ergebnisse von Studien, fr die die Klientinnen von Schutz- und Untersttzungseinrichtungen befragt wurden, weisen eine Verzerrung hinsichtlich Gewalt als systematischem Kontrollverhalten auf.

    16. Eine dritte Form der Gewalt in Paarbeziehungen: Violent resistance (gewaltfrmiger Widerstand) Michael P. Johnson (2005) Domestic Violence: Its Not About Gender Or Is It? Nicht gemeint ist: Gegenwehr oder Selbstverteidigung in akuten Gewaltsituationen Es geht um eine gewaltttige Reaktion im Sinne von Angriff und Vergeltung im Kontext von intimate terrorism Fragen nach Selbstverteidigung erfassen in der Regel diese Gewalt nicht. Vergeltung spielt oft eine Rolle bei Gewalt von Frauen gegen alte Menschen.

    17. Gewalt in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften

    18. Gewalt in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften (Donovan, Hester, Holmes, McCarry 2006) N = 800 (davon 60,6% Frauen, 37,5% Mnner) 40,1% der Frauen und 35,2% der Mnner berichteten von huslicher Gewalt. Gewalt in den letzten 12 Monaten: und gesamt: Emotional 54,3% 77,8% Physisch 17,6% 40,1% Sexuell 21,3% 40,5%

    19. Gewalt in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften (Donovan, Hester, Holmes, McCarry 2006) N = 800 (davon 60,6% Frauen, 37,5% Mnner) 40,1% der Frauen und 35,2% der Mnner berichteten von huslicher Gewalt.

    20. Gewalt in lesbischen Beziehungen (Ohms 2007) (Donovan, Hester, Holmes, McCarry 2006) Ausgeprgte Parallelen zu Gewalt in heterosexuellen Beziehungen 20% bis 30% der Frauen berichten von huslicher Gewalt durch Partnerinnen Parallele zu Gewalt in heterosexuellen Partnerschaften (25%) In Folgen und Erleben kaum Unterschiede zu Gewalt durch mnnliche Beziehungspartner

    21. Weitere Parallelen: Auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ist die Gewalt von Frauen deutlich weniger verletzungstrchtig. Bei Gewalt von Frauen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften wird deutlich seltener sexuelle Gewalt genannt. Diejenigen, die von sich selbst sagen, sie seien misshandelt worden, haben in einem Muster von intimate terrorism gelebt.

    22. Sexuelle Gewalt von Frauen gegen Kinder

    23. Wer sind die Tterinnen? Therapeutische Anstze entwickeln Typologie (Hilary Eldridge/Jacqui Saradjian, The Lucy Faithfull Foundation, 2007) Teacher / Lover: Ausbeuterische Verfhrung in Verhltnisse wie: Lehrerin und Schler/in Ausbilderin und Auszubildende/r Erfahrene Frauen und unerfahrene/r Jugendliche/r Die prdisponierten Tterinnen wurden selbst in ihrer Kindheit bzw. Jugend sexuell missbraucht. Die von Mnnern gezwungenen Tterinnen sind der Gewalt durch den gleichen Mann ausgesetzt, der das Kind missbraucht.

    24. Forschung geht der Typologisierung nach (Gerber 2004) Tterinnen leben oft in Beziehungen, die durch asymmetrische Machtverteilung charakterisiert sind. Oft psychische und auch physische Gewalt durch den Partner Oft mit ihrem Leben und ihrer Partnerschaft unzufrieden Leben meist mit den Kindern, die sie missbrauchen zusammen: eigene Kinder oder anvertraute Kinder Schwierige, belastende Sozialisationserfahrungen in der eigenen Kindheit

    25. Wie missbrauchen Frauen Kinder sexuell? (Hilary Eldridge/Jacqui Saradjian, Gerber, Elliott) Schwere und Art der Gewalthandlungen vergleichbar mit der mnnlicher Tter Frauen, die in ihrer Partnerschaft gedemtigt werden, missbrauchen eher Mdchen Missbrauch von Mdchen durch Frauen: eher depersonalisierend, Objekt Missbrauch von Jungen durch Frauen: eher emotional verstrickend, Partnerersatz Spezifische Probleme von Frauen, die durch Mtter missbraucht wurden: werden als Teil / Verlngerung des Krpers der Mutter gesehen, massive Probleme der Loslsung, in der Folge schwere Bindungsprobleme

    26. Probleme der Forschungslage Wenig Forschung MIT Tterinnen, mehr BER sie Kinder haben begrenztes Wissen ber die Geschichte ihrer Mutter oder einer anderen Frau ihres Umfeldes Kinder haben begrenztes Wissen ber praktizierte Sexualitt ihrer Mutter oder anderer Frauen ihres Umfeldes Definitionen von sexuellem Missbrauch erschweren die Vergleichbarkeit von Forschungsergebnissen Definitionen des sexuellen Missbrauchs durch Mnner und durch Frauen sind teilweise unterschiedlich weit gefasst Definitionen einzelner Untersuchungen unterscheiden sich

    27. Merkmale von Tterinnen intrafamilialen Missbrauchs: Isolation, wenig soziale Beziehungen von Mutter und Kind Gefhl von Isolation und Getrenntsein Gefhl der Leere und Depression Enge symbiotische Beziehung zum Kind Fehlende Unterscheidung eigener Bedrfnisse und der des Kindes Fehlende Klarheit von Krpergrenzen Eigenes Gefhl von Abhngigkeit von externen Krften Mangel an adquaten Bewltigungsstrategien Fehlen eines eigenen Lebensentwurfs Hier sind Risiken bei Frauen zu sehen, die ohne Untersttzung Kinder aufziehen

    28. Herausforderungen an weitere Forschung und Praxis Weder Entschuldigung wegen eigener Betroffenheit noch Ausblenden dieses Zusammenhangs Keine pauschale Verdchtigung der Betroffenen aber Konzepte der Tterinnenprvention Prfen der Aufmerksamkeit fr den Zusammenhang von sexuellen Missbrauch und Kindesmisshandlung? Tterinnen bei Kindesmisshandlung: 43,1 % Besonderes Augenmerk auf Missbrauch durch Gruppen: Immer sind Frauen eingebunden Situation alleinerziehender bzw. alleinverantwortlicher, berforderter oder einsamer Frauen in den Blick nehmen, ohne zu pauschalen Verdchtigungen zu greifen

    29. Gewaltttige Mdchen

    30. Neue Erkenntnisse (Sibylle Artz, 2009) Location (Schultyp, soziales Umfeld etc.) ist bedeutsamer als sex fr die Verteilung von Gewaltttigkeit: Es finden sich gleiche Werte fr oder gegen Gewaltanwendung innerhalb der Mdchen-Hochrisikogruppe und in der Gruppe privilegierter Mdchen Prvention kann nicht am Verhalten der Einzelnen ansetzen, sondern muss Schultyp und Umfeld einbeziehen.

    31. Mit dem Rcken zur Wand (Muster der biographischen Handlungsorientierung) (Mirja Silkenbeumer 2009) Funktion von Gewalt: Auseinandersetzung mit Ohnmacht und Gewalt, Wunsch nach Anerkennung Versuch der Lsung vom Opferstatus durch Gewaltanwendung Strategie (erfolglos) den Kreislauf von Demtigung und Missachtung zu durchbrechen Aggressive Dominanzhlle verdeckt nur schwach eigene Ohnmacht In biographischen Erzhlungen: stndiger Wechsel zwischen Selbstdarstellung als wehrhaft und Beschreibungen von Gewalterleiden

    32. Kampf um Anerkennung und Respekt (Muster der biographischen Handlungsorientierung) Gewalt wird als prventive Strategie eingesetzt Wenn ich als gewaltttig bekannt bin, werde ich respektiert bzw. nicht als Opfer gesehen Mdchen erleben die Mtter als strukturell schwcher, auch wenn die Mtter gewaltttig sind Sie wollen nicht so sein wie ihre Mtter, auch nicht wie ihre gewaltttigen Mtter Sie grenzen sich von der Mutter ab, aber nicht generell von traditioneller Weiblichkeit Anerkennung durch Gleichaltrige fr ihr Durchsetzungsverhalten Wenn das Bedrfnis nach Macht und Durchsetzung kontrolliert ist, verfgen sie ber starke Kompetenzen als Streitschlichterinnen

    33. Motivation (Mirja Silkenbeumer 2009, Kisten Bruhns 2009) Gewalt der Mdchen richtet sich vor allem gegen andere Mdchen Ihr Ansehen in den Mdchennetzwerken ist ihnen wichtig Tratschen wird mit Gewalt geahndet Anlsse sind auch Verleumdungen, Ehrverletzungen, situative Gereiztheit Motivation: Selbstbehauptung, Respekt einfordern, kein Opfer sein wollen, Unterlegenheit abwenden, wehrhaft sein, nicht schwach sein Eigene Gewalt wird immer als Reaktion auf das Verhalten anderer /auf Provokationen definiert Groe Unsicherheit und Verletzlichkeit erkennbar, alles Irritierende wird zur Provokation

    34. Positive Umdeutungen (Muster der biographischen Handlungsorientierung) Gewaltbereitschaft und Gewaltttigkeit werden von den Mdchen und ihren Mdchengruppen umdefiniert: GewaltFHIGKEIT Belastende Erfahrungen (Gewalt in der Familie, Scheidung der Eltern etc.) werden positiv umgedeutet als Abhrtung und Kompetenzgewinn

    35. Weiblichkeitskonzepte I (Mirja Silkenbeumer 2009, Kisten Bruhns 2009) Tiefer liegender Weiblichkeitskonflikt als Ausdruck innerer und uerer widersprchlicher Realitt Gewaltttigkeit und Durchsetzungsvermgen einerseits Traditionelle Weiblichkeitsaspekte wie Abhngigkeit in Beziehungen zu Partnern und Akzeptanz traditioneller Arbeitsteilung in der Erziehung andererseits Kein Konzept, konstruktiv umzugehen mit Widersprchen zwischen Wut, Ohnmacht, Anerkennungsbedrfnissen, Wunsch nach Strke und Durchsetzung, Gewalterleben, Autonomiewnschen, Verbundenheit usw.

    36. Weiblichkeitskonzepte I (Mirja Silkenbeumer 2009, Kisten Bruhns 2009) Konstruktion gewaltbereiter Weiblichkeit Demonstration eigener Strke und Kraft Durchsetzungsfhigkeit Ablehnung von Schwche Macht- und Dominanzstreben Wunsch nach Anerkennung und Status Wunsch nach Respekt Angst vor Ohnmacht und Opfer sein Auflehnung gegen Geschlechterstereotype Gewalt durch Partner wird teilweise / phasenweise hingenommen.

    37. Weiblichkeitskonzepte II (Mirja Silkenbeumer 2009, Kisten Bruhns 2009) Weiblichkeitskonzepte weisen sowohl emanzipative als auch traditionelle weibliche Orientierungen auf Gewaltbereite Weiblichkeitskonzepte sind oft nicht Zeit berdauernd Bei Eintritt ins Berufsleben oder Beginn einer Partnerschaft meist Rckbezug auf traditionelle Weiblichkeit

    38. Widersprche (Mirja Silkenbeumer 2009, Kisten Bruhns 2009) Widerspruch zwischen Dominanzbestrebungen und Bindungswnschen Das eigene Zerstrungspotential wird als Kompetenz, positive Fhigkeit, Strke erlebt Andererseits Angst, dadurch Beziehungen zu verlieren In einer gewaltbereiten Mdchengruppe sind nicht alle Mdchen gewaltttig Aber alle verteidigen die Gewaltanwendung Einzelner Gewalt gegen andere schliet Gewalt gegen sich selbst nicht aus. Krperliche und verbale Gewalt schlieen sich nicht aus.

    39. Gewalt Familie Schule (Sybille Artz 2009) Risikoentwicklungen sind weniger an Individuen als an Familie und Schule festzumachen Gewalt schwappt nicht von der Strae in die Schule, sondern entwickelt auch innerhalb schulischer Dominanz-, Unterdrckungs- und Entwertungsverhltnisse Strukturelle Prvention ist erforderlich.

    40. Risikofaktoren Individuell: Hohe Erregbarkeit Grad der kognitiven, emotionalen und sozialen Kompetenzen Herausforderung durch die Lebensaufgaben der Adoleszenz Familir: Gewalt, Konflikte, Belastungen in der Familie Rigider, inkonsistenter Erziehungsstil, Vernachlssigung Peers: Gewaltbereites Gruppenklima Ausgrenzung- und Ohnmachtserfahrungen Intolerante Haltung Soziales Umfeld: Soziale Brennpunkte Gruppe ist das einzige soziale Netzwerk, keine anderen Ressourcen

    41. Schlussfolgerungen I Konzepte der Arbeit mit gewaltttigen Jungen knnen nicht auf Mdchen bertragen werden Wenig Gemeinsamkeiten zwischen gewaltttigen Jungen und Mdchen: Bereitschaft, krperliche Gewalt auszuben Opfer sexueller Gewalt durch Jungen Existierende Konzepte von Mdchenarbeit sind weiterhin richtig, ABER: Raum fr Aussprechen von abweichenden Wnschen und Phantasien Gewalt und Hass brauchen Platz Konzepte auf die bertragbarkeit auf Lebenswelten prfen Nur wenige Variablen treffen auf Mdchen jeden Bildungsgrades zu Es braucht geschlechtsspezifische Angebote, aber NICHT pauschal fr ALLE Mdchen

    42. Schlussfolgerungen II Personen SIND NICHT aggressiv oder gewaltttig sie WENDEN Aggressivitt bzw. Gewalt AN Konzepte der Arbeit mit gewaltbereiten und gewaltttigen Mdchen weiterentwickeln Ziele der Gewaltanwendung und Zielerreichen diskutieren Gibt es Alternativen? Von der gewaltbereiten / wehrhaften Weiblichkeit zur gewaltfrei durchsetzungsfhigen / sich selbst behauptenden Weiblichkeit

    43. Schlussfolgerungen III Was knnen wir aus der Forschung zur Gewaltttigkeit von Mdchen fr die Gewaltttigkeit von Frauen lernen? Was bedeutet die Erkenntnis, dass die Gewaltttigkeit der Mdchen oft ein vorbergehendes Phnomen der Adoleszenz ist? Welche Lernaufgaben der Adoleszenz werden geschafft, welche nicht? Wie knnen wir Prvention weiterentwickeln?

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