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Globalisierung und Gender

Globalisierung und Gender. Gertrude Eigelsreiter -Jashari. Überblick. Begriff, Phäomene, Charakteristika Gender und andere Ungleichheitsachsen Globale Strukturen der Weltwirtschaft Internationale Finanzinstitutionen (IFIs), Auswirkungen auf Frauen

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Globalisierung und Gender

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Presentation Transcript


  1. Globalisierung und Gender Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  2. Überblick • Begriff, Phäomene, Charakteristika • Gender und andere Ungleichheitsachsen • Globale Strukturen der Weltwirtschaft • Internationale Finanzinstitutionen (IFIs), Auswirkungen auf Frauen • Frauenorganisationen, Frauennetzwerke (Bsp. WIDE, SEWA) • Internationale Frauenrechte • Ausblick Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  3. Zentrale Unrechtsachsen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  4. Grundlagen Wichtige Autorinnen: Saskia Sassen, Isabella Bakker, Diane Elson, Brigitte Young, Christa Wichterich, Brigitte Mahnkopf, Regina Becker-Schmidt, Veronika Bennholdt-Thomsen, Brita Neuhold, Ilse Lenz, Chandra Mohanty, Naila Kaaber, Shalini Randeria, Regina Frey, u.v.a. … Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  5. Phänomene • Prozess der Beschleunigung • Herauslösung ökonomisscher Prozesse aus sozialen und politischen Bindungen • Gesellschaftsspaltung zwischen Arbeits- und Geldgesellschaft (Young, Altvater/Mahnkopf, Polany) Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  6. NoeleenHeyzer, UNIFEM • Globalisierung ist eigentlich nie zu Ende, eine „Arbeit im Prozess“, • die von Menschen gestaltet und gesteuert werden kann auf Grundlage der Werte Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  7. Charakteristika ökonomischer Globalisierung • Abnehmende Bedeutung des Staates • Liberalisierung • Privatisierung • Deregulierung • Flexibilisierung von Arbeit • Zunehmende Mobilität • Zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, global und national Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  8. Ungleiche Verteilung • Laut FAO verhungern jährlich 30 Mio Menschen • Über 800 Millionen leiden an Unterernährung • 225 größten Vermögen der Welt entsprechen dem jährlichen Einkommen der 47 % Ärmsten • Über 30 % der Bevölkerung südlich der Sahara hat eine Lebenserwartung von unter 40 Jahren • Jedes Jahr erblinden 7 Millionen Menschen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  9. Entwicklungstendenzen • Das Einkommen der 500 reichsten Menschen = 416 000 000 ärmsten • Verdienst in den 20 reichstes zu den 20 ärmsten Ländern verhält sich: • 1962: 54 : 1 • 2002: 121 : 1 • Das Vermögen der drei reichsten Personen > als BIP aller 48 am wenigsten entwickelten Länder mit 600 MioEinwohnerInnen • Seit 1984 fließt mehr Geld von Süd nach Nord Mehr Daten bei: www.attac.at (UNDP) Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  10. Frauen weltweit • Machen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus, • Leisten 2/3 aller Arbeit, • Erhalten 10 % des Einkommens und • Besitzen 1 % des in Geld gemessenen Vermögens UNO 1980 und 2000 Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  11. Index für geschlechtsspezifische Ungleichheit(Dimensionen: Gesundheit, Empowerment und Arbeitsmarkt) GII 2008 Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  12. Situation der Frau weltweit • Mehr Frauen am Arbeitsmarkt • Bestehende Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern verstärk(t)en sich • Für qualifizierte Frauen bessere Jobs • 70 % der unbezahlten Arbeit wird von Frauen geleistet • 70 % der Armen weltweit sind Frauen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  13. Verschränkungen • 2 GeschlechterdifferenziertnachKlasse und “Rasse” (Young) • unterschiedlicherMachtachsen: Gender alsKonzeptverschränktmit “Rasse”/Ethnie und Klasse; weitereHierarchisierungsmechanismen, wie Alter, Bildung, Wohnort, Besitz, u.a. (Frey) • Relationenzwischen den Herrschaftsverhältnissenwerdenunterschiedlichbewertet (Harding) Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  14. Globale Strukturen (Lenz) • Globale Ebene: WTO, UN, IMF, WB • Subregionale Ebenen: EU, Nafta, SADC,.. • Nationalstaaten • Regionen • Lokale Kommunitäten • Haushalte Macht und Einfluss der TNCs von größter Bedeutung! Neue Geographie der Macht (Young, Sassen) Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  15. EPAs Ökonomische Partnerschaftsabkommen • EU – Afrika – Wirtschaftsbeziehungen, betrifft 77 AKP-Staaten im globalen Süden • Einseitige Handelspräferenzen für EU, Abbau der Vorteile für AKP-Länder seit 1975 • Freihandelsabkommen nutzen einseitig EU, Druck durch Globalisierung auf EU abgeschwächt • AKP-Länder müssen lieberalisieren: Die Aufsplitterung der Gruppe erlaubt es, gezielt jene Produkte als sensibel zu schützen, die das Land auch tatsächlich exportieren kann: z.B. Rindfleisch im Falle Namibias aber nicht im Falle Burkina Fasos Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  16. EPAs GewinnerInnen • Frankreich • Großbritannien • Deutschland VerliererInnen • Ghana • Nigeria • Burkina Faso • Benin • Elfenbeinküste Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  17. Das globale HuhnBeispiel Kamerun Förderung der Hühnerhaltung von Frauen in dörflichen Gemeinschaften • gerechteren Verteilung von Nahrung und Einkommen zwischen den Familienmitgl. eines HH • Entscheidende Verbesserungen der wirtschaftlichen Lage der Familien • Frauen haben dadurch ökonomisch und soziale Vorteile • Auch Zugang zu Kapital, Stärkung traditioneller Strukturen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  18. Auswirkungen globalisierter Geflügelproduktion • Global geänderte Produktions- und Konsumbedingungen • Lukrative Geschäfte durch zerstückeltes und verarbeitetes Hühnerfleisch • Hühnerwirtschaft ist in hohem Ausmaß konzentriert, globalisiert und industrialisiert • Export der Überschüsse aus Europa und den USA zerstörte die Hinterhofhaltung und hatte katastrophale Auswirkungen für Frauen und ihre Familien (Buntzel/Lopez 2007): Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  19. Folgen für die Frauen und ihre Familien • Verzweifelte Situation unter Kleinbäuerinnen • Versuch der Rückzahlung der Kredite durch die Aufnahme neuer • Wieder stärkere Abhängigkeit von den Männern • Zusammenbruch der gesamte Ökonomie der Frauenwirtschaft • Kinder mussten Schulbesuch abbrechen • FreundInnen haben sich zerstritten • Kleine Anschaffungen mussten wieder verkauft werden • Mühsam errungenes Ansehen ging wieder verloren Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  20. IFIs:Weltbank, IMF, WTO • Die Weltbank selbst stellt die unterschiedliche Belastung aktueller ökonomischer Transformationen von Frauen und Männern fest • Im IMF bis jetzt Gender kaum ein Thema • Die WTO ist völlig genderblind Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  21. Internationale Finanz-, Währungs- und Handelspolitik • Frauen- und Geschlechterverhältnisse stellen bei allen makro-ökonomischen Politiken „blinde Flecken“ dar • Aktuelle Tendenzen: • Zunahme der Frauenarbeit im Haushalt • Zusätzliche finanzielle Belastungen • Handelsliberalisierungen und Neoliberalismus • Geringerer Zugang zu bezahlter Arbeit • Primat des Handels Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  22. Zunehmende Arbeit für Frauen • Im Haushalt, in der Subsistenzwirtschaft, im informellen Sektor: • Pflege und Gesundheitsbetreuung • Zusätzliche Betreuungsarbeiten • Verschlechterungen des Transportwesens • Engpässe in der Wasserversorgung • Kürzungen im öffentlichen Wohnbau Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  23. Zusätzliche finanzielle Belastungen • Einschränkungen öffentlicher Einrichtungen, die bisher kostenlos waren • Zusätzliche Einkommensmöglichkeiten müssen erschlossen werden: im informellen Sektor, als Straßenverkäuferinnen, in der Prositution • In untersten Rängen des formalen Arbeitsmarktes: Straßenbau, Fabriksarbeit Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  24. Handelsliberalisierungen und Neoliberalismus • Ausweitungen der Freien Produktionszonen (FPZ) • Rücknahme des Staates: Fehlen von Sozialregeln • Rückgang von Bildungschancen von Frauen • Geringere Möglichkeit der politischen Beteiligung • Überlebenskampf statt Empowerment Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  25. Geringerer Zugang zu bezahlter Arbeit • Rückgang bezahlter Arbeit mit überlebens- sicherndem Einkommen • Schließung lokaler Unternehmen • Kleine Unternehmen mit ausländischer Konzernen nicht konkurrenzfähig • Arbeitsrechte als Handelshemmnisse von Transnationalen Konzernen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  26. Primat des Handels Internationale Instrumente im Bereich der Menschenrechte für Frauen werden von der WTO beiseite geschoben und der Anspruch erhoben, dass alle Anliegen sich dem Primat des Handels unterzuordnen haben Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  27. Frauennetzwerke • Development Alternatives withWomenfor a New Erahttp://www.dawnnet.org • IGTN- International Gender and Trade Network (global)www.igtn.org • Feministisches Institut der Böll Stiftungwww.glow-boell.de • Gender Action (Washington) Frauenrechte und IFIswww.genderaction.org • Autonomes Migrantinnen – Zentrum: http://www.maiz.at Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  28. Frauennetzwerk WIDEWomen In Development Europe Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  29. WIDE – Women In Development Europe www.oneworld.at/wide • 1992 gegr., 18 nationale Organisationen, Netzwerk • Ziele: Frauen sichtbar machen und stärken • Gezielte Politik der Ermächtigung – Empowerment • Menschenrechte, Demokratie • Geschlechtsspezifischer Ansatz, Mitentscheidung von Frauen auf allen Ebenen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  30. WIDE II • Grundlagen der Arbeit: • CEDAW (Frauenrechtskonvention) • OECD/DAC-Leitlinien zugunsten von Frauen und Entwicklung • Aktionsplattform von Peking • Gender-Resolution des EU-MinRat 1995 • Arbeitsschwerpunkte • Genderbewusstsein., Handlungsanleitungen, Lobbying/Anwaltschaft • Öffentliche Veranstaltungen, Publikationen, zielgruppenspezifische Weiterbildung Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  31. Selbstorganisation von Frauen in der informellen Wirtschaft - SEWA • Ahmedabad/Indien, Anfang der 1970er aus der ältesten und größten Textilgewerkschaft Indiens • Straßenhändlerinnen, Heimarbeiterinnen u.a. informell Beschäftigte organisieren sich • 1 Mio Mitglieder in 9 indischen Bundesstaaten • Vorbildwirkung für Selbstorganisation, Capacity Buliding und einkommensschaffende Aktivitäten • Einsatz für Mindestlöhne, Verkaufslizenzen, Arbeisschutzgesetzgebung u.a. • Auch unbezahlete Reproduktions- und Sorgearbeit wird miteinbezogen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  32. SEWATätigkeiten international • Seit 1990er Jahren transnationale Vernetzung • 1997: Gründung des Forschungsnetzwerks WIEGO – Women in Informal Employment: Globalizing and Organizing • ILO-Konvention zur Heimarbeit (1996): Recht auf Organisation, Schutz gegen Diskriminierung, Arbeitsschutz, soziale Absicherung, Zugang zu Ausbildung und Mutterschutz • ILO-Agenda: „Decent Work“ (2002) • 2003: 1. Intern. Konferenz zur infomellen Wirtschaft Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  33. Internationale Instrumente zu Frauenrechten • Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) • Aktionsplattfom von Peking (BPfA) • Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  34. 8.März – Internationaler Frauentag • Im August 1910 beschlossen 100 Frauen aus 17 Nationen einen Tag für die Rechte der Frauen, für den Frieden und eine humane Gesellschaft um die „Einführung des politischen Frauenwahlrechts zu beschleunigen“ • 1857 demonstrierten New Yorker Arbeiterinnen gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und für gleichen Lohn Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  35. Was national schwierig war, setzten Frauen international durch: • Das Wahlrecht • 1. Internationaler Frauentag: 1911 • Begangen in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA, 1912 Frankreich, Holland und Schweden • Über Parteigrenzen hinweg für: • Für die Rechte der Frauen und für den Frieden Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  36. Weltfrauenkonferenzen • 1975 Mexiko • 1980 Kopenhagen • 1985 Nairobi • 1995 Peking Motto: Gleichberechtigung, Entwicklung und Friede www.unwomen.org Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  37. Peking 1995: Aktionsplattform • Armut • Bildung • Gesundheit • Gewalt • Bewaffnete Konflikte • Wirtschaft • Macht und Entscheidungspositionen • Menschenrechte • Medien • Umwelt • Mädchen Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  38. CEDAW • 1979 bei der UNGV angenommen • 1982 von Ö ratifiziert • 179 Vertragspartner • Meilenstein: • Wichtigster und umfassendster Vertrag im Bereich der Frauenrechte • Berichtsprüfungsverfahren Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  39. Zusammenhang CEDAW und BPfA Für die Gleichberechtigung der Frauen stellt die Konvention den rechtlichen Rahmen da. Die Aktionsplattform der 4. UN-Weltfauenkonferenz ist deren konkretester politische Ausdruck. Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  40. MDGs • Extreme Armut und Hunger beseitigen • Grundschulausbildung • Gleichstellung der Geschlechter • Kindesterblichkeit senken • Gesundheit der Mütter verbessern • HIV/AIDS, Malaria u.a. bekämpfen • Nachhaltige Umwelt gewährleisten • Globale Partnerschaft für Entwicklung Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  41. Schlussfolgerungen • Gewicht von CEDAW, BPfA und MDG im Vergleich zu den IFIs – schwach • Entwicklungsziele bieten Möglichkeiten einzuhacken • Post – 2015 Rahmen: GM und Empowerment • Bedeutung aller drei Instrumente erhöhen: informieren und einfordern Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  42. Perspektiven für die Zukunft • Hinterfragung von „Entwicklung“ – stärkere Verankerung von Gendergerechtigkeit • Erhöhung des Stellenwerts von CEDAW • Umsetzung der BPfA • Umsetzung der Verpflichtung von GM auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene Gertrude Eigelsreiter-Jashari

  43. Danke! Kontakt: Mag.a Dr.in Gertrude Eigelsreiter-Jashari GF Südwind NÖ Schreinergasse 1/1 3100 St. Pölten gertrude.eigelsreiter-jashari@univie.ac.at www.suedwind-noewest.at Gertrude Eigelsreiter-Jashari

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