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Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen

Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen. Reaktionsweisen, Grenzen, Schutz Mag. Dr. Elmar Dobernig. Zeitstruktur und Inhalt. 14.00 bis 17.00 incl. Pause ☺ Wer war schon hier? Wiederholung? Jugendliche Arten von Krisen (Traumatische Krise; Suizidalität; Soziale Krise)

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Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen

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Presentation Transcript


  1. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen Reaktionsweisen, Grenzen, Schutz Mag. Dr. Elmar Dobernig Dobernig; 12.11.2008

  2. Zeitstruktur und Inhalt 14.00 bis 17.00 incl. Pause ☺ • Wer war schon hier? Wiederholung? • Jugendliche • Arten von Krisen (Traumatische Krise; Suizidalität; Soziale Krise) • Interventionsmöglichkeiten in den verschiedenen Krisen • Themen: Selbst- und Fremdgefährdung; Alkohol, Drogen • Fallbeispiele der Teilnehmerinnen Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  3. Mein Bezug zum Thema • Kurze Beschreibung zum beruflichen Hintergrund (Arbeitssetting) • Warum habe ich mich für das Seminar angemeldet? War ich beim ersten Seminar? • Worüber möchte ich mehr erfahren? • Welche Erfahrungen möchte ich einbringen? Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  4. Krisen Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  5. Eine Krise ist ein inneres Geschehen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Person das Gefühl hat, dass ihre Bewältigungsmöglichkeiten erschöpft sind. Eine Krise kann sich auch in Beziehungen entwickeln in dem Sinne, als die Möglichkeiten der Interaktionspartner erschöpft sind, gemeinsam Probleme zu lösen. Definition Krise Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  6. Arten von Krisen und Interventionsschwerpunkte • Traumatische Krise • Stabilisieren, ev. Trauer und Abschied ermöglichen • Soziale Krise/Konflikt • De-eskalieren • Suizidalität • Abklären; Stabilisieren; ev. Delegieren Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  7. Die Reaktion auf Krisen ist abhängig von... • Individuellen Verhaltensstilen • Alter • Entwicklungsstand Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  8. Wiederermächtigungsmodell • Ziel ist die Wiedergewinnung der Bewältigungskompetenz. • Krisenintervention ist nicht Psychotherapie. • Empathie alleine genügt nicht. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  9. Allgemeines • Krisen sind sowohl in der individuellen Entwicklung des Einzelnen als auch im Zusammenleben etwas Normales und Selbstverständliches. • Besonders in sozialpädagogischen Institutionen gehören Krisen zum Alltag. Die betreuten Jugendlichen sind auf Grund ihrer Lebensgeschichte und der aktuellen Lebenssituation krisenanfälliger als viele Altersgenossen. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  10. Prioritäten richtig setzen Im Krisenfall haben Vorrang: • Schutz der betroffene Menschen • Entlastung und Betreuung der Beteiligten • Organisation der erforderlichen Hilfe • Maßnahmen zur Eindämmung des Schadens bzw. zur Vermeidung einer Eskalation • Information der Umgebung Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  11. Kinder und Jugendliche Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  12. Kinder und Jugendliche ... denken nicht so rational wie Erwachsene ... brauchen daher viel emotionale Zuwendung ... lassen sich ablenken ... fühlen sich in Anwesenheit vertrauter Personen sicherer ... reagieren sensibel auf Körperkontakt Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  13. Probleme in der Akutsituation • Vertrauen gestört / Vertrauensbruch • Bedürfnis nach Sicherheit • Probleme mit dem Verstehen • Nicht alle Emotionen sind verfügbar • Aggressionen • Wut • Schuldgefühle bzw. –zuweisungen • Schamgefühl Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  14. Was Kindern und Jugendlichen hilft • Alltagsroutinen geben Sicherheit • Sie brauchen mehr Zuwendung • Sie brauchen Handlungsmöglichkeiten • Kinder wollen Fragen stellen • Jugendliche zeigen aber auch Abwehr Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  15. Alltagsroutinen Kinder können nicht nur dasitzen und die Emotionen aushalten: gewohnte Aktivitäten helfen oft. • Kleinere Kinder fangen meist bald wieder an zu spielen, wenn man sie lässt. • Manche Kinder gehen gern spazieren. • Manche Kinder gehen Rad fahren, Basketballspielen etc.. • Manche Kinder ziehen sich auf ihr Zimmer/vor den Fernseher zurück. • Manche Kinder wollen einen Freund besuchen. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  16. Zuwendung Kinder brauchen in Krisen vermehrt Zuwendung: • Sie wollen dass eine Bezugsperson beim Einschlafen dabei ist. • Sie wollen nicht allein im Bett schlafen. • Sie wollen nicht in die Schule gehen. • Sie wollen auch für kurze Zeit nicht allein gelassen werden. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  17. Handlungsmöglichkeiten Handlungsmöglichkeiten und Beteiligung an Entscheidungen helfen Kindern bei der Bewältigung, da sie das Gefühl der Hilflosigkeit reduzieren: • z.B. Mitentscheiden bei nächsten Schritten. • Gefragt werden, woran sie teilnehmen wollen. • Dabeisein dürfen, wenn Erwachsene Dinge organisieren. • Hilfsarbeiten übernehmen. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  18. Zeichen von Abwehr bei Kindern • Den Raum verlassen • Spielen beginnen • Fernseher einschalten • Sitzen bleiben, auf den Boden starren, mit einem Gegenstand spielen • Zeichnen anfangen • Sich auf Toilette/Zimmer zurückziehen • Das Haus verlassen, jemanden besuchen • Telefonieren • … Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  19. Abwehr respektieren! • Abwehr respektieren als Möglichkeit, mit der Situation klarzukommen. • Nicht zum Sprechen zwingen • Sprechen lassen aber nicht ausfragen. • Spiel und Ablenkungsmöglichkeiten einbauen („Schonraum“). • Grenzen respektieren und Zeit geben. • Nicht konfrontieren ohne Zustimmung des Kindes Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  20. Jugendliche in Krisen ... zeigen häufig eine Mischung aus erwachsenen und kindlichen Reaktionen ... denken nicht immer so rational wie Erwachsene ... brauchen daher viel emotionale Zuwendung ... lassen sich ablenken ... fühlen sich in Anwesenheit vertrauter Personen sicherer ... reagieren sensibel auf Körperkontakt ... zeigen nach Krisen erhöhtes Risikoverhalten Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  21. Bedürfnisse des Kindes in der Akutsituation (Checkliste) (1) • Unterstützung durch Bezugspersonen • Schuldgefühlsentlastung • Miteinbeziehen in Entscheidungen • Zeit bekommen und Zeitdruckreduktion • Offenheit und Ehrlichkeit • Gefühlsausdruck und Normalisierung • Objektive Information Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  22. Bedürfnisse des Kindes in der Akutsituation (Checkliste) (2) • Kommunikation fördern • Entlastung in der Überforderung • Zugeständnis eigener Bedürfnisse • Enttabuisierung Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  23. Traumatische Krise Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  24. Psychotrauma (nach DSM-IV) • Erlebtes oder beobachtetes Ereignis, welches Todesgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen beinhaltet. • Intensive Reaktion der traumatisierten Person beinhaltet intensive Furcht, Hilflosigkeit, Grauen, aufgelöstes oder agitiertes Verhalten. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  25. Traumatische Krisen werden ausgelöst etwa durch: • Tod, drohender Tod oder schwere Verletzung/Erkrankung naher Bezugspersonen • Miterleben von Tod, drohendem Tod oder schwerer Verletzung/Erkrankung anderer Personen • Eigene schwere Verletzung/Erkrankung oder Lebensgefährdung (Misshandlungen, Vergewaltigung, Gewaltverbrechen) • Plötzlicher Verlust vertrauter Menschen und sozialer Sicherheit Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  26. Risikofaktoren nach Traumatisierungen (zusammengefasst nach Hausmann, 2007) • Ereignisfaktoren (etwa starke Intensität, lange Dauer; Wiederholung; Lebens-bedrohung, physische Verletzung, von Menschen verantwortetes Ereignis, absichtliche Schädigung etc.) • Während und nach dem Trauma (etwa peritraumatische Dissoziation; starke Intrusionen; Vermeidung, Schulderleben etc.) • Umweltreaktionen (etwa Ausbleiben fremder Hilfe; fehlende soziale Unterstützung, ständiges Erinnertwerden and das Geschehen (Triggerung)). Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  27. Normale Reaktionen auf belastende Erfahrungen • Schockphase und peritraumatische Dissoziation: Überflutung. • Erste Reaktionsphase: sich beruhigen, sich ablenken, sich mitteilen wollen. • Verleugnungsphase: Versuch, das Erlebte auszuklammern und normal weiterleben wollen. • Intrusionen, Wiedererleben: Versuch, sich mitzuteilen und Teile zu einem Ganzen zusammenzufügen. • Alternieren zwischen Vergessen und Konfrontation mit dem Ziel der Neuorientierung Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  28. Symptome des Wiedererlebens • Alpträume • Flash-backs • Tagträume • Körperliche Reaktionen • Kindspezifisch • Traumatisches Spiel • Unspezifische Angstträume Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  29. Vermeidungssymptome • Vermeidung von Orten, Aktivitäten, Menschen • Vermeidung von Gedanken, Gesprächen • Vermindertes Interesse • Eingeschränkter Affektspielraum • Kindspezifisch • Weniger organisiertes Vermeidungsverhalten • Einengung des Spielverhaltens Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  30. Physiologische Übererregung • Schlafstörungen • Konzentrationsprobleme • Reizbarkeit • Schreckhaftigkeit • Übermäßige Wachsamkeit • Kindspezifisch • Aggressive Verhaltensweisen • Dysregulation von Rhythmen • Schulleistungsabfall Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  31. Kinder im Vorschulalter (nach Landolt, 2008) • Diagnosekriterien der PTBS auf Studien bei Erwachsenen basierend • Validität der Diagnose erst ab dem Schulalter gesichert • Auch Kinder im Vorschulalter zeigen Traumafolgestörungen • Probleme bei jüngeren Kindern: • Verbale Beschreibungen innerer Zustände erschwert • Durch Verhaltensbeobachtung und Interaktion sind lediglich wenige Diagnosekriterien zu identifizieren • Kognitive Symptome sind nicht möglich bzw. in anderer Form • Vermeidungsverhalten weniger organisiert Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  32. PTBS Prävalenz (nach Landolt, 2008) • Bremer Jugendstudie von Essau et al. (1999): • 22.5% der 12-17 Jährigen haben mindestens ein traumatisches Ereignis erlebt. Davon entwickeln 7.3% eine PTBS. • 1.6% der 12-17 Jährigen leiden an einer PTBS. • Männliche Jugendliche berichten über mehr traumatische Ereignisse. Weibliche Jugendliche entwickeln häufiger eine PTBS. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  33. Frühe Interventionen Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  34. Ziele früher Interventionen • Informationsaustausch (= Kognition) • Emotionale Entlastung, Stabilisierung (= Emotion) • Aktivierung von Selbsthilfe-Initiative (= Handlung) • Identifikation von Risikogruppen (= Prävention) Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  35. Grundsätze in der akuten Phase (nach Landolt, 2008) • Unverzüglichkeit • Kontakt- und Beziehungsaufnahme, nicht alleine lassen • Entwicklungsalter berücksichtigen • Stabilisierung • Ruhiges und bestimmtes Auftreten • Schnellstmöglicher Kontakt mit enger Bezugsperson • Externe Aufmerksamkeitsablenkung • Eventuell Körperkontakt • „Teddy-Bär“ • Atemtechniken / Übungen zum sicheren Ort • Orientierung und Information (Was ist geschehen? Was wird in unmittelbarer Zukunft geschehen?) • Keine Bagatellisierung des Geschehenen • Vermittlung weiterreichender Betreuungsangebote Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  36. Schritte der Krisenintervention • Bindung herstellen • Explorieren • Intervenieren Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  37. Krisenintervention:Bindung herstellen (1) • Sicherheit geben/Vertrauen schaffen: • Vorstellung wenn nötig, Gesprächsrahmen schaffen • Wegführen vom belastenden Inhalt/Ort: • Überwältigung unterbrechen • Erzählen fördern: • Wechsel auf „kognitive“ Ebene Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  38. Krisenintervention:Bindung herstellen (2) • Abwehr respektieren: • Respektieren wenn jemand keine Betreuung für sich will, wenn jemand Distanz lieber hat. • Dabei bleiben: • Sich nicht aufdrängen, aber so lange dabei bzw. in der Nähe bleiben bis man den Zustand der Personen abschätzen kann! Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  39. Krisenintervention:Explorieren Vor allem bei nicht bekannten Ereignissen nötig • Geschichte (behutsam) erfragen Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  40. Krisenintervention:Intervenieren (1) • Äußeren Rahmen schaffen • Vermittlung von Sicherheit und des Gefühles, dass auch diese unbewältigbar erscheinende Situation prinzipiell bewältigbar ist. • Personen sind häufig zum ersten mal in einer derartigen Situation und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. • Struktur in die Ereignisse bringen (durch strukturiertes Erzählen) Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  41. Krisenintervention:Intervenieren (2) • Notwendige nächste Schritte erklären: (etwa wer benachrichtigt wird; wann jemand kommen wird). • Überblick bewahren • Entscheidungen respektieren • durch Nachfragen bei verschiedenen Möglichkeiten der Entscheidung und respektieren der Entscheidungen. • Normalisieren • durch Betonung der Normalität der Reaktionen in der Akutphase Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  42. Krisenintervention:Intervenieren (3) • Positive Bewältigung fördern • durch Begleitung von positiven Handlungen, die die Person selbst setzen will; • durch so viel selbst machen lassen, wie sie möchte und kann. • Informationen weitergeben • über notwendige nächste Schritte • Über eigene emotionale Reaktionen zu erklären (meist emotionale Taubheit) Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  43. Krisenintervention:Intervenieren (4) • Vorausdenken • durch Überblick über die Situation und mögliche Entwicklungen • Suche nach Auffangnetzen und Miteinbeziehung • Kommunikation unter den Betroffenen fördern • Soziale Ressourcen nutzbar machen Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  44. Traumaspezifische Psychotherapie Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  45. Phasen der Behandlung von Traumafolgestörungen • Stabilisierung • Traumabearbeitung • Integration Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  46. Therapieforschung bei Kindern (nach Landolt, 2008) • Nachgewiesener Nutzen: • Trauma-fokussierte kognitive Verhaltenstherapie; Ia • EMDR: Ib • Narrative Expositionstherapie für Kinder: Ib • Spieltherapie: IIa • Nicht adäquat untersucht: • Tiefenpsychologische / psychodynamische Verfahren • Hypnotherapeutische Verfahren • Familientherapeutische Verfahren • Pharmakotherapie Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  47. Suizidalität Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  48. Suizidalität • Jugendliche als eine Risikogruppe für Selbstmorde, da sie dazu neigen, ihre Gefühle und Stimmungen auszuagieren, statt darüber zu reden. • Selbstmorde unter Jugendlichen als 2. häufigste Todesursache dieser Altersgruppe (nach Unfalltod); in etwa bei 5% (Wolf, 1985). • Geschlechtsrelation: 1: 3; Mädchen: Jungen. • Suizidversuche etwa 10 mal so häufig. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  49. Selbstgefährdung (2) • Katamnestisch (nach 10-15 Jahren) sind 10% der Jungen und 2.9% der Mädchen an vollenendetem Suizid verstorben (Otto, 1972). • Häufigkeit ernsthafter Suizidabsichten bei Jugendlichen: 27 bis 51% Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

  50. Ursachen • Todesphantasien in der Pubertät sind übliche Mechanismen, um mit Kränkungen (v.a. des Selbstwertgefühles) umzugehen. • Bei Risikofaktoren kann es jedoch zu schweren psychischen Krisen und zu Suizidhandlungen als missglücktem Konfliktlösungsversuch kommen. Krisensituationen im Umgang mit Jugendlichen; 12.11.2008; Dobernig

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