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2. ?berblick. AttributionstheorienHeiders naive HandlungsanalyseJones und Davies korrespondierende Schlussfolgerungen Kelleys Kovariations und KonfigurationsmodellAttributionsfehlerFundamentaler AttributionsfehlerAkteur-Beobachter DivergenzSelbstwertdienliche Attribution. 3. Leitfragen. Wie f
E N D
1. 1 Attribution Attributionstheorie und Attributionsfehler
Vorlesung Winter, 2006/07
Thomas Kessler
2. 2 berblick Attributionstheorien
Heiders naive Handlungsanalyse
Jones und Davies korrespondierende Schlussfolgerungen
Kelleys Kovariations und Konfigurationsmodell
Attributionsfehler
Fundamentaler Attributionsfehler
Akteur-Beobachter Divergenz
Selbstwertdienliche Attribution
3. 3 Leitfragen Wie funktionieren Verhaltenserklrungen im Alltag?
Wie kann man Verhalten erklren, wenn man einmalige order mehrmalige Beobachtungen zur Verfgung hat?
Welche typischen Fehler unterlaufen uns im Alltag bei Verhaltenserklrungen?
4. 4 Begriffe Kausalattribution: Kausale Erklrung von beobachtetem Verhalten
Attributionstheorien: konzeptueller Rahmen, innerhalb dessen zu erklren versucht wird, wie im Alltag Personen zu Erklrungen von Verhaltensweisen kommen.
5. 5 Das Problem des Fremdpsychischen Das Problem des Fremdpsychischen bedeutet:
Wie knnen wir feststellen, dass andere hnliche psychische Erlebnisse haben wie wir selbst?
Wie knnen wir feststellen, dass sie berhaupt psychische Erlebnisse haben?
6. 6 Das Problem des Fremdpsychischen Wittgenstein in den Philosophischen Untersuchungen (293):
"Angenommen, es htte jeder eine Schachtel, darin wre etwas, was wir Kfer nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Andern schaun; und Jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Kfers, was ein Kfer ist. Da knnte es ja sein, dass jeder ein anderes Ding in seiner Schachtel htte. Ja, man knnte sich vorstellen, dass sich das Ding fortwhrend vernderte. [ ....] die Schachtel knnte auch leer sein."
7. 7 Heiders naive Handlungsanalyse Mensch als intuitiver Wissenschaftler
Fnf Grundannahmen
Verhalten drckt Invarianzen aus.
Attribution erschliet Invarianzen aus Verhalten.
Attribution ist eine vitale Fhigkeit.
Attributionen sind nicht notwendig bewusst.
Attribution ist eine Form der Kausalanalyse.
8. 8 Heiders naive Handlungsanalyse Verhalten drckt Invarianzen aus.
Menschen haben stabile psychologische Eigenschaften, die ihr Verhalten determinieren.
Jeder Mensch hat einen wahren Charakter, der sich in unterschiedlichen Situationen durch unterschiedliche Verhaltensweisen manifestiert.
9. 9 Heiders naive Handlungsanalyse Attribution erschliet Invarianzen aus Verhalten.
Verhalten ist unterschiedlichen Situationen (z.B. deren Mglichkeiten und Begrenzungen) angepasst.
Aus dieser Mannigfaltigkeit des Verhaltens wir der wahre Charakter eines Individuums als Invarianz extrahiert.
10. 10 Heiders naive Handlungsanalyse Attribution ist eine vitale Fhigkeit.
Die Diagnose einer Charaktereigenschaft ermglicht die Vielfalt der Verhaltensmanifestationen unter einem einzigen Konzept zu systematisieren und interpretieren.
Charaktereigenschaften integrieren eine irritierende Menge an Information in einer konomischen Art und Weise.
11. 11 Heiders naive Handlungsanalyse Attributionen sind nicht notwendig bewusst.
Alltagspsychologie ist keine Theorie im eigentlichen Sinne, denn es werden keine Ableitungen aus irgendwelchen Grundannahmen getroffen.
Die Regeln nach denen die Invarianzen aus dem Verhalten gezogen werden sind genauso unbewusst (intuitiv) wie die Regeln der Wahrnehmung nach denen wir konstante Objekte in unserer Umwelt wahrnehmen.
12. 12 Heiders naive Handlungsanalyse Attribution ist eine Form der Kausalanalyse.
Zwei groe Klassen von Variablen bestimmen Verhalten: Dispositionen von Individuen und die Umwelt.
Verhalten ergibt sich daraus, dass ein Akteur sich in einer bestimmten Art verhalten kann und es auch versucht.
Er muss also die Mglichkeit und die Motivation zu einem Verhalten haben. Die Mglichkeit selbst setzt sich aus seiner Fhigkeit und den Gelegenheiten der Umwelt zusammen.
13. 13 Heiders naive Handlungsanalyse
14. 14 Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerungen Jones & Davies: empirische Umsetzung von Heiders naiver Handlungsanalyse
Zuschreibung einer Absicht (nicht gemeinsame Effekte)
Sozialer Konsensus
15. 15 Nicht-gemeinsame Effekte- eindeutig -
16. 16 Nicht-gemeinsame Effekte- uneindeutig -
17. 17 Sozialer Konsensus Verhaltensweisen, die wenig sozial erwnscht sind, werden eher dispositional attribuiert.
Verhaltensweisen, die sozial erwnscht sind, knnen nicht eindeutig auf Dispositionen sondern knnen genauso gut auf die Situation attribuiert werden.
18. 18 Kelleys Attributionstheorie Kovariationsprinzip
Attribution auf der Basis der wahrgenommenen Kovariation zwischen dem beobachteten Effekt und seinen mglichen Ursachen (mehrere Beobachtungen).
Konfigurationsprinzip
Attribution auf der Basis von nur einer Beobachtung (Verwendung von Kausalschemata)
19. 19 Kelleys Attributionstheorie Kovariationsprinzip
Einfluss dreier unabhngiger Variablen auf beobachtbares Verhalten:
Die Person: Konsistenzinformation (zeigt X dieses Verhalten immer/hufig/selten?)
Die Umstnde: Konsensusinformation (zeigt nur X das Verhalten, oder auch andere Personen?)
Der fokale Stimulus: Distinktheit (zeigt X das Verhalten nur gegenber dem fokalen Reiz oder auch gegenber anderen Reizen?)
20. 20 Kelleys Attributionstheorie- Kovariationsprinzip Beispiele - Dispositionale Attribution
Hohe Konsistenz
Geringer Konsens
Geringe Distinktheit
21. 21 Kelleys Attributionstheorie- Kovariationsprinzip Beispiele - Situative Attribution
Niedere Konsistenz
Hoher Konsens
Geringe Distinktheit
22. 22 Kelleys Attributionstheorie- Kovariationsprinzip Beispiele - Stimulusattribution
Hohe Konsistenz
Hoher Konsens
Hohe Distinktheit
23. 23 Konfigurationsmodell Wenn man nur eine Beobachtung eines Verhalten hat, dann mssen zur Ursachenerklrung zustzliche Vorannahmen gemacht werden.
Kausalschemata: vorgefertigte Meinungen, Vorannahmen
Multiple hinreichende Ursachen
Multiple notwendige Ursachen
24. 24 Kausalschemata Multiple hinreichende Ursachen
Verschiedene Ursachen liegen vor, die alle auch allein das Verhalten erklren knnen. Hier werden nach dem Abwertungsprinzip einige der Ursachen abgewertet, wenn andere plausible Ursachen zur Verfgung stehen.
Nach dem Aufwertungsprinzip werden Ursachen dann zur Erklrung herangezogen, wenn ein Effekt trotz hemmender Krfte auftritt.
Multiple notwendige Ursachen
Hier mssen verschiedene Ursachen gemeinsam auftreten, um den Effekt zu produzieren.
25. 25 Begriffe: Attributionsfehler Attributionsfehler:
Von logischen Attributionstheorien abweichende Zuschreibung von Ursachen.
Beispiele:
Fundamentale Attributionsfehler
Akteur-Beobachter-Divergenz
Selbstwertdienliche Attributionsmuster
26. 26 Fundamentale Attributionsfehler Konsensus-Unterschtzung
Korrespondenzverzerrung
Personalismus
27. 27 Fundamentaler Attributionsfehler Reden halten fr oder gegen ein populres Thema (Jones & Harris, 1967):
Versuchspersonen sollten jemanden beurteilen, der eine Rede fr oder gegen Fidel Castro gehalten hat.
Information: Der Redner hat das Thema freiwillig gewhlt bzw. nicht selbst gewhlt.
AV: Einschtzung der Einstellung zu Fidel Castro
28. 28 Fundamentaler Attributionsfehler
29. 29 Quellen der Verzerrung Motivationale Faktoren:
Bei hoher Relevanz z.B. Selbstbezug.Wenn positive oder negative Konsequenzen folgen.
Kognitive Faktoren:
Welche Information steht den Beurteilern zu Verfgung bzw. werden in das Urteil einbezogen?
30. 30 Beobachter-Akteur Divergenz Attributionsunterschiede zwischen Akteur und Beobachter einer Handlung:
Der Akteur betont die situativen Faktoren
Der Beobachter betont die dispositionalen Faktoren
31. 31 Beobachter-Akteur Divergenz Wahrnehmungsfokus: Beobachter konzentrieren sich auf den Akteur, wogegen der Akteur sich auf die Umwelt konzentriert.
Selbstwissen: Akteure wissen mehr ber sich und die situativen Anforderungen als Beobachter wissen knnen.
Unterschiedliche Ziele: Akteure verfolgen instrumentelle Ziele, wogegen Beobachter Information zur Vorhersage knftiger Verhaltensweisen durch den Akteur suchen.
32. 32 Selbstwertdienliche Verzerrung Attributionen, die den Selbstwert erhalten oder verbessern:
Eigene Erfolge werden dispositional und eigene Misserfolge situativ attribuiert.
Self-Handicapping: Man stellt plausible externale Grnde her, die eigenes Versagen erklren knnen.
33. 33 Selbstwertdienliche Verzerrung- Self-handicapping -
34. 34 Zusammenfassung Attribution meint kausale Verhaltenserklrung
Bei einzelnen Verhaltensbeobachtungen werden Attributionen mittels Kausalschemata vorgenommen, bei mehreren Beobachtungen durch das Kovariationsmodell (Konsens, Konsistenz und Distinktheit)
Bei kausalen Verhaltenserklrungen entstehen verschiedene Fehler, wie fundamentaler Attributionsfehler, Akteur-Beobachter-Divergenz, Konsensusberschtzung usw.
35. 35 Literatur
36. 36 Schne Weihnachten!!!