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Einführung in die Romanische Sprachwissenschaft XIII

Einführung in die Romanische Sprachwissenschaft XIII. 18. Januar 2011. Die Soziolinguistik. Ein wissenschaftsgeschichtlicher Überblick. Wissenschaftliche Ausrichtung. Die SOZIOLINGUISTIK. Die Soziolinguistik.

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Einführung in die Romanische Sprachwissenschaft XIII

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Presentation Transcript


  1. Einführung in die Romanische Sprachwissenschaft XIII 18. Januar 2011

  2. Die Soziolinguistik Ein wissenschaftsgeschichtlicher Überblick

  3. Wissenschaftliche Ausrichtung Die SOZIOLINGUISTIK

  4. Die Soziolinguistik • In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erweiterte die Sprachwissenschaft ihren Untersuchungsgegenstand um die Einbeziehung der sozialen Gegebenheiten, in denen Sprache zum Einsatz kommt.

  5. Soziolinguistik und Dialektologie • Schnittstelle von Dialektologie und Soziolinguistik • Soziale Dialektologie (= korrelative Soziolinguistik) • Entstehung in den 60er Jahren des 20. Jhs. • Entscheidende Impulse gab es durch die empirischen Arbeiten von William Labov, • Promotion bei Uriel Weinreich mit The SocialStratificationof English in New York City(1966)

  6. Die Soziolinguistik • Die Soziolinguistikist eine Spezialisierung innerhalb der Linguistik, die sich mit kultur- und gesellschaftsspezifischen Sprachformen beschäftigt. • Der Gegenstand der soziolinguistischen Untersuchungen ist die soziale Bedeutung sprachlicher Systeme und der Variationen des Sprachgebrauchs. • Überschneidungen mit Soziologie, Anthropologie etc.

  7. Die Soziolinguistik • Die neue linguistische Teildisziplin wurde als Sprachsoziologie oder Soziolinguistik bezeichnet. • Den Weg ebneten die Untersuchungen von Basil Bernstein(1924-2000), der die Sprache der sozialen Unter-, Mittel- und Oberschicht in Großbritannien untersuchte. • Bernstein stellte die auf Defizithypothese auf, welche besagte, dass Angehörige der Unterschicht die Sprache mit einem geringeren Wortschatz und einfacheren syntaktischen Strukturen verwendete.

  8. Die Soziolinguistik • William Labov(*1927) reagierte mit der Differenzhypothese, welche die sprachlichen Unterschiede als prinzipiell gleichwertig ansah.

  9. Die Soziolinguistik • Die Arbeitsfelder der Soziolinguistik • Makrobereich: • Sozialer Status und soziale Funktion von Sprache • Joshua Fishman : • „Wer spricht welche Sprache wie und wann mit wem unter welchen sozialen Umständen und mit welchen Absichten und Konsequenzen?“

  10. Die Soziolinguistik • Arbeitsfelder der Soziolinguistik • Variation und Wandel des Sprachgebrauchs und erklärt die Funktion und den Gebrauch von • Dialekten • Soziolekten • Regiolekten • Urbanolekten • (…)

  11. Die Soziolinguistik • Weitere Untersuchungsfelder: • Zweitsprachenerwerb (Migranten) und Mehrsprachigkeit • Sprachwandel: soziale Faktoren des Sprachwandels • Öffentlicher Sprachgebrauch: Sprache in Politik, Medien und Werbung, Sprachpolitik, Prestige von Sprachen ...

  12. Die Soziolinguistik • Weitere Untersuchungsfelder: • Dialektologie: Verteilung von stratischen Varietäten (Standardsprache, Dialekte, Regiolekte ...) • Varietätenlinguistik: Soziolekte, Sprachkontakt, ... • Fachsprachenforschung: Entstehung und Verbreitung von Fachterminologie und die gesellschaftlich-kommunikative Funktion von Fachsprachen

  13. Termini zur Bezeichnung sprachlicher Varietäten Soziolinguistische Grund-begriffe

  14. Die Soziolinguistik • Soziolinguistische Grundbegriffe • Soziolekt: Varietäten, die auf gesellschaftlichen Faktoren beruhen (die Sprache bestimmter gesellschaftlicher Gruppen und Schichten).

  15. Soziolinguistische Grundbegriffe • Weitere soziolinguistische Grundbegriffe • SOZIOLEKT • Diastratische Dimension: Gruppen- und schichtspezifische Varietäten • Der Begriff „Soziolekt” wurde in Anlehnung an den Begriff Dialekt geprägt. • Er bezeichnet die Gesamtheit der sprachlichen Besonderheiten einer jeweils zu spezifizierenden sozialen Gruppe.

  16. Die Soziolinguistik • SOZIOLEKTE werden determiniert durch folgende Faktoren, z.B. • Alter (= GERONTOLEKT): • Es ist erwiesen, dass sich Stimme, Wortschatz und Stil mit zunehmendem Alter verändern. • Die Sprechgeschwindigkeit sinkt und Pausen werden häufiger. • Geschlecht (= GENDERLEKT) • In vielen Sprachen lernen männliche und weibliche Kinder – mit jeweils unterschiedlicher Ausprägung – eine andere Sprachvariante.

  17. Die Soziolinguistik • SOZIOLEKTE werden determiniert durch folgende Faktoren, z.B. • Klassenzugehörigkeit: • Hier werden relevante Zusammenhänge zwischen gesellschaftlicher Schicht und Sprache ermittelt.

  18. Genderlekt Mann-Frau-Kommunikation

  19. Die Soziolinguistik • Weitere soziolinguistische Grundbegriffe • GENDERLEKT • Die Soziolinguistin Deborah Tannen spricht im Zusammenhang vom Mann-Frau-Gespräch von interkultureller Kommunikation. • Sie vergleicht folglich das Mann-Frau-Gespräch mit der Unterhaltung zwischen Menschen mit verschiedenen Kulturen. • In Anlehnung an Dialekt hat die moderne Sprachwissenschaft den Begriff derGenderlekte als Ausdruck für geschlechtsspezifische Sprachegeprägt.

  20. Genderlekt Deborah Tannen (*1945)

  21. Die Soziolinguistik • Soziolinguistische Grundbegriffe • Restringierter und elaborierter Code • Der restringierte Code wird dem Sprachgebrauch bildungsferner Schichten zugeordnet. • Basil Bernsteinrechtfertigte diese Kategorisierung dadurch, dass der Gebrauch eines Codes eng mit der sozialen Struktur einer bestimmten Kultur verbunden ist.

  22. Die Soziolinguistik MERDA!!! • Der restringierte Codeist dort nützlich, wo es eine große Menge geteiltes Wissen unter den Sprechern gibt. • Er ermöglicht es dem Sprecher, mit wenig Worten viel auszudrücken.

  23. Die Soziolinguistik • Einige Merkmale des restringierten Codes • kurze, grammatikalisch einfache, häufig unvollständige Sätze • begrenzte Anzahl von Adjektiven und Adverbien • im Vergleich zum elaborierten Codegeringerer Wortschatz • (…)

  24. Die Soziolinguistik • Weitere Soziolinguistische Grundbegriffe • Akrolekt. Bezeichnung Sprachvaritäten einer Sprachgemeinschaft, die im Gegensatz zum Basilekt über ein hohes Prestige verfügen. In der Regel handelt es sich hierbei um die Standardsprache. • Der Ausdruck stammt ursprünglich aus der Kreolistik (ebenso wie Basilekt und Mesolekt).

  25. Soziolinguistik • Weitere Soziolinguistische Grundbegriffe • Mesolekt. Eine Sprachvarietät im Rahmen eines Kontinuums zwischen Basilekt und Akrolekt. Er verfügt weder über ein besonderes Prestige noch ist er besonders stigmatisiert. • Basilekt. Die dialektale Varietät einer Sprachgemeinschaft mit dem größten Stigma und dem kleinstem Prestige.

  26. Die Soziolinguistik • Weitere soziolinguistische Grundbegriffe • Regiolekt: ist eine dialektal geprägte, regional verbreitete Umgangssprache. • Von der Standardsprache unterscheidet sie sich durch ein eigenes Substrat aus verschiedenen, in der betreffenden Region gesprochenen Dialekten sowie einen charakteristischen Akzent. • Vom Dialekt unterscheidet sie sich darin, dass sie die meisten dialektalen Eigenheiten bezüglich Vokabular, Grammatik und Aussprache abgelegt oder abgeschliffen hat. Zu den Regiolekten zählt beispielsweise das italiano regionale.

  27. Die Soziolinguistik • Weitere soziolinguistische Grundbegriffe • IDIOLEKT • individuelle Dimension • im Gegensatz zu Dialekt und Soziolekt ist der Idiolekt die Gesamtheit der spezifisch sprachlichen Äußerungen eines Einzelsprechers (meist auf dem Gebiet der Aussprache und Wortwahl). • = die individuelle Varietät eines bestimmten Sprechers

  28. Idiolekt Politiker mit starker idiolektaler Markierung Parodie (Imitation idiolektaler Merkmale)

  29. Termini zur Bezeichnung des Verhältnisses zwischen sprachlichen Varietäten Soziolinguistische Grund-begriffe

  30. Die Soziolinguistik • Soziolinguistische Grundbegriffe • Diglossie (gr. διγλωσσία, diglossía, „Zweisprachigkeit“): eine besondere Form der Zwei- oder der Mehrsprachigkeit:

  31. Die Soziolinguistik • Soziolinguistische Grundbegriffe • Mithilfe dieses von Ferguson im Jahre 1959 in die Linguistik eingeführten Begriffsterminus wird in der Regel die Koexistenz von Dialekt und Standardsprache oder von gesprochener Umgangssprache zu geschriebener Standardsprache bezeichnet.

  32. Die Soziolinguistik • Standardsprache = High Variety • Die High Variety wird geschrieben und vor allem in formalen Redesituationen gebraucht • Sie wird in den Bildungsinstitutionen regelhaft als Register erlernt und besitzt hohes Prestige.

  33. Die Soziolinguistik • Basilekt = Low Variety • Die dialektale Varietät einer Sprachgemeinschaft mit dem größten Stigma und dem kleinstem Prestige. • Die Low Varietywird normalerweise als Muttersprache erworben und unterliegt keiner institutionellen Kontrolle

  34. Domänen der Low-Variety Unterhaltung unter Freunden oder in der Familie (Umgangssprache oder Dialekt)

  35. Domänen der high variety z.B. die Schule

  36. Themen der Soziolinguistik Dialektologie und sprachliche Variation

  37. Soziolinguistik und Dialektologie • Das Verhältnis von Hochsprache und Dialekt • Soziale Benachteiligung von Dialektsprechern? • In welchen Kommunikationssituationen wird der Dialekt verwendet? • Wer verwendet den Dialekt? →Erneuerung der Dialektologie durch die soziolinguistische Perspektive

  38. Sprachen als Varietäten Varietätenlinguistik

  39. Die Soziolinguistik • Sprache als Varietät • Sprache ist eine Menge von "Varietäten" (= verschiedene Sprachgebrauchssysteme) • Jede Varietät lässt sich daher nach spezifischen Kriterien (wie Gruppe/Schicht, Geschlecht, Alter, ...) bestimmen und wissenschaftlich untersuchen.

  40. Soziolinguistik

  41. Die Soziolinguistik • Variationslinguistik bzw. Varietätenlinguistik: • Untersuchungsgegenstand • geographischische Varietäten (Dialekte und regionale Sonderformen der Nationalsprachen • sozial und situational bedingte Sonderformen natürlicher Sprachen.

  42. Die Soziolinguistik • StrukturderSprache vs. ArchitekturderSprache(Diasystem) • Die strukturalistischeSprachbeschreibunggingaus von einemhomogenenSprachsystem, das füralleAngehörigeneinerSprachgemeinschaftdurch die gleichenSystemelementeund die gleichenOppositionsbeziehungenzwischen diesen gekennzeichnetist. • Diese Idealisierungwarmethodologischbegründet, siewarVoraussetzungfür die Beschreibbarkeit von SprachemitstrukturalistischenKategorien.

  43. Die Soziolinguistik • Eugenio Coseriu (1921-2002) bezeichnet • als Struktur der Sprachedas einheitliche System, charakterisiert durch Oppositionen; • als Architektur der Sprache die Diversität von • diatopischen • diastratischenSubsystemen • diaphasischen

  44. Die Soziolinguistik • StrukturderSprache vs. ArchitekturderSprache, (Diasystem) • Die HeterogenitäthistorischerSprachenbesteht • in UnterschiedendergeographischenAusdehnungoderdiatopischenUnterschieden – regionalenSprachvarietäten • in Unterschiedenzwischen den sozial-kulturellenSchichtenderSprachgemeinschaftoderdiastratischenUnterschieden – sozialenSprachvarietätenund • in Unterschiedenzwischen den TypenderAusdrucksmodalitätoderdiaphasischenUnterschieden – funktionalenSprachvarietäten.

  45. Soziolinguistik Die sprachliche variation

  46. Die sprachliche Variation • Diatopische Dimension • Einordnungsinstanz ist der Raum. • Man unterscheidet kleinräumige (lokale) und mittelräumige (regionale) Dialekte von der großräumigen (überregionalen) Umgangssprache und lässt somit eine mehr oder weniger genaue räumliche Einordnung von einzelnen Sprachvarietäten zu.

  47. Weitere Beispiele für diatopische Variation • Französisch in Kanada (Québec), in der Schweiz, in Belgien… (= diatopische Varietäten des Französischen) • Italienisch in der Schweiz (= diatopische Varietäten des Italienischen) • Spanisch in Lateinamerika, in den USA etc. (= diatopische Varietäten des Spanischen)

  48. Die sprachliche Variation

  49. Die sprachliche Variation • Diaphasische Dimension • Einordnungsinstanz ist jeweils die spezifische Situationder sprachlichen Kommunikation: • Wer spricht mit wem, wie, in welchem sozialen Kontext über was? z.B. • Register • Stil

  50. Die sprachliche Variation keufs : flics, police meuf : fille, femme téma: mater, regarder

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