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Aspekte der internen und externen Sprachgeschichte des Italienischen

Aspekte der internen und externen Sprachgeschichte des Italienischen. 30.11.2009. Sprachwandel durch Sprachausbau. Sprachlicher Ausbau vom frühen Mittelalter bis zur frühen Neuzeit. Der lange Weg von der lateinischen Schriftlichkeit zur Volkssprachlichen – der sprachliche Ausbau.

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Aspekte der internen und externen Sprachgeschichte des Italienischen

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Presentation Transcript


  1. Aspekte der internen und externen Sprachgeschichte des Italienischen 30.11.2009

  2. Sprachwandel durch Sprachausbau Sprachlicher Ausbau vom frühen Mittelalter bis zur frühen Neuzeit

  3. Der lange Weg von der lateinischen Schriftlichkeit zur Volkssprachlichen – der sprachliche Ausbau • Ausbausprache • = im Anschluss an Heinz Kloss* eine Sprachvarietät, die so weit entwickelt ist, dass sie für anspruchsvolle kommunikative Zwecke (z.B. Sachprosa) dienen kann. • Zum Ausbau der Sprache gehört ein gewisser Grad der Normierung in Bezug auf die Grammatik, Orthographie und den Wortschatz. • Dachsprache • Sprache, die einer Gruppe von Dialekten als gemeinsame Standardsprache dient, z.B. Latein im Mittelalter *Heinz Kloss: Die Entwicklung neuer germanischer Kultursprachen seit 1800. 2., erweiterte Auflage. Düsseldorf 1978.

  4. Kommunikation und Sprachliche Entwicklung Arten der sozialen Kommunikation und Interaktion

  5. Kommunikation und Sprachliche Entwicklung

  6. Mündliche Kommunikation Vertikale Kommunikation die Kommunikation von Höhergestellten mit Untergebenen oder auch umgekehrt

  7. Mündliche Kommunikation • Vertikale Kommunikation

  8. Mündliche Kommunikation • Horizontale Kommunikation • Arbeits- und Privatgespräche unter Bauern im Mittelalter

  9. Mündliche Kommunikation • Horizontale Kommunikation • Arbeits- und Privatgespräche unter Arbeitern und Handwerkern im Mittelalter

  10. Soziale und kommunikative Normen • Horizontale Kommunikation • Mittelalterliche Verkaufsgespräche

  11. Mündliche Kommunikation • Horizontale und vertikale Kommunikation bei Hofe

  12. Der gesteuerte Ausbau des Lateinischen Die Karolingische Bildungsreform

  13. Schriftlichkeit im Mittelalter Quelle: J. Müller-Lancé: Latein für Romanisten. Tübingen 2006, S. 38

  14. 400 – ca. 770: LATEIN ALS „ABBAUSPRACHE“ ABBAU IM BEREICH DER SCHRIFTLICHEN KOMMUNIKATION   Nur mündliche Kommunikation Sprachwandel: Lateinisch-Romanisches Kontinuum

  15. Antike Gelehrsamkeit zwischen Zäsur und Kontinuität Kultur und Bildung im frühen MIttelalter

  16. Einer der bedeutendsten Schriftsteller des Frühmittelalters, kann aber auch zu den letzten Autoren der Spätantike, weil er das antike Wissen sammelte und ordnete. Das Westgotenreich war zu seiner Zeit von der Vermischung romanischer und germanischer Kultur geprägt. Isidor von Sevilla (* um 560 bis 636 )

  17. Isidor von Sevilla • Isidor von Sevilla • Seine Schriften verfasste Isidor auf Latein • Das Hauptwerk • Etymologiarum sive originum libri XX • Das Werk orientiert sich an den Artes liberales, ergänzt diese jedoch um einen Abriss der damals bekannten Weltgeschichte. • Hierin befinden sich auch einige Gedanken zur Sprachgeschichte sowie zur Periodisierung des Lateinischen

  18. Die Struktur der Etymologiae • DE GRAMMATICA • DE RHETORICA ET DIALECTICA • DE MATHEMATICA • DE MEDICINA • DE LEGIBUS ET TEMPORIBUS • DE LIBRIS ET OFFICIIS ECCLESIASTICIS • DE DEO, ANGELIS ET SANCTIS • DE ECCLESIA ET SECTIS • DE LINGUIS, GENTIBUS, REGNIS, MILITIA, CIVIBUS, AFFINITATIBUS. • DE VOCABULIS. • DE HOMINE ET PORTENTIS • DE ANIMALIBUS • DE MUNDO ET PARTIBUS • DE TERRA ET PARTIBUS • DE AEDIFICIIS ET AGRIS • DE LAPIDIBUS ET METALLIS • DE REBUS RUSTICIS • DE BELLO ET LUDIS • DE NAVIBUS, AEDIFICIIS ET VESTIBUS • DE DOMO ET INSTRUMENTIS DOMESTICIS

  19. Metasprachliche Hinweise • 1 De linguisgentium. • Linguarumdiversitasexortaest in aedificationeturris post diluvium. Nam priusquamsuperbiaturrisillius in diversossignorumsonoshumanamdivideretsocietatem, unaomniumnationumlinguafuit, quaeHebraeavocatur… • Bezugnahme auf den Turmbau zu Babel

  20. Metasprachliche Hinweise • Periodisierung vom Altlateinischen zum Romanischen • Latinas autem linguas quattuor esse quidam dixerunt, id est Priscam, Latinam, Romanam, Mixtam. Quelle: http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Isidore/9*.html#1

  21. Metasprachliche Hinweise • Priscaest, quamvetustissimiItaliaesubIano et Saturno suntusi, incondita, ut se habentcarminaSaliorum. • Latina, quamsubLatino et regibusTusci et ceteri in Latiosuntlocuti, ex qua fueruntduodecimtabulaescriptae. • Romana, quae post reges exactos a populo Romano coeptaest, qua Naevius, Plautus, Ennius, Vergiliuspoetae, et ex oratoribus Gracchus et Cato et Cicero velceterieffuderunt. • Mixta, quae post imperiumlatiuspromotumsimul cum moribus et hominibus in Romanamcivitateminrupit, integritatemverbi per soloecismos et barbarismoscorrumpens. • Altlatein • Latein zur Zeit der Etruskerkönige • Zeit der römischen Republik • Kaiserzeit und danach

  22. Metasprachliche Hinweise • DE VASIS REPOSITORIIS. • […] “Z pro D, sicut solent Itali dicere ozie pro hodie.” […] •  Hinweis auf die Affrizierung von [dj] in Italien http://la.wikisource.org/wiki/Etymologiarum_libri_XX_-_Liber_XX

  23. Etwa 150 Jahre später im Karolingerreich…

  24. Der kulturhistorische Kontext • Die Karolingische Bildungsreform („Karolingische Renaissance“) • In der merowingischen Zeit war es zu einem Niedergang der antiken Stadtkultur und einem allgemeinen Verfall der kirchlichen Organisation, der Liturgie, der Schriftkultur und der Baukunst gekommen. • Das römische Schulwesen war weitgehend zum Erliegen gekommen. • Man berichtete von Priestern, die nicht das nötige Latein beherrschten, um ein korrektes Vaterunser zu beten.

  25. Der kulturhistorische Kontext • Die Karolingische Bildungsreform („Karolingische Renaissance“) • In der merowingischen Zeit war es zu einem Niedergang der antiken Stadtkultur und einem allgemeinen Verfall der kirchlichen Organisation, der Liturgie, der Schriftkultur und der Baukunst gekommen. • Das Schulwesen war seit dem Ende des 5. Jahrhundert weitgehend zum Erliegen gekommen. • Man berichtete von Priestern, die nicht das nötige Latein beherrschten, um ein korrektes Vaterunser zu beten.

  26. Die Kaiserkrönung Karls in Rom (800) Das Vorbild der Antike

  27. Der kulturhistorische Kontext • Die Karolingische Bildungsreform („Karolingische Renaissance“) • 777: Karl versammelte an seinem Hof Gelehrte aus ganz Europa (Alkuin, Paulinus von Aquileia, Paulus Diaconus, Theodulf von Orléans). • Versuch einer Rekonstruktion des klassischen Lateins mithilfe überlieferter Texte (was allerdings erst den italienischen Humanisten des 15. Jahrhunderts vollständig gelang) • Der Abstand zur gesprochenen (romanischen) Sprache wurde durch die Bildungsreform noch größer

  28. Die karolingische Minuskel Die karolingische Bildungsreform

  29. Der kulturhistorische Kontext • Der „Wiederaufbau“ des Lateinischen im Rahmen der karolingischen Bildungsreform hat auf romanischem Gebiet (insbes. in Italien) den Ausbau des (bzw. der Volgari) verzögert Karolingisches Latein = Dachsprache Romanische Dialekte

  30. Ca. 770 – 1450: Latein als Ausbausprache  Ausbau und Perfektionierung der schriftlichen Kommunikation im Lateinischen Ungesteuerter Polyzentrischer Ausbau des Volgare (bis 15. Jh.)

  31. Diglossie mit Bilinguismus Kommunikation auf Latein und auf Volgare im Mittelalter am Beispiel Italiens

  32. Diglossie mit Bilinguismus • Länger und beharrlicher als in anderen romanischen Ländern wurden in Italien die muttersprachlichen Dialekte aus der literarischen und nicht literarischen Schriftsprachlichkeit ausgeschlossen. • Der schriftliche Gebrauch des volgare war stark eingegrenzt.

  33. Diglossie mit Bilingismus im MA

  34. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik • Die sieben freien Künste bestanden aus den Studienfächern • Arithmetik: Zahlentheorie • Astronomie: Lehre der Himmelskörper • Dialektik: Beweislehre • Rhetorik: Redelehre • Geometrie: Vermesslehre • Grammatik: Sprachlehre • Musik: Musiklehre • Sie gehörten nach römischer Vorstellung zur Bildung "eines freien Mannes“

  35. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik • Im mittelalterlichen Lehrwesen waren sie die Grundlage für Theologie, Jurisprudenz und Medizin. • Die sieben freien Künste wurden in ein "Trivium" mit den prachlich ausgerichteten Fächer Grammatik, Rhetorik und Dialektik • sowie ein "Quadrivium" mit mathematisch ausgerichteten Fächer Arithmetik, Geometrie,Musik und Astronomie unterteilt.

  36. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik • Lateinunterricht im Mittelalter • und in der Renaissance

  37. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik

  38. – Das Studium der Grammatik Lateinische Bildung: die sieben freien Künste

  39. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik

  40. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik

  41. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik

  42. Lateinische Bildung: die sieben freien Künste – Das Studium der Grammatik

  43. Der (zunächst) ungesteuerte Ausbau des Volgare Latein und Volgare im Mittelalter (800-1200)

  44. Der lange Weg von der lateinischen Schriftlichkeit zur volkssprachlichen - Das Veroneser Rätsel (um 800) Indovinello veronese Der Fundort

  45. Der lange Weg von der lateinischen Schriftlichkeit zur Volkssprachlichen - Das Veroneser Rätsel ✝ separebabouesalbaprataliaaraba & albouersorioteneba & negrosemen seminaba ✝ gratiastibiagimusomnipotenssempiternedeus Se pareba boves, alba pratàlia aràbaet albo versòrio teneba, et negro sèmen seminaba

  46. Das Volgare bei Gericht 960-1200

  47. Der lange Weg von der lateinischen Schriftlichkeit zur Volkssprachlichen - Das Veroneser Rätsel - Die Placiticampani(960)

  48. Der lange Weg von der lateinischen Schriftlichkeit zur Volkssprachlichen - Das Veroneser Rätsel - Die Placiticampani(960) • Die Placiti campani • „[...] et ipse [qui] supra Aligernus benerabilis abbas pro pars [sic!] memorati sui monasteri faceret ei per testes talem consignationem se[cun]dum lege, ut singulo ad singulos ipsi testes eius teneat in manum supradictam abbreabiaturam, quam ipse Rodel[grim]us hostenserat, et testificando dicat: Sao ko kelle terre, per kelle fini que ki contene, [t]renta anni le possette parte sancti Benedicti; et firmarent testimonia ipsa secundum lege per [sa]cramenta. [...]“

  49. Der lange Weg von der lateinischen Schriftlichkeit zur Volkssprachlichen - Das Veroneser Rätsel - Die Placiticampani(960) • „Ille aute(m) [= Teodemundus], tenens in manum predicta abbrebiatura, que memorato Rodelgrimo hostenserat, et cum alia manu tetigit eam, et testificando dixit: Sao ko kelle terre, per kelle fini que ki contene [...]“ • „Ille autem [= Mari], tenens in manum predicta abbrebiatura, et cum alia manus tangens eam, et testificandum dixit: Sao ko kelle terre, per kelle fini que ki contene [...]“ • „Ille autem [= Garipertus], tenens in manum memoratam abbrebiaturam, et tetigit eam cum alia manu, et testificando dixit: Sao ko kelle terre per kelle fini que ki contene [...]“

  50. Das PlacitoCapuano • Der Gegenstand des Textes aus Capua von 960 ist die Bekundung, dass bestimmte Ländereien dreißig Jahre lang im Besitz des mächtigen Klosters Sankt Benedikt zu Montecassino gewesen seien.

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