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HS 12680 WS 05

08.12.05. Sexueller Kindesmissbrauch. 2. Referats

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Presentation Transcript


    1. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 1 HS 12680 WS 05/06 Titel: Vernachlssigung, Kindesmisshandlung und sexueller Missbrauch Auswirkungen, Erklrungsanstze, Grundlage der Diagnostik, Prvention und Intervention Dozent: Hr. Dr. Balloff Sexueller Kindesmissbrauch Vortragende: Franziska Werdin, Sabine Hopp, Paulina Koperska, Marlen Dhring, Mona Bolstorff

    2. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 2 Referatsberblick 1. Definition (Mona Bolstoff) 2. Daten und Fakten (Sabine Hopp) 3. Erklrungsanstze (Franziska Werdin) 4. Psychische und krperliche Folgen (Pauline Koperska & Marlen Dhring)

    3. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 3 Definition: Was ist sexueller Missbrauch? Sexueller Missbrauch an Kindern ist jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind entweder gegen den Willen des Kindes vorgenommen wird oder der das Kind aufgrund krperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen kann. Der Tter nutzt seine Macht- und Autorittsposition aus, um seine eigenen Bedrfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen, die Kinder werden zu Sexualobjekten herabgewrdigt. Deegener. 1998. S. 24

    4. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 4 enge Definition = Handlungen mit Krperkontakt (z.B. Berhren der Genitalien) weite Definition = non-Kontakt- Handlungen (z.B. Spannern oder Exhibitionismus) (Brockhaus/Kolshorn. S. 22) ? Aussagen beispielsweise ber Vorkommenshufigkeit oder Folgen von sexuellem Missbrauch sind abhngig davon, wie der sexuelle Missbrauch definiert wird!

    5. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 5 Leichtere und schwerere Missbrauchshandlungen Leichtere Missbrauchshandlungen: (Bange 1992, S. 102) - Exhibitionismus anzgliche Bemerkungen das Beobachten des Kindes beim Baden oder Anziehen Zeigen von Pornos -

    6. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 6 Schwerere Missbrauchshandlungen: Berhren und Betasten von Genitalien Masturbationshandlungen vor dem Kind Zwang, den Tter oral befriedigen zu mssen versuchte oder vollzogene orale, anale oder vaginale Vergewaltigung

    7. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 7 Rechtliche Definition (StGB) Der Paragraph 176 stellt sexuelle Handlungen an, bzw. vor Kindern unter 14 Jahren unter Strafe. Der Paragraph 174 stellt sexuelle Handlungen an, bzw. vor Schutzbefohlenen, d.h. Jugendlichen unter 16, bzw. 18 Jahren, unter Strafe, die Erwachsenen zur Erziehung, Ausbildung, Betreuung in der Lebensfhrung oder im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhltnisses anvertraut sind. ? Sexuelle Handlungen werden jedoch nicht genau definiert!

    8. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 8 StGB 176 Sexueller Missbrauch von Kindern (1)Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter vierzehn Jahren (Kind) vornimmt oder an sich von dem Kind vornehmen lsst, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fllen mit Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2)Ebenso wird bestraft, wer ein Kind dazu bestimmt, dass es sexuelle Handlungen an einem Dritten vornimmt oder von einem Dritten an sich vornehmen lsst.

    9. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 9 (3)Mit Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. sexuelle Handlungen vor einem Kind vornimmt, 2.ein Kind dazu bestimmt, dass es sexuelle Handlungen an sich vornimmt, oder 3.auf ein Kind durch Vorzeigen pornographischer Abbildungen oder Darstellungen, durch Abspielen von Tontrgern pornographischen Inhalts oder durch entsprechende Reden einwirkt. (4)Der Versuch ist strafbar; dies gilt nicht fr Taten nach Absatz 3 Nr. 3.

    10. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 10 StGB176a. Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern. (1) Der sexuelle Missbrauch von Kindern wird in den Fllen des 176 Abs. 1 und 2 mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft, wenn eine Person ber achtzehn Jahren mit dem Kind den Beischlaf vollzieht oder hnliche sexuelle Handlungen an ihm vornimmt oder an sich von ihm vornehmen lt, die mit einem Eindringen in den Krper verbunden sind, die Tat von mehreren gemeinschaftlich begangen wird, der Tter das Kind durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschdigung oder einer erheblichen Schdigung der krperlichen oder seelischen Entwicklung bringt oder der Tter innerhalb der letzten fnf Jahre wegen einer solchen Straftat rechtskrftig verurteilt worden ist.

    11. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 11 (2) Mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren wird bestraft, wer in den Fllen des 176 Abs. 1 bis 4 als Tter oder anderer Beteiligter in der Absicht handelt, die Tat zum Gegenstand einer pornographischen Schrift (11 Abs. 3) zu machen, die nach 184 Abs. 3 oder 4 verbreitet werden soll. (3) In minder schweren Fllen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fnf Jahren, in minder schweren Fllen des Absatzes 2 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (4) Mit Freiheitsstrafe nicht unter fnf Jahren wird bestraft, wer das Kind in den Fllen des 176Abs. 1 und 2 bei der Tat krperlich schwer misshandelt oder durch die Tat in die Gefahr des Todes bringt.

    12. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 12 (5) In die in Absatz 1 Nr. 4 bezeichnete Frist wird die Zeit nicht eingerechnet, in welcher der Tter auf behrdliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt worden ist. Eine Tat, die im Ausland abgeurteilt worden ist, steht in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 4 einer im Inland abgeurteilten Tat gleich, wenn sie nach deutschem Strafrecht eine solche nach 176 Abs. 1 oder 2 wre.

    13. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 13 StGB 176b. Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge. Verursacht der Tter durch den sexuellen Missbrauch (176 und 176a) wenigstens leichtfertig den Tod des Kindes, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren.

    14. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 14 StGB 174. Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen. (1) Wer sexuelle Handlungen 1. an einer Person unter sechzehn Jahren, die ihm zur Erziehung, zur Ausbildung oder zur Betreuung in der Lebensfhrung anvertraut ist, 2. an einer Person unter achtzehn Jahren, die ihm zur Erziehung, zur Ausbildung oder zur Betreuung in der Lebensfhrung anvertraut oder im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhltnisses untergeordnet ist, unter Missbrauch einer mit dem Erziehungs-, Ausbildungs-, Betreuungs-, Dienst- oder Arbeitsverhltnis verbundenen Abhngigkeit oder 3. an seinem noch nicht achtzehn Jahre alten leiblichen oder angenommenen Kind vornimmt oder an sich von dem Schutzbefohlenen vornehmen lsst, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    15. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 15 (2) Wer unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 1 bis 3 1. sexuelle Handlungen vor dem Schutzbefohlenen vornimmt oder 2. den Schutzbefohlenen dazu bestimmt, dass er sexuelle Handlungen vor ihm vornimmt, um sich oder den Schutzbefohlenen hierdurch sexuell zu erregen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (3) Der Versuch ist strafbar.

    16. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 16 (4) In den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 oder des Absatzes 2 in Verbindung mit Absatz 1 Nr. 1 kann das Gericht von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen, wenn bei Bercksichtigung des Verhaltens des Schutzbefohlenen das Unrecht der Tat gering ist.

    17. Daten und Fakten

    18. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 18 Diese Graphik der Kriminalstatistik 2004 des Bundeskriminalamt zeigt ausgewhlte Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Fr unser Referat ist die grne Linie wichtig -sexueller Missbrauch von Kindern (d.h. Kinder unter 14 Jahren) nach den 176, 176a, 176 StGB. Im den folgenden Statistiken entspricht das den Schlssel 1310.Diese Graphik der Kriminalstatistik 2004 des Bundeskriminalamt zeigt ausgewhlte Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Fr unser Referat ist die grne Linie wichtig -sexueller Missbrauch von Kindern (d.h. Kinder unter 14 Jahren) nach den 176, 176a, 176 StGB. Im den folgenden Statistiken entspricht das den Schlssel 1310.

    19. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 19 Erfasste Flle von sex. Missbrauch von Kindern 2002 15.998 2003 15.430 2004 15.255 Hellfeld liegt 15.000 bis 16.000 Fllen pro Jahr Alle Zahlen, die ich euch vorlege, beziehen sich im Allgemeinen auf die 176, 176a, 176b. Das Hellfeld scheint sich, bei 15.000 bis 16.000 erfasste Straftaten zu stabilisieren. Sieht man von den Hchstwerten der Jahre 1997 und 1998 ab.Alle Zahlen, die ich euch vorlege, beziehen sich im Allgemeinen auf die 176, 176a, 176b. Das Hellfeld scheint sich, bei 15.000 bis 16.000 erfasste Straftaten zu stabilisieren. Sieht man von den Hchstwerten der Jahre 1997 und 1998 ab.

    20. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 20 (Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2004. Berlin) Zum Vergleich eine Grafik und Statistik des Berliner Landeskriminalamts Die meisten erfassten Flle sind in den Jahren 1997 1999 zu finden (1.049, 1.037, 1.061). Seit 2001 stabilisiert sich das Hellfeld zwischen knapp 800 und knapp 900 Fllen im Jahr. Zum Vergleich eine Grafik und Statistik des Berliner Landeskriminalamts Die meisten erfassten Flle sind in den Jahren 1997 1999 zu finden (1.049, 1.037, 1.061). Seit 2001 stabilisiert sich das Hellfeld zwischen knapp 800 und knapp 900 Fllen im Jahr.

    21. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 21 Erfasste Flle von sex. Missbrauch von Kindern 2003 3 mit Todesfolge 2004 4 mit Todesfolge Von den 15.430 erfassten Fllen waren 3 Flle mit Todesfolge. 2004 endete 4 Flle tdlich (176b sex. Missbrauch mit Todesfolge). Von den 15.430 erfassten Fllen waren 3 Flle mit Todesfolge. 2004 endete 4 Flle tdlich (176b sex. Missbrauch mit Todesfolge).

    22. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 22 Erfasste Flle von sex. Missbrauch von Kindern nach 174, 174 a-c StGB 2002 1067 2003 942 2004 963 Die 174, 174 a-c StGB behandeln den sex. Missbrauch an Schutzbefohlenen. 2002 1067, 2003 942, 2004 963 Die 174, 174 a-c StGB behandeln den sex. Missbrauch an Schutzbefohlenen. 2002 1067, 2003 942, 2004 963

    23. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 23

    24. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 24 (Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2004. BKA)

    25. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 25 Tter 2004 96,4% mnnlich 3,6% weiblich 2004 waren 96,4% aller Tatverdchtigen mnnlich, ungeachtet des Geschlechts der Opfer. 3,6% waren weiblich. Ein Grund fr die wenigen weiblichen Tatverdchtigen knnte in der unterschiedlichen Art zwischen weiblichen und mnnlichen Missbrauch liegen sowie in der unterschiedlichen Wahrnehmung in der ffentlichkeit. Beispiel: Vater trocknet die Brste der 11jhrigen Tochter - Mutter weist 12jhrigen Sohn in die Intimhygiene ein Mgliche Grnde wird euch Franziska darlegen. 2004 waren 96,4% aller Tatverdchtigen mnnlich, ungeachtet des Geschlechts der Opfer. 3,6% waren weiblich. Ein Grund fr die wenigen weiblichen Tatverdchtigen knnte in der unterschiedlichen Art zwischen weiblichen und mnnlichen Missbrauch liegen sowie in der unterschiedlichen Wahrnehmung in der ffentlichkeit. Beispiel: Vater trocknet die Brste der 11jhrigen Tochter - Mutter weist 12jhrigen Sohn in die Intimhygiene ein Mgliche Grnde wird euch Franziska darlegen.

    26. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 26 Alter der Tter 2004 waren 72,3% der Tatverdchtigen 21 Jahre. Die zweite groe Gruppe bildeten die 14 bis 18 Jhrigen mit 15,2%. Auf die beiden anderen erfassen Gruppen Kinder unter 14 Jahren und Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren entfielen gut 6 Prozent. Nach Angaben des fr Sexualdelikte zustndigen Dezernatsleiters des Berliner Landeskriminalamtes ,Oliver Knecht, gehren in Berlin und ich glaube auch das kann verallgemeinert werden die meisten Tter der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren an.2004 waren 72,3% der Tatverdchtigen 21 Jahre. Die zweite groe Gruppe bildeten die 14 bis 18 Jhrigen mit 15,2%. Auf die beiden anderen erfassen Gruppen Kinder unter 14 Jahren und Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren entfielen gut 6 Prozent. Nach Angaben des fr Sexualdelikte zustndigen Dezernatsleiters des Berliner Landeskriminalamtes ,Oliver Knecht, gehren in Berlin und ich glaube auch das kann verallgemeinert werden die meisten Tter der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren an.

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    28. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 28 Opfer ca. jedes dritte Mdchen wird Opfer eines sexuellen Missbrauchs ca. jeder sechste Junge Etwa ein Drittel alle Mdchen werden sexuell missbraucht. Die Allergierate der Bevlkerung der Bundesrepublik Deutschland betrgt nach Angaben er AOK ca. ein Drittel. (Sexueller Mibrauch an Kindern und Jugendlichen Informationsbroschre der Senatsverwaltung fr Jugend und Familie Berlin. 1992) Etwa ein Drittel alle Mdchen werden sexuell missbraucht. Die Allergierate der Bevlkerung der Bundesrepublik Deutschland betrgt nach Angaben er AOK ca. ein Drittel. (Sexueller Mibrauch an Kindern und Jugendlichen Informationsbroschre der Senatsverwaltung fr Jugend und Familie Berlin. 1992)

    29. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 29 Opfer 2004 77,2% Mdchen 22,8% Jungen berwiegend sind Opfer von sexuellen Missbrauch weiblich. So waren 2004 77,2% der Opfer Mdchen und 22,8% waren Jungen.berwiegend sind Opfer von sexuellen Missbrauch weiblich. So waren 2004 77,2% der Opfer Mdchen und 22,8% waren Jungen.

    30. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 30 Alter der Opfer In jedem Kindesalter kann Missbrauch stattfinden Altersmaximum bei Missbrauchbeginn liegt zwischen 6 und 8 Jahren (ca. 42%) In jedem Kindesalter kann Missbrauch stattfinden. Selbst bei jngsten Suglingen. Ca. 42% aller Missbruche beginnen, wenn das Kind zwischen 6 und 8 Jahren ist. (Karin Klees: Sexuelle Gewalt gegen Kinder- [k]ein Thema in der Schule? In: Grundschule 9/1992. S. 65-67.) In jedem Kindesalter kann Missbrauch stattfinden. Selbst bei jngsten Suglingen. Ca. 42% aller Missbruche beginnen, wenn das Kind zwischen 6 und 8 Jahren ist. (Karin Klees: Sexuelle Gewalt gegen Kinder- [k]ein Thema in der Schule? In: Grundschule 9/1992. S. 65-67.)

    31. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 31 Tter-Opfer-Beziehung im Hellfeld Verwandte ca. 16% Bekannte ca. 31% Fremde ca. 37 40% Etwa 16% der ermittelten Tter sind Verwandte. 31% sind Bekannte und 37-40% sind Fremdtter, die keinerlei Vorbeziehungen zum Opfer hatten. (BMI Polizeiliche Kriminalstatistik 2004Etwa 16% der ermittelten Tter sind Verwandte. 31% sind Bekannte und 37-40% sind Fremdtter, die keinerlei Vorbeziehungen zum Opfer hatten. (BMI Polizeiliche Kriminalstatistik 2004

    32. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 32 Tter-Opfer-Beziehung im Dunkelfeld Engere Tter-Opfer-Beziehung 90% aller Missbrauchflle ist der eine vertraute Person des Kindes Wenn es um gesellschaftlich unerlaubte oder nicht tolerierte Handlungen wie sexuellen Missbrauch geht, geben Statistiken nur sehr beschrnkt Auskunft Alle Fachleute gehen davon aus, dass im Dunkelfeld eine wesentlich hhere Anzahl an enger Tter-Opfer-Beziehungen existieren. In schtzungsweise 90% aller Missbrauchfllen ist der Tter eine vertraute Person des Opfers. (Hrsg. Institut fr Kathechetischen Dienst: Sexueller Missbrauch - ein Thema fr den Religionsunterricht.1993.)Wenn es um gesellschaftlich unerlaubte oder nicht tolerierte Handlungen wie sexuellen Missbrauch geht, geben Statistiken nur sehr beschrnkt Auskunft Alle Fachleute gehen davon aus, dass im Dunkelfeld eine wesentlich hhere Anzahl an enger Tter-Opfer-Beziehungen existieren. In schtzungsweise 90% aller Missbrauchfllen ist der Tter eine vertraute Person des Opfers. (Hrsg. Institut fr Kathechetischen Dienst: Sexueller Missbrauch - ein Thema fr den Religionsunterricht.1993.)

    33. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 33 Mgliche Grnde fr die hohe Dunkelziffer Scham Privatsache Verjhrungsfristen Scham ist einer der Grnde den Missbrauch zu verschweigen. Dabei kann es sich um das Opfer handeln, aber auch um die Eltern oder ein Elternteil, da sie nicht in der Lage waren ihr Kind zu schtzen. Einerseits wollen Eltern bzw. ein Elternteil nicht, dass das sich die Behrden mit dem Missbrauch befasst. Andererseits versuchen Kinder, durch Schweigen ihre Eltern zu schtzen. Die Verjhrung ruht bis das Opfer volljhrig ist. Die Verjhrungsfristen betragen je nach Schwere des Delikts zwischen 3 bis max. 10 Jahren (ausgenommen ist Missbrauch mit Todesfolge), d.h. bis zu max. 28 Lebensjahr. Oftmals haben die Opfer den Missbrauch in dieser Lebensphase noch nicht so verarbeitet, dass sie bereit sind eine Anzeige zu erstatten oder sie haben den Missbrauch verdrngt, um weiter leben bzw. berleben zu knnen. Scham ist einer der Grnde den Missbrauch zu verschweigen. Dabei kann es sich um das Opfer handeln, aber auch um die Eltern oder ein Elternteil, da sie nicht in der Lage waren ihr Kind zu schtzen. Einerseits wollen Eltern bzw. ein Elternteil nicht, dass das sich die Behrden mit dem Missbrauch befasst. Andererseits versuchen Kinder, durch Schweigen ihre Eltern zu schtzen. Die Verjhrung ruht bis das Opfer volljhrig ist. Die Verjhrungsfristen betragen je nach Schwere des Delikts zwischen 3 bis max. 10 Jahren (ausgenommen ist Missbrauch mit Todesfolge), d.h. bis zu max. 28 Lebensjahr. Oftmals haben die Opfer den Missbrauch in dieser Lebensphase noch nicht so verarbeitet, dass sie bereit sind eine Anzeige zu erstatten oder sie haben den Missbrauch verdrngt, um weiter leben bzw. berleben zu knnen.

    34. Erklrungsanstze und Ursachen

    35. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 35 Gliederung Der familiendynamische Ansatz Allgemeine Aussagen zum Ansatz Schwierigkeiten dieser Theorie Der soziologisch orientierte Ansatz Allgemeine Aussagen zum Ansatz Aussagen zur Bindungstheorie Aussagen zum psychoanalytischen Modell

    36. Der familienorientierte Ansatz

    37. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 37 Allgemeine Aussagen zum Ansatz Sexueller Missbrauch ist Symptom von Familiendisfunktion 2 Grundpfeiler: 1. Das Familienproblem muss gelst werden, dann gibt es keinen sexuellen Missbrauch. 2. Triade Vater/ Mutter/ Kind Merkmale fr Familiendisfunktion: Mutter kann oder will sexuelle Forderungen ihres Mannes nicht erfllen gestrtes Mutter- Tochter Verhltnis Abhngigkeit des Vaters von der Mutter. Rollenkonfusion

    38. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 38 Schwierigkeiten dieser Theorie Beschrnkung auf Vater/ Tochter Inzest Sexuelle Frustration der Vter durch Mtter nicht belegt Keine Einordnung in gesellschaftliche Verhltnisse Keine geschlechtsspezifischen Anstze

    39. Der soziologisch orientierte Ansatz

    40. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 40 Allgemeine Aussagen zum Ansatz Gesellschaftliche Faktoren: Sexuelle Gewalt gegen Mdchen und Frauen durch patriarchalische Kultur bedingt (Brockhaus/ Kolshorn 1993) Zu hohe Akzeptanz von Gewalt und aggressiver Konfliktlsung Individuelle Faktoren: Chronische Disharmonie in Familie, unterschiedlichste Formen von Kindesmisshandlungen, ... Individuelle Faktoren mssen mit gesellschaftlichen Faktoren in Beziehung gesetzt werden

    41. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 41 Aussagen zur Bindungstheorie Unsichere Bindung von Jungen zu primren Bezugspersonen ? geringes Selbstbewusstsein, mangelnde soziale Kompetenz, Angst vor Nhe ? Versuch der berwindung der chronischen Deprivation durch Aggressives Verhalten

    42. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 42 Aussagen zum psychoanalytischen Modell Jungen: Probleme bei Identittsfindung ? Betonung der eigenen Geschlechtlichkeit ? Gleichsetzung sexuelle Potenz mit sozialer Potenz ? Entstehung von ngsten und Unsicherheiten ? Aggressionen zeigen sich in einem bersteigerten Ausleben mnnlicher Verhaltenstereotypien ? aggressives Sexualverhalten als mgliche Folge

    43. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 43 Psychische Folgen eines sexuellen Missbrauchs

    44. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 44 Mrazek und Mrazek (1981) kommen auf Grund von Forschung zu 6 Faktoren, die die Schwere des Traumas bestimmen:

    45. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 45 Eher den Kurzzeitfolgen werden u.a. zugeordnet - emotionale Reaktionen: ngste, Phobien, Depression, Schuld- und Schamgefhle, Feindseligkeiten, Vertrauens- losigkeit, sozialer Rckzug, niedriges Selbstwertgefhl - unangemessenes Sexualverhalten: bersteigerte Neugier im sexuellen Bereich, nicht altersgerechte sexuelle Beziehungen, ungehemmte Selbstbefriedigung, sexualisiertes Verhalten (mit Worten und Gesten)

    46. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 46 Eher den Kurzzeitfolgen werden u.a. zugeordnet - Aufflligkeiten im Sozialverhalten: Weglaufen von zu Hause, Schulschwierigkeiten und schwnzen, aggressives / gewaltfrmiges Verhalten, delinquentes Verhalten - psychosomatische Folgen E- und Schlafstrungen, Kopf- und Bauchschmerzen

    47. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 47 Zu den hufigsten Langzeitfolgen werden u.a. gezhlt - Depression, ngstlichkeit, niedriges Selbstwertgefhl, Selbstmordgedanken - Schwierigkeiten mit vertrauensvollen Beziehungen, Misstrauen, Unzufriedenheit in intimen Beziehungen, Furcht und Feinseligkeit gegenber Mnnern - sozialer Rckzug, Passivitt, Selbsthass - Suchtverhalten (Alkohol, Drogen, Medikamente)

    48. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 48 Zu den hufigsten Langzeitfolgen werden u.a. gezhlt - Essstrungen (Mager-, Fett-, Fresssucht) - Strungen im psychosexuellen Bereich (sexuelle Funktionsstrungen, Ablehnung intimer Beziehungen, Prostitution) - Selbstverletzendes Verhalten - Multiple Persnlichkeitsstrung (MPS) - Boderline, etc

    49. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 49 Frhe Kindheit: ( Kleinstkinder bis 3 Jahre) Angst, Verwirrung, Verstrtheit, motorische Unruhe, Ein- und Durchschlafstrungen. Weiter knnen damit verbunden E- und Gedeihstrungen auftreten. Die Angst vor Fremden kann bersteigert auftreten, aber umgekehrt trifft oft auch Distanzlosigkeit auf. Hufig ist weiter nicht altersgemes sexuelles Spielen zu beobachten.

    50. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 50 Vorschulalter: ( 3- bis 6 jhrige) Entwicklungsstrungen, regressives Verhalten, d.h. Rckfall auf frhere Entwicklungsstufen: die Kinder verfallen wieder in Babysprache, fangen wieder an einzunssen, lutschen vermehrt am Daumen, klammern sich wieder mehr an die Mutter, hufiges altersunangemessenes sexuelles Spielen, ffentliche und andauernde Selbstbefriedung, Schlafstrungen (Alptrume), erhhte ngstlichkeit.

    51. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 51 Grundschulalter: (6- bis 9 jhrige) Somatische Beschwerden (z.B. Kopf- und Bauchschmerzen), pltzliche Schulleitungsstrungen, nicht altersangemessene sexuelle Handlungen mit jngeren oder gleichaltrigen Kindern, sexuell provozierendes Verhalten, Schlaf- und Essstrungen, keine altersentsprechenden sozialen Beziehungen zu Gleichaltrigen, Zwangshandlungen wie ausgeprgtes Baden oder Waschen.

    52. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 52 Vorpubertt und Puberttsbeginn: (9 bis 13 Jahre) Sozialer Rckzug verbunden mit mangelndem Selbstwertgefhl, Verschlossenheit und Depressivitt, Schulschwnzen, sexueller Missbrauch von jngeren Kindern

    53. Heranwachsendenalter: ( 13 bis 18 Jahre) Selbstverletzendes Verhalten, Weglaufen von zu Hause, Selbstmordgedanken und versuche, Depressivitt, Essstrungen, Drogen- und Alkoholkonsum, Schlafstrungen, erhhte ngstlichkeit, Vermeidung von krperlicher Nhe, Vernachlssigung der Hygiene, aggressives Verhalten, wenig Freundschaften zu Gleichaltrigen, mangelndes Selbstwertgefhl

    54. Unterschiedliche Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs von Jungen und Mdchen

    55. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 55 Die Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs von Jungen unterscheiden sich in nur wenigen Bereichen von denjenigen der Mdchen d.h. auch bei Jungen finden sich als Folgen z.B. ngste, Schlafstrungen, Weglaufen usw. von der Tendenz her scheinen Jungen ihre seelische Belastung jedoch eher nach auen in Form von aggressiven Verhaltensweisen auszuagieren Mdchen reagieren eher nach innen gerichtet, z.B. durch Depressionen und gegen sich selbst gerichtete Aggressionen

    56. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 56 Krperliche Folgen sexuellen Missbrauchs

    57. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 57 Krperliche Folgen treten bezogen auf das Ausma des sexuellen Missbrauchs eher selten auf der Anteil von Fllen bei denen allein aufgrund der medizinischen Befunde der Nachweis sexuellen Missbrauchs gelang, ist sehr gering

    58. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 58 Krperliche Symptome: Geschlechtskrankheiten und Aids unerklrliche Harnwegsentzndungen ? ungewhnlicher Geruch im Genitalbereich ungewhnlich starke Ausdehnung von Genital- oder Rektalbereich Schwangerschaft Verletzungen ( Kratzer, blaue Flecken, Risse, usw.) an Brust, Ges, Unterleib, Oberschenkel, Griffspuren u. a. an den Hften bei Analverkehr

    59. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 59 unerklrliches Bluten oder nicht erklrbarer Ausfluss im Genital-, Rektal- oder Urethralereich Fremdkrper in Harnrhre, Blase, Vagina und Anus Juckreiz und Wundsein im Genital- oder Urethralbereich Bissspuren am Penis

    60. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 60 zu einer rztlichen Untersuchung wird bei hinrechendem Verdacht auf sexuellen Missbrauch mit Krperkontakt und Gewaltanwendung immer geraten eine rztliche Untersuchung kann aber auch immer eine erneute Belastung des Kindes oder der Jugendlichen darstellen

    61. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 61 Warnung zur Interpretation von Symptomen

    62. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 62 nach beschmend langer Zeit der Verdrngung und Tabuisierung von sexueller Gewalt erfolge in den letzten 15 Jahren eher das Gegenteil in unserer Gesellschaft: es entstand die Gefahr, dass leichtsinnig und vorschnell sowie mit groer Gewissheit aufgrund von bestimmten Hilfe- Signalen ein Verdacht auf sexuellen Missbrauch als besttigt oder erhrtet angesehen wurde dies fhrte dazu, dass letztlich zu oft auch Fehldiagnosen erfolgten

    63. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 63 Es gilt zwei Arten von Fehlern zu vermeiden: Das bersehen von tatschlich erlittenem sexuellen Missbrauch Unterstellung eines in Wirklichkeit nicht erfolgten Missbrauchs Beide Fehler knnen verheerende Auswirkungen haben

    64. 08.12.05 Sexueller Kindesmissbrauch 64 Literaturverzeichnis Bange, D.: Sexueller Missbrauch an Mdchen und Jungen. Ausma Hintergrnde Folgen. Volksblatt Verlag. Kln. 1992. Brinkmann, E. / Hoffmann, S.: Handbuch sexuelle Gewalt. Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH. Moers. 2003. Brockhaus, U. / Kolshorn, M.: Sexuelle Gewalt gegen Mdchen und Jungen Mythen, Fakten, Theorien. Campus Verlag GmbH. Frankfurt. 1993. Deegener, G.: Kindesmissbrauch erkennen, helfen, vorbeugen. Beltz Verlag. Weinheim und Basel. 1998. Enders, U: Zart war ich, bitter wars. Verlag Kiepenheuer & Witsch. Kln. 2001. Seligmann, S.: Sexueller Missbrauch von Kindern. Anstze einer Prsentation fr die Sonderpdagogik. Kovac Verlag. Hamburg. 1996. Van Outsem, R.: Sexueller Missbrauch an Jungen. Forschung, Praxis, Perspektiven. Donna Vita Verlag. Ruhnmark. 1993. Internetseiten: (06.12.2005) www.wildwasser.de (Beratungsstelle und Verein gegen sexuellen Missbrauch) www.bka.de/ (Kriminalstatistik 2004) http://www.zissg.de/wasiswas/1_6.htm

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