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Gesamtwirtschaftliche Wirkungen der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Deutschland

Klaus Bartsch Econometrics. Gesamtwirtschaftliche Wirkungen der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Deutschland Hauptergebnisse einer Simulationsstudie mit dem makroökonometrischen Deutschlandmodell LAPROSIM

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Gesamtwirtschaftliche Wirkungen der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Deutschland

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Presentation Transcript


  1. Klaus Bartsch Econometrics Gesamtwirtschaftliche Wirkungen der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Deutschland Hauptergebnisse einer Simulationsstudie mit dem makroökonometrischen Deutschlandmodell LAPROSIM Input für die Diskussionsveranstaltung „DL 21- Die Linke in der SPD“ am 17.April 2008 in Köln KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  2. „Armut trotz Arbeit“ selbst für Vollzeitbeschäftigte ein großes und weiter zunehmendes gesellschaftspolitisches Problem: Niedriglohnschwelle nach OECD-Konvention: 2/3 des Medianlohnes Gesamtdeutschland: 9.13 € brutto (Zum Vergleich: Pfändungsfreigrenze für alleinstehende Erwerbstätige 8.10 € brutto) Quelle: Dr. Claus Schäfer, WSI Düsseldorf KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  3. Quantitativer Umfang des Problems (2006): • Etwa 6.6 Millionen Niedriglöhner nach OECD-Definition • davon etwa 4.0 Millionen vollzeitbeschäftigte Niedriglöhner • etwa 2.7 Millionen VZB verdienen unterhalb der • Pfändungsfreigrenze für Alleinstehende (ca. 12 %) • Quelle: Dr. Claus Schäfer, WSI KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  4. Qualitative Aspekte des Problems (2006): • Niedriglohnbezieher sind weit überwiegend nicht geringqualifiziert: • 6.1 % der NL verfügen über einen Fachhochschul- oder Uniabschluß • 67.5 % der NL verfügen über eine Berufsausbildung • Lediglich 26.4 % der NL haben keine Berufsausbildung • Sie üben auch überwiegend keine einfachen Tätigkeiten aus • Die Wahrscheinlichkeit, zu Niedriglöhnen entgolten zu werden, ist hingegen hoch für Personen mit folgenden strukturellen Merkmalen: • Arbeit in Dienstleistungsbereichen, Arbeit im Kleinbetrieb und weiblich. • Quelle: Dr. Claus Schäfer und Kalina/Weinkopf KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  5. Ausgangsfragestellung der Mindestlohn - Simulationsstudie: Ist die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes ein geeignetes Mittel, um die Einkommenssituation von Millionen Menschen zu verbessern, ohneeine große Anzahl von „working poor“ in „jobless poor“ zu verwandeln ? KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  6. Die Theorie gibt hier keine eindeutige Antwort (I) • „Pop-Neoklassik“ : Höhere Löhne = Geringere Beschäftigung • „Aufgeklärte“ Neoklassik: Bei Machtübergewicht der Arbeitsnachfrager kann auch gelten: Höhere Löhne steigern die Beschäftigung (Monopson-Argument) KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  7. KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  8. KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  9. Die Theorie gibt hier keine eindeutige Antwort (II) • „Effizienzlohntheorie“ : Höhere Löhne erhöhen (z.B. über höhere • Motivation der Mitarbeiter, weniger Fluktuation) • die Produktivität und so u. U. auch die • Beschäftigung • Kreislauftheoretischer Die Güternachfrage bestimmt das Angebot und („Keynesianischer“) damit auch das Beschäftigungsniveau. Ansatz: Löhne werden simultan sowohl als Kosten- und als Nachfragegröße berücksichtigt. Lohnerhöhungen bei Niedriglöhnern mit im Schnitt überdurchschnittlicher Konsumquote sind besonders konsumwirksam („Ersparnistrichter“) KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  10. Schaubild 3: Sparquote der Privaten Haushalte in Abhängigkeit vom Haushaltsnettoeinkommen („Ersparnistrichter“) KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  11. In der Empirie von Ländern mit gesetzlichem Mindestlohn überwiegen mikro- und mesoökonomische Studien, die Beschäftigungsindifferenz oder aber geringfügig positive Beschäftigungseffekte ausweisen. Für viele Länder mit Mindestlöhnen liegen zahlreiche empirische, meist mikro- oder mesoökonometrisch angelegte Studien zu den Beschäftigungseffekten der Einführung bzw. der Erhöhung von gesetzlichen Mindestlöhnen vor ( Insbesondere die Synopsen bei OECD 1998; Ragacs 2003, Neumark/Wascher 2007, Metcalf 2007), deren Auswertung Hinweise auf die zu erwartende Entwicklungstendenz bei der Beschäftigung im Niedriglohnbereich nach Einführung des GML in Deutschland geben kann. Insgesamt gibt es keine eindeutige Tendenz der Ergebnisse. Allerdings überwiegen gerade für Länder, in denen die Qualifikations- und Altersstruktur der Niedriglöhner mit jener in Deutschland vergleichbar ist, Studien, die zum Ergebnis fehlender signifikanter oder auch leicht positiver Beschäftigungseffekte gelangen (OECD 1998, Annex 2.B; Ragacs 2003; Schulten 2006a). Beschäftigungsabbau wird gehäuft lediglich für unausgebildete Teenagern in den USA ausgewiesen. KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  12. Kaitz-Index des Ver.di Konzepts liegt im Bereich des Mittelwerts der GML -Länder Schaubild 4: Entwicklung der Relation des Vollzeit-Mindestlohns zum Vollzeit-Durchschnittslohn aller Beschäftigten („Kaitz-Index“) KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  13. Das LAPROSIM-Modell (Vers. QD 10.32): Determinanten zentraler Funktionen Konsumfunktion: Einkommen (Disaggregation nach funktionalen Einkommenskategorien) , Vermögen, Zinssätze Investitionsfunktion: Kapitalstockanpassungsprinzip, disaggregiertes Tobin´s Q, Kreditmarkt Beschäftigungsfunktion: Disaggregierte Nachfrage, disaggregierte Lohnstückkosten, Arbeitszeit, Sach- und Humankapitalintensität KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  14. Simulations – Setup : Annahmen der Szenarien • Basisszenario: Status Quo (Kein gesetzlicher Mindestlohn) • Szenario „Gesetzlicher Mindestlohn nach Ver.di-Vorschlag“ • Einführung eines GML in Höhe von 7,50 € ab 1.1.2008 • „Mindeststundenlohn“ = Bruttostundenlohn ohne „Arbeitgeberbeiträge“ • Der GML wird schrittweise über 8,00 € ab dem 1.7.2008 und 8,50 € • ab dem 1.1.2009 auf schließlich 9,00 € ab dem 1.7.2009 angehoben. • Ab 2010 bis zum Ende des Simulationszeitraumes 2020 wird der GML • fortlaufend gemäß der „Meinhold-Formel“ ( Preissteigerungsrate plus • langfristiger Produktivitätstrend) angepasst • Anfängliche Anhebung der NL um durchschnittlich 25 vH in 2008, • sinkt auf etwa 4 vH in der „Meinhold-Phase“ • Wg. GML-Anhebung steigt Kreis der Begünstigten von 2.4 VZ /3.1 TZ • in 2008 auf 4.0 VZ / 5.2 TZ (in Mio.) in 2020 • Beschäftigungsneutralität der Einführung eines GML • im Niedriglohnsektor ( Empirie, Szenario im Kaitz-Normalbereich) KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  15. Ergebnisse der GML-Lösung: Beschäftigungseffekte Schaubild 5 KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  16. Ergebnisse der GML-Lösung: Zentrale Bestimmungsgrößen des Beschäftigungseffekts Schaubild 6 KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  17. Ergebnisse der GML-Lösung: Verwendungsaggregate – Abweichungen von der Basislösung Schaubild 7 KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  18. Ergebnisse der GML-Lösung: Löhne und Preise Schaubild 8 KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  19. Ergebnisse der GML-Lösung: Verteilungsaggregate Schaubild 9 KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  20. Ergebnisse der GML-Lösung: Fiskalische Größen Schaubild 10 KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  21. Beantwortung der Ausgangsfragestellung der Untersuchung: • Insgesamt wurde festgestellt, dass sich im Ergebnis der modellgestützten Prognose durch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes : • die materiellen Lebensgrundlagen einiger Millionen zur Zeit prekär niedrig • entlohnter Beschäftigter verbessern lassen, • ohne dass, wie von den zahlreichen Vertretern des einfachen neoklassischen • Arbeitsmarktmodells in Deutschland behauptet, Beschäftigungsverluste zu • erwarten wären. • Es sind langfristig im Gegenteil leichte positive Beschäftigungseffekte zu • erwarten, da die Konsumfähigkeit unterer Einkommensgruppen mit • überdurchschnittlicher Konsumquote nachhaltig gestärkt wird. KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

  22. Feieraamd !! KBE Dipl.-Ökonom Klaus Bartsch Econometrics

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