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Denkfabrik: Gender in der Jugendarbeit

Denkfabrik: Gender in der Jugendarbeit. Mädchen und Jungen unterscheiden sich - nur, wenn sie es wollen!. „Mann“ oder „Frau“ oder was?. Schon kleine Kinder unterscheiden Menschen nach „Männern“ und „Frauen“. Bei der Unterscheidung zwischen “Mann“ und „Frau“ beziehen wir uns

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Denkfabrik: Gender in der Jugendarbeit

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Presentation Transcript


  1. Denkfabrik: Gender in der Jugendarbeit Mädchen und Jungen unterscheiden sich - nur, wenn sie es wollen!

  2. „Mann“ oder „Frau“ oder was? • Schon kleine Kinder unterscheiden Menschen nach „Männern“ und „Frauen“. • Bei der Unterscheidung zwischen “Mann“ und „Frau“ beziehen wir uns • auf äußere Merkmale (breite Schultern, lange Haare, tiefe Stimme, Körpergröße); • auf Verhalten (breitbeiniger Gang, Wimpernaufschlag, Überschlagen der Beine, forsches Auftreten). • Die Gesellschaft, in der wir leben, setzt den Rahmen, was wir als „weiblich“ und was wir als „männlich“ empfinden. • Unklarheiten oder Fehlinterpretationen rufen bei den Betroffenen oft Irritation und Ärger hervor.

  3. Geschlecht bestimmt Lebenswege und Chancen • Ob jemand als „Mann“ oder „Frau“ wahrgenommen wird, bestimmt sein_ihr Leben. • So sind mit der gesellschaftlich definierten „Frauenrolle“ viele gesellschaftliche Benachteiligungen verbunden.  Dies bezeichnen wir als Geschlechterhierarchie: • Aufstiegschancen • Übernahme reproduktiver Tätigkeiten • Lohnlücke • Benachteiligung erfahren dabei auch weiblich sozialisierte „Männer“. Männlich auftretende „Frauen“ haben eher Vorteile.

  4. Geschlecht bestimmt Lebenswege und Chancen • In unserer Gesellschaft wird die Verbindung zwischen „Frau“ und „Mann“ als Norm gesehen.  „Hetero-normativität“ • Homo- oder Bisexualität wird gesellschaftlich sanktioniert. • Homosexualität, insb. bei „Männern“, wurde lange Zeit verfolgt und unter Strafe gestellt (DDR 1988/BRD 1994). • Bis heute sind homosexuelle Lebensgemeinschaften nicht gleichberechtigt gegenüber der Ehe. • Das „Coming out“ ist für viele immer noch mit Ängsten und gesellschaftlicher Nichtanerkennung verbunden.

  5. Gesellschaft macht Geschlecht Soziales Geschlecht (gender) • Junge Menschen erlernen, was „weiblich“ und was „männlich“ ist, durch Vorbilder, bewusst oder unbewusst an sie herangetragene gesellschaftliche Erwartungen (Sozialisation). • Verhalten, das nicht der zugewiesenen Rolle entspricht, wird sanktioniert : „Mannsweib!“, „Bist du schwul, oder was?“ • Die Gesellschaft schafft somit ein „Bild“ dessen, was eine „Frau“_ein „Mann“ idealerweise ist und welche gesellschaftliche Funktion er_sie übernimmt.

  6. Gesellschaft macht Geschlecht Biologisches Geschlecht (sex) • Nach der Geburt muss entschieden werden (BGB): Mädchen oder Junge? • Eine eindeutige Entscheidung ist jedoch nicht immer (äußere Geschlechtsmerkmale, Genmerkmale) und vor allem so früh (Lebensgefühl) möglich. • Sowohl Menschen, die dauerhaft dem „anderen“ Geschlecht angehören möchten, als auch solche, die über Kleidung/Rollenverhalten die Zuordnung zeitweise „wechseln“ oder sich ihrem Geschlecht nicht zugehörig fühlen, gelten nach aktuell gültiger Klassifizierung als psychisch krank (gilt auch für Kleinkinder); sog. „Störungen der Geschlechtsidentität“.

  7. Wer konstruiert Geschlecht? Eltern und andere Vorbilder Kita und Schule Jugendgruppe/Verband Freund_innen Medien/ Werbung

  8. Worum es eigentlich geht! Leon (8 Jahre) • Schon im Kindergarten waren für Leon sowohl Filly- Pferde wie Puppen interessanter als Autos. • Mit den größeren Mädchen hat er viel Mutter-Vater-Kind gespielt – die Vaterrolle hat er dabei fast nie übernommen. • Die Eltern fördern Leons Phantasie, indem sie Leon Freiräume schaffen. Gern würde Leon mit Tanzen anfangen. • Von anderen Kindern wird Leon ab und an gehänselt und auch die anderen Eltern reagieren zum Teil „komisch“ auf Leon.

  9. Worum es eigentlich geht! Freddy (16 Jahre) • Aus Frederike wurde früh der Spitzname Freddy. • Im Kindergartenalter waren Autos, Eisenbahnen, Bausteine und Schwerter das Größte, die Puppen blieben liegen. • In der Schule wurde schnell klar, die Begabung von Freddy liegt in Mathe und in den Naturwissenschaften. • Beim Fußball ist Freddy spitze, sie spielt seit Jahren im Verein. • Freddy ist verliebt. Aber der Junge, den sie klasse findet, sieht in Freddy „nur“ den guten Kumpel – das ist nicht zum ersten Mal so.

  10. Worum es eigentlich geht! Mike (18 Jahre) • Mike ist sehr sportlich und aktive_rHandballer_in. • Mike würde gern männlicher wirken und trainiert daher regelmäßig noch zusätzlich im Fitnessstudio. • Auf Schule und Ausbildung liegt bei Mike kein Schwerpunkt. Am Wochenende ist Feiern mit Freund_innen angesagt. • Seit 2 Jahren hat Mike eine feste Beziehung. • Die Eltern von Mike denken bis heute, es handele sich um Mikes besten Kumpel. • Gerade auf Familienfeiern geht Mike die Fragerei, ob es da nicht eine Frau gibt, tierisch auf die Ketten.

  11. Worum es eigentlich geht! Maria (27 Jahre) • Maria ist in einem kleinen katholisch geprägten Dorf aufgewachsen. Die Rollenverteilung im Elternhaus war „klassisch“. Maria hat drei jüngere Geschwister. • Nach dem Abitur besorgt Marias Vater einen Ausbildungsplatz zur_zumArzthelfer_in im Nachbardorf. Die Ausbildung unterfordert Maria. • Nach der Ausbildung erfüllt sich Maria gegen den Willen ihrer Eltern einen Traum: Chemiestudium in Berlin. • Marias Schwester hat geheiratet, lebt im Haus neben den Eltern und erwartet ihr erstes Kind. Maria freut sich für sie – zurück will Maria aber nicht mehr.

  12. Bedeutung für die Kinder- und Jugendarbeit Ziel einer geschlechtersensiblen Kinder- und Jugendarbeit Kinder- und Jugendarbeit ermöglicht jungen Menschen, sich jenseits stereotyper Geschlechterrollen auszuprobieren und die zu ihnen passende Identität sowie den für sie passenden Lebensweg zu finden. Die Rolle der Haupt- und Ehrenamtlichen besteht darin, durch Irritation sowie Infragestellung von gesellschaftlichen Normen offene Räume zu schaffen und junge Menschen in ihrem Weg zu bestätigen.

  13. Bedeutung für die Kinder- und Jugendarbeit Strukturelle Ebene • Eigene Strukturen und Verfahrensweisen, z.B. im Verband, hinterfragen und auf Gendersensibilität prüfen. • Wo werden durch eigenes Handeln gesellschaftliche Rollen und Normen reproduziert? Pädagogische Ebene (nachher im WS) • Reflektierte Koedukation – bewusster Umgang mit gemischtgeschlechtlichen Gruppen • Reflektierte „Mädchen-“ und „Jugendarbeit“

  14. Strukturelle Ebene – im Genderblick Worum es geht? • Blick schärfen • Unterschiede erkennen • strukturbedingte Ungleichbehandlung aufdecken • Ungleichbehandlungen abbauen, indem neue Wege gefunden werden

  15. Strukturen – im Genderblick Mitgliedschaft • Wie setzt sich unsere Mitgliederstruktur zusammen? Gremien • Wie sind die Gremien besetzt? • Wer nimmt welche Funktion war? • Wann finden die Sitzungen statt? • Gibt es quotierte Redner_innenlisten? • Gibt es eine Möglichkeit der Kinderbetreuung?

  16. Strukturen – im Genderblick Arbeitskreise/Fachgremien • Wer arbeitet mit? • Wer übernimmt welche Rolle? • Gibt es themenspezifische Besonderheiten? Hauptamtliche/Geschäftsstelle • Wer arbeitet bei uns? • Wer arbeitet Vollzeit, Teilzeit, auf Honorarbasis? • Wer nimmt welche Funktion war? • Wer erhält welche Vergütung?

  17. Strukturen – im Genderblick Angebote • Wer nutzt unsere Angebote? • Gibt es Veranstaltungen, die stärker von Personengruppen eines Geschlechtes besucht werden? Welche? • Ist das Team durch Vielfalt geprägt? Informationen • Wie sind Informationswege gestaltet? • Sind diese transparent? • Gibt es Auffälligkeiten bzgl. des Informationsrücklaufes?

  18. Inhalte – im Genderblick Grundsätzliches • Ist das Thema Gender Mainstreaming im Verband fest verankert (Leitbild, Satzung, Selbstverständnis)? • Wird bei allen Entscheidungen, die getroffen werden, und Inhalten, die behandelt werden, die Geschlechterperspektive beachtet? • Gibt es Zielvereinbarungen zur Umsetzung des Ansatzes Gender Mainstreaming? • Gibt es eine Zielkontrolle, an der das Erreichen gemessen wird? • Gibt es Verantwortliche, die Gender Mainstreaming in den Verband tragen? Um wen handelt es sich? Welche Funktionen bekleidet er_sie?

  19. Inhalte – im Genderblick • Ist Genderkompetenz eine Einstellungsvoraussetzung? • Wer, welche Gruppe entscheidet über Personalauswahl und wie sieht das Geschlechterverhältnis aus? Informationen – Vereinbarungen – Darstellungen • Gibt es Informationsmaterial zu Gender Mainstreaming? • Gibt es im Verband Regelungen zur geschlechtsbezogenen Sprache? • Werden in der visuellen Darstellung des Verbandes Frauen und Männer gleichermaßen repräsentiert?

  20. Finanzen – im Genderblick Finanzen • Werden bestimmte Personengruppen indirekt bevorzugt (z.B. Veranstaltungen, die schwerpunktmäßig von einer Personengruppe besucht werden)? • Stehen Mitarbeiter_innen auf gleicher Hierarchieebene gleiche Haushaltsmittel zur Verfügung? • Stehen Haushaltsmittel für die Umsetzung von Gendertrainings zur Verfügung? • Stehen Haushaltsmittel für Mädchen- und Frauenarbeit, Jungen- und Männerarbeit zur Verfügung?

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