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Gliederung des Vortrags

Erfassung von Berufswahlkompetenz: Befunde zur empirischen Prüfung eines Kompetenzmodells zur Berufswahl Katja Driesel-Lange, Nicola Schindler, Ernst Hany und Bärbel Kracke. Gliederung des Vortrags. Das Kompetenzkonzept und seine Angemessen-heit für den Bereich der Berufsorientierung

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Presentation Transcript


  1. Erfassung von Berufswahlkompetenz:Befunde zur empirischen Prüfung eines Kompetenzmodells zur BerufswahlKatja Driesel-Lange, Nicola Schindler, Ernst Hany und Bärbel Kracke

  2. Gliederung des Vortrags • Das Kompetenzkonzept und seine Angemessen-heit für den Bereich der Berufsorientierung • Fragestellung und Untersuchungshypothesen • Methode • Ergebnisse • Diskussion • Ausblick

  3. Warum mit Studien- und Berufswahl befassen? • 50% der Thüringer Abiturienten wissen am letzten Schultag „noch gar nicht“ oder „erst ansatzweise“, welchen Beruf sie später ergreifen wollen (Driesel-Lange & Hany, 2005). • 60% der bayerischen Abiturienten wissen „nicht wirklich“ oder erst „ungefähr“, was sie nach dem Abitur machen sollen (Schmitz et al., 2005). • An deutschen Hochschulen brechen ca. 30% der Studierenden (50% im Ingenieurstudium) ihr Studium ab oder wechseln das Studienfach (HIS-Studienabbruchuntersuchung, 2005.

  4. Aktivitäten der Schule zur Berufsorientierung Thüringer Gymnasiasten berichten von geringen Tätigkeiten zur Berufsorientierung, davon nur wenigen in der Schule.

  5. Berufswahl als Prozess Berufswahl ist nach Bußhoff • „eine in eine lebenslange berufliche Entwicklung eingebundene (...), • unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen und Einflüssen stehende sowie • in der Regel wiederholt sich einstellende • interaktive Lern- und Entscheidungsphase (...), • deren jeweiliges Ergebnis dazu beiträgt, dass Menschen unterschiedliche berufliche Tätigkeiten ausüben“ (Bußhoff 1992, S. 88)

  6. Kompetenz: eine Definition Kompetenzbegriff nach F. E. Weinert: • bei Individuen verfügbare oder von ihnen erlernbare • kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, • bestimmte Probleme zu lösen, • sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen • in variablen Situationen • erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.

  7. Studien- und Berufsorientierung als Kompetenzfeld • Studien- und Berufsorientierung wird benötigt für zahlreiche Lern-, Informations-, Bewertungs-, Planungs- und Entscheidungssituationen. • Sie umfasst nicht nur Wissen, sondern auch Motivation und Volition. • Sie vollzieht sich im sozialen Kontext. • Sie ist lern- und trainierbar. • Fazit: Berufsorientierung ist ein Kompetenzfeld. • Problem: Einsatz hat immer persönliche Konsequenzen, Ergebnisse lassen sich nicht einfach messen.

  8. Theoretischer Hintergrund • Entwicklungs-psychologischer Ansatz • Zukunftsgerichtete Planung • Aktive Exploration • Entscheidungs- fähigkeiten • Verarbeitung von Informationen • Realitätsorientierung • Dimensionen der Berufswahlreife • (Herr, Cramer & Niles, 2004) • Kompetenzmodell • zur Berufswahl • Sachwissen • Regelwissen • Berufswahlmotivation • Selbststeuerungs- kompetenz • Handlungskompetenz • Informations- management • Qualifikations- management Facetten der Berufswahlkompetenz • (Hany, 2008) • Kompetenzmodelle • Nutzung von Fähigkeiten • auf Wissen zurückgreifen bzw. beschaffen können • Verstehen der Zusammen- hänge einer Domäne • Treffen von Handlungsentscheidungen (Können) • bei der Durchführung der Handlung auf verfügbare Fertigkeiten zurückgreifen • Erfahrungen sammeln • Motivation zum Handeln Kompetenzfacetten • (Klieme, 2003)

  9. Studien- und Berufsorientierung als individuelles Bildungsmanagement Individuelles Bildungsmanagement umfasst • Sachwissen • Was kann ich wo lernen? • Regelwissen • Was kann ich womit erreichen? • Berufswahlmotivation • Was will ich wirklich erreichen? • Selbststeuerungskompetenz • Was kann ich? Was mag ich? Wie bringe ich mich voran? • Handlungskompetenz • Wie komme ich am besten vorwärts? • Informationsmanagement • Welche Informationen brauche ich noch? Wie bekomme ich sie? • Qualifikationsmanagement • Bin ich für die nächste Phase bestens vorbereitet? Wissens- tests Motiv.skalen Selbstkontrolle Strategie- und Handlungs- wissen Lernaktivit. Qualifikation

  10. Messstrategie • Ergebnisorientierung • Resultate der einzelnen Kompetenzfacetten: Wissen, Bewertungen, Aktivitäten • Leistungsorientierung • Gütemaßstab, Richtig-Falsch-Aufgaben • Förderdiagnostischer Ansatz • sinnvolle Falschantworten • Einfache Erfassung und Auswertung • Vorwiegend Multiple Choice-Aufgaben • Standardverfahren für Klasse • schriftliches Verfahren, gleiche Aufgaben für alle • Differenzierung nach Schulform und Klassenstufe

  11. Fragestellung und Hypothesen • Lässt sich Studien- und Berufsorientierung (über die Kompetenzfacetten des individuellen Bildungsmanage-ments) mit einem schriftlichen Messverfahren differenziert erfassen? • Hypothesen: • (1) Die Facettenstruktur lässt sich nachweisen. • (2) Basale Kompetenzfacetten werden schneller erworben als komplexere. • (3) Ältere Schüler/innen weisen höhere Werte auf als jüngere Schüler/innen. • (4) Mädchen weisen höhere Werte auf als Jungen (wegen der intensiveren Überlegungen zur Kombination von Beruf und Familie). • (5) Regelschüler weisen höhere Werte auf als gleichaltrige Gymnasiasten. • (6) Der individuelle Stand der Berufswahlsicherheit lässt sich auf die erfassten Kompetenzen zurückführen.

  12. Das Instrument (1.) Sachwissen bezieht sich auf Kenntnisse von • (1.1) Bildungsgängen innerhalb der Schule (z. B. Kurswahlen), • (1.2) Ausbildungs- und Studiengängen im Anschluss an die Schule, • (1.3) Berufsfelder und ihre Anforderungen und Erträge (zu 1.2) Wie viele Schuljahre umfasst die Berufsfachschule? - 1 Jahr - *2 Jahre - 3 Jahre - 4 Jahre

  13. Das Instrument (2.) Regelwissen bezieht sich auf Kenntnisse von Zusammenhängen und Übergängen, besonders auf die • (2.1) Voraussetzungen von Bildungsgängen, Berufsfeldern und beruflichen Positionen, • (2.2) Zusammenhänge und Übergänge von Schule zu Ausbildung/Studium, • (2.3) Zusammenhänge von eigenen Tätigkeiten und Entscheidungen und Folgen innerhalb von Ausbildungsgängen und Berufen. (zu 2.1) In welchen Studienfächern muss man eine spezielle Eignungsprüfung machen, damit man zum Studium zugelassen wird? (Mehrere Antworten können richtig sein.) - Kriminologie - *Sport - *Musik - Politische Wissenschaften - Katholische Theologie - *Kunst

  14. Das Instrument (4.) Selbststeuerungskompetenz betrifft • (4.1) die Korrektheit und Vollständigkeit des selbstbezogenen Wissens, • (4.2) das Geschick, neue Informationen über sich zu erwerben und zu verarbeiten, • (4.3) das Geschick, ein positives Selbstbild und eine produktive Handlungsorientierung zu bewahren. (zu 4.1) - Ich könnte genau sagen, wo in der Schule meine Wissenslücken sind. - Ich weiß genau darüber Bescheid, wie gut ich mit anderen Menschen umgehen kann. - Mir ist klar, wie gut oder schlecht ich im Analysieren von Problemen bin.

  15. Das Instrument (5.) Handlungskompetenz umfasst • (5.1) die Fertigkeit und Bereitschaft, sich auch länger-fristige Ziele zu setzen, • (5.2) die Fertigkeit der kleinteiligeren Planung von Entwicklungsschritten, • (5.3) die Fertigkeit der Nach- und Umsteuerung bei unerwarteten Problemen. (zu 5.2) Frank möchte gerne Arzt werden. Momentan besucht Frank die 7. Klasse einer Regelschule. Was muss Frank tun, um seinen Berufswunsch realisieren zu können? (Kreuze die drei wichtigsten Schritte an.) - *Für einen guten Realschulabschluss lernen, um nach Klasse 10 auf das Gymnasium wechseln zu können. - Versuchen, in der Schule möglichst viele Fremdsprachen zu lernen. - Freiwillig bei der Feuerwehr und bei Rettungsdiensten mitarbeiten, um möglichst viel über den praktischen Einsatz als Arzt zu erfahren. - *Sich informieren, welche Kollegs es gibt, wo er später neben der Berufstätigkeit noch das Abitur erwerben könnte. …

  16. Das Instrument (6.) Informationsmanagement umfasst • (6.1) die Fertigkeit und Bereitschaft, Wissenslücken und -bedarfe zu erkennen, • (6.2) die Fertigkeit und Bereitschaft, handlungsrelevante schul-, ausbildungs- und berufsbezogene Informationen einzuholen, • (6.3) die Fertigkeit und Bereitschaft, diese Informationen zu analysieren, zu reflektieren und die eigenen Wissensbestände zu aktualisieren. (zu 6.2) Stell Dir vor, ein Freund erzählt Dir, dass er gerne Luftverkehrskaufmann werden möchte, und er fragt Dich, ob das nicht auch ein Beruf für Dich sein könnte. Schreibe fünf Fragen auf, die Du an ihn stellen würdest, um mehr über diesen Beruf zu erfahren.

  17. Das Instrument (7.) Qualifikationsmanagement umfasst • (7.1) die Fähigkeit und Bereitschaft, die in der Schule angebotenen Qualifizierungsmöglichkeiten zu nutzen, d. h. Fach- und Methodenwissen aufzubauen, • (7.2) die Fähigkeit und Bereitschaft, außerschulische Qualifizierungsmöglichkeiten als Voraussetzung für beabsichtigte Bildungsgänge und Berufswege zu nutzen, • (7.3) die Fähigkeit und Bereitschaft, an sich selbst zu arbeiten, um „berufsfähig“ zu werden. (zu 7.2) Was unternimmst Du jetzt schon in Deiner Freizeit, das Dir für eine spätere Berufstätigkeit nützlich sein könnte? Zähle diese Aktivitäten auf und schreibe auf, wieso sie später nützlich sein könnten.

  18. Das Instrument: Anzahl der Items

  19. Das Instrument: Anzahl der ItemsBerichtete Analysen

  20. Stichprobe • Teilnehmer/innen aus der Regelschule • Teilnehmer/innen vom Gymnasium

  21. Lässt sich die Struktur in den Daten finden? • Konfirmatorische Faktorenanalysen erreichen keinen besonders guten Fit. • Die Herausnahme von Items mit geringen Item-Konstrukt-Korrelationen verbessert den Fit nicht. • Offensichtlich teilen sich die Items nicht eindeutig auf die postulierten Konstrukte auf.

  22. Struktur-analysen Gymnasium Exploratorische Faktorenanalyse mit den Daten der Gymnasiasten

  23. Struktur-analysenGymnasium Faktenwissen (Berufsbildung) Regelwissen (Studium & Beruf) Eigenaktivitäten für die Zukunft Planung, Problemlösung

  24. Struktur-analysenRegelschule Exploratorische Faktorenanalyse mit den Daten der Regelschüler

  25. Struktur-analysenRegelschule Faktenwissen Regelwissen Eigenaktivitäten für die Zukunft, Vorbereitung Planung, Problemlösung

  26. Werden basale Kompetenzfacetten schneller erworben? Hypothese wird nicht bestätigt. Faktenwissen wird nicht besser erworben als Regel- oder Handlungswissen. (Die umgekehrte Differenz ist signifikant.)

  27. Weisen ältere Schüler höhere Werte auf als jüngere? Hypothese wird bestätigt. Ältere Schüler verfügen über mehr Wissen als jüngere. Regelschule: F(3,549)=20.2***; Gymnasium: F(2,973)=21.3***

  28. Mädchen verfügen über höheres Wissen als Jungen. Hypothese wird bestätigt. Mädchen verfügen über etwas mehr Wissen als Jungen. Regelschule: Interaktion Geschlecht*Wissen F(2,1090)=8.7***; Gymnasium: Haupteffekt Geschlecht F(1,969)=4.2*

  29. Weisen Regelschüler mehr Wissen auf als gleichaltrige Gymnasiasten? Hypothese wird generell nicht bestätigt. Haupteffekt Schulform F(1,436)=2.67, p>.10 allerdings signifikanter Interaktionseffekt

  30. Lässt sich mit den Skalen der Stand der individuellen Berufswahl erklären? • Die Aufgabenskalen korrelieren gering mit subjektiven Einschätzungen zur erreichten Sicherheit der Berufswahl. • Geringe Korrelationen zu motivationalen Skalen. • Keine eindeutigen Bezüge zum Stand der Schulentwicklung auf dem Gebiet der Berufsorientierung.

  31. Diskussion • Die entwickelten Aufgaben bilden konstruktbezogene Kerne, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung längerer Skalen benutzt werden können. • Die Aufgabenschwierigkeiten und/oder die implizierte Stufenfolge der Wissensentwicklungen müssen überprüft werden. • Kriteriums- und Treatmentvalidität müssen noch überprüft werden. • Ein mehrdimensionales Kompetenzmodell scheint der Berufsorientierung angemessen zu sein.

  32. Ausblick: KompetenzstufenmodellBeispiel Sachwissen • W1: partielles Überblickswissen, sehr konkret • Kenntnis einiger schulischer Differenzierungsformen, einiger Ausbildungs- und Studiengänge, einiger Berufe anhand konkreter Merkmale • W2: partielles Überblickswissen, verknüpft und organisiert, mit mehr Details • Kenntnis größerer Gruppen von schulischen Profilierungsformen, von Ausbildungs- und Studiengängen, von Berufsgruppen und ihre Einteilungen • W3: breites Überblickswissen mit einigen Abstrahierungen und Verknüpfungen sowie exemplarisch gründliches Detailwissen • Kenntnisse von umfassenden Systemen der Ordnung von Ausbildungsgängen und Berufsfeldern, mit einigen abstrakten Unterscheidungsmerkmalen; Kenntnis einzelner Ausbildungs- oder Studiengänge und einzelner Berufe im Detail • W4: vertieftes, abstraktes Wissen und Werkzeuge zur Klassifizierung und Differenzierung • Abstraktes Wissen mit Kategorien zur allgemeinen Beschreibung und Einordnung von Ausbildungsgängen und Berufen

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