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Wolfgang-Peter Zingel Südasien-Institut der Universität Heidelberg, Abteilung Internationale Wirtschafts- und Entwicklungspolitik. Wirtschaftswunderland Indien im Angesicht neuer Herausforderungen und warum ein Exportweltmeister mehr darüber wissen sollte. A New Passage to India
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Wolfgang-Peter Zingel Südasien-Institut der Universität Heidelberg, Abteilung Internationale Wirtschafts- und Entwicklungspolitik Wirtschaftswunderland Indien im Angesicht neuer Herausforderungen und warum ein Exportweltmeister mehr darüber wissen sollte A New Passage to India Eine Initiative von: Bundesministerium für Bildung und Forschung, DAAD, Ruprecht-Karls-Universität und Südasien-Institut Heidelberg, 7. Juni 2008
Aufgabenstellung: • Wirtschaftswunderland Indien: eine neue Wirtschaftsmacht, Weltmacht und Wissensmacht? • Indien vor neuen Herausforderungen • Der Exportweltmeister Deutschland und seine Beziehungen zu Indien • Warum wir mehr über Indien wissen sollten
„Alles ist mit allem kombinierbar“ TraditionundModerne
Der Begriff der Globalisierung • Internationale Arbeitsteilung • Austausch von Waren, Dienstleistungen, Kapital, Ideen und Menschen • Handel, internationale Finanzbeziehungen, Wanderung • Die Theorie: Handel als win-win-Spiel • Deshalb: Ende der Abkopplung vom Welthandel in Indien und China
Gewinner und Verlierer • Auch wenn ein Land insgesamt von der Teilnahme am Handel profitiert, kann es im Lande Gewinner und Verlierer geben • Sollten die Gewinner die Verlierer entschädigen (Kompensation)? • Sollten alle Verlierer kompensiert werden? • Sorgt der Markt nicht für die notwendige Strukturanpassung? • Die Rolle des demokratischen Rechtsstaates
„Weiche“ Faktoren • Drohende Weltkultur? • Verlust der Souveränität? • Bedrohung der nationalen Identität?
Indien: China 2.0? • Der Aufstieg Indiens und Chinas zu Industrienationen • Wieder-Eingliederung in den Weltmarkt und die internationale Arbeitsteilung
„Neue“ Industrienationen • Indien und China führende Wirtschaftsnationen vor Beginn der industriellen Revolution • Unterdrückte Industrialisierung durch Kolonialismus • Industrialisierung erst seit Ende des 19. Jahrhunderts • Beispiel Japans
Indien und China, Anteile am BIP, in v.H. Quelle: 1990 und 2000: Arvind Panagariya: A passage to prosperity, In: Far Eastern Economic Review. 18(July 2005)7, pp. 35-38. – World Development Report 2007, table 1.
Strukturwandel • Entwicklung der Landwirtschaft Vorrausetzung für die Industrialisierung • Die Anteile der Landwirtschaft an BIP und Beschäftigung gehen zurück • Der Dienstleistungsbereich wird zum dominierenden Sektor
Das Ende der Importsubstitution • Abkopplung vom Weltmarkt • Hindu-Wachstumsrate von ~3,5% des BIP in Indien überwunden • Liberalisierung seit Ende der 70er Jahre in China und Indien • Abbau der Handelsschranken und Investitionsbeschränkungen • Gründungsmitglied der WTO 1995
Auslandsinvestitionen • In Indien geringer als in China • Geringere Exportorientierung als in China • Aber: Kapitalextensive Dienstleistungsexporte • Geregelte Eigentumsverhältnisse • Angelsächsisch beeinflusstes Rechts-, und Rechnungslegungssystem in Indien
Bedrohung und/oder Chance • Indien nicht nur „verlängerter Schreib- und Labortisch“ • China nicht nur „verlängerte Werkbank“ • Indien und China nicht nur Konkurrenten, sondern auch als Absatzmarkt und Kooperationspartner
Indien und China • Von „Hindi-Chini Bhai Bhai“ der 50er Jahre zum Krieg 1962, nuklearem Wettrüsten und neuer Freundschaft • China ist heute Indiens (zweit-)wichtigster Handelspartner • Der indisch-chinesische Handel verspricht einer der Haupthandelsströme der Welt zu werden • Konkurrenz und Kooperation im Energiebereich
Wo steht Indien heute? • Hohes Wirtschaftswachstum • Hohe Devisenreserven und geringe Auslandsschulden • Diversifizierte Produktionsstruktur • Aber: Anhaltende Struktur- und Sozialprobleme
Indien:International konkurrenzfähig • Englische Sprache • Anglo-indisches Rechts- und Rechnungslegungssystem • „größte Demokratie der Welt“ • Kompetitives Bildungssystem (?) • Niedrige Löhne • Zunehmendes politisches Gewicht
Was ist zu erwarten? • Wirtschaftswachstum > 8 % • Für die Industrie maximal 10 % • Dienstleistungssektor reicht nicht als Wachstumsmotor • Engpässe in der Infrastruktur • Umstrukturierung des Handels
Dienstleistungsexporte: Tourismus Software-Enwicklung „Backoffice ot the world“ Call Centres BPO: Business Processes Outsourcing Rechtsberatung Rechnungsprüfung Finanz-Analysen Pharma-Forschung/Tests
Absatzmarkt, Konkurrent, Kooperationspartner • Wachstumsimpulse im Binnenmarkt • Investitionen > 200 Mrd. US$ im Jahr • Breit gefächerte Palette von Exportprodukten • Partner gesucht bei High-Tech • Attraktiv für Ausrüster: Logistik und Handel • Als Wissensstandort immer wichtiger
Außenwirtschaftliche Erwartungen • Dynamische Entwicklung des Außenhandels • Hohe Heimüberweisungen • Steigende Devisenreserven • Weiter Kontrollen im Kapitalverkehr • SAARC, SAPTA, SAFTA • Freihandelsabkommen mit ASEAN • Energieverbund mit Südwest-, Zentral- und Ostasien
Wettbewerb der Regionen • 29 Staaten • 6 Territorien • 4 Metropolen • Bedeutende Regionalzentren • Englisch überall • Amts-, Bíldungs- und Geschäfts-sprache
Wirtschaftsmacht Indien • Voller Optimismus • Platz 12 nach internationalen Preisen • Platz 4 nach Kaufkraft • 2025: Volkreichste Nation ? • 2042: Zweitgröße Industriemacht ? Quelle: World Development Report 2008
Inder als „global player“ • Das „back office“ der Welt: IT und BPO • Bollywood, Filmsi Music und Bhangra Pop • Mittal größter Stahlmagnat der Welt • Tata kauf Tetley, Corus, Jaguar, R-Rover • Amartya Sen gewinnt Nobelpreis • Bedeutende „englische“ Autoren: Naipaul, Roy, Rushdie
Indiens neue Mittelklasse • „India‘s Great Middle Class“ (NCAER) • Eine Frage des Maßstabes • Einkommen oder Vermögen? • Schwieriger Kaufkraftvergleich • 20, 50, 200 oder 700 Millionen? • In jedem Fall schnell anwachsend
Das indische Bildungssystem • Weites Leistungsspektrum • Hoch-kompetitiv • Wichtig: Die Eingansprüfungen • Curricula und Syllabi: Standardisierte Wissensanforderungen • Externe Evaluierung
Studieren in Indien? • Interessant nicht nur für Indologen und Regionalwissenschaftler • Auswahl der Gastuniversität • Rechtzeitig mit Planung und Information beginnen • „Einen Raum überschaut man nur, wenn man ihn betritt oder verlässt“ • In Indien mehr über Deutschland lernen
Deutschland und Indien • Traditionell gute Beziehungen • Handel (Exp. > Imp.) erreicht 12 Mrd. Euro • Hohes Ansehen der deutschen Wirtschaft und Kultur • Die großen deutschen Unternehmen seit dem 19. Jahrhundert in Indien • Indische Firmen heute auch in Deutschland aktiv • Nicht nur „Computer-Inder“ in Deutschland, immer mehr Deutsche arbeiten in Indien
Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitIch freue mich auf Ihre FragenAnmerkungen, Ergänzungen, Fragen:h93@ix.urz.uni-heidelberg.deTexte von Wolfgang-Peter Zingel:http://www.sai.uni-heidelberg.de/abt/intwep/zingel/